Projekt CD-Gegenlager Modifikation

[HiFi Fan]

Hallo Friedel,

hatte heute etwas Muse und andere Dinge nach hinten verschoben (die Neugier war zu groß) und die CD Lager eingebaut.
Beim CD4/2 wie zu erwarten Lötfahne dran, Lager rein und los.
Der lief erst mal vier Stunden ohne Deckel hinter mir in der Werkstatt mit verschiedenen CD's an einem R2.
Bei den ersten drei Titeln war ohne Deckel und halb auf dem Player liegend ein leises Laufgeräusch zu hören, welches sich verringerte je weiter die Anzahl der Titel nach oben ging, nehme an weiter nach außen.
Mit Deckel hört man nichts, also gar nichts.

Das zweite Lager habe ich in einen CD2/3 eingebaut und die Lötfahne dran.
Der Player lief sofort an, was um so mehr verwunderte, weil er das vor dem Tausch nicht tat.
Das Lager war aber gar nicht so schlecht, du selbst hast es als 2-3 eingestuft, zwar braucht er immer noch sehr lange um die nächsten Titel zu finden, aber er läuft schon mal wieder.
Zum Laufgeräusch muss ich sagen, dass es sich hier wahrscheinlich um ein Premiumlager handelt, vom Anfang der CD bis zum Ende ist wirklich nur ein sehr sehr leises Surren zu hören (kaum wahrnehmbar).

Vom CD2/3 werde ich mehr berichten wenn er eingemessen ist.
Alles was ich hier schreibe sind nur meine Eindrücke und können sich von denen anderer unterscheiden.
Das Ergebnis hat mich sehr überrascht und ich bin sehr zufrieden damit, die Tests und die Zeit werden zeigen ob es so bleibt.
Melde mich nochmals, wenn die Lager etwas gelaufen sind, dann auch mit Fotos.

Dir Friedel ein ganz großes Dankeschön für Deine tolle Idee, Deinen Einsatz und Deine Perfektion.

Grüße
Christian

[Paparierer]

Hi Friedel,
gestern kam Dein Paket, heute konnte ich ein Gegenlager einbauen - in einen CD5.
Beim Test ist über die gesamte CD-Zeit (außer dem obligatorischen Trafo-Brumm) absolut 0 / Null / Zero zu hören.
Super!
Ich kann mich Christian nur anschließen.

Gruß, Gereon

[Friedel]

Danke Euch beiden für die Rückinfo. Wie ich schon dachte, wird das modifizierte Lager besonders genau beobachtet, aber das ist schon in Ordnung. Ich würde die Modifikation selber auch sehr kritisch beobachten. Wer von den Testern noch ein nicht modifizierte Gegenlager hat, wird feststellen, dass auch das Laufgeräusche produziert.

@Christian:
Die Einschätzung 2-3 bezog sich auf den Zustand des Lagers vor der Modifikation.

[sven.schnelle]

HmmHmm. Ich habe einen CD23, und zwei mal CD4. Alle funktionieren (soweit ich das beurteilen kann, da ich sie eher wenig benutze). Jetzt frage ich mich, ob ich mir die Lager schonmal auf "Lager" legen soll Aber ansonsten vielen Dank fuer deine Muehe Friedel. Schoen das es noch Leute gibt die sich die Muehe machen solchen unauftreibbaren Ersatzteile nachzufertigen.

[HiFi Fan]

Hallo Friedel,

das meinte ich auch 2-3 vor der Modifikation, also gar nicht so schlecht und trotz dem ist der CD2/3 ausgestiegen.
Nach der Modifikation ist er direkt angelaufen, zwar noch nicht optimal, aber er läuft.

Grüße
Christian

[Friedel]

@Sven,
zum Einen warte ml bitte ab, was die anderen Tester noch sagen. Dann würde ich vorschlagen, Du schickst mir erst einmal 1-2 Lager und schaust Dir die vorher mal an. Wenn die Kugel deutliche (größer als 1mm im Durchmesser) Laufspuren im Deckel hinterlies, wird es meiner Meinun nach Zeit. Ich habe nnch kein Lager ohne Laufspuren gesehen. Die ich mit 1-2 bewertete haben etwas mehr als Stecknadelgroße Kuhlen.

@Christian,
dass der CD Player direkt anläuft hat mit einer rein meschanichen Änderung nichts zu tun. Wenn er lange braucht, um einen angewählten Titel zu finden, deutet auf einen angeschlagenen Laser , oder auf einen dejustierten Player hin. Dass das Gegenlager schon verbraucht war, zeigt ja, dass der Player vor der Modifiation ausgestiegen war. Das passt exakt zu meiner Einschätzung, dass der CD2 wohl uch wieder mit einem neuen Laser funktionieren würde, die Fehlerursache wohl eher am Lager lag.

Gruß Friedel

[Rudikar]

Hallo Friedel,

nun auch von mir noch einmal ein ganz herzliches Danke!
Ich kam erst am Sonntag dazu, das Gegenlager wieder einzubauen - und konnte auch noch nicht so lange testen. Aber es ist schon so, dass ich nur etwas höre, beim ersten Track auf der CD - eben da, wo sie am schnellsten läuft. Danach entsteht ein vollständiger Ruhelauf.

Ich werde bei diesem Gerät dann vielleicht auch noch mal dem Motor wechseln. Ich habe davon schon noch welche liegen, allerdings waren das "neue" aus China, während die ursprünglichen ja aus Malaysia kamen. Ein bisschen blöd ist dann höchstens die Montage-Reihenfolge, weil ich die Lötöse auch schon dran gemacht habe, aber die muss dann eben noch einmal runter.

Aber ja, das ist ein anderes Thema. Ich wollte mich ohnehin im Netz erst einmal noch nach Motoren umsehen, wie gesagt, meine neuen scheinen innen irgendwie anders elastisch "aufgehängt" als die alten, nämlich gar nicht.

Eigentlich kann ich den Spieler nun so ziemlich sicher auch erst einmal lassen. Gesprungen ist jedenfalls gar nichts. Und erst durch Deine Initiative bin ich richtig auf dieses Thema aufmerksam geworden. Insofern bin ich dann auch sehr auf Deine Beschreibung gespannt.

Ich würde zusammenfassend also sagen: sehr

Herzliche Grüße -

Rüdiger

[braunb@r]

Hallo Friedel,

auch bei mir ist heute endlich dein Paket angekommen. Neugierig wie ich bin, habe ich natürlich das Lager erst einmal zerlegt, um zu sehen, was du gemacht hast.
Das ist ja ein ganz schöner Fummelskram, die kleine Scheibe da passend einzukleben. Noch einmal vielen Dank für deine Mühe.
Mir ist aufgefallen, das die eingeklebte Scheibe keine richtig glatte Oberfläche hat, sonder man kann deutlich irgendwelche Säge- oder Schneidriefen sehen und auch fühlen. Ich weiß nicht, ob diese vorhandenen kleinen Rillen auf Dauer nicht doch Theater machen, daher habe ich diese Riefen mit 600er und dann noch mit 3000er Schleifpapier im mittleren Bereich weggeschliffen, damit es für die kleine Kugel wirklich eine glatte Gegenfläche gibt.



Dein aufgebrachtes Schmierfett habe ich beibehalten, nur meine Fläche ist jetzt glatter. Eingebaut in den CD3 muss ich sagen, das nur minimale Laufgeräusche bei offenem Gerät zu hören sind. Wenn man jetzt durch leichten seitliche Druck auf das Gegenlager dessen Position verschiebt, ändert sich das Laufgeräusch nicht mehr. Das war mit dem alten eingelaufenen Lager schlechter, da ja hier schon eine Delle eingelaufen war. Also bis jetzt alles positiv. Ich werde es weiter beobachten.

Mir ist noch aufgefallen, dass die eingeklebte Scheibe nicht 100%tig Plan zur alten Oberfläche eingeklebt ist. Hier könnte man das Ganze sicher noch optimieren, aber es scheint ja auch so zu funktionieren, auf jeden Fall besser als mit dem alten eingelaufenen Lager.

Noch einmal herzlichen Dank
Rainer

[Friedel]

@ Rainer:

ich kann nicht ausschließen, dass ich bei Deinem Lager die Scheibe falsch herum eingesetzt habe. Die sind aus einer 1mm V2A Platte ausgelasert, die einseitig poliert ist. Das sind auch meine ersten Versuche gewesen. Mittlerweile habe ich die selben Scheiben in 0,5mm Dicke bestellt. Da kostet mich eine Scheibe knapp 4,-€. Auch die 100% plane Ausrichtung finde ich schwer,gerade deshalb, weil der Fräser einen Erhebung in der Mitte stehen läßt. Ich sehe da aber keine Probleme mit, solange da keine Kuhle in der Scheibe entsteht.

@ Rüdiger:

Mein Workaaround zu diesem Thema besteh doch schon.
viewtopic.php?f=38&p=74133#p74133

Die Versuche schließe ich jetz hiermit ab. Alle Tester haben Ihre Ansichten geäußert. Meie Meinung zu der ganzen Sache ist:

In einem gewissen Rahmen kann man dieses Springen temporär mit neuen Lasern abmildern oder sogar beseitigen. Da ist in erster Linie der aktuelle Verschleiß des nicht modifizierten Gegenlagers ausschlaggebend. In Zeiten, wo der origiale Sony Laser keine 40,-€ kostete, konnte man sich das leisten. Nun aber werden originale Laser, wenn überhaupt nur noch zu Mondpreisen (200,-€) angeboten. Das überlegt man sich dann noch eher, ob man das auf sich nehmen will. Ich habe mir mal überlegt, dass ich modifizierte Lager hier im Board auf der Vertrauensbasis im Vorersatz liefere. Dann kann man im Fehlerfall sich zu Hause davon überzeugen, ob das modifizierte Lager zu Verbesserung führt. Wenn ja, schickt man dann das alte Lager mir im Austausch zurück, wenn es nicht die Lage verbessert, wird mir das modifizierte Lager zurückgeschickt. Dann würde ich bis auf Porto auch nichts weiter berechnen.
Meine Meinung dazu ist jedenfalls, dass man über kurz oder lang nicht mehr an den modifizierten Lagern vorbeikommt.
Momentan habe ich drei modifizierte Lager hier. Wenn jemand eins braucht, dann kann er sich via PN bei mir melden. Die Tester Preise sind allerdings Geschichte. Ich berechne für ein modifiziertes Gegenlager im AUSTAUSCH!! 50,-€ zuzgl. Porto.

[Friedel]

Moin zusammen,

ein weiteres Update:
Ich habe zwei Gegenlager mit dem Fräser nicht gesenkt, sondern durchbohrt. Die Scheiben habe ich dann in das Loch gelegt, auf der Oberseite eine 0,5mm Scheibe unterlegt und dann mit Uhu Endfest 300 eingeklebt. Nach Aushärtung habe ich dann ebenfalls mit diesem Kleber einen Deckel versehen. Das Ergebnis ist meines Erachtens das Beste. Die Höhe zum Original ist optimal.
Dann hatte ich zwei Lager mit von Braunberni eingeklebten Scheiben hier. Die Teller mit den Kugeln wiesen deutliche Spuren der Abnutzung auf. Ich habe bei allen Lagern die Kugeln erneuert. Wenn ich nun mit dem Teller über die neu eingesetzte Scheibe bewege, fühlt sich das wesentlich glatter an. Die Scheiben habe ich übrigens alle noch einmal poliert.
Nun mache ich den 4 Testern das Angebot, mir EIN Lager zurück zu senden und 6,-€ für das Porto beizulegen.
Ich füge dann eine Scheibe nach dem oben beschriebenen Prinzip ein. Außerdem erneuere ich die Kugel. Die Scheibe liegt dann plan in dem Deckel und wird nach Aushärtung des Klebers noch einmal poliert.
Ich bitte aber diesmal nur als DHL Paket oder als Einwurfeinschreiben gepolstert zu versenden. In beiden Fällen bitte ich dann um eine Sendungsnummer zeitnah zum Versand.

[Uli]

Als weitere Möglichkeit verwende ich Glas.

Auch verringert sich die Resonanz da das Glas etwas größer ist.
Mikroskopträgerplatten sind 1mm dick und man kann sie auf Maß schmirgeln und genau (mit Sekundenkleber und Aktivatorspray) positionieren.
Die Höhe auf der die Kugel läuft habe ich vorher ausgemessen, siehe Zeichnung.

Ich habe das Loch mit einer Oberfräse gebohrt aber man bekommt es auch mit einem Cuttermesser eckig hin.

Eine zweite geschmiergelte Scherbe vom Objektträger oberhalb fixiert das Ganze.

[HiFi Fan]

Hallo Forum,
hallo Friedel,

wie versprochen ein erster Zwischenbericht vom modifizierten Lager.
Nach wie vor recht geräuschlos und ohne Aussetzer versieht das Lager seinen Dienst.
Hatte Corona Frei und der Player lief den ganzen Tag in Schleife am Ende also bis heute ca. 120 bis 150 Stunden.

Habe das Lager zerlegt und unter das Mikroskop gelegt.
Gut kann man die Edelstahlplatte erkennen.

etwas schwerer war es mit der Kugel

an beiden Teilen ist nichts zu sehen, was bestimmt auch dem guten Fett von Friedel zu verdanken ist, vermute mal Graphit Fett.

Werde dran bleiben und mich nach einem längeren Zeitraum wieder mit Bildern melden.
Euch allen ein schönes Wochenende.

Grüße
Christian

[HiFi Fan]

Hallo Forum,
hallo Friedel,

das Päckchen mit der Version 2.0 des Gegenlagers kam bereits am am Freitag an.
Was soll ich sagen, das Gegenlager hat es direkt in den Wohnzimmer CD 5 geschafft.
Wenn man sagen kann, dass man bei den Vorgängern bei offenem Deckel wenig gehört hat, so ist bei Version 2 nichts mehr zu hören, deshalb habe ich mich spontan für den CD 5 entschieden und aus dem zuvor bestückten CD 4 wieder ausgebaut.

Dir Friedel nochmals ganz herzlichen Dank für die Umsetzung und Perfektionierung der ganzen Prozesse.

Bin auf die Erfahrungen der anderen Teilnehmer gespannt.

Grüße
Christian

[Friedel]

Bin auf die Erfahrungen der anderen Teilnehmer gespannt.

ich auch

[Paparierer]

äh - pardon, dass ich mich nicht gemeldet habe...

Nachdem ich schon beim ersten Exemplar gemeldet hatte, dass ZERO zu hören ist, konnte das zweite Exemplar schwerlich eine Verbesserung bringen...
Fazit:
Beide modifizierten Gegenlager arbeiten perfekt!

Gruß, Gereon

[Friedel]

ich meine das gar nicht böse. Ich habe an drei User, die die modifizierten Gegenlager zum Versandpreis bekommen haben eine zweite Version geschickt. Das einzige, worum ich gebeten habe ist ein Test und einen kurzen Bericht darüber. Paparierer, es hätte ja auch sein können, dass Dein zweites Lager schlechter läuft, als Dein erstes. Wie auch immer, die Tests sind jetzt wirklich abgeschlossen. Wenn jemand einen springenden CD Player hat, sollte er testen, ob er über den gesamten Bereich der CD springt, oder erst nach ca. 3-4 Stücken. Wenn das der Fall ist, sollte er bis zum vorletzten Stück der CD springen und schauen, ob die Disk dann einwandfrei abspielt. Ist das der Fall, ist der Fehler mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht der Laser oder verharzte Gleitstangen, sondern das Disk Gegenlager,

[Josef]

Ich greife das mal auf. Der letzte Beitrag ist ja schon 1,5Jahre her.

Nachdem ich meinen CD 2/3 ja auch mit Forumshilfe nun zum störungsfreien Laufen gebracht habe und ich die diversen Beiträge zum "Fit"-Machen umgesetzt habe, bin ich damit sehr zufrieden und kann mich jetzt meinem CD 4 widmen, der wohl die Gegenlager-Krankheit hat. Hier Bilder des Gegenlagers:









Auf den beiden letzten Bildern ist eine kleine Kuhle im losen unteren Teil des Gegenlagers zu sehen (ich habe da einen kleinen Drahtschnipsel hingelegt wegen der Kamerafokussierung), die ist sicher für das Fehler-Verhalten unbedeutend. Aber im verschraubten oberen Teil ist ein starker Abdruck der Kugel zu erkennen. Ich denke der ist so stark, dass es wohl zu den beschriebenen Störungen kommen kann.

Als Maßnahme werde ich nun eine Kombination der Methode von Friedel und von Uli anwenden. Friedel und auch Uli haben in Ihren letzten Reparaturen das obere Teil nicht gefräst sondern durchbohrt. Das werde ich auch machen. Uli hat statt Metall Glas verwendet, das werde ich ebenfalls probieren. Es gibt da 1mm starkes Uhrenglas in fast beliebigen Durchmessern. Davon habe ich mir ein 12er und ein 25er bestellt. Die werde ich da so einkleben, dass die Maße bis auf 0,1 mm genau dem Original entsprechen. Als Kleber möchte ich da speziellen relativ stark aushärtenden PU-Kleber, z.B. von SIKA, verwenden. Damit habe ich sehr gute Erfahrungen in diversen Reparaturszenarien gemacht. Auf der Klebeseite werde ich die Uhrgläser etwas aufrauen.

Ich werde berichten, wahrscheinlich erst nach den Feiertagen.

Bis dahin wünsche ich allen schöne Feiertage und einen guten Rutsch.
Gruß Josef

[Josef]

So die Gläser hatte ich schon vor den Feiertagen bestellt, die sind heute gekommen. Eines hat den Durchmesser 12,2 und das zweite 29,9 mm.
An den Bildern ist schon zu sehen wie ich es machen werde.







Gruß Josef

[Josef]

Abschluss der Arbeiten: Gestern noch gebohrt, die Gläser eingepasst und verklebt, über Nacht und den halben Tag aushärten lassen und dann eingebaut. Die Laserführung gesäubert und neu gefettet und noch die Serviceinformation zum Pfeifgeräusch umgesetzt und dann das Gerät ausprobiert.

Ich bin begeistert und hoffentlich bleibt es so, Der CD4 spielt bis jetzt alle CDs fehlerfrei a, auch die bei denen er früher immer gesprungen ist.

Hier noch Bilder des fertigen Gegenlagers:











Die kleinen hellen Punkte im 3. Bild sind nur Lufteinschlüsse im Kleber. Das Glas ist absolut glatt.
Im Nachhinein ist zu sagen, dass die Hinweise hier im Gegenlager-Fred natürlich Gold wert waren. Deshalb hatte ich auch kaum Zweifel, dass die Aktion gelingen würde.
Der Dank gebührt allen die hier schon Vorarbeit geleistet hatten.

Gruß Josef

[AudioPilot]

Danke für den Bericht und die Bilder! Mein CD4 schwächelt auch. Geht noch, irgendwann muss ich aber auch mal an das Lager ran.

Welches Uhrenglas genau hast du genommen? Mineralglas, 1mm dick? Hast du größeren Aufwand betrieben, damit die Höhe exakt passt?

Schöne Grüße,
Thorsten

[Josef]

Hallo Thorsten,

ja 1mm dick, ohne Werbung machen zu wollen, ich habe die hier genommen, gab es in der Bucht:



Die Höhe ergibt sich, wenn man auf der Innenseite des schwarzen Kunststoffteils in das gebohrte Loch einen Karton von 0,8 bis 0,9mm Dicke legt. Ich habe das kleine eingelegte Glas von oben mit dem großen Glas und eine Stück Sperrholz und von innen/unten mit dem eingelegten Kartonplättchen, einem Styrodurstempel und einer Kunststoffplatte mit eine Schraubzwinge gefühlvoll zusammengepresst. Die Maße haben sich im Rahmen von 0,1mm Genauigkeit dann so ergeben.

Das kleine Kartonplättchen muss die Dicke von 0,8 bis 0,9 haben, weil die ursprüngliche Wandstärke an der Stelle des Lagers ist ca. 1,0mm, das umgebende Material hat 1,8 bis 1,9mm. Das Glas und das Kartonplättchen sind zusammen ebenfalls 1,9mm. Ich denke auf 0,1mm kommt es da nicht drauf an. Wichtiger ist m.E. dass das Glas sauber bündig zum Boden abschließt. In den Bildern von Uli weiter vorne im Fred kann man die Maße sehen, nur dass ich nicht 1,5 sondern 1,8-1,9mm Materialdicke im Kunststoffteil gemessen habe.

Wenig Kleber nehmen, denn der würde sonst ebenfalls noch auftragen. Die zu klebenden Oberflächen habe ich aufgeraut. Dabei muss man acht geben, dass man nicht versehentlich die spätere Innenseite zerkratzt.

Gruß und allen einen guten Rutsch
Josef

[AudioPilot]

So, ich habe meinen CD4 dann heute auch mal geöffnet und mir das mit dem Lager angesehen. Eine richtiges Loch sehe ich bei mir noch nicht. Wenn ich im Licht über die Oberseite des Gegenlagers schaue, sehe ich aber, dass sie im Bereich der Mulde etwas nach oben gewölbt ist.

Ich möchte mein Gegenlager derzeit noch nicht opfern - d.h. durchbohren oder fräsen. Ich versuche stattdessen zunächst mal ein anderes Experiment.

Ich habe das Gegenlager ausgemessen und als 3D Objekt gezeichnet:


... und dann mit dem 3D Drucker ein komplett neues Plastik-Teil gedruckt:


Der erste Versuch passte noch nicht ganz - irgendwelche Details übersieht man dann doch oder man vermisst sich irgendwo um ein paar 0.1 Millimeter. Der zweite Prototyp passt aber schon gut.

Original & "Fälschung" im Vergleich:




Probe-Montage auf den Metallträger. Bohrlöcher, die beiden Plastiknasen, der Hebel usw. passen jetzt:




Auch in den CD4 passt das ganze schon sehr gut - auch die beiden Aufnahmen rechts und links für die "Drehachse".

Das gedruckte Plastik ist zwar durchaus widerstandsfähig - eine Dauerlösung wäre das als Drehlager aber sicher nicht. Außerdem wird die "Mulde" beim Druck nicht perfekt glatt - da der Druck mehr oder weniger zeilenweise erfolgt, sind auf der Oberseite des Drucks immer leichte Riefen (die Unterseite wird dagegen sehr glatt, weil sie direkt auf der Glasfläche des Druckbetts aufliegt). Ich drucke das Teil "auf dem Kopf stehend" - also mit der späteren Oberseite nach unten. Die Mulde könnte man noch glattschmirgeln - aber, wie gesagt, das würde so keine Dauerlösung werden.

Das Teil ist zunächst auch nur als Mechanik-Prototyp gedacht - um das Modell zu testen, Bohrlöcher, die Gesamthöhe, usw. Nachdem nun soweit alles passt, werde ich es mit dem kombinieren, was ihr schon in diesem Thread "ausgetüftelt" habt - und ein passendes Uhrenglas bestellen. Ich werde einen Durchmesser nehmen, der genau zum Durchmesser der Oberseite des Gegenlagers passt. Ich muss dann natürlich nichts bohren oder fräsen: ich drucke einfach ein neues Teil, bei dem ich die Materialstärke auf der Oberseite des Lagers genau um die Dicke des Glases verringere, und das Glas (blau) wird dann oben aufgeklebt:


Dort wo die Mulde ist, hat das Plastikteil dann ein Loch - rundherum ist dann eine noch etwa 0.5mm dicke Plastikfläche. Das ist dick genug für einen problemlosen Druck. Und wenn ich das Glas auf die Oberseite klebe, ist die dünne Fläche dauerhaft stabilisiert. Andererseits sorgt das Glas im Bereich des Lochs/der Mulde dann für eine perfekt glatte Oberfläche für das Lager - genau wie bei euren Lösungen.

So, ich muss nun erstmal ein Glas bestellen. Könnte nun auch etwas dauern, bis ich mich wieder um das Gerät kümmern kann. Ich werde berichten, ob das auf diese Weise etwas taugt. Und falls es nichts taugt, habe ich immer noch mein "unverfummeltes" Teil aus dem Original-Gegenlager...

Schöne Grüße,
Thorsten

[Josef]

Hallo Thorsten,
das ist natürlich super .... und da kommt mir gleich eine Idee:

Wie wäre es wenn du die Oberseite nicht dünner sondern dicker und auf der Innenseite dann die Vertiefung um die Glasstärke plus Kleber also ca. 1,1 mm tiefer machst? In diese Vertiefung auf der Innenseite dann ein Glas einkleben. z.B eben das mit 12mm Durchmesser. Der sicher geringe aber doch vorhandene Druck des Gegenlagers wird dann m.E. "besser" auf den Träger verteilt.

Nur so ne Idee.

Gruß Josef

[AudioPilot]

Hallo Josef,

ja, ich hatte auch über verschiedene Varianten nachgedacht, wie man das Glas einbauen könnte. Wenn man so ein Teil komplett selbst herstellt, hat man grundsätzlich natürlich mehr Möglichkeiten.

Das Problem beim CD4/Gegenlager ist aber der Platz. Nach oben hin ist ziemlich genau Null Spielraum. Ich habe mal großes Lineal oben quer auf den CD4 gelegt. Wenn man dann die Schublade öffnet, sieht es so aus:


Da sind vielleicht gerade mal 1,5mm Abstand zwischen der Oberseite des Gegenlagers und dem Lineal - das Lineal im Foto liegt aber oben quer auf dem Rahmen des CD4 auf. Der Gehäusedeckel liegt ja aber etwas tiefer (im Rahmen drin) - würde praktisch exakt den Bereich zwischen Lager und Lineal im Foto ausfüllen. Wenn das Lager nach oben höher wird, "klopft" es beim Öffnen der Schublade also an den Deckel an...

Wenn das Uhrenglas dünner wäre (0.5mm) würde es gehen. Dann dürfte der Plastikdeckel oben 1mm dick sein. 1mm ist bei dem gedruckten Plastik schon brettstabil - das wäre ausreichend. Mit dem 1mm Glas bleiben in der Höhe nur noch 0.5mm für den Plastikdeckel. Daher klebe ich das 1mm dicke Glas über die komplette Oberseite, damit es für Stabilität sorgt.

Schöne Grüße,
Thorsten

[Josef]

Also ich habe ja die 1mm oben draufgeklebt und bei mir klackert da nichts ... gemessen habe ich den Abstand zum Gehäusedeckel allerdings nicht.

Vielleich gehe ich da nochmal rein aus akademischem Interesse ran, ist ja gleich geöffnet.

Gruß Josef

[AudioPilot]

So, trotz der Feiertage ist das Glas schon da. Der erste Test ist schon sehr viel versprechend. Ich habe eine flachere Version des Lagers erstellt, wo das Loch nun freiliegt - und das Glas oben aufgeklebt wird. Damit es im Drucker leichter herzustellen ist, habe ich die Oberseite aufgefüllt - ob die Oberseite rund oder eckig ist, spielt für die Funktion ja keine Rolle - und das bisschen mehr Material spielt auch keine Rolle.

Durch das Loch/Glas kann dem Lager dann schön von oben beim Drehen zuschauen.


Sieht auf jeden Fall erst mal ordentlich aus. Bevor ich den "Dauertest" starte, muss ich aber doch noch eine weitere Iteration machen - zwei Details gefallen mir noch nicht ganz.

Welches Schmiermittel nehmt ihr für das Lager?

Schöne Grüße,
Thorsten

[Josef]

Hallo Thorsten,

sieht gut aus, ich denke du hast das kleine Glas genommen und es von innen geklebt so hatte ich das auch gedacht.

Zum Schmiermittel:
Die Kombination mit Glas ist ja bei Braun nicht vorgesehen ... aber mit irgendwas muss man ja schmieren. Ich hab jedenfalls das Molykote BR2 genommen.

Gruß Josef