CSV 1000/1 Instandsetzung, Instandsetzungsbericht

Receiver und (Vor-)Verstärker außerhalb atelier/regie/slim line
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sadomskyj
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CSV 1000/1 Instandsetzung, Instandsetzungsbericht

#1 Beitrag von sadomskyj » 11.08.2024, 09:40

Guten Morgen,

ich habe die Instandsetzung eines CSV 1000/1 von Ede begonnen. Der Verstärker ist unrestauriert und hat auf einem Kanal kein wahrnehmbares Signal und auf dem anderen nur einen leisen Ton (Höreindruck, nicht gemessen).
Ich arbeite mich jetzt zunächst durch die Kondensatoren auf der Steuerverstärker-Leiterplatte. Es sind doch reichlich mehr als bei einem CSV 500. Der Ausbau der Platine war dann leichter als gedacht.

Grüße

Michael
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Re: CSV 1000/1 Instandsetzung, Instandsetzungsbericht

#2 Beitrag von sadomskyj » 11.08.2024, 10:01

Dieses Bauteil erschließt sich mir noch nicht, es sitzt hinter der Baugruppe mit den Umschalttastern, neben dem Phonomodul. Die beiden braunen Kabel sind an der Platine mit den Anzeigelämpchen angeschlossen:

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Re: CSV 1000/1 Instandsetzung, Instandsetzungsbericht

#3 Beitrag von henry2 » 13.08.2024, 18:58

Guten Abend Michael,

die von Dir fotografierte Spule gehört nicht hierhin. Sie ist kein Bestandteil des originalen CSV1000 und ist kein "Braun-Teil". Weshalb sie hier von wem auch immer hineingebastelt wurde, und was sie bezwecken soll, lässt sich auf dem Foto nicht erkennen.

Kannst Du das Teil eventuell in einen Schaltplan-Ausschnitt einzeichnen? Dann könnte man sehen, woran diese Spule angeschlossen ist und was sie bewirken sollte.

Viele Grüße

Heinrich

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Re: CSV 1000/1 Instandsetzung, Instandsetzungsbericht

#4 Beitrag von sadomskyj » 14.08.2024, 11:14

Hallo Heinrich,

ich konnte das zusätzliche Bauteil noch nicht genau im Schaltbild zuordnen. Wenn ich das Platinenlayout der Anzeigelämpchen an den Quellenschaltern des CSV 1000/1 hätte, wäre es einfacher.
Das zusätzliche Bauteil (Spule) wurde zwischen einem der Löt-Anschlüsse auf der Platine mit den Anzeigelämpchen und der dazugehörigen Kabelverbindung (weiß-schwarz oder grau-schwarz gestreift) eingesetzt.

Viele Grüße

Michael

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Re: CSV 1000/1 Instandsetzung, Instandsetzungsbericht

#5 Beitrag von Meo » 14.08.2024, 12:21

henry2 hat geschrieben: 13.08.2024, 18:58 Guten Abend Michael,

die von Dir fotografierte Spule gehört nicht hierhin. Sie ist kein Bestandteil des originalen CSV1000 und ist kein "Braun-Teil". Weshalb sie hier von wem auch immer hineingebastelt wurde, und was sie bezwecken soll, lässt sich auf dem Foto nicht erkennen.

Kannst Du das Teil eventuell in einen Schaltplan-Ausschnitt einzeichnen? Dann könnte man sehen, woran diese Spule angeschlossen ist und was sie bewirken sollte.

Viele Grüße

Heinrich
Moin,

eine schlechte Modifizierung der Helligkeit von den Anzeigeleuchten.
L ist ja nicht Leistungsstabil…

Liebe Grüße,
Meo

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Re: CSV 1000/1 Instandsetzung, Instandsetzungsbericht

#6 Beitrag von henry2 » 14.08.2024, 19:47

Hallo zusammen,

wenn das tatsächlich eine "Modifizierung der Helligkeit der Anzeigelampen", sprich eine Reduzierung deren Lichtstärke sein sollte, dann hätte der "Modifikateur" anstelle der Spule doch lieber einen Widerstand verwenden sollen. Weshalb eine Spule, wenn es sich um Gleichstrom handelt, der hindurch fließt, sodass ohnehin nur der ohmsche Widerstand wirksam ist.

Wenn es tatsächlich um die Reduzierung der Lichtstärke ginge (was ich für völlig unsinnig hielte), so müsste die Spule einerseits am gemeinsamen Minus der Lämpchen (bei Kontakt i2) und andererseits an der Zuleitung zu diesem Punkt angeschlossen sein. Die Verbindung dazwischen müsste aufgetrennt und durch die Spule ersetzt worden sein. Wenn dem tatsächlich so sein sollte, würde ich dringend dazu raten, diese unselige Spule zu entfernen und sie wieder durch eine Drahtbrücke zu ersetzen. Oder haben die eingesetzten Lämpchen eine niedrigere Brennspannung als 12V?

Frage an Meo: Was meinst Du mit 'Leistungsstabil'?

Viele Grüße

Heinrich

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Re: CSV 1000/1 Instandsetzung, Instandsetzungsbericht

#7 Beitrag von Meo » 14.08.2024, 22:03

henry2 hat geschrieben: 14.08.2024, 19:47
Frage an Meo: Was meinst Du mit 'Leistungsstabil'?

Viele Grüße

Heinrich
Das funktioniert mit einer Lampe. Wenn eine zweite oder dritte Lampe dazu geschaltet wird bricht die Spannung ja immer mehr zusammen.

Ein einfacher Längsregler an der Stelle hätte da mehr Sinn gemacht.

Aber, nur Original ist Original….

Liebe Grüße,
Meo

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Re: CSV 1000/1 Instandsetzung, Instandsetzungsbericht

#8 Beitrag von henry2 » 14.08.2024, 23:20

Hallo Meo,

beim CSV 1000 brennen nach dem Einschalten grundsätzlich immer nur 2 Lämpchen. Eines für 'Netz-Ein', und ein anderes zur Anzeige der jeweils gewählten Tonquelle (Radio, Phono usw.). Der Leistungsbedarf der eingeschalteten Anzeigelämpchen bleibt also immer gleich. Abgesehen von dem Bruch der Originalität im Gerät wäre ein Längsregler an dieser Stelle genauso witzlos wie eine Spule zur Reduzierung der Lichtstärke.

Grüße

Heinrich

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Re: CSV 1000/1 Instandsetzung, Instandsetzungsbericht

#9 Beitrag von sadomskyj » 15.08.2024, 13:04

Hallo Heinrich,

ich werde die nachgerüstete Spule probeweise aus der Schaltung nehmen und schauen, was die Lämpchen machen.

Ich hätte noch zwei Fragen zum Mikrofonverstärker: 1. Im Gerät finde ich einen Stecker mit darin befindlichen Bauteilen. Ist hier drin etwas auszutauschen?
2. Die Platine "Mikrofonverstärker" CS 40-840 hingegen finde ich im Gerät bislang nicht, an welcher Stelle müsste sie eingebaut sein?

Viele Grüße

Michael
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Re: CSV 1000/1 Instandsetzung, Instandsetzungsbericht

#10 Beitrag von henry2 » 15.08.2024, 19:55

Hallo Michael,

der Mikrofonverstärker ist äußerlich genauso ein Modul wie der Phono-Vorverstärker, nur mit einer etwas anderen Schaltung und natürlich ohne Entzerrung. Er wird anstelle des Blindsteckers für den Mikrofoneingang eingesteckt. Wenn man z.B. einen zweiten Plattenspieler mit einem Magnetsystem betreiben möchte, kann man auch anstelle eines Mikrofonverstärker-Moduls dort ein zweites Phono-Vorverstärker-Modul einsetzen.

Die Bauteile in den Blindsteckern können unverändert verbleiben. Sie dienen der Impedanzanpassung bei hochohmigen Eingangsquellen.

Der Mikrofonverstärker war beim CSV1000 ein Zukauf-Modul, das man bei Bedarf zusätzlich oder nachträglich erwerben konnte. Ich glaube, beim CSV500 war er serienmäßig mit dabei.

Viele Grüße

Heinrich

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Re: CSV 1000/1 Instandsetzung, Instandsetzungsbericht

#11 Beitrag von sadomskyj » 19.08.2024, 20:59

Hallo Heinrich,

vielen Dank für die Information! Dann kommt der Blindstecker für den Mikrofoneingang wieder unverändert in seinen Steckplatz.

Viele Grüße

Michael

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Re: CSV 1000/1 Instandsetzung, Instandsetzungsbericht

#12 Beitrag von sadomskyj » 19.08.2024, 21:01

Die Endstufe-Leiterplatte ist fertig.

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Re: CSV 1000/1 Instandsetzung, Instandsetzungsbericht

#13 Beitrag von sadomskyj » 20.08.2024, 09:51

Der Phonovorverstärker ist auch fertig.

Originalzustand:
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Zustand mit ausgetauschten Elkos:
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Modul oberseitig, mit Einstellmöglichkeit:
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Modul Anschlusstecker:
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Re: CSV 1000/1 Instandsetzung, Instandsetzungsbericht

#14 Beitrag von Meo » 20.08.2024, 10:38

Die Tantal hattest gemessen?

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Re: CSV 1000/1 Instandsetzung, Instandsetzungsbericht

#15 Beitrag von sadomskyj » 21.08.2024, 09:27

Hallo Meo,

die sind mir tatsächlich durch die Lappen gegangen. Werte passen noch.
Ich tausche sie aber auch aus.

Grüße, Michael

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Re: CSV 1000/1 Instandsetzung, Instandsetzungsbericht

#16 Beitrag von sadomskyj » 22.08.2024, 20:27

Der Vorverstärker ist jetzt auch fertig. Hier gab es als Besonderheiten nur einen teilzerbrochenen Trimmer und drei gelöste Drähte zu den Schaltern.

Vorher:

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Nachher:

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Beim Überprüfen der 45 (?) Kondensatoren habe ich eine falsche Einbaulage des C433 im Platinenlayout gefunden, im Schaltplan ist die richtige Einbaulage dargestellt:

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Viele Grüße

Michael

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Re: CSV 1000/1 Instandsetzung, Instandsetzungsbericht

#17 Beitrag von sadomskyj » 23.08.2024, 20:23

Erster Probelauf soeben, der CSV 1000/1 läuft wieder! Erster Höreindruck ist sehr gut.

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Re: CSV 1000/1 Instandsetzung, Instandsetzungsbericht

#18 Beitrag von sadomskyj » 23.08.2024, 22:31

Der CSV 1000/1 läuft jetzt seit 2 Stunden, in mehr als Zimmerlautstärke. Ich hatte ihn zunächst mit 150 V betrieben, dann nach 30 min. auf 180 V erhöht (noch ohne Hörprobe), nach weiteren 30 min. auf 200 V erhöht und die letzten zwei Stunden mit dieser Spannung Musik gehört. Die Temperatur an den Kühlkörpern hatte ich laufend überprüft. Der Kühlkörper mit den beiden Transistoren T 802 und T 803 (in der Spannungsversorgung des Geräts) ist jetzt nach 2 Stunden zwar deutlich warm aber nicht so warm, dass man ihn nicht anfassen könnte, auch länger. Der Kühlkörper mit den Endstufentransistoren ist deutlich kühler. Die Spannung am C805 beträgt 69 V.
Jetzt stehen Einmessarbeiten auf dem Programm, Ruhestrom, sauberer Sinus und Kanaldeckungsgleichheit. Hier gehe ich nach der Anleitung von Dir, Heinrich, aus dem anderen Thread vor.
viewtopic.php?p=84064#p84064

Viele Grüße

Michael

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Re: CSV 1000/1 Instandsetzung, Instandsetzungsbericht

#19 Beitrag von henry2 » 24.08.2024, 17:06

Herzlichen Glückwunsch, Michael,

das hast Du wirklich sehr gut hingekriegt, ganz besonders auch deshalb, da es Dein Erstlingswerk einer kompletten Überholung eines CSV1000 bzw. 1000/1 ist. Chapeau!

Nachdem Du schließlich bei voller Netzspannung (Netzspannungsschalter auf 250V) R821 auf 68V und die 6 Trimmpotentiometer auf der Endstufenplatine eingestellt hast, kommen nun deren 4 auf der Vorverstärkerplatine dran. R438 kannst Du ruhig vergessen, es sei denn, Du wärst stolzer Besitzer einer Fernbedienung. Die 4 Trimmpotentiometer solltest Du streng nach der Anweisung im Servicemanual bzw. auf dem Schaltplan einstellen. Die Vorgehensweise klappt sehr gut und das Ergebnis ist dann ebenfalls tadellos.

Nun hast Du einen schönen, gut funktionierenden Verstärker vor Dir, der Dir zwar einige besondere Ausstattungsmerkmale bietet, aber doch ziemlich basslastig daherkommt. Zunächst zu den Features: Das wären die Einstellmöglichkeit der Stereo-Basisbreite (finde ich ganz nützlich), die Schaltung einer Pseudo-Stereophonie (reine Spielerei ohne besonderen Nutzen, funktioniert natürlich nur bei monauralen Quellen) und einige Einstellmöglichkeiten für Filter, wie Rumpelfilter, Rauschfilter, Präsenz, die man auch sonstwo bei anderen hochwertigeren Verstärkern vorfindet.

Wie ich der Basslastigkeit begegne, ist nicht schwierig, beschränkt sich aber weder auf die (vermeintliche) Abschaltung der gehörrichtigen Lautstärkeregelung mittels des Zugschalters am Lautstärkeregler, noch auf die Linear-Stellung des hierfür zuständigen Kippschalters. Leider schaltet der Zugschalter am Lautstärkeregler nur eine der beiden Stufen der gehörrichtigen Lautstärkeregelung ab, die zweite Stufe bleibt leider noch aktiv und sorgt bei normaler Lautstärke für zu viel Bass. Dem kann man nur entgegenwirken, indem man den Lautstärkeregler weit aufdreht, etwa annähernd auf -20, und (vorher) den Balanceregler, der auch als Pegelsteller dient, bei gemäßigter Lautstärke auf knapp -24 einstellt.

Den Bassregler stelle ich auf 0, den Höhenregler auf +3 ein. Ich finde, es ergibt auch einen guten Effekt, wenn man den Regler für die Stereo-Basisbreite auf 1:30 Uhr stellt.

Ich höre zu Hause mit der L715 (die Klangeinstellungen hängen natürlich auch vom angeschlossenen Lautsprecher ab), die beschriebenen Einstellungen habe ich bei Rundfunkempfang vorgenommen. Beim Abhören von Plattenspieler oder Tonbandgerät passe ich je nach Aufnahme die Höhen- und Tiefenregler meist nur geringfügig anders an.

Auf diese Weise finde ich die Wiedergabe gut und recht ausgewogen; die Basslastigkeit ist nicht mehr vorhanden. Kurz, das Hören mit der Studio 1000 macht tatsächlich trotz ihrer weit Ü50 immer noch großen Spaß.

Viele Grüße

Heinrich

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