TG 60, Andruckrolle

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sadomskyj
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TG 60, Andruckrolle

#1 Beitrag von sadomskyj » 29.04.2024, 12:38

Einen schönen Gruß aus dem sonnigen Berlin,

ich habe ein TG 60 auf dem Tisch (diesmal nicht aus der braun Sammlung Ettel :D ).
Die Capstanwelle ist poliert, die alte Andruckrolle (ohne Nut), "steinhart".
Das Gerät transportiert das Band nur gelegentlich und dann nur mit grauslichen Gleichlaufschwankungen.
Ich habe schon eine neue Andruckrolle mit Nut ausprobiert (Breite der Nut ca. 7,5 mm), das funktioniert nicht. Das Band rutscht durch, da zwischen der polierten Welle und dem Band nicht genug Reibung auftritt.
Meine Frage ist, ob jemand die Möglichkeit hat, eine Andruckrolle so zu bearbeiten, dass die Nut (geschätzt 1 mm dick), "abgedreht" werden kann?

Viele Grüße

Michael

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sadomskyj
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Re: TG 60, Andruckrolle

#2 Beitrag von sadomskyj » 02.05.2024, 15:25

Ich wurde darauf hingewiesen, dass es nicht "Nut" hieße sondern "Erhöhung".
Erhöhung klingt auch positiver.
(In diesem Zusammenhang wurde von jemandem auch noch der Begriff "Stufe" vorgeschlagen, in der Kombination ergäbe es "Stufenerhöhung").
Anbei ein Foto von verschiedenen Rollen mit Erhöhung (von Ede fotografiert), die vordere hat eine Erhöhungsbreite von ca. 9 mm, die mittlere von ca. 7,5 mm.
Bild

Altea
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Re: TG 60, Andruckrolle

#3 Beitrag von Altea » 05.05.2024, 10:01

Hallo,

an einem TG60 (das ich nicht mehr habe) trat das gleiche Problem auf. Leichtes Abschleifen der Rolle (ganz plan und nicht rund) und ich glaube ich hatte auch den Andruck etwas verändert, war das Problem behoben. Der Gleichlauf war dann sehr gut - Test auch mit einem Referenzband.
Wollte aber noch eine anderen Punkt aufführen.
Ist es sinnvoll die Capstanwelle zu polieren? Bin mir da nicht so sicher.
Poliren heißt ja etwas Materiel abtragen, wenn auch sehr sehr wenig. Habe derzeit kein TG vorliegen, aber an der Capstanwelle von einem Uher Report Monitor kann man sehen, dass der Transportbereich der Capstanwelle eine sehr feine rauhe Oberfläche hat, mit der Hand kaum zu spüren.
Sinnvoll ist natürlich den Abrieb zu beseitigen, Isopropanol oder ähnl.

Grüße,
Kurt

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Re: TG 60, Andruckrolle

#4 Beitrag von Meo » 05.05.2024, 11:11

Altea hat geschrieben: 05.05.2024, 10:01
Ist es sinnvoll die Capstanwelle zu polieren? Bin mir da nicht so sicher.
Poliren heißt ja etwas Materiel abtragen, wenn auch sehr sehr wenig. Habe derzeit kein TG vorliegen, aber an der Capstanwelle von einem Uher Report Monitor kann man sehen, dass der Transportbereich der Capstanwelle eine sehr feine rauhe Oberfläche hat, mit der Hand kaum zu spüren.
Sinnvoll ist natürlich den Abrieb zu beseitigen, Isopropanol oder ähnl.

Grüße,
Kurt
Moin,

eine Andruckrolle, wenn sie nicht Steinhart ist, kann man durch Abschleifen generieren.
In einen Dremel, mit passender Achse.
Das Schleifpapier mache ich auf eine Glasscheibe, so dass der Winkel exakt 90 Grad ist.

Die Capstanwelle auf keinen Fall polieren.
Eher generieren, erneut ätzen.

Nicht mit Isopropanol auf die Rolle!
Das beschädigt die Chemische Struktur der Rolle.


Liebe Grüße,
Meo

Altea
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Re: TG 60, Andruckrolle

#5 Beitrag von Altea » 06.05.2024, 09:10

Meo, habe mich ungenau ausgedrückt. Isopropanol nur für die Capstanwelle.

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Re: TG 60, Andruckrolle

#6 Beitrag von Meo » 06.05.2024, 13:46

Moin,

in irgendeinem Tonbandforum war mal beschrieben wie man die Oberfläche der Welle wieder regenerieren kann.
Ich finde es nicht mehr….


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Re: TG 60, Andruckrolle

#7 Beitrag von sadomskyj » 06.05.2024, 13:53

Altea hat geschrieben: 05.05.2024, 10:01 Hallo,

an einem TG60 (das ich nicht mehr habe) trat das gleiche Problem auf. Leichtes Abschleifen der Rolle (ganz plan und nicht rund) und ich glaube ich hatte auch den Andruck etwas verändert, war das Problem behoben. Der Gleichlauf war dann sehr gut - Test auch mit einem Referenzband.
Wollte aber noch eine anderen Punkt aufführen.
Ist es sinnvoll die Capstanwelle zu polieren? Bin mir da nicht so sicher.
Poliren heißt ja etwas Materiel abtragen, wenn auch sehr sehr wenig. Habe derzeit kein TG vorliegen, aber an der Capstanwelle von einem Uher Report Monitor kann man sehen, dass der Transportbereich der Capstanwelle eine sehr feine rauhe Oberfläche hat, mit der Hand kaum zu spüren.
Sinnvoll ist natürlich den Abrieb zu beseitigen, Isopropanol oder ähnl.

Grüße,
Kurt
Hallo Kurt,

da hatte ich mich missverständlich ausgedrückt, nicht ich habe die Welle poliert sondern sie ist "schon poliert gewesen" (schlechtes Deutsch, ich weiß). Da auch die Andruckrolle nicht gestuft ist (gewesen ist), aber einen sehr alten Eindruck macht, hatte ich angenommen, dass dieses TG 60 ursprünglich mit polierter / glatter / nicht rauer Oberfläche der Welle ausgeliefert wurde und daher die Rolle keine Stufe haben durfte, da ja ansonsten die Reibung (bei Verwendung einer stufigen Andruckrolle mit 7,5 mm Stufenbreite) zwischen dem Tonband und der glatten Welle alleine nicht für einen ordnungsgemäßen Bandtransport ausgereicht hätte.
Das Prinzip bei allen anderen Tonbandgeräten, die ich kenne, ist ja m.E. so, dass die Andruckrolle breiter ist als das Band, dann links und rechts des Bandes direkten Kontakt mit der Capstanwelle hat, von dieser mitgenommen wird und dann eben auch das Band von der Rückseite des Bandes "antreibt" und nicht nur durch die Reibung zwischen Band und Welle.

Grüße
Michael

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Re: TG 60, Andruckrolle

#8 Beitrag von sadomskyj » 06.05.2024, 17:12

Eine Zwischeninfo:
Ed hat mir auf der Börse eine Andruckrolle mit 9 mm breiter Stufe zum Probieren mitgegeben und - total nett - einen kompletten Capstanmotor mit darin befindlicher matter / rauer Welle.
Jetzt kann ich, falls es alleine mit der neuen Rolle nicht ausreichen sollte, das TG 60 wieder zu einem Bandtransport mit gutem Gleichlauf zu bringen, in einem zweiten Versuch den Capstanmotor bzw. die Welle tauschen.
Wäre natürlich sehr schön, wenn es schon mit der neuen Andruckrolle klappte!

Grüße

Michael

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