ich bin neu hier und beschäftige mich gerade mit meiner neuesten BRAUN-Erwerbung, einem BRAUN Exporter 2 in taubenblau / weiß.
Für BRAUN-Geräte – insbesondere für die Radios von 1955 - 75 – interessiere ich mich seit ca. 6 Jahren. Habe hier auch öfter mal reingelesen, aber bislang hatte ich mich noch nicht registriert.
Bislang besitze eine Audio 310, ein SK2/2, einen Transistor 2, eine KM1 und eben seit kurzem besagtes Exporter 2.
Das Exporter ist in einem wahnsinnig guten, optischen Zustand. Vornerum fast schon neuwertig (zumindest Note 1-), lediglich die Gehäuserückseite hat ein paar Kratzer (aber nichts wildes) und der Tragegriff ist minimal vergilbt.
Hier noch ein paar Fotos von dem guten Stück:
![Bild](https://fotos.rennrad-news.de/f3/4/432/432942-5kz7ea1w43x5-img_4179-medium.jpg)
![Bild](https://fotos.rennrad-news.de/f3/4/432/432943-t6g6knhij3m5-img_4181-medium.jpg)
![Bild](https://fotos.rennrad-news.de/f3/4/432/432944-6q8zelq0w117-img_4182-medium.jpg)
DAS MANKO:
Der Batteriefachdeckel fehlt leider. Ebenso ist kein Netzuntersatz dabei (wobei ich diesen nicht zwingend haben muss).
Da ich mir von vornherein gedacht habe, das sich ein Ersatzdeckel wahrscheinlich nur über ein Schlachtgerät finden lässt,
und die Suche nach einem ebensolchen wahrscheinlich ein paar Jährchen in Anspruch nehmen wird, habe ich mich für eine Reproduktion des Batteriefachdeckels entschieden.
DIE REPRODUKTION:
Diese Reproduktion erfolgt in 3 Schritten: FORM – FARBE – FUNKTION.
Die ersten beiden Schritte müssen zwingend bestritten werden, der letzte Schritt – die Funktion – wäre ein Goodie, wenn die ersten beiden Schritte gut gelingen.
Ich muss von vornherein erwähnen: Ich habe keinerlei Zugang zu 3D-Druckern, Fräsmaschinen, CNC-Maschinen oder Lasercuttern. Daher muss alles in Handarbeit erfolgen.
Als Material habe ich mich für Polystyrol-Modellbauplatten entschieden. Mit diesen habe ich schon während meines Architektur-Studiums gerne Modelle gebaut.
Es gibt die Platten in vielen verschiedenen Stärken. In meinem Fall kamen 0,5mm, 0,75mm und 1,00mm-Platten zum Einsatz. Verklebt wird das ganze mit Dichlormethan,
welches den Kunststoff anlöst und quasi verschweißt.
Hier ist die Ausgangsbasis. Deckel fehlt, als Vorlage dient das Gehäuse, sowie Fotos vom Deckel aus dem Netz:
![Bild](https://fotos.rennrad-news.de/f3/4/433/433218-uk4vy6gfnzq2-foto15_12_16200444-medium.jpg)
Das ist das Equipment, was benutzt wurde:
![Bild](https://fotos.rennrad-news.de/f3/4/433/433217-831ufuyxa8ew-foto15_12_16200433-medium.jpg)
Leider habe ich zwischendurch keine Fotos gemacht, daher gibt es keine Bilder der Einzelteile.
So sah es aber nach Fertigstellung aus:
![Bild](https://fotos.rennrad-news.de/f3/4/433/433219-s2mfxwmch4b8-foto15_12_16221414-medium.jpg)
Hier das formal fertige Deckelchen:
![Bild](https://fotos.rennrad-news.de/f3/4/433/433220-pmw827mk5am7-foto15_12_16221435-medium.jpg)
Und hier im eingebauten Zustand:
![Bild](https://fotos.rennrad-news.de/f3/4/433/433221-x5thbwkbjju8-foto16_12_16070151-medium.jpg)
![Bild](https://fotos.rennrad-news.de/f3/4/433/433222-fc7dqy99gjy7-foto16_12_16070209-medium.jpg)
DAS ZWISCHENFAZIT:
Die Reproduktion ist auf jeden Fall auch mit händischen Mitteln gut möglich.
Sowohl von der Passung (Spaltmaß), als auch der Verarbeitung (Unsauberkeit Vertiefungen) ist noch etwas Spielraum nach oben
Schritt 2 – DIE FARBE – wird nochmal eine Herausforderung. Entweder muss eine passende Sprühdose aus dem NCS-Farbsystem gefunden werden (bei RAL-Tönen passt nichts),
oder aber ich muss die Farbe mit Revell-Modellbaufarben selbst anmischen.
Ich betrachten den jetzt produzierten Deckel mal als eine Art Dummy oder Prototypen. Falls der Schritt mit der Farbe funktioniert, sprich wenn sich der Deckel so lackieren lässt,
dass die Farbe exakt der Gehäuseoberfläche entspricht und man auch die Oberflächenbeschaffenheit des Lackes so hinbekommt, dass sie der Gehäuseoberfläche nahezu entspricht,
werde ich vielleicht versuchen, den Deckel noch ein zweites Mal herzustellen und dieses mal die Genauigkeit noch etwas besser hinzubekommen.