Revision A2/2

[Friedel]

Moin,

ich habe meinen A2/2 zerlegt, um ihn zu revidieren. Momentan sieht er eher traurig aus. Endstufe ist genauso entfernt, wie die Kühlkörper. Ich wollte den Kleber unter den dicken Netzteil Elkos entfernen und da störte der Kühlkörper. Eingebaut habe ich 4 Mundorf Elkos. Es geht zwar auch billiger (die 4 Elkos kosten alleine schon 65,-€). Im Moment werden bei ebay von der Bauhöhe passende Elkos angeboten. Ich wollte aber mal richtig klotzen. Aus diesem Grund habe ich mir auch ein LS Anschlussfeld der Hifi Zeile eingebaut. Ich finde, das Teil ist eine richtig gute Sache. Habe schon einige ausgeleierte original Anschlussfelder gehabt. Beim Einbau sollte man darauf achten, dass die Lötstellen am Feld nicht zu dick auftragen. Der Netztrafo kommt den Kontakten gefährlich nahe. Ich habe aus diesem Grund am Netztrafo ein Stück Gewebeband angebracht. Morgen geht es weiter (auch mit dem Bericht).

[Friedel]

Im Anhang zwei Bilder. A2 sieht immer noch ziemlich zerfleddert aus, aber schon etwas gefälliger. Morgen geht es an den Tastensatz hinter der Klappe, der immer auch eine Fehlerhäufigkeit ist. Dann die Elkos auf der vorderen Platine. Zum Schluß Ruhestrom einstellen und wieder zusammen bauen. Die hintere Platine mit Netzteil, Input/Record Selector ist fertig. Den MM/MC Umschalter habe ich ebenfalls zerlegt und gereinigt. Endstufe ist fertig. Wie auf dem zweiten Bild zu sehen, habe ich die normalen Potis für den Ruhestrom gegen 25 Umdr. Spindeltrimmer getauscht. Eines der Potis hatte schon keinen Kontakt mehr mit dem Schleifer auf der Kohlebahn.

[Rudikar]

Hallo Friedel,

da sehe ich Dir ja nun sehr gerne zu! Den A2/2 habe ich auch einige Male unter den Fingern gehabt. Ich mag den auch irgendwie. Aktuell ist mein Sohn dabei, sich seinen ersten Verstärker unter meinen Augen durchzusanieren, ein echtes Langprojekt zwar; aber eines, das sehr verbindet und Freude macht.

Nun eine Frage/Anmerkung: Meines Erachtens bleibt bisher - auch nach Restaurierung - der Input-Selector eine blöde Schwachstelle. Ich habe den ja auch ein paar Male ausgelötet (zu oft geht das aber nicht!) und mit T6 und mit der Alupapier/Soda-Methode gereingt. Mein Problem aber: das bleibt ja so nicht ewig. Irgendwann würden diese Kontakte wieder als erstes oxidieren und ich weiß noch kein Mittel, dass zu verlangsamen/zu verhindern. Pierre Wittig schrieb mal etwas von "versiegeln", aber ich wüsste nicht wie oder womit?

Hast Du Dir dazu mal Gedanken gemacht? In der End-Schiebe-Stellung (tuner) merkt man sehr schnell, wenn es wieder schlechter wird.

Herzliche Grüße - Rüdiger

[Friedel]

Moin Rudikar,

Pierre reinigt die Schalter mit Ultraschall. Das Versiegeln passiert mit "Siemens Wählerfett" oder wie es auf Neudeutsch heißt Vaseline. Ich nehme da Kontakt 701 für.

[Friedel]

Gerät ist bis auf Ruhestrom Einstellung fertig.

Da das Gehäuse komplett aus Neuteilen besteht, werde ich das erst ganz zum Schluss anschrauben.

Pierre wird sicherlich vom Stuhl fallen, weil er mir das mit meinen dicken Fingern nicht zutraut. Aber den Tastensatz hinter der Klappe habe ich ausgelötet, komplett zerlegt, gereinigt und wieder zusammengebaut. Das hat mich aber schon ein paar Nerven gekostet und mir ein paar nicht jugendfreie Flüche entlockt. Deshalb jetzt erst einmal ein Kaffee. Heute Abend geht es weiter.

[pierre.wi]

Hallo Friedel,

in der Tat, ich bin vor lachen über Deine dicken Finger fast vom Stuhl gekippt.

Viel Spaß wünsche ich Dir beim überholen des A2

Pierre

[Friedel]

A2 ist fertig. Siehe Bilder im Anhang.

Das Anschlussfeld von Pierre passt sehr gut in die Rückwand. Bitte beachtet, dass Ihr beim Einbau die Kabel möglichst an den Seiten der Klemmen anlötet. Der Ringkerntrafo kommt den Klemmen sehr nahe. Es ist noch genügend Abstand da, aber ich habe den Bereich des Trafos doch mit Gewebeband abgeklebt. Ihr werdet mit sicheren Kontakten für das Lautsprecherkabel belohnt. Man kann die Kabel (wie bei der PA4) direkt anklemmen, oder, wie auf dem Bild zu sehen mit passenden 4mm Wago Bananensteckern. Auch mit den Wago Steckern lässt sich die Rückklappe schließen.
Woher auch immer ist auf der Klappe eine winzige Macke. Ich muss mal sehen, ob ich die weg retuschiert bekomme. Ich habe eigentlich keine Lust mehr, die Front noch einmal abzunehmen und die Klappe zu wechseln. Wobei die Klappen vom Bestand absolut nicht das Problem wäre.

Noch ein Wort zur Ruhestrom Einstellung. Die Angaben im Manual und im Schaltbild sind unterschiedlich. (Manual 15mV, Schaltbild 20mV)

Ich bin folgendermaßen vorgegangen.

Hirschmann Klemmen an die Dioden D626 Anode (a und b je nach Kanal) und D628 Kathode (a und b je Kanal) Dabei an diesen Dioden den Grünspan, der sich dort gebildet hat mit einem Glasfaserstift entfernen, man macht sonst unter Umständen keine korrekte Messung. Beide Kanäle grob messen und 15mV einstellen. Nach ca 30min die Messung wiederholen und dann auf 18mV endgültig einstellen.

[Fiasko]

Jochen

[thoman]

Servus Uli,

geiler und kurzweiliger Revisionsbericht! Was mit dicken Fingern alles möglich ist.....

Gruß
Thomas

[Rudikar]

Hallo Friedel,

Du hast mir mit Deiner Antwort eine schon längere Frage beantwortet. Ich fange nun gerade an, mal wieder einen Schiebeschalter auszulöten, der es dringend nötig hat. Kontakt 701 habe ich mir besorgt. Wie ich gerade sehe, ist mein letzter über vier Jahre her.

Meine kleine Ergänzungsfrage: Das T701 ist leitfähig und wird vor dem Zusammenbau (und vorheriger Reinigung natürlich) direkt in die Kontakte gesprüht?

Danke und Gruß

Rüdiger

Moin Rudikar,

Pierre reinigt die Schalter mit Ultraschall. Das Versiegeln passiert mit "Siemens Wählerfett" oder wie es auf Neudeutsch heißt Vaseline. Ich nehme da Kontakt 701 für.

[Friedel]

Moin,

Ich schüttele die Flasche vor dem Benutzen und sprühe nach dem Reinigen und wieder Zusammenbau des Schalters einen kurzen Strahl in den Schalter.

[Rudikar]

Guten Abend -

ich frage gerade gerne noch einmal zur etwas Sicherheit nach, ich baue die Dinger ja doch nur alle Ewigkeiten aus und wieder ein:

Das heißt, Du baust diese drei Teile im Foto (sind hier noch nicht fertig gesäubert! ) alle wieder ganz zusammen - und erst dann kommt der Sprüher oben durch die Schlitze hinein? Und die Kontakte selbst dann vor dem Zusammenbau mit T6 satt einsprühen? (Beim dünnflüssigen T6 denke ich nur, dass es sich mit der Zeit wieder davon macht - und dann oxidieren die Kontakte relativ schnell wieder?)

Ich denke, so sehr viel "umhüllen" und abdichten tut die Vaseline dann das Innere des Schalters nicht, oder? Könnte man sie/es nicht auch bereits unter das Metallgehäuse "applizieren"? Nachdem der weiße Platikschieber wieder auf seiner Bahn sitzt?

Gruß - Rüdiger

[Friedel]

Wenn Du unsicher bist, dann pinsele die Schalter nach dem Reinigen halt mit Vaseline ein.

[PitCook]

Noch ein Wort zur Ruhestrom Einstellung. Die Angaben im Manual und im Schaltbild sind unterschiedlich. (Manual 15mV, Schaltbild 20mV)

Ich bin folgendermaßen vorgegangen.

Hirschmann Klemmen an die Dioden D626 Anode (a und b je nach Kanal) und D628 Kathode (a und b je Kanal) Dabei an diesen Dioden den Grünspan, der sich dort gebildet hat mit einem Glasfaserstift entfernen, man macht sonst unter Umständen keine korrekte Messung. Beide Kanäle grob messen und 15mV einstellen. Nach ca 30min die Messung wiederholen und dann auf 18mV endgültig einstellen.

Danke