CD 2.3 - fit für die Zukunft

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MacMu
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Re: CD 2.3 - fit für die Zukunft

#31 Beitrag von MacMu » 23.09.2015, 12:25

Hallo zusammen,
endlich habe ich Zeit gefunden und mit dem CD2³ begonnen.
Über den Klang habe ich mich ja schon ausgelassen und deutliche Kritik bekommen. Somit schenke ich mir weitere blumige Beschreibungen.
Stattdessen habe ich begonnen den CD2³ auf Herz und Nieren zu prüfen.
Funktional scheint bei dieser Neuerwerbung alle OK zu sein. Deshalb gehe ich mal im Inneren auf die Suche nach verschenktem Potential.
Zuerst habe ich mir gestern die Versorgungsspannungen vorgenommen.
Auch hier im Form wird eine gute und stabile Versorgung als Basis für ein gutes Ergebnis angesehen.

Auf der Platine habe ich dann auch sofort zwei Messpunkte für +/- 5V gefunden.

Bild

Die dort zu messende Spannung lag im Toleranzbereich der Spannungsregler 7805/7905 und war somit OK.
Ein weiterer Messpunkt legt der Spannungen von +/- 14V offen

Bild

Dort sind im kalten Zustand des Players ca. +/- 15,5V zu messen und überraschenderweise im warmen Zustand + 13,8V und -15,5V.

...
Zuletzt geändert von MacMu am 23.09.2015, 16:00, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: CD 2.3 - fit für die Zukunft

#32 Beitrag von MacMu » 23.09.2015, 12:26

...

Warmer Zustand heißt hier, dass der CD2³ eine gute halbe Stunde gelaufen ist.

Was mir jedoch mehr Sorgen bereitet ist die hohe Restwelligkeit:

Bild

Hat das schon mal jemand nachgemessen ?

Bei der Durchsicht des Schaltplans habe ich heute gesehen, dass es noch eine +/- 5V Versorgung gibt und auch noch einen 7809 für + 9V.
Somit messe ich diese Werte noch mal nach.

Freue mich schon auf die Diskussionen ...

Gruß
MacMu

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Re: CD 2.3 - fit für die Zukunft

#33 Beitrag von MacMu » 24.09.2015, 09:13

Hallo und guten Morgen,

habe gestern Abend nun alle Spannungen gemessen.
Grundsätzlich sind sie im Toleranzbereich der Spannungsregler.
Die Restwelligkeit ist reproduzierbar hoch bei den Messpunkten +/- 14V !

Auf meiner Platine gibt es jedoch einen gravierenden Beschriftungsfehler:

Bild

Bei IC118 ist die Beschriftung In und OUT vertauscht, was zu Irritationen führt !

Außerdem sind mehrere das Netzteil und die Spannungsversorgung betreffende Kondensatoren nicht nach Schaltplan verbaut.
Zum Beispiel C173 und C175 !
Ich vermute, dass Braun selbst sich schon an die Optimierung der Versorgung herangemacht hat.
Da es sich bei meinem CD 2³ um die Originalbestückung handelt, liegt diese Schlussfolgerung nahe.

Ich werde in meinem CD 2³ nun die Spannungsversorgung mit den Gebotenen Mitteln versuchen zu optimieren.
Dazu plane ich folgende Schritte:

1.) Siebelkos vergrößern, ohne den Gleichrichter zu überfordern. (Reduktion der Restwelligkeit)
2.) Elkos auf der Ausgangsseite der 78M05/79M05 vergrößern. (Stabilisierung der Versorgungsspannung)
3.) Folien zwischen IN und GND sowie OUT und GND der 78M05/79M05 schalten (Reduktion des Rauschens)

Jetzt beginnt dann die Suche nach Kondensatoren mit größerer Kapazität aber gleichen Maßen ...

Bis dahin,
MacMu

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Re: CD 2.3 - fit für die Zukunft

#34 Beitrag von Paparierer » 24.09.2015, 10:55

Moin MacMu,
schau mal hier hinein:
http://www.braun-hifi-forum.de/viewtopic.php?f=3&t=5028" onclick="window.open(this.href);return false;
Dort findest Du auch den Link zur ElKo-Liste, die Rudikar dankenswerterweise mal erstellt hat.
Gruß, Gereon
P.S. Dort findet sich auch der Hinweis auf die Unstimmigkeiten bezüglich Bestückung/Bedruckung/Kapazität der ElKos.
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Re: CD 2.3 - fit für die Zukunft

#35 Beitrag von MacMu » 08.10.2015, 09:40

Hallo Braun-Gemeinde,

so, nach einer kleinen Unterbrechung (Kids gehen vor) gibt es nun ein paar Neuigkeiten bzgl. des CD 2³ !
Zuerst mal das HighLight: "Er hat es ins Wohnzimmer geschafft ..."

Aber mal der Reihe nach.
Meine Enttäuschung habe ich hier ja schon dokumentiert und nach der Erkenntnis, dass Braun selbst sich in Teilen von Schaltplan entfernte, um z.B. die Spannungsversorgung zu verbessern, hatte ich keine Skrupel, die Versorgung des Gerätes komplett zu überarbeiten, um die Restwelligkeit zu minimieren und das Rauschen der Spannungsregler zu drosseln sowie die Ausgabequalität zu steigern.

Somit habe ich folgende fünf Maßnahmen ergriffen:

1.) Die Kondensatoren C174 und C175 wurden durch Vishay 038 RSU 6800uF 25V ersetzt.
Somit ist die Basisspannung deutlich besser gesiebt und die Restwelligkeit minimiert.
Auf das Einschaltverhalten des Players hat das keinen Einfluss, da das Gerät über Potentialwächter verfügt und
erst bei stabil anstehender Versorgungsspannung die ICs resettet und den Betrieb freigibt.

2.) Die Kondensatoren C169 bis C173 (insgesamt 5 Stück) habe ich durch Vishay 038 RSU 1000uF 25V ersetzt.
Frei nach dem Motto viel hilft viel wird hier die Ausgangsseite der Spannungsregler nochmals gut gepuffert,
um im Falle des Bedarfs nicht direkt in größere Regelkreisaktionen verfallen zu müssen.

3.) Das bekannte Rauschen der 780x und 790x Spannungsregler wurde auch kompensiert (hat Braun komplett geschludert).
Hierzu wurden auf der Platinen-Unterseite direkt an die Lötaugen der 780x und 790x WIMA MKS2 100nF 100V Folienkondensatoren gelötet.
Somit wird der hochfrequente Rauschanteil gedämpft/kurzgeschlossen.
Achtung! 780x und 790x haben unterschiedliche Pinbelegungen !

4.) Jetzt wo die Versorgung subjektiv optimiert ist, habe ich mir den Rest der Schaltung angesehen.
An den großen hochintegrierten ICs gibt es nichts zu pimpen. Da muss man halt nehmen was kommt.
Jedoch an dem klangbestimmenden Ausgangsfilter ist etwas zu machen. Dieser basiert auf einem OPA/OPV NJM 5532 D (IC 112-1/-2).
Dabei handelt es sich um einen Standard Operationsverstärker, der auch heute noch zu finden ist.
Da mir die Höhen bei den CD 2³ immer etwas fehlten, habe ich mich dazu durchgerungen, das IC 112 auszulöten und durch einen Sockel zu ersetzen.
Anschließend habe ich das IC durch einen BurrBrown OPA 2134 ersetzt. Dieser weist eine größere Bandbreite auf und ist im Vergleich aktueller und besser.
(Zur Info: BurrBrown OPA 2134 findet man auch in T+A Geräten der aktuelleren Generation - soviel zu Güte und Qualität des Operationsverstärkers)

5.) Nachdem der OPA 2134 seinen Dienst angetreten hat musste auch seine Versorgung noch verbessert werden.
Dazu habe ich die Kondensatoren C159 und C159' durch gleichwertige Panasonic FC Typen ersetzt.
Um es noch auf die Spitze zu treiben, wurden auf der Platinen-Unterseite an die Lötaugen der Elektrolytkondensatoren
WIMA MKS2 220nF 100V Folienkondensatoren gelötet. Diese Maßnahme soll die Eigenschaften der Elkos noch verbessern.
(Nennt es Voodoo oder nicht - aber es wirkt)

Fazit:
Ohne große Erwartungen kam der Player gestern aus dem Keller ins Wohnzimmer zum finalen Probehören.
Und ich muss sagen ... RESPEKT ... der kleine CD 2³ spielte nun ganz munter auf.
Ich will jetzt nicht wieder in meine blumige Sprache verfallen und mir hier etwas anhören müssen. Deshalb nur so viel:
"Die Höhen sind subjektiv deutlich verbessert und klarer !"
Der Player hat zwar nicht die Analytik eines T+A Players, aber er spielt nun mit namhaften britischen Playern in einer Liga,
denn der Sound ist warm, rund und nicht aufdringlich.

Ich hoffe mit meinen Ausführungen, Euch nicht gelangweilt zu haben
und verbleibe in Erwartung Eurer Reaktionen und Statements,

Gruß Marcel (aka MacMu)

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Re: CD 2.3 - fit für die Zukunft

#36 Beitrag von Uli » 08.10.2015, 11:13

Moin!

Zu1&2) wenn man Platz hat kann man auch höhere Werte einbauen! Außerdem kann man das über nen Oszi sehr gut sehen/kontollieren. 'Viel hilft viel' kann sich auch schnell negativ äußern!
Zu3) es gibt Drop-Down Platinen für 78xx und 79xx Regler, Platz zum Glätten des vielleicht vorhandenen Jitters ist auch genug vorhanden und so könnte mal die Moderne in die Geräte einziehen.
Zu4) Der bessere Klang kommt erst mit und nachdem DA Wandler, hier ist im Besonderen die +/- SV zu beachten. Die alten OPV's sind nur minimal schlechter, ob Du die teureren OPA's wirklich hörst lasse ich mal dahin gestellt. Je eine 10µ/100nF Kombi in der +/- Versorgung der OPV's hört man aber auf jeden Fall und so kann man sich mit einfachen Dingen behelfen.
zu5) Glimmerkondensatoren und Ölpapier sind noch etwas besser, ersteres kann man sogar bezahlen!

zum Fazit: Du meist das sich die Höhen klarer anhören, Fakt ist das man 'Gehör' nicht über Stunden abspeichern kann und so kannst Du nur einen originalen CD-Dreher daneben stellen und dann vergleichen! Du sagst das er mit einem TA nicht mithalten kann, trotzdem hast Du die teuren (gleichen) OPA's eingebaut, man muss den Unterschied wirklich hören wollen, warscheinlich brauchst Du einen Kopfhörer um diese Nuance festzustellen.

Der Umbau hat Dir sicherlich Spass gemacht, man kann auch einiges aus der Kiste mit moderen Bauteilen rausholen. Ich hoffe auf viele Nachahmer!
Fotos der Änderungen wären auch schön!

Gruß... Uli
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Re: CD 2.3 - fit für die Zukunft

#37 Beitrag von Paparierer » 08.10.2015, 12:24

Moin auch von mir.
Ich kann Uli nur beipflichten: Fotos wären schön.
Eine andere Sache noch:
Da Du den Opamp ja nun gesockelt hast, kannst Du doch die pinkompatiblen Typen gegeneinander hören...
- ja, natürlich zeitlich versetzt.
Aber Du hast ja nun den ausgelöteten 5532 und den 2134. Dann gibt es noch den 2107 (Doppeltyp des 627), ca. 12€(?) und den 2604, ca. 4,50€. Und wenn Du es ganz wild treiben magst, nimmst Du einen diskret aufgebauten OPAMP (Burson Audio fällt mir da ein: http://www.bursonaudio.com/products/ss- ... -opamp-v4/" onclick="window.open(this.href);return false; ).
Und ab hier - spätestens! - heißt es dann von mancher Seite: welcome to voodoo! Aber wenn Du einen Unterschied hörst und es Dir besser gefällt, was Du hörst... :zwink:

Gruß, Gereon
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Re: CD 2.3 - fit für die Zukunft

#38 Beitrag von andreas schnadt » 08.10.2015, 13:30

Moin zusammen,
ich finde, dass Marcel einen sehr guten Bericht über seine Umbauarbeiten geschrieben hat und wenn er dann noch mit dem Ergebnis so zufrieden ist, hat sich die Mühe doch gelohnt!
Als Nichtkundiger kann ich seine Überlegungen natürlich nicht nachvollziehen, aber meinen Respekt äußern!
Gruß Andreas
Viel Freude beim Hören !

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Re: CD 2.3 - fit für die Zukunft

#39 Beitrag von Paparierer » 08.10.2015, 13:53

Kurzer Nachtrag:
In dem Thread "Diskussion Digital-Technik und -Signalverarbeitung"
http://www.braun-hifi-forum.de/viewtopi ... &hilit=cd2*" onclick="window.open(this.href);return false;
habe ich geschrieben, dass ich bei einem CD2³ ähnliche Maßnahmen durchgeführt habe.
Paparierer hat geschrieben:[...]
Ich bin überaus skeptisch, wenn mir mit hohem Sendungsbewußtsein Sachen verkauft werden sollen, die erst einmal schwer nachzuvollziehen oder zweifelhaft sind. Da bin ich dann erfreut, wenn mir der Verkäufer sagt: "Glauben Sie mir nichts, probieren Sie es einfach aus und entscheiden Sie dann."

Wie in einem anderen Thread bereits beschrieben, habe ich selbst mit Hilfe eines Kits ein größere Anzahl Bauteile (Op-Amps, ElKos, Dioden) in einem Player edit: KEIN Braun gegen höherwertige ausgetauscht und weitere Maßnahmen durchgeführt. Mir gefällt der Klang der gleichen CD jetzt besser. Ja, natürlich bin ich voreingenommen - schließlich habe ich die Arbeiten ja selbst durchgeführt! :wink: :wink: :wink:

Schließlich habe ich gleichartige Maßnahmen bei einem CD2³ unternommen, da hatte und habe ich noch einen im Originalzustand zum Vergleich. Ich finde es interessant, dass man den Klangcharakter eines Players sehr verändern kann. Ob das dann IMMER besser klingt? Kann ich nicht bestätigen. Sehr wohl aber, dass ich mit dem einen Player lieber Klassik und mit dem anderen lieber Rock höre.
[...]
Mein Fazit nach eigener Erfahrung: Es gibt einen hörbaren Unterschied - wobei ich noch nicht einmal so viel unternommen habe wie Marcel. Und wenn die veränderte Klangcharakteristik dem Nutzer des Geräts gefällt,...
Ich wollte keineswegs negative Kritik äußern.

Gruß, Gereon
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