man hat ja nie genug, und es kommt bei Sammlern und Jägern daher immer etwas dazu. Man kann ja nicht nein sagen.
Ich war gespannt, als ich auf dem Weg zur Abholung der Anlage fuhr. Als ich die Geräte sah, ahnte ich bereits, was mich da erwartet, denn der Besitzer sagte stolz, dass die Anlage mehrere Jahrzehnte in der Kellerbar des Eigenheims funktionierte, aber mit einem Mal nicht mehr wollte. Nun sollte sie weg, obwohl der Besitzer auch Nachrichtening. ist, aber wohl die Lust verloren hatte, hier selbst Hand anzulegen.
Alle Geräte sind äußerlich quittegelb und von einer pekigen Nikotin- und Staubschicht überzogen. Diese Verfärbung kann man durch die Lüftungsschlitze hindurch auch auf den elektrischen Bauteilen erkennen.
Das einfachste schien mir, zunächst den PS 500 zu reinigen und durchzusehen. Bis auf den Riemen schien alles in Ordnung, denn TA und Nadel spielten super und auch die andere Mechanik funktionierte. Ausgerechnet die Endabschaltung wollte nicht. Ich benutze sie fast nie, aber es reizte mich, der Sache einmal auf den Grund zu gehen.
Nach Abnehmen des Tellers war dann auch die Bescherung zu sehen. Mir unerklärlich, aber es war ein Stift ausgebrochen.
Glücklicherweise lagen die Teile alle daneben. Wenn ich den Spieler gekippt hätte, wäre eine Suchaktion im Gerät erforderlich gewesen.
Was tun? UHU-Plus Endfest 2000 habe ich seit Jahren herum liegen. Frisch ans Werk, und der Stift wurde wieder eingeklebt und ihm eine Nacht zum Aushärten gegeben. Danach sah das so aus.

Übrigens sieht man hier noch die Originalfeder, die irgendwo im Raum liegt und irgendwann im Staubsauger landet!
Am nächsten Tag war dann im wahrsten Sinne des Wortes alles fest und bestens verklebt. Da ich mich nicht weiter um die Funktion der darunterliegenden Teile gekümmert hatte, kam jetzt das Erwachen!
Der Kleber war nach unten gelaufen und hatte das darunterliegende Schaltsegment, die Pertinaxscheibe, die der Spieler ein und ausschaltet, mit verklebt. Nun war guter Rat teuer.
Nach etwas unprofessionellem Verbiegen der angeschlossenen Steuerschienen konnte ich dann das ganze nach Entfenen der Sicherungsklemmringe nach oben abnehmen.
Erschwerend kam hinzu, dass bei dieser Aktion die Schaltfeder wegflog und auch nach langer Suche nicht wiedergefunden wurde. Also aus dem Fundus eine passende zylindrische Spiralfeder aussuchen, die einzelnen Wendel gerade biegen, ausrichten und mehrere Anpassungen vornehmen, bis das Ein- und Ausschalten wieder einwandfrei funktioniert.
Nach entfernen der Klebereste und gängigmachen der Pertinaxplatine konnte wieder alles zusammengebaut werden. Und nach Inbetriebnahme funktioniert auch die Abschaltung wieder.
Vermutlich hätte sich kein Erfolg eingestellt, wenn ich nicht einen weiteren PS 500 als Anschauungsobjekt gehabt hätte, besonders für den Nachbau der Feder.
Abschließend noch ein Bild im reparierten Zustand mit der selbst gebauten Feder.

Dieses einmal als Anregung, diese Fehler nicht zu machen.
Gruß
Bebi (Bernd)