Was bei diesem exzellenten Vorverstärker (immerhin war es seinerzeit ja das Spitzengerät von Braun) verwundert, ist, daß man beim SQ-Decoder offensichtlich gespart hat mit dem Ergebnis einer recht mäßigen Kanaltrennung zwischen vorn und hinten.
Verwendet wurde von Braun lediglich der MC1312P, ohne die beiden zugehörigen ICs MC1314P, MC1315P. Herausgekommen ist dabei lediglich ein SQ-Decoder mit Minimalbestückung, wie er nahezu identisch z. B. auch in der Quadroanlage von Dual zum Einsatz kam.
Zwischen vorn-links und hinten-links (bzw. rechts) beträgt die Kanaltrennung lediglich 3 dB, was bei entsprechenden Testsignalen schon ein genaues Hinhören erfordert, um zu erkennen, aus welcher Richtung der Ton kommen soll. Bei Tönen aus der Mitte beträgt die Differenz auch kaum bessere 6 dB, die Trennung zwischen den beiden hinteren Kanälen 8dB.
Der Einsatz der beiden weiteren ICs hätte die Kanaltrennung auf jeweils 20 dB in allen Richtungen (s.
CBS SQ-Decoder) wesentlich verbessert. Warum dieser im CSQ unterblieb, ist heute kaum nachvollziehbar. Wenn man schon einen Spitzenvorverstärker für echte Quadrophonie baut (im Gegensatz z. B. zur reinen Pseudoquadrophonie des CEV 450), hätte man m. E. auch die beiden weiteren ICs verbauen sollen.
Aber nachdem Quadrophonie Geschichte ist, ist dieser Mangel für heutige Nutzer wohl kaum noch von Bedeutung und das Gerät ansonsten eine echte Freude für den Braunliebhaber. Hinzu zu setzen ist, daß dennoch auch so manche Stereoaufnahme über diesen SQ-Decoder wiedergegeben eine erstaunliche Räumlichkeit gewinnt (die allerdings nichts mehr mit der originalen Situation bei der Aufnahme zu tun haben muß).
Grüße
DerLange