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von zupapa » 19.10.2011, 19:29
Wie schaut es eigentlich mit der damaligen Canton LE Serie aus dieser Zeit aus? Angeblich soll ja Wolfgang Seikritt ehemaliger Braun und Heco Mitarbeiter maßgeblich an der Entwicklung dieser Boxen beteiligt gewesen sein. Wenn man den zeitgenößischen Testberichten der damaligen Zeit Glauben schenken darf, so hat diese Serie zb. LE500,600 oftmals als beste ihrer Klasse abgeschnitten. Allerdings bin ich, was den Wahrheitsgehalt dieser Tests anbelangt immer etwas skeptisch.
Ich zitiere: Die Canton LE 600 (1973, Fono Forum JB 1974/75 und 77/78, HiFi JB 7 S.510, HiFi Stereophonie JB '74 und 77/78 war das Topmodell aus der ersten Boxen-Serie der erst 1972 gegründeten Canton Elektroakustik und wurde vom Start weg zur Referenz ihrer Klasse gekürt. Nicht nur die Boxen sondern auch die Chassis stammten aus eigener Fertigung. Ingo Harden und Michael Wolff testen sie in der Fono Forum im Vergleich zu zeitgenössischen Aktiv-Boxen (Anm. Braun LV-720, Heco P-7302 SLV, Jamo 50E, KM-System) und kamen zu dem Ergebnis, daß sie diesen in keiner Weise nachstehe. „Die beiden verwendeten Exemplare zeigten ein sonores, fülliges und saftiges Klangbild, das zwar im unteren Baßbereich etwas früher abfiel als die anderen Boxen (...), im Hauptbereich der musikalischen Bässe jedoch voll da war. Die Höhenwiedergabe war bei den Testexemplaren eher leicht gedämpft, so daß der Klang im Ganzen wenig aggressiv wirkte und die Boxen im „Lautsprecherhimmel“ einen Platz in unmittelbarer Nähe der Braun-Box (Anm.: L-810) fand – beide wirkten in der Timbrierung etwas eingedunkelt.“ Die Testhörer bewerteten die Canton als die zusammen mit der aktiven Braun LV-720 „angenehmste Box“ im Testfeld, „die sich auszeichnete durch ein voluminöses aber weitgehend durchsichtiges und verfärbungsarmes Klangbild.“
Bei der HiFi-Stereophonie machte sich im Angesicht der neuen Canton sogar Begeisterung breit. Sie würde in Bezug auf Klangneutralität und ihre Baß-Volumenrelation neue Maßstäbe setzen, sei im Bezug auf die musikalischen Mitten und Höhen gleichermaßen durchsichtig, frei und klangneutral. Die Schalldruckkurve der LE600 hätte den „berühmten idealen Verlauf“ gezeigt, mit einer „fast unglaublichen“ Ausgeglichenheit zwischen 900 Hz und 10kHz. Das Klirrgradverhalten sei sehr gut, die Richtcharakteristik ausgezeichnet, der Wirkungsgrad relativ gut (2W praktische Betriebsleistung) und das Impulsverhalten sowohl im Mitten- und Höhenbereich, aber gleichzeitig auch im Baßbereich gleichermaßen gut.
Zuletzt geändert von zupapa am 19.10.2011, 23:02, insgesamt 4-mal geändert.