Hallo Rudolf,
das Dämmaterial der früheren L... - Boxen (z.B. L710) bestand aus Steinwolle. Die gelbe Farbe des Materials in Deinen LS 150 deutet jedoch eher auf Glaswolle hin. Die Dämmeigenschaften von Steinwolle und Glaswolle sind ähnlich; die spezifisch Dichte von Steinwolle ist etwas höher als die von Glaswolle.
Dass die hinteren Öffnungen der Chassiskörbe nicht mit einem Schutzgewebe gegen das Eindringen von Mineralfasern aus dem Dämmstoff versehen sind, halte ich für bedenklich. Es kann durchaus vorkommen, dass sich solch eine Faser in den Luftspalt zwischen Schwingspule und Polkern verirrt und dort hässliche Kratzgeräusche produziert.
Das Dämmaterial beeinflusst das Wiedergabeergebnis eines Lautsprechers auf vielfältige Weise. Es vermindert Hohlraumresonanzen (stehende Wellen) im Mitteltonbereich, bei zu starker Bedämpfung wirkt die Wiedergabe aber gepresst und stumpf. Bei geschlossenen Boxen, wie sie die Philosophie (nicht nur) von Braun vorgibt, sollte das Gehäuse weitgehend vollständig mit Dämmaterial ausgefüllt sein. Menge und Plazierung muss durch Hörergebnisse optimiert werden. Ein weiterer physikalischer Effekt des Dämmaterials ist die virtuelle Vergrößerung des Gehäusevolumens, die aus der je nach Dichte und Füllmenge verringerten Schallgeschwindigkeit innerhalb der Box resultiert. Man kann aufgrund dessen das eigentlich durch den/die Basslautsprecher vorgegebene erforderliche Gehäusevolumen einer Lautsprecherbox reduzieren.
Meine L 715 habe ich auch ganz neu mit einem alternativen Dämmaterial bedämpft (
siehe hier) und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Deine Absicht, die mit den DIN-Steckern versehenen Anschlussleitungen an Deinen Boxen durch ein Paar anständige Anschlussbuchsen an der Lautsprecher-Rückwand zu ersetzen (die technisch eindeutig besser wären), hatte ich mir auch schon kurz überlegt. Diese Idee habe ich aber ganz schnell wieder verworfen, da dies die Originalität der Lautsprecher zunichte gemacht hätte - und das war's mir keinesfalls wert.
Wenn Du klanglich noch etwas verbessern möchtest, kannst Du die MKT-Kondensatoren im Hoch- und Mitteltonzweig der Frequenzweichen (besonders wirksam im Hochtonzweig) gegen MKP-Kondensatoren austauschen.
Viel Erfolg bei Deinem Projekt wünscht Dir
henry2