Hi allerseits,
Ich habe die Berichte und Tests bzgl. Laufrichtung von Kabeln mal näher angesehen.
Um es einfach auszudrücken, werden hier Äpfel mit Birnen verglichen und alle Verfechter der Laufrichtungskabel, besonders die Hersteller derselben, haben sich ein Ergebnis aus dem HF-Bereich mit digitalen Signalen bei gleichen Impedanzen bei Ausgang, Kabel und Eingang auf den absolut nicht angepaßten Lautsprecherkabelbereich übertragen.
Zu den Fakten:
1) Es wurde in Tests festgestellt, dass bei SPDIF Übertragung von CD-Playern zu einem Verstärker unterschiedlicher Jitter erzeugt wird, je nachdem, wie rum das Kabel eingesteckt wird. Es wird auch gleich die Erklärung mitgeliefert: schlechte Anpassung von Kabel an den jeweiligen Stecker. Dadurch können bei den hohen Frequenzen im MHz Bereich dann Reflexionen und ähnliches mal mehr oder weniger entstehen. Wohlgemerkt es handelt sich hier um angepaßte Impedanzen bei Ausgang, Kabel und Eingang.
2) Diese Jitter sind bei der digitalen Übertragung in der SPDIF-Schnittstelle von übel, da eine exakte Einhaltung des Rechtecksignals mit seine sehr steilen Flanken zur (zeit-)genauen Taktbildung im Empfängerbaustein, sprich Verstärkereingang, notwendig ist, sonst gibt es Klangverfälschungen (der Takt zur Weiterverarbeitung des Signals wird aus dem Signal selbst gewonnen). Diese Klangverfälschungen können evtl. Leute bestätigen, die schon mal am Computer mit sehr hoher Geschwindigkeit (16fach oder schneller) Audio-CDs (keine MP3) gebrannt haben. Da tritt der Jitter auch oft auf und führt zu schlechter Wiedergabe bzw. Klangverfälschungen.
3) Bei den üblichen NF-Kabeln zwischen den HiFi-Geräten und den Lautsprecherkabeln kann das Phänomen des Jitter nicht Erscheinung treten und Klangveränderungen hervorrufen, da hier nur analoge Musiksignale von 20 bis 20000 Hz und keine Digitalsignale im MHz-Bereich übertragen werden.
4) Im HiFi-Bereich werden üblicherweise keine impedanzmäßig angepaßten Ausgänge, Kabel und Eingänge verwendet (in der Studiotechnik sieht es mit der an 600 Ohm angepaßten und symmetrischen Technik etwas anders aus). Man hat bei den Geräten üblicherweise einen niederohmigen Ausgang, ein Kabel mit zu vernachlässigender Impedanz und einen hochohmigen Eingang. Bei den Lautsprecherausgängen, LS-Kabeln und LS-Boxen als Eingang sieht es quasi genauso aus.
5) Wie ich schon früher geschrieben habe, besteht das Musiksignal aus positiven und negativen Spannungen bzw. Strömen. Damit müssen die Elektronen, die ja letztendlich den Stromfluß bedeuten, mal in die eine und mal in die anderen Richtung fliessen. Wenn sie jetzt bevorzugt gut in eine Richtung in einem Laufrichtungskabel fliessen würden, können sie es nicht in die andere Richtung genauso gut tun. Außerdem muß, um die Laufrichtungstheorie zu unterstützen, der Rückleiter (normal mit Masse oder Minus bezeichnet) genau anderes herum hergestellt sein, wie der Hinleiter (die Phase oder Plus). Bei asymetrischen Kabeln mit Abschirmung, wie Coaxkabel oder die üblichen NF-Kabel, geht das sowieso nicht.
Grüße,
Raimund
PS: die Brücken zur Kabelverlegung sind gut. Vielleicht sollte ich mal das WLAN-Kabel meines Netzwerks darauflegen, damit die Internetverbindung ohne Jitter stabiler wird
