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von fnerstheimer » 13.03.2011, 22:34
... beim Digitalisieren von Schallplatten ist, dass es bisher keine automatischen Retuschierfunktionen gibt, die den Klang verbessern, ohne dass negative Nebeneffekte auftreten. Die Versprechen, die auf den Kartons von Audiobearbeitungs-Software stehen, werden in der Regel schon im Anleitungsheft relativiert ( wenn man das lesen kann, hat man das Zeug ja schon gekauft ).
Was Audio-Restauriersoftware anrichtet, kann man immer gut hören, wenn man sich z.B. so eine Billig-CD-Box mit "digital restaurierten" Swingaufnahmen anhört. Das Rauschen und Knistern ist zwar weg, damit aber auch der ganze Charakter der Aufnahme. Der Klang ist so komisch gurgelig verhallt, wie eine Mischung aus Handysound bei schlechtem Signal und Cassettendeck mit verstelltem Azimuth.
Das manuelle Restaurieren umgeht zwar dieses Problem, bedeutet aber für ein Album mehrere Tage Arbeit, und das lohnt sich wirklich nur für Plattenproduzenten.
Ich digitalisiere Schallplatten wirklich nur noch dann, wenn es die Aufnahmen sonst nirgendwo gibt. Und dann nehme ich den einleitenden Rat jeder Audiobearbreitungs-Software ernst, putze die Schallplatten vorher blitzblank, und verwende den besten verfügbaren Plattenspieler. Das, was dann noch knistert, rauscht oder krächzt, das bleibt so - es hört sich alle Male besser an als der Roboter-Plastik-Sound von "restaurierten" Audios.
Gruß Frank