mein Leidensweg beim Bau einer digitalen Slim-Line Endstufe

Gewerbliche Umbauten müssen als solche gekennzeichnet werden!
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Friedel
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mein Leidensweg beim Bau einer digitalen Slim-Line Endstufe

#1 Beitrag von Friedel » 18.12.2019, 20:06

Moin zusammen,

vor mehreren Jahren kaufte ich von v/d/b 2 bearbeitete A301 Gußkörper nebst Zubehör. Unter anderem waren da auch schon sehr amtliche 4mm Aluböden mit Lüftungsschlitzen verbaut. Ich hatte dann ernsthaft vor, mir zumindest eine digitale Endstufe aufzubauen. Als Zulieferer kamen für mich die Hypex Modelle oder aber B&O ICE Power in Frage. Ich habe dann den Tip von v/d/b aufgegriffen und die Fa. Seger mit der Herstellung der Hauben beauftragt und damit fing das Dilemma an. Ich jedenfalls kann die Fa. Seger für Slim-Line Hauben nicht empfehlen. Da machen übrigens die meisten Firmen einen Rückzieher. Der Grund ist das Oval in der Front, welches der Kantung der Haube sehr nahe kommt. Die haben aber keine Rückfragen gestellt, sondern einfach gemacht. Ich als Erstkunde durfte auch vorab zahlen, was dann kein Problem gewesen wäre, wenn ich zufrieden gewesen wäre, war ich aber nicht. Grund war zum Einen, dass das Oval oben stark verzogen war. Die haben auch die Haube nicht komplett in der Kantbank gehabt. Die Backen der Kantbank endeten in der Front in Höhe des Braun Schriftzuges. Dadurch waren STARKE Einpressungen sichtbar. Den Vogel haben die aber mit den beiden Anschweißmuttern abgeschossen. Ich habe denen extra welche geschickt. Man hat dann aber normale 4mm Muttern angeschweißt. Man dachte dann, dass wohl zum Befestigen nicht genug Gewindegänge da waren und da haben die einfach in den Deckel in Höhe der Muttern Löcher gelasert. Sprich, die Hauben waren unbrauchbar und eine Reklamation blieb unbeantwortet.
Ich habe nun nach Jahren das Projekt noch einmal aufgegriffen und eine Firma aufgetan, die mir die Hauben zumindest schon einmal lasert hat. Die sind nun bei mir, mein Bekannter Metaller hat sie mir gekantet (Oval ohne sichtbaren Spuren) und die Anschweißmuttern drunter geheftet. Habe von Seb ein Photoshop Bild erhalten und stelle mir die Endstufe so vor, wie auf dem anhängenden Bild.
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Re: mein Leidensweg beim Bau einer digitalen Slim-Line Endstufe

#2 Beitrag von v/d/b » 30.12.2019, 10:08

Moin Friedel,
das ist ja wirklich blöd gelaufen bei Seeger :?
Ich hatte dort bislang nur einmal Probleme (Haube für meinen CVV1), da wurde aber anstandslos und sauber nachgearbeitet.
Bin gespannt, wie es mit dem Projekt weiter geht.

Viele Grüße
Thomas

Friedel
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Re: mein Leidensweg beim Bau einer digitalen Slim-Line Endstufe

#3 Beitrag von Friedel » 30.12.2019, 15:47

Moin Thomas,

die Hauptproblematik bei den Hauben ist das Oval. Das sitzt so nahe an der Kantung, dass da leicht Verformungen entstehen. Ich habe hier eine original Braun A301 Haube und selbst da sind leichte Verformungen sichtbar.
Ich habe letztendlich eine Firma in Remscheid gefunden, die mir immerhin die Bleche laserte. Da musste ich mich dann auch an für mich vollkommen neue Schlagzahlen gewöhnen. Montags bestellt, keine 36 Std später (Mittwoch) kam eine mail, dass dieTeile abholbereit wären. Ich habe auf Abholung bestanden, wollte mir die Seeger Pleite nicht noch mal ans Bein binden. Dann meinen Metaller kontaktiert. Der nimmt nie Geld von mir. Ich habe ihm mal den A**** gerettet, weil ich ihm das Netzteil seines Lasers reparierte. Es dauert aber immer bei ihm und auch dieses Mal war das Problem, dass sein Laser auf lange Zeit für ein anderes Material eingerichtet war. Kanten wollte er mir die Bleche aber. Auch bei ihm gab es leichte Verformung. Aber er griff beherzt zum Hammer und zum Rundschleifer. Das Ergebniss ist absolut perfekt.
Ich habe mit Weihnachten überhaupt gar nichts am Hut, deshalb habe ich mir die beiden Gehäuse vorgenommen. Ich baue je eine ICEpower 250ASX2 Endstufe ein. Die hat zum einen genug Dampf und lässt sich dann auch noch in Brücke (BTL) schalten. Netzteil ist mit an Board und das Teil liefert sogar eine (pulsierende) Gleichspannung von +-24V. Ich habe dann für dieses Gerät eine Platine gezeichnet. Da habe ich dann eine ausreichende Siebung/Glättung mittels zweuer Längsregler für +- 12V aufgebaut. Dann braucht ein Kanal für den BTL Betrieb eine Phasendrehung von 180° am Eingang (ähnlich PA4) des Weiteren habe ich eine Tastschaltung mit einem RS-FlipFlop realisiert. Die kann man mittels Lötjumper auf eine Steuerspannung ala AC701 umjumpern. Weiterhin wird eine DUO-LED angesteuert, die zeigt die drei Betriebszustände an.
Hinten links, wo der Netzschalter sitzt, werde ich ein DC-Filter setzen. Ein (hoffentlich) ausreichendes Netzfilter hat die ICEpower an Board. Das Gerät wird sehr aufgeräumt aussehen. Letztendlich bräuchte es keine zusätzliche Kühlung. Ich habe aber die beiden 10mm Alu Blöcke an den A301 Kühlkörper geschraubt und werde die Endstufe mit einem ausreichend dicken Alu Winkel daran befestigen. Momentan warte ich auf den 6.1. Vorher steht hier alles still. Ich werde dann die relevanten Teile zum Pulver beschichten geben. Wenn die zurück kpmmen, mache ih mal ein paar Bilder vom Innenleben. Photoshop Bilder meiner beiden Slim-Line Projekte findet man hier:
[url][viewtopic.php?f=34&t=14334/url]

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Re: mein Leidensweg beim Bau einer digitalen Slim-Line Endstufe

#4 Beitrag von v/d/b » 30.12.2019, 16:19

Moin Friedel,
ich hab ja auch schon slimline Hauben bei Seeger machen lassen und denen seinerzeit sogar den Radius für die Biegung an der Front mit auf den Weg gegeben.
Das passte alles einwandfrei.
Weis der Geier, was die mit Deinen Hauben veranstaltet haben, vielleicht den Azubi dran gesetzt :evil:
Jedenfalls sehr ärgerlich. Vor allem, dass dann nichtmals auf die Reklamation geantwortet wurde.

Die ICEpower Module hatte ich seinerzeit auch mit auf der Liste.
Warum ich dann doch die HYPEX Module nehmen wollte, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht mehr.

Der Vorteil dieser ganzen "Digital-Endstufen" ist ja wirklich, dass sie sehr kompakt sind.
Da kann man dann einen wirklich gut strukturierten Aufbau realisieren.
Und wenn Du das umsetzt, weiß ich "meine" Gehäuse in guten Händen :beerchug:

Viele Grüße
Thomas

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