hoher Besuch seit heute bei mir zu Hause: BrAun-Regie 510

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BrAms
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hoher Besuch seit heute bei mir zu Hause: BrAun-Regie 510

#1 Beitrag von BrAms » 25.04.2011, 14:00

Seit heute habe ich den "Übeltäter" respektive den Auslöser meiner BrAun-Leidenschaft -siehe hierzu auch meine Vorstellung- bei mir in Kurzpension:

CEV/Regie 510 Erstbesitz:
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Es handelt sich um das Gerät meiner Eltern (heute leider nur noch meiner Mutter), das sie 1972 erworben haben. Es muß nach nunmehr fast 40 Jahren mal überholt und der vorhandene Defekt (Ausfall des linken Kanals nur in der Band-Schaltung) repariert werden. Dazu werde ich morgen das Gerät in die Fachwerkstatt eines ehemaligen BrAun-Fachhändlers in Münster bringen.
Leider haben meine Eltern vor ca. 15 Jahren ihre L620/1 einfach aufgrund des üblichen unvermeidlichen Schaumstoffsickendefekts entsorgt und durch Canton-Regallautsprecher ersetzt. Die sind zwar auch nicht schlecht, aber eben halt keine BrAun-Taunus-Sound-Boxen. Deshalb habe ich mal gleich in den einschlägigen Internet-Portalen (gegoogelt) gesucht und bin auch fündig geworden und habe noch sehr gut erhaltene L620/1 in weiß erworben, die ich kommenden Samstag abholen werde.
So hoffe ich zum Muttertag meiner Mutter wieder eine voll funktionsfähige BrAun-Regie-Anlage zur Verfügung stellen zu können, die sich dann wieder komplett mit den Komponeten Regie 510, TCG 450, PS 500 und L 620/1 mit dem hoffentlich über die Jahrzehnte liebgewonnenen typischen BrAun-Sound in voller Pracht präsentiert.
Mal schauen, wie flott meine junggebliebene "alte Dame" dann zu Peter Alexander, Mireille Mathieu oder den Flippers noch "swingt" :)

Gruß Harald
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Rainer Hebermehl
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#2 Beitrag von Rainer Hebermehl » 25.04.2011, 19:08

Hallo Harald,
ich nehme an, daß du den regie 510 zu Herrn Reetz bringst. Etwas Besseres kannst du diesem Gerät nicht zukommen lassen ! ! ! Wenn du die L620 hast, empfehle ich, mit einer Taschenlampe durch das Gitter in die Tieftöner zu leuchten. Wenn sich da herausstellt, daß die Sickenringe erneuert werden müssen, kann dir Herr Reetz Tips zum Ausbau geben .
Gruß
Rainer Hebermehl
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Norbert
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Re: hoher Besuch seit heute bei mir zu Hause: BrAun-Regie 51

#3 Beitrag von Norbert » 25.04.2011, 19:14

Hallo Harald,

nach fast 40 Jahren die erste Überholung, da kann man nun wirklich nichts sagen. Das kann sich qualitativ sehen lassen - gute Pflege und regelmäßiger Betrieb :D
BrAms hat geschrieben:So hoffe ich zum Muttertag meiner Mutter wieder eine voll funktionsfähige BrAun-Regie-Anlage zur Verfügung stellen zu können, die sich dann wieder komplett mit den Komponeten Regie 510, TCG 450, PS 500 und L 620/1 mit dem hoffentlich über die Jahrzehnte liebgewonnenen typischen BrAun-Sound in voller Pracht präsentiert.
Da bin ich mir so gut wie sicher. Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, ein Paar L 620/1 zu erwerben, zum Betrieb in einem zweiten Raum.

Gruß, Norbert
Wenn es nach dem Löten kracht, hast du etwas falsch gemacht.
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#4 Beitrag von BrAms » 25.04.2011, 19:17

Rainer Hebermehl hat geschrieben:Hallo Harald,
ich nehme an, daß du den regie 510 zu Herrn Reetz bringst. Etwas Besseres kannst du diesem Gerät nicht zukommen lassen ! ! ! Wenn du die L620 hast, empfehle ich, mit einer Taschenlampe durch das Gitter in die Tieftöner zu leuchten. Wenn sich da herausstellt, daß die Sickenringe erneuert werden müssen, kann dir Herr Reetz Tips zum Ausbau geben .
Gruß
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Hallo Rainer.
das habe ich vor. War schon vor Jahrzehnten bei ihm und habe in seiner Werkstatt damals auch mein erstes HiFi-Steuergerät, Saba 8080, entdeckt.
Danke vielmals für Deine weiteren Hinweise.

Gruß Harald
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#5 Beitrag von BrAms » 01.05.2011, 13:06

Jetzt hat das Regie 510 (z. Zt. bei Herrn Reetz in Münster zur Generalüberholung) auch wieder seine kongenialen Spielpartner im Segment der Regalboxen, die L 620/1.

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Für ihr Alter sehen sie optisch incl. der Gitter noch relativ gut aus, jedenfalls nach Überarbeitung noch wohnzimmertauglich und haben vor allen Dingen noch die original (langen) Lautsprecherkabel incl. LS-Stecker.

Ob die Schaumstoffsicken der TT ausgetauscht werden müssen (was nach fast 40 Jahren sehr wahrscheinlich ist, dann werde ich von Herrn Hebermehl darum bitten), wird auch ein Hörtest mit dem überarbeiteten Regie 510 ergeben.

Gruß Harald
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#6 Beitrag von BrAms » 23.05.2011, 18:34

Und nun ist es (CEV- Regie 510) wieder in alter Pracht und Stärke bei mir :)

:Bild

Während ich diese Zeilen schreibe, läuft es im Hintergrund mit den alten (neuen) L 620/1, die noch vollkommen ok. sind, ich bin begeistert und akustisch in meine Jugendzeit zurückversetzt, also in den für mich wunderbaren "Taunus-Sound" -brilliante Höhen und kräftige Bässe- :D .

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Vielen Dank nochmals an Rainer Hebermehl für seinen Tipp :!:
Herr Reetz in Münster hat das Gerät auf Herz und Nieren vollkommen durchgescheckt, alles neu eingestellt und die altersschwachen Teile ausgetauscht:

Bild

Ein Aufwand, der in einer "normalen" Fachwerkstatt wohl kaum gegeben wäre, wenn überhaupt noch möglich. Seine Werkstatt ist u. a. voll mit allen möglichen Meßgeräten und natürlich mit alten BrAun-Schätzchen insbes. der 60/70iger Jahre sowie unzähligen Ersatzteilen (auch atelier), die vielfach nicht mehr erhältlich sind.
Naja, als ehemaliges (freies) Vorstandsmitglied der alten BrAun AG kommt im Laufe der Jahrzehnte einiges zusammen.

So sieht das Innenleben des Regie 510 nach der Generalüberholung aus:

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Fast wie wohl am ersten Tag :)

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Meine Mutter wird sicherlich über das Ergebnis begeistert sein, zumal sie von den "neuen" L 620/1 noch garnichts weiß.

Ich bin wieder so von den "Schuhkartons" angetan, dass ich mir zunächst ein TG 1000/4 zur Komplettierung zulegen werde, da die anderen Geräte (Regie 510, TGC 450 und PS 500) in einem exellenten Zustand ja vorhanden sind.

Dann wird irgendwann mal die komplette Regie-Anlage wohl so aussehen:

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Gruß Harald
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#7 Beitrag von b.raun » 10.05.2012, 10:40

Rainer Hebermehl hat geschrieben:Hallo Harald,
ich nehme an, daß du den regie 510 zu Herrn Reetz bringst. Etwas Besseres kannst du diesem Gerät nicht zukommen lassen ! ! ! Wenn du die L620 hast, empfehle ich, mit einer Taschenlampe durch das Gitter in die Tieftöner zu leuchten. Wenn sich da herausstellt, daß die Sickenringe erneuert werden müssen, kann dir Herr Reetz Tips zum Ausbau geben .
Gruß
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Hallo zusammen,

da ich oft in Münster bin, würde ich dem offensichtlich sehr versierten Herrn Reetz auch mal was vorbeibringen. Hier in Berlin habe ich noch nicht den perfekten BrAun-Spezialisten gefunden. Ist Herr Reetz denn noch tätig? Wo und wie finde ich ihn? Würde mich über PM mit Kontaktdaten freuen.

Gruß,
b.raun
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#8 Beitrag von BrAms » 10.05.2012, 12:55

b.raun hat geschrieben: Würde mich über PM mit Kontaktdaten freuen.
Gruß,
b.raun
Die hast Du jetzt :)

Gruß Harald
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#9 Beitrag von Laura11 » 10.05.2012, 15:29

Ganz schön viele Kondensatoren! Hätte nicht gedacht das in Anlagen soviele sind!^^

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#10 Beitrag von hpm66127 » 10.05.2012, 15:32

Laura11 hat geschrieben:Ganz schön viele Kondensatoren! Hätte nicht gedacht das in Anlagen soviele sind!^^
Das ist wieder einmal der Beweis, dass Denken Glückssache ist.

Gruß

Hans-Peter

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#11 Beitrag von Rainer Hebermehl » 11.05.2012, 09:42

Hallo Laura,

mußt nicht alle Kommentare ernst nehmen. Vieles ist nicht so sarkastisch gemeint, wie es zunächst den Anschein hat.

Zu der Kondensatormenge : Es gibt bei der Überholung älterer Geräte im Hinblick auf schwächelnde Elkos im Prinzip zwei Möglichkeiten.
Die eine ist, die Cs aufwendig einzeln zu prüfen und Ausreißer dann zu ersetzen.
Die andere, bessere ist, quasi vorne anzufangen und alle zu ersetzen. Das spart Zeit und verjüngt das gesamte Gerät, denn du kannst davon ausgehen, daß nach 30 bis 40 Jahren kaum noch ein ursprünglicher Wert stimmt.

Also keine Bange vor Restaurierungen. Du mußt wissen, daß unsere alten Geräte bis zur Slim-Line-Serie von Hand von unseren Damen am Band bestückt wurden.
GRoßzügiger Elkotausch unterscheidet sich davon nicht großartig.

Schönen Gruß
Rainer
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#12 Beitrag von b.raun » 11.05.2012, 10:12

hpm66127 hat geschrieben:
Laura11 hat geschrieben:Ganz schön viele Kondensatoren! Hätte nicht gedacht das in Anlagen soviele sind!^^
Das ist wieder einmal der Beweis, dass Denken Glückssache ist.

Gruß

Hans-Peter
Das ist auch nicht gerade nett formuliert. Und nicht Gentleman-like. :)
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#13 Beitrag von hpm66127 » 11.05.2012, 10:26

b.raun hat geschrieben:
hpm66127 hat geschrieben:
Laura11 hat geschrieben:Ganz schön viele Kondensatoren! Hätte nicht gedacht das in Anlagen soviele sind!^^
Das ist wieder einmal der Beweis, dass Denken Glückssache ist.

Gruß

Hans-Peter
Das ist auch nicht gerade nett formuliert. Und nicht Gentleman-like. :)
Hallo Namenloser,

Wenn das von Laura genauso empfunden wird, kann ich das gerne mit ihr bilateral klären. Da braucht sie sicher nicht dich als Fürsprecher.
Oder hast du irgendeine Moderatorfunktion hier im Forum?
Weiterhin sind wir hier im smalltalk Bereich des Forums. Da muss man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.

Gruß

Hans-Peter

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#14 Beitrag von Uli » 11.05.2012, 11:08

Abschreckung:
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Elkos im R4/CC4

Gruß... Uli
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#15 Beitrag von hpm66127 » 11.05.2012, 11:20

Uli hat geschrieben:Abschreckung:
Bild
Elkos im R4/CC4

Gruß... Uli
Hi Uli,

Dich schreckt das aber nicht ab, oder? :D

Gruß

Hans-Peter

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#16 Beitrag von fnerstheimer » 11.05.2012, 11:27

für mich ist das "Schuhkartondesign" der Hauptgrund für meine Begeisterung für Braun HiFi. Alles, was danach kam, ist für mich zumindest gestalterisch nur ein Abstieg.

Zu Deinem und meinem Glück sehen das die meisten Braunies anders, und rennen den Atelier-Geräten hinterher, so dass Anlagen wie die von Deiner Mutter immer noch recht preiswert zu haben sind.

Viel Spaß mit der Anlage Deiner Mutter und viel Glück bei der Suche ;) .

Gruß Frank

Edit - während ich das hier schrub, kam das erste Bild vom Typ " mein Haus, mein Auto, meine hübsche Frau, meine getauschten Kondensatoren " . Ich habe bestimmt 50 Verstärker verschiedener Hersteller in den letzten zehn Jahren instandgesetzt, und immer nur das getauscht, was auch kaputt war. Die Geräte liefen alle nach der Instandsetzung einwandfrei, und tun das auch Jahre später noch, und das, obwohl ich teilweise keine zehn Bauteile gewechselt habe. Sind die Atelier-Geräte so schlecht, dass die Tauschorgien nötig sind, oder hab ich generell was falsch verstanden ?
"Man will halt immer das, was die anderen haben, bis dann alle das haben, was die anderen haben und dann wollen alle wieder das, was dann keiner mehr hat"

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#17 Beitrag von simon » 11.05.2012, 13:07

Hallo Uli,

interessanter als ein Foto wäre ja ein Soll/Ist-Vergleich der Daten der erneuerten Bauteile (ich sehe da nicht nur Elkos).

Ich selber tausche nur aus, was messtechnisch auffällig wird, der Rest bleibt am "Arbeitsplatz". In diesem Forum findet man aber -zig Threads im Tenor "habe erstmal alle Elkos erneuert, hat aber leider nichts gebracht".

Erinnert mich irgendwie an die Debatten zum Vorruhestand...

Gruß, Simon

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#18 Beitrag von Uli » 11.05.2012, 13:23

simon hat geschrieben:Hallo Uli,

interessanter als ein Foto wäre ja ein Soll/Ist-Vergleich der Daten der erneuerten Bauteile (ich sehe da nicht nur Elkos).

Ich selber tausche nur aus, was messtechnisch auffällig wird, der Rest bleibt am "Arbeitsplatz".
Was soll ein Soll/Ist Vergleich bringen?
Auslöten und Neu. Messen würde viel zu lange dauern. Vorteil ist auch das man sich beim auslöten gleich die Polung merken kann.
Um wirklich genau messen zu können musst Du Elkos sowieso auslöten. Mir würde im Traum nicht einfallen einen 20 Jahre alten Elko wieder zu verwenden!
simon hat geschrieben:In diesem Forum findet man aber -zig Threads im Tenor "habe erstmal alle Elkos erneuert, hat aber leider nichts gebracht".

Erinnert mich irgendwie an die Debatten zum Vorruhestand...

Gruß, Simon
Wenn ein Fehler da ist, kontrolliere ich zwar das Teil um rauszufinden ob der Defekt weg ist, aber wenn ich es raus habe scheue ich nicht vor der Investition eines Cent-Artikels Ihn zu erneuern! Erst danach wechsele ich (im Umfang einer Revision) pro Baugruppe die Bauteile und prüfe diesen Abschnitt jeweils auf Funktion. Man baut sich schnell den nächsten Fehler ein und verbastelt das Gerät!

@Frank: ist das der Neid der Besitzlosen?

Gruß... Uli
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#19 Beitrag von simon » 11.05.2012, 13:34

Hallo Uli,
Was soll ein Soll/Ist Vergleich bringen?
Mehr als (D)ein Foto.
Man baut sich schnell den nächsten Fehler ein und verbastelt das Gerät!
Richtig, das ist ja eben das Problem der Tauschorgien.

Schönes Wochenende! Simon

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#20 Beitrag von Uli » 11.05.2012, 13:49

Vielleicht hast Du es überlesen... dafür wiederhole ich es für Dich nochmals:
Uli hat geschrieben:Wenn ein Fehler da ist, kontrolliere ich zwar das Teil um rauszufinden ob der Defekt weg ist, aber wenn ich es raus habe scheue ich nicht vor der Investition eines Cent-Artikels Ihn zu erneuern! Erst danach wechsele ich (im Umfang einer Revision) pro Baugruppe die Bauteile und prüfe diesen Abschnitt jeweils auf Funktion. Man baut sich schnell den nächsten Fehler ein und verbastelt das Gerät!
Gruß... Uli
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#21 Beitrag von fnerstheimer » 11.05.2012, 18:09

Fragen an die Kondensatorpflücker:

1) wieso muss ich jedes einzelne Bauteil durchmessen, um herauszufinden, ob z.B. ein Verstärker noch seine Solldaten bringt ?

2) Hat sich schonmal jemand Gedanken darüber gemacht, dass die Qualität der modernen Bauteile dem allgemeinen Trend in Richtung billig und kurzlebig folgt ?

3) Wo kommt eigentlich der Glaube her, dass alte Bauteile grundsätzlich nicht mehr ihre Solldaten haben, während neue Bauteile grundsätzlich viel besser sind, obwohl niemand weiß, in welcher chinesischen Hinterhofküche sie zusammengebraten wurden ?

4) Viele Leute sind doch gerade deshalb hier, weil sie sich mit dem kurzlebigen Chinaschrott nicht anfreunden können. Wieso beschränkt sich diese Aversion nur auf ganze Geräte, und schlägt bei Einzelteilen ins Gegenteil um ?

Würd mich halt mal interessieren.

Gruß Frank
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#22 Beitrag von eleflo » 11.05.2012, 18:25

Und wenn man dann noch bedenkt, dass Elkos oft eine Toleranz von +- 10% haben, kann es sein, dass ein neuer nicht besser ist als der alte.

Natürlich gibt es welche, die wirklich platt sind, die hatte ich allerdings vorwiegend in alten Röhrenradios, die über 60 Jahre auf dem Buckel haben.

Ich verfahre meistens nach dem Motto "never change a running system"
Gruß Flo

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#23 Beitrag von Paparierer » 11.05.2012, 18:44

hm.
Generalaustausch ohne Sinn und Verstand bei unbekannter Ursache für einen Defekt mit dem Zweck, den kaputten Baustein schon "irgendwie zu erwischen" ist ja wohl nur blöd. Das macht aber auch keiner der Spezialisten hier. (Ich bin kein Spezialist, beruflich nicht vom Fach, dürfte das also, tue es aber trotzdem auch nicht :wink: )

Der Vergleich einer Komplett-Revision mit einer Teil-Reparatur ist aber ebenso sinnfrei.

Ich teile nicht die Verallgemeinerung, dass moderne Bauteile nur in Richtung billig und kurzlebig getrimmt werden und führe als Gegenbeispiel die besseren Panasonic-Elkos an.
Ich erinnere mich an die in einem anderen Thread geäußerte Missbilligung der Praxis, bei der Originalbestückung der Platinen billige Bauteile zu verwenden. Das geschah sicherlich nicht erst, als die Teile nicht mehr in Deutschland gefertigt wurden! Auch in den alten Geräten finden sich z.B. - Knallfrösche - und anderes!

Der Vergleich mit dem Chinaschrott bringt es schön auf den Punkt - ich denke, hier findet sich genau keiner, der auf der einen Seite alle oder nahezu alle Elkos tauscht und auf der anderen Seite dabei dann aufs Geld schaut und nur die allerbilligsten hernimmt...

Gruß, Gereon
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#24 Beitrag von Gulugulu » 11.05.2012, 20:22

Moin!
fnerstheimer hat geschrieben:Fragen an die Kondensatorpflücker:
Antwort an die "früher war alles besser" Fraktion:
1) wieso muss ich jedes einzelne Bauteil durchmessen, um herauszufinden, ob z.B. ein Verstärker noch seine Solldaten bringt ?
Hat das irgendwer behauptet? Zudem sind die Ansprüche ja sehr unterschiedlich. Die einen wollen den optimalen Zustand, anderen reicht es wenn irgendein Krach aus den Lautsprechern kommt.
2) Hat sich schonmal jemand Gedanken darüber gemacht, dass die Qualität der modernen Bauteile dem allgemeinen Trend in Richtung billig und kurzlebig folgt ?
Auf der einen Seite hat Braun keinesfalls das Beste vom Besten verbaut und auf der anderen gibt es auch heute sehr sehr unterschiedliche Qualitätsstufen.
3) Wo kommt eigentlich der Glaube her, dass alte Bauteile grundsätzlich nicht mehr ihre Solldaten haben, ...
Moment, da war mal was....Fällt mir gleich ein......Ahh, ja: Messen?
4) Viele Leute sind doch gerade deshalb hier, weil sie sich mit dem kurzlebigen Chinaschrott nicht anfreunden können. Wieso beschränkt sich diese Aversion nur auf ganze Geräte, und schlägt bei Einzelteilen ins Gegenteil um ?
Warum eigentlich die Punkte 2-4? Einer hätte genügt. Früher alles gut, heute alles schlecht. Besser ein 20 Jahre alter ausgetrockneter Kondensator mit irgendwelchen lustigen Werten als wie ein neuer Qualitätskondensator. Ach ne, den gibt es ja nicht. Ich vergaß. :wink:

Lustig finde ich immer wieder Sprüche wie Zerbasteln und Wertverlust bei Regie Geräten. Leute, die Dinger gibt es wie Sand am Meer. Wer es machen will, soll es tun.

Bemerkung am Rande: Die meisten Leute können und wollen solche Reparaturen eh nicht selber durchführen. Und wenn man einmal rangeht sollte man nicht nur den akuten Fehler beheben lassen, sondern auch die potentiellen nächsten (sofern der Techniker ausreichend Erfahrung hat, um diese Stellen bei den Geräten zu kennen). Sonst entwickelt sich manches schnell zum Groschengrab. Ich spreche dabei wohlgemerkt von den Ateliergeräten. Die 60er sind bei mir Deko (weil kaum Nutzwert) und die 70er - naja, wer es mag...

Gruß
Andreas

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#25 Beitrag von v/d/b » 12.05.2012, 08:49

Moin,
vermutlich ließt hier heute sowieso keiner, weil alle unterwegs nach DA sind, aber ich gebe trotzdem mal meinen Senf dazu:

Ich sehe die Sache mit dem Bauteiletausch eher pragmatisch.
Habe ich ein Gerät, das eigentlich gut funktioniert, bei dem dann aber plötzlich ein Fehler auftritt, wird dieser natürlich zunächst lokalisiert und dann das betroffene Bauteil getauscht.
Fallen dabei weitere Bauteile auf, die schon optisch oder messtechnisch nicht mehr den besten Eindruck machen, fliegen diese ebenfalls raus.
Ich will ja nicht nach kurzer Zeit schon wieder den Lötkolben anheizen müssen.
Der Rest bleibt wie er ist

Bei meinem CSV 13 war es anders. Der hat grundsätzlich funktioniert, ich war aber mit dem Klang nicht recht zufrieden.
Beim Quermessen habe ich dann eine ganze Anzahl von Cs und auch von Rs gefunden, die jenseits von Gut und Böse waren.
Jedes einzelne Bauelement zu messen habe ich mir dann aber gespart und der Einfachheit halber alles raus geschmissen.
Beim CE 16, der heute direkt daneben steht und der ohne Beanstandungen läuft, ist hingegen noch nicht ein Bauteil getauscht. Warum auch?

Generell verwende ich sowohl bei der Reparatur, als auch bei einer Komplettrevision möglichst hochwertige Bauteile.
Hochwertig heißt aber nicht, dass es von Jungfrauen aus Büttenpapier handgewickelte und mit Olivenöl aus einem kleinen sizilianischen Dorf gefüllte Kondensatoren sind.
Die großen Hersteller liefern aber durchaus unterschiedliche Qualitäten.
Da muss man sich eben vorher ein wenig informieren um die richtige Serie auszuwählen.

Auch wenn ich das glaube ich schon mal geschrieben habe, hier noch was zur Qualität der Bauteile, die Braun original verbaut hat:
Zumindest in der vor Atelier Zeit gab es eine recht ausgeprägte Eingangskontrolle für die angelieferten Bauteile, wo u.a. Alterungstests usw. durchgeführt wurden.
Was da durch fiel, weil z.B. die elektrischen Spezifikationen nicht eingehalten wurden, landete gelegentlich auf meinem Basteltisch :D
Natürlich war beim Einkauf auch der Preis ein entscheidendes Kriterium. Kaufleute und Techniker waren da natürlich nicht immer der gleichen Meinung.
Aber der Eindruck, dass hier nur möglichst billiges Material verbaut wurde, ist sicherlich falsch.

Viele Grüße und bis später in DA
Thomas

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#26 Beitrag von BrAms » 12.05.2012, 13:36

p1i hat geschrieben:Moin,
vermutlich ließt hier heute sowieso keiner, weil alle unterwegs nach DA sind, aber ich gebe trotzdem mal meinen Senf dazu:
Thomas
Es gibt doch noch zumindest einen Mohikaner, wenn auch nicht freiwillig, der sich an diesem "heiligen" BrAun-Tag in Forum aufhält. Habe mir leider vorgestern bei der Gartenarbeit meinen Fuß derart lediert, dass er nunmehr so dick ist, dass ich weder in meine Schuhe komme noch richtig auftreten kann, sodass ich meinen mit Stephan geplanten Besuch in Darmstadt känzeln mußte.
p1i hat geschrieben: Zumindest in der vor Atelier Zeit gab es eine recht ausgeprägte Eingangskontrolle für die angelieferten Bauteile, wo u.a. Alterungstests usw. durchgeführt wurden.
Was da durch fiel, weil z.B. die elektrischen Spezifikationen nicht eingehalten wurden, landete gelegentlich auf meinem Basteltisch :D
Natürlich war beim Einkauf auch der Preis ein entscheidendes Kriterium. Kaufleute und Techniker waren da natürlich nicht immer der gleichen Meinung.
Aber der Eindruck, dass hier nur möglichst billiges Material verbaut wurde, ist sicherlich falsch.
Thomas
Endlich mal jemand, der die inneren Qualitäten der BrAun-Geräte nicht gleich in die Tonne haut.
Und was die atelier-Reihe anbelangt, wurden zumindest in der Endsphase alle Geräte in der Endkontrolle in Deutschland nochmals durchgescheckt und nach bestandener Kontrolle mit dem "berühmt, berüchtigten" Q auf der Garantiekarte "geadelt", wobei die Garantiezeit für die Last Edition auf den für die damalige Zeit sehr ungewöhnlichen Zeitraum von drei Jahren (damaliger Standard 6 Monate) erweitert wurde.
So grottenschlecht können also die inneren Werte auch nicht gewesen sein.

Gruß Harald
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#27 Beitrag von fnerstheimer » 12.05.2012, 19:28

@andreas ... es gibt eine Binsenweisheit, die sagt, dass die Wahrheit meistens in der Mitte liegt.

Es ist früher nicht alles besser gewesen, heute aber auch nicht. Elektronik ist in den letzten 40 Jahren vom Wertgegenstand zur Wegwerfware mutiert, und diese Entwicklung macht auch vor der Bauteilequalität nicht halt.

Oder man kann es so formulieren - früher haperte es an der genauen Einhaltung der Kenndaten, heute hapert es an der Langlebigkeit.

Das mit den nach 30 Jahren pauschal trockenen Kondensatoren ist übrigens ein Schwachsinn, der mit Audio und Stereoplay in die Köpfe der HiFi-Fans eingezogen ist. Ich kann Dir mehrere Beispiele von Kondensatoren in Vorkriegsradios zeigen, die weder trocken sind, noch ihre Kenndaten verloren haben.

Ganz davon ab, wenn wir uns wie hier mit Geräten beschäftigen, die vor 30 bis 40 Jahren ihre technologische Hochphase erlebt haben, wieso sollen die Komponenten nicht ihren Zweck besser erfüllt haben, als heute, wo die Bauteile nur noch als notwendiges Übel weiterproduziert werden.

Ich hab in den letzten Jahren zu viele fast neue PC-Komponenten abfliegen sehen, um noch an die Langzeitqualität moderner Bauteile zu glauben.

Gruß Frank
"Man will halt immer das, was die anderen haben, bis dann alle das haben, was die anderen haben und dann wollen alle wieder das, was dann keiner mehr hat"

braunianer

#28 Beitrag von braunianer » 12.05.2012, 19:53

Ich kann dem nur beipflichten...alle meckern hier zum Beispiel über die ach so "schlechten" Roederstein Bakelit-Elkos, die zum Teil nur als Experiment angesehen wurden. Aber wenn ein Großteil davon über 30 Jahre einwandfrei funktioniert hat bzw. nicht brüchig war/ist, verdient das meiner Meinung nach schon große Anerkennung für die damalige Langlebigkeit der Elektronikbauteile aus ehemals deutscher Produktion.

Soetwas muss mir ein Chinacracker-Panasonicelko erstmal vormachen und in 35 Jahren sprechen wir uns dann wieder. Ich bezweifle ernsthaft, dass dann auch nur ein einziger davon überlebt hat. Bei den anderen Elko Typen sieht es bestimmt noch viel dramatischer aus. Das Resultat sieht man ja häufig bei vielen Computer-Mainboards oder Netzteilen, in denen die Chinacracker zum vorzeitigen Ableben der Komponente geführt haben. Grundsätzlich restauriere ich daher nur noch mit alten geprüften Elkos aus deutscher Produktion (Konvolut-Ebay), darunter auch die ganzen Roedersteins und Frakos....

Gruß Torsten

andreas schnadt
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#29 Beitrag von andreas schnadt » 12.05.2012, 20:01

Hallo Tosten,
ich fürchte, dass ich dann kurz vor meinem hundertsten Geburtstag nicht mehr mitreden kann, können wir uns vielleicht auf einen kürzeren Zeitraum einigen?
Andreas :lol:
Viel Freude beim Hören !

braunianer

#30 Beitrag von braunianer » 12.05.2012, 21:36

Also ich bin dann genau 60 und wie heißt es doch so schön....mit 66 fängt das Leben an :lol:

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