CEV 550, Ausfall des rechten Vorverstärker Kanals

Sämtliche Steuergeräte (Receiver) Braun regie
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Jens
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CEV 550, Ausfall des rechten Vorverstärker Kanals

#1 Beitrag von Jens » 18.11.2009, 09:15

Hallo zusammen,

Obwohl dies mein erster Beitrag im Forum ist, benötige ich Euer Fachwissen und eventuelle Ratschläge.

Leider habe ich mit meiner soeben erworbenen Regie 550 Schiffbruch erlitten, deren rechter Kanal bei Phonobetrieb nur leise rauscht. Die Endstufe ist nicht betroffen, da beide Kanäle bei Umschaltung auf Band und Tuner funktionieren.

Hier meine Frage:
Hat jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Ist diesem Problem mit etwas handwerklichem Geschick in Eigenregie beizukommen?

Danke für ein Feedback aus dem Forum
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Jens
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Titel: CEV 550, Ausfall des rechten Vorverstärker Kanals

#2 Beitrag von Jens » 19.11.2009, 01:31

Hallo,

ich habe heute einige erstaunliche Erfahrungen gemacht. Der rauschende rechte Kanal bei Phono Betrieb hat sich erholt! Ich habe so etwas bisher mit meinem Röhrenverstärker CSV 60 noch nie erlebt.

Nach dem ich die Regie 550 die Nacht habe durchlaufen lassen (Elko formierung) schälte sich aus dem Rauschen des rechten Kanals ein Signal und gewann an Pegel. Mittlerweile ist das Rauschen für mich akustisch nicht mehr wahrnehmbar, wenn auch die werkseitigen akustischen Werte vermutlich nicht erreicht werden.

Ich kann nur annehmen, das mein Receiver sehr lange nicht betrieben wurde (speziell im Phono Betrieb) und die Stromversorgung die Besserung der Lage bewirkt hat.

Gruß, Jens
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Norbert
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#3 Beitrag von Norbert » 19.11.2009, 19:02

Hallo Jens,

herzlich willkommen bei uns im Forum :D

"Selbstheilung" - so einfach müßte es immer klappen :wink: Hörst Du Unterschiede im Rauschpegel beider Kanäle? Wenn es unter dem Grundgeräusch einer guten Schallplatte liegt, kann man es vernachlässigen.

Gruß, Norbert
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Jens
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#4 Beitrag von Jens » 20.11.2009, 00:57

Hallo Norbert,

danke für die freundliche Begrüßung im Forum. Tja, das wäre schön wenn alle unsere Braun Geräte über Nacht wieder zu alter Leistung zurückfinden würden... :D

Mein Receiver ist jetzt zwei Tage lang durchgehend in Betrieb gewesen. Der Pegel beider Kanäle im Phono-Betrieb würde ich mittlerweile als gleichwertig bezeichnen. Das Rauschen im rechten Kanal ist somit nicht mehr feststellbar. Soweit so gut!

Die offensichtlich lange "Ruhepause" in irgend einem dunklen Keller scheint jedoch dem Tunerteil des CEV 550 nicht sonderlich gut bekommen zu sein.

Nach ersten Einstellversuchen habe ich eine Verschiebung des Frequenzbandes (UKW) festgestellt, das auch noch wandert (ca. 87 -103 Mhz). Polizeifunk sowie privater Funk sind ausgezeichnet zu empfangen... :wink:

Nach zwei Tagen hat sich das Frequenzband etwas normalisiert, das wandern bleibt jedoch . Dies ist in sofern störend, als alle über die Feststell Tasten gespeicherten Sender erst nach ein paar Sekunden in den "Empfang" gezogen werden. Mit all diesen Phenomenen kann man letzendlich leben, einzig das sich verabschiedende Stereo Signal im Tuner Betrieb (Grüne Lampe erlischt) macht mir Sorgen.

Der Tuner schaltet soft von Stereo in den Mono Betrieb und verläßt diesen bis zum nächsten Ausschalten des Gerätes nicht mehr. Die Feldstärke Anzeige zeigt jedoch bei WDR5 tapfer einen Wert von über 2 auf der Skala (Durchgangsanzeige mittig). Dies sollte eigentlich für ein stabiles Stereo-Signal reichen.

Ich nehme an, das hier Alterungserscheinungen der elektrischen Komponenten eine Rolle spielen.

Habt ihr mit solchen "Macken" Erfahrungen?

Danke & Gruß, Jens
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mögliche Fehlerquelle

#5 Beitrag von derlange » 20.11.2009, 09:22

Hallo Jens,

das Problem der Frequenzdrift hängt wahrscheinlich mit dem Netzteil zusammen: Schwankt die Spannungsversorgung, dann sorgen die geringen Kapazitäten der Hf-Transistoren im UKW-Teil, das die Frequenz nicht eingehalten wird, denn eigentlich sollte der CEV 550 sehr frequenzstabil arbeiten. Ich würde daher einmal die entsprechende Versorgungsspannung beim Einschalten beobachten. Eine mit dem Aufladen der Siebelkos einhergehende Minderspannung und damit Drift in den ersten 1-2 Sekunden ist noch normal und kommt z. B. auch bei meinem RA 1 vor.

Wenn jedoch bei ausreichender Feldstärke kein Stereoempfang möglich ist, kann dies an verstimmten Kreisen im UKW-Baustein liegen. Daher würde ich zunächst die Versorgungspannung prüfen. Bitte keinesfalls an irgendwelchen Abgleichkernen versuchen herumzustellen!

Ggf. stimmt in diesem Fall auch die Ratiomitte nicht mehr. Eventuell einmal von der angezeigten Mittenabstimmung nach links oder rechts abweichen, nimmt die Feldstärke jetzt zu und stellt sich Stereoempfang ein?


Grüße
DerLange

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#6 Beitrag von Jens » 20.11.2009, 13:45

Hallo derlange,

besten Dank für Deine Einschätzung, die für mich sehr aufschlußreich ist.

Die Frequenzdrift hängt also mit einer vorübergehenden Minderspannung im Tunerbetrieb zusammen. In meinem Fall dürfte die Frequenzdrift grob 10 Sekunden dauern. Da auch die zurückgelegte Frequenzstrecke nicht 100% gleich ist, lassen sich über die Stationstasten kaum präzise und reproduzierbare Sendereinstellungen speichern. Die eingestellten Sender liegen also nach Beendigung der Drift hauchzart neben der vorher eingestellten Frequenz. Dies läßt sich natürlich schnell nachstellen, ist aber lästig.

Die Spannungsversorgung sollte 24V Gleichstrom betragen. Richtig?

Mit dem Stereoempfang verhält es sich so:
Nach Einschalten des CEV550 und UKW Wahl reagiert die Stereo Anzeige und das Stereo Signal ist deutlich wahrnehmbar. Nach relativ kurzer Zeit (max. 1 min) schaltet der Tuner ohne knacken weich auf mono Betrieb und die grüne Lampe erlischt. Das frustrierende ist, das ich danach keine Chance habe, die CEV550 dazu zu bewegen wieder ein Stereosignal im Tunerbetrieb abzugeben.

Deine Vermutung bezüglich der verstimmten Kreise im UKW Baustein sind für mich nachvollziehbar, da die Stereofunktion als solche nicht ausgefallen ist.

Es ist übrigens tatsächlich so, dass das Zusammenspiel des Feldstärkeanzeigers und der Mittendurchgangsanzeige nicht mehr 100% abgestimmt ist. Die Feldstärke erreich sein max. wenn der Durchgangsanzeiger etwas in den rechten Skalenbereich weist (außerhalb des mittigen Toleranzbereiches)

Leider kann ich auch bei sehr langsamer und präziser Frequenzeinstellung im Hinblick auf die max. Feldstärke das Stereosignal nicht wieder aktivieren.

Die einzige mir bisher bekannte Lösung:
Den Receiver ausschalten und abwarten. Dann wieder Einschalten. Das Stereosignal bleibt dann für eine kurze Zeit und verliert sich wieder.

Danke und Gruß, Jens
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Abstimmspannung

#7 Beitrag von Norbert » 20.11.2009, 18:56

Hallo Jens,

die Abstimmspannung ansich sollte kontrolliert werden. Ich weiß leider nicht aus dem Kopf, wie diese beim regie 550 stabilisiert wird (via Z-Diode mit der Bezeichnung ZTK ??) und wie hoch sie sein muß. Natürlich kann es gut sein, daß durch die lange Standzeit so mancher Elko schwächelt.

Dann gibt es eine Einstellung der Stereo-Schaltschwelle des Decoders, die man mal vorsichtig verändern könnte. Hast Du die komplette Serviceanleitung? Ich besitze nur den Stromlaufplan.

Gruß, Norbert
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#8 Beitrag von Jens » 20.11.2009, 19:14

Hallo Norbert,

danke Dir und dem Langen für Eure schnelle und kompetente Hilfe. Ich besitze neben dem Stromlaufplan auch die sogenannten Technischen Informationen. Da es sich dabei um einen freien download handelt, bin ich mir nicht sicher ob darin alle Teiles des Service Manual vollständig enthalten sind. Es fehlt beispielsweise die Teileliste, Platinenlayout, Explosionszeichnung etc..

Ich habe soeben in der Bucht ein SM für die Regie 550 ausgemacht, das stolze € 20 kostet. Wenn es notwendig ist, werde ich mir das wohl schießen müssen.

Wie schätzt Du die Abstimmungsarbeit ein? Von einem Amateur ohne Meßinstrumentarium zu bewältigen oder eher ein Fall für den spezialisierten Service?

Danke & Gruß,
Jens
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#9 Beitrag von Norbert » 20.11.2009, 19:45

Jens hat geschrieben:Wie schätzt Du die Abstimmungsarbeit ein? Von einem Amateur ohne Meßinstrumentarium zu bewältigen oder eher ein Fall für den spezialisierten Service?
Hallo Jens,

ein korrekter Abgleich ohne spezielle Meßinstrumente ist nicht möglich. Von einem versierten Amateur schon machbar, aber dieser muß die Geräte zur Verfügung haben.

Gruß, Norbert
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#10 Beitrag von Jens » 20.11.2009, 21:51

Hallo Norbert,

danke für die klare Antwort. Ich werde mal ein Feedback geben wenn die CEV 550 justiert ist.

Gruß, Jens
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#11 Beitrag von Jens » 25.07.2011, 23:32

Nachtrag:
Mein CSV 550 hat mittlerweile seinen Platz in meinem Arbeitszimmer gefunden und ist seit Ende 2009 im regelmäßigen Einsatz. Mit folgender Einstellung konnte ich letztendlich das Stereo-Signal stabilisieren:

Minimale Drehung an R904 (Poti):
Die Einstellung habe ich im Betrieb und mit vorhergehender Abstimmung auf einen starken Stereosender durchgeführt. Die Position des Poti sollte vor der Einstellung markiert werden. Es bedarf nur einer winzigen subtilen Drehung. Den Poti danach so weit wie möglich auf die ursprüngliche Position zurückstellen ohne das der Stereoempfang verloren geht.
Die grüne Stereolampe reagierte zuverlässig und bleibt stabil. Um etwaigen "Unkenrufen" vorzubeugen - Es ist hörbar Stereo ... :wink:

Eigentlich muß die Arbeit am R904 Poti (Oszillator) laut Service Manual mit einem Meßsender durchgeführt werden (240 Ohm /1mV HF-Spannung/Modulation 19kHz bei 6,5kHz Hub), welches aber meine derzeitigen Möglichkeiten übersteigt.

Ein kleiner Hinweis:
Diese Lösung hat in meinem Fall funktioniert, ist jedoch keine Garantie. Man kann sich sein Gerät auch im schlimmsten Fall übel verstellen. Es gilt "jeder Versuch geschieht auf eigene Gefahr".

Lage R904 auf der oberen Leiterplatine:

Bild Bild

Zur Orientierung - Aufblick auf die obere Leiterplatine:
Bild

So solls sein... 8)
Bild

Der Senderdrift, der noch 2009 ca. 8 Sekunden dauerte, hatte sich zwischenzeitlich auf ca. 2-3 Sekunden stabilisiert und ist damit akzeptabel. Auch die Versorgungsspannung ist im Soll.

Einzig die mittlerweile "eingefrorene" Mittenanzeige stört das ansonsten freundliche Bild. Folgerichtig ist auch die Übernahmefunktion außer Funktion. Es bleibt spannend.
Gruß, Jens
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#12 Beitrag von fnerstheimer » 26.07.2011, 09:40

stell doch mal das Schaltbild online, dann kann ich Dir mit Tipps weiterhelfen.

Gruß Frank

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#13 Beitrag von Jens » 26.07.2011, 19:54

Hallo Frank,

Vielen Dank für Dein nettes Angebot. Ich muss den Plan jedoch erst noch scannen. Vielleicht lassen sich ja die letzten bugs meines Receivers beseitigen 8).

Gruß, Jens
Don't Panic!

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#14 Beitrag von fnerstheimer » 26.07.2011, 22:41

so, ich hab mir mal per google eine Download-Adresse gesucht, und die Servicemappe vom Regie 550 runtergeladen.

Nur so viel - bei der Erzeugung der Abstimmspannung ist Braun wieder einmal seinem Motto treu geblieben " warum nur einen Transistor nehmen, wenn man auch 20 Transistoren verbauen kann ". Erstmal sitzt tatsächlich auch beim Regie 550 an jedem Abstimmpoti ein 1uF-Elko, die würde ich schonmal auf Verdacht tauschen. Fast kommt einem hier der Verdacht, dass Braun den eigenen Schaltern nicht über den Weg traut. Die Erzeugung der Abstimmspannung wird mit einem 723 gemacht, einem IC, das in den späten siebzigern für Labornetzteile verwendet wurde. In der Servicemappe steht eine Funktionsbeschreibung auf Seite 4, ein Datenblatt zum 723 gibt es hier:

http://www.national.com/mpf/LM/LM723.html#Parametrics

Ich würde den Fehler in folgender Reihenfolge angehen:

Erst mit ABGESCHALTETEM AFC die Senderdrift beheben - dann AFC testen, und wenn das alles einwandfrei funktioniert, den Stereodecoder justieren, falls das dann überhaupt noch nötig ist. Verdächtige sind zuerst die Kondensatoren, und Kontaktschwächen / kalte Lötstellen. Erst wenn man hier nichts findet, sollte man an die Halbleiter gehen. Bei der Fehlersuche muss man immer daran denken, dass bereits wenige mV Schwankung für eine kräftige Drift ausreicht. Messen ist also schwierig.

Gruß Frank

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#15 Beitrag von Jens » 27.07.2011, 15:30

Hi Frank,

Du bist ja schneller als der Blitz 8) . Danke für Deine sehr ausführliche Fehlerdiagnose und deren Behebung. Dies wird sicher auch den einen oder anderen Leser interessieren. Sie harmoniert mit den Informationen die ich von derlange und Norbert erhalten habe.

Bezüglich des IC (Spezifikation 723/ danke für den Link) sprechen wir über den IC 101 der die temperaturabhängige Spannungsregelung steuert und eine Versorgungsspannung von 25V erhält. Nach meinen Prüfung (Kältespray) arbeitet dieser IC relativ stabil.

Dein Hinweis auf die 1uF-Elkos werde ich im Auge behalten. Der Alterungsprozess ist sicherlich vorhanden.

Grundsätzlich sind die von mir angegebenen 2-3 Sekunden die absolute Maximaldrift welche eintritt, wenn der CEV550 über einen längeren Zeitraum nicht im Betrieb ist. Im täglichen Einsatz ist die Drift kaum noch nachweisbar. Insofern hat sich der Zustand über die letzten 1 1/2 Jahre deutlich verbessert. Erst in diesem Zustand habe ich übrigens via R904 Poti das Stereosignal vorsichtig nachgeregelt.

Deine Beschreibung ist jedoch sicherlich der korrekte Weg. Mit den 1uF-Elkos werde ich mich sicherlich mal an einem Regenwochenende unterhalten.

In einem weiteren Punkt wäre ich für einen Tipp dankbar. Welche Fehlerquelle könnte der ausgefallenen Mittenanzeige und der Übernahmefunktion zugrunde liegen. Diese sind bei getätigter Übernahmetaste laut Service Manual aneinander gekoppelt.

Danke und Gruß,
Jens
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#16 Beitrag von fnerstheimer » 27.07.2011, 17:19

schau Dir das mal im Schaltplan an - wenn ich es richtig verstanden habe, funktioniert die Abstimmhilfe so, dass das Mittenanzeigeinstrument per Taste zwischen die Pluspole der beiden Abstimmspannungen geschaltet wird, einmal der Abstimmspannung des Hauptpotis und einmal der Abstimmspannung des angewählten Stationstastenpotis. Wenn beide Spannungen gleich groß sind ( Stationstaste ist auf die Frequenz des Hauptpotis abgestimmt ), ist die Differenz null, und das Anzeigeinstrument steht auf Mitte. Weichen die Spannungen voneinander ab, zeigt das Instrument je nach Polarität in die eine oder andere Richtung.

Prüfe erstmal, ob das Mitteninstrument im normalen Betrieb funktioniert. Das Mitteninstrument zeigt die Ratiospannung des Demodulators an - bei nicht exakt abgestimmtem Sender gibt es je nach Richtung eine positive oder negative Ratiospannung, bei exakt eingestelltem Sender muss sie null sein. Am Instrument müsste das so aussehen, dass es bei Annäherung an den Sender in eine Richtung ausschlägt, und wieder auf null geht, wenn der Sender exakt eingestellt ist. Tut es das nicht, musst Du erstmal prüfen, ob das Instrument selber noch intakt ist (kleine Gleichspannung anlegen). Ist das der Fall, musst Du Die Ratiospannung am Demodulator selber testen, und dann den Weg untersuchen, den die Ratiospannung vom Demodulator zum Instrument geht. Probleme mit der Ratiospannung können auch zu Problemen mit driftenden Sendern führen, weil die AFC diese für die automatische Scharfabstimmung als Istwert braucht.

Wenn das alles ok ist, und die Abstimmung der Stationstasten funktioniert, fällt mir als mögliche Fehlerursache nur noch der Schalter für die Abstimmhilfe selber ein. Ich halte für einen Bekannten seit Jahren einen Regie 530 am Leben, Kontaktprobleme und kalte Lötstellen sind hier eigentlich fast immer die Ursache für die Probleme, gefolgt von toten Elkos.

Gruß Frank

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#17 Beitrag von Jens » 27.07.2011, 20:52

Die Funktionsbeschreibung des Mittenanzeigeinstruments in Verbindung mit der Übernahmetaste kann ich nachvollziehen. Das Mitteninstrument selbst ist übrigens auch im normalen Betrieb ohne Funktion (steht mittig). Dieser Fehler ist nach einer längere Standzeit (2 Monate) eingetreten und damit relativ neu.

Ich gehe mal methodisch erst das Mitteninstrument an (Messung bei Durchgang durch einen Sender) und werde mich anhand des Schaltplanes vorarbeiten.

Sollte das Mitteninstrument in Ordnung sein sind die Schaltwege dran. Forsetzung folgt ... :wink:

Gruß, Jens
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