Braun M15 Hoch-, Mitteltöner Überholung?

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urknall
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Braun M15 Hoch-, Mitteltöner Überholung?

#1 Beitrag von urknall » 10.08.2011, 17:46

Hallo an die LS Experten!

Gibt es bei den Braun M15 Schwächen bzw. Alterserscheinungen bei den Hoch- bzw. Mitteltönern, ähnlich wie bei anderen LS Serien von Braun (Stichwort Ferrofluid)?

Ich stelle die Frage ganz bewusst, ob man seinen Schätzchen eine Frischzellenkur verpassen sollte nach den langen Jahren.

Für Hinweise und konstruktive Diskussion zu dem Thema bin ich sehr dankbar.
Grüße Urknall

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Jens
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#2 Beitrag von Jens » 10.08.2011, 18:26

Hallo Urknall,
Ich bin zwar kein Experte, schlage mich jedoch mit einer ähnlichen Thematik bezüglich der RM7 herum. Bei mir ist die Situation relativ eindeutig, da es etwas schwierig ist eine optimale Abstimmung der Boxen zu erzielen.
Zu nahe an der Wand stimmen die Höhen, die Bässe werden jedoch leicht dominant. Gehe ich auf den optimalen Abstand (50-80 cm von der Rückwand) kommen die Bässe präzise, dafür die Höhen etwas matt.

Ich habe Rainer Hebermehl angesprochen und werde ihm die Hochtöner zuschicken (dies wollte ich längst tun).
Das Problem bezieht sich bei mir übrigens auf den Hochtonbereich. Meines Wissens besitzen die M15 Konus Mitteltöner keine Ferrofluid-Kühlung. Der RM7-Hochtöner mit Ferrofluid Kühlung dürfte von der Bauart weitestgehend der M15 entsprechen.

Gruß, Jens
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peter55
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#3 Beitrag von peter55 » 10.08.2011, 23:35

Das einzige was mir spontan einfällt, ist die Verdickung des Ferrofluids bei den Hochtönern (auch der M Serie), aber eigentlich mehr in der Theorie. Tatsächlich ist dies nur sehr selten der Fall. Ansonsten einfach mal zur Frequenzmessung bei Tuned Systems geben und bei Bedarf gleich das Ferrofluid austauschen lassen. Ich denke Herr Hebermehl kann diese Messungen auch vornehmen. Denn oftmals kann man sich so das bloße Austauschen ersparen. Desweiteren fallen mir noch die Sicken der Mitteltöner als Problemstelle ein. Soweit ich weiß gab es da unterschiedliche Gummimischungen. Bei einem Teil davon sind die Sicken bereits heute hart und spröde. Kurzer Fingertest schafft hier Gewissheit. Ansonsten hilft nur Austausch oder evtl. Behandlung der Sicke mit Talkum bzw. Silikonöl (Caramba 100%) Hierdurch kann dem Alterungsprozess einer Sicke vorgebeugt werden und teilweise sogar wieder rückgängig gemacht werden. Silikonöl sollte hier allerdings klar präferiert werden, da die Kriechwirkung bzw. Wirkungstiefe im Vergleich zu Talkum wesentlich besser ist. Diese Methode kann bei Gummisicken bedenkenlos angewandt werden.

Gruß Peter

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urknall
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#4 Beitrag von urknall » 11.08.2011, 07:24

peter55 hat geschrieben:Ansonsten einfach mal zur Frequenzmessung bei Tuned Systems geben und bei Bedarf gleich das Ferrofluid austauschen lassen.
Frequenzmessung hört sich nach einer Herrausforderung an,
welche Soft- und Hardware braucht man hierzu? Kennt sich
jemand genauer mit dem Aufbau einer solchen Testumgebung
für LS Chassis aus?
Grüße Urknall

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peter55
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#5 Beitrag von peter55 » 12.08.2011, 01:31

Starte doch einfach mal eine freundlich Anfrage an die Herren, ich meine fragen kostet ja nichts :) Bei mir war es sogar so, dass diese Messung inkl. Rückversand kostenlos war, da sich herausgestellt hatte, dass keine Revidierung notwendig war und alle Werte im Sollbereich lagen. Die Messdaten wurden vorher ausgedruckt und mitgeliefert. Sollte sich dann herausstellen, dass das Ferrofluid bereits eingedickt ist, so stellt der Austausch mit 15€ pro Kalotte kein großes Problem dar. Verwendet wird ausschließließlich das beste auf dem Markt verfügbare Ferrofluid der Firma Papst. Aber alles weitere würdest du in einem persönlichen Gespräch erfahren.

Gruß Peter

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#6 Beitrag von urknall » 12.12.2011, 18:26

Hallo ehrenwerte Braunliebhaber!

Ich krame dieses alte Thema mal wieder aus...

Mittlerweile habe ich mir etwas Zeit genommen und mit Herrn Hebermehl Kontakt
aufgenommen bezüglich des Themas Hoch- und Mitteltönern bei dem Braun M15.

Generell ist eine Überholung der Mitteltöner nicht nötig, da sie nach einem anderen
Prinzip aufgebaut sind und kein Ferrofluid zur Kühlung zum Einsatz kommt.

Anders sieht das bei den Hochtönern aus, hier ist meiner Meinung nach so langer Zeit
ein Service dringend angeraten.

Ich habe letzte Woche meine Hochtöner aus den M15 ausgebaut und Herrn Hebermehl
zwecks Überprüfung und ggf. Austausch des Ferrofluid auf dem Postweg zukommen lassen.
Da ich gerade schon dabei war und das Paket ja sowieso auf die Reise ging, habe ich auch
noch die Mitteltöner mit ausgebaut und zur Begutachtung mitgesandt (WAS ABER WIE
SCHON ERWÄHNT NORMALERWEISE NICHT NÖTIG IST).

Die Überprüfung bei Herrn Hebermehl hat ergeben, dass das Ferrofluid bei meinen M15
schon sehr eingedickt war und er hat es daraufhin erneuert. Dank seinem tollen Turboservice
musste ich den Musikgenuss nicht lange entbehren und ich hatte ehe ich mich versehen
konnte oder die Lautsprecher lange vermissen konnte meine guten Stücke wieder
bekommen. Super günstig war der tolle Service zudem auch noch.

Ich habe die Lautsprecher wieder ordnungsgemäß bestückt und gleich heute einen ersten
Hörtest gemacht. Das Ergebnis hat mich doch sehr beeindruckt, um nicht zu sagen fast
umgehauen. Die Lautsprecher sind wieder kristallklar und klingen extrem brillant, sauber
und messerscharf. Vorher hatte ich immer schon ein wenig das Gefühl, dass sie etwas
dumpf, ganz leicht verzerrt und ein klein wenig unsauber in den Höhen klangen.

Ich habe die Lautsprecher ja gebraucht vor ca. einem Jahr erworben und wusste somit
auch nie wie sie damals neu klangen und ich behaupte jetzt einfach auch mal, wenn
man regelmäßig damit hört und sich einen schleichende Veränderung ergibt, nimmt man
das auch nicht so bewusst wahr, bis ein gewisser Grad überschritten wird.
Des weiteren nimmt im Alter das Hörvermögen sowieso ab.

Anscheinend ist mein Hörvermögen doch noch ziemlich gut, denn ich habe die
Entscheidung nicht bereut ;)

Jetzt steht dem ungetrübten Hörgenuss für die nächsten Jahre nichts mehr im Wege.

Falls dieses Thema Anregung und Nachahmer finden sollte folgende Tips noch:

1. Beim Ausbau der Hochtöner jeweils den Pluspol am Anschlussstift farblich markieren
und falls nicht vorhanden Plus am Kabel markieren (Kabel war bei mir schon rot
markiert von Werk an). Mit der Massnahme finden die Kabel direkt wieder ihren
richtigen Platz.

2. Für eine sichere Verpackung und Transportsicherung sorgen, damit die Hochtonkalotten
gegen Eindrücken gesichert sind.


An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an unseren liebenswerten Herrn
Hebermehl für seine nette Art und seinen schnellen und tollen Service.

Jetzt werde ich erstmal einmal Schwanensee von Tschaikowski geniessen :)
Grüße Urknall

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#7 Beitrag von audiophilus » 13.12.2011, 18:01

Hallo Urknall,

Du bestätigst mich voll und ganz, und vor allem Herrn Hebermehl, siehe hier: http://www.braun-hifi-forum.de/viewtopic.php?t=2698

Wenn Du für Tschaikowski noch mehr übrig hast, nimm je nach Stimmung die 5. oder 6. Gute Einspielungen gibt's zuhauf, ein interpretatorischer Geimtipp ist die Aufnahme mit den Leningrader Philharmonikern unter Jewgenij Mrawinski, Deutsche Grammophon, aufnahmetechnisch aber reichlich angejahrt.
...was soll das schlechte Leben nutzen?

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#8 Beitrag von urknall » 02.01.2012, 18:51

Zum Thema Frequenzmessung habe ich eine interessante Software namens ARTA gefunden und weiteres Infomaterial.

Sehr interessanter Lesestoff, vielleicht ist da für den einen oder anderen Spezialisten hier im Forum etwas dabei :)
Grüße Urknall

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