PS 430 Reibrad zieht nicht zurück.

[dernils]

Guten Tag, nach Jahren schreibe ich mal wieder statt nur zu lesen.

Ich sitze vor einem lange vergessenen PS430 den vielleicht ein Freund gebrauchen kann.
Das Reibrad liegt im ausgeschalteten Zustand dauerhaft an der Rolle zur Riemenübertragung an.
Ich kann an der Konstruktion nun keinerlei Rückholfeder erkennen, die das Reibrad analog zu PS500 oder 1000 zurückziehen würde. Auch nicht an der Tragplatte der Rolle mit ihren Umlenkungen.
Meine Frage:
Ist das so bei diesem PS? Oder fehlt bei mir etwas, obwohl ich da optisch keine Idee hätte.

Grüße
Nils

[Meo]

Moin,

da ist eine Spannschnur dran.
Diese hat eine Einstellvorrichtung.

Vorsichtig die Farbe von der Verstelllasche entfernen und dann so verschieben dass im Aus Zustand ca. 1mm Entfernung zwischen der Gummirolle und der Antriebswalze/ Aluminiumrolle sind.

Wenn alles stimmt mit einen Klecks Nagellack sichern.
In 60 Jahren kann es schon sein, durch Wärme und so, dass sich das Maß vom Seil verändert hat.

Gruß,
Meo

[dernils]

Hallo Meo,

Danke Dir vielmals.
Also schon mal die Erkenntnis, daß die Rolle nicht aktiv zurückgezogen wird.
Ich hab mal die Feder an der Rolle ausgehängt und die Rolle liegt trotzdem an, natürlich mit viel weniger Druck. Wenn ich das Rad dann bewege bleibt es quasi an jeder beliebigen Stelle stehen, geht aber bei minimalem Zug dann aber immer Richtung Rolle. Bei mir stimmen die Kräfte nicht.
Ich guck erst noch mal die Mimik hinter dem Reibrad an, irgendwo muss da doch ein bissle Spannung aufgebaut werden? Wenn es dann noch anliegt entspanne ich das Seil...

Mercedes erstmal
Nils

[wickerge]

Hallo Nils,
ich verstehe die Antwort von Meo so, dass das Reibrad über die Spannschnur von der Antriebswalze abgehoben wird. Die Spannschnur wird dabei vom Ein-/Aus-Schieber gezogen. D.h. die Rolle wird sehr wohl aktiv zurückgezogen, bzw abgehoben, um eine Verformung während längerer Standzeit zu vermeiden.

Herzliche Grüße
Gerhard

[Meo]

Moin,

nein, zurückgezogen wird das Reibrad vom Schaltmechanismus/ Drehzahlstellsystem.
Das Zugseil zieht die Feder beim Einschalten gegen den Antrieb und die Übertragung auf den Riemenantrieb.

Der Abstand ist ebenfalls wichtig für den Umschaltvorgang. Sonst wird das Reibrad beschädigt.

LG

[Meo]

Kleine Ergänzung,

die 1mm Abstand bei 45 U/min.

Gruß

[dernils]

Hallo,
ich habe den PS gerade wieder offen und dann eure Antworten gelesen.

Mein Reibrad zieht nicht zurück.
Das sitzt ja auf einem Träger der über eine Umlenkwelle an die Welle der Schaltung der Umstellung der Geschwindigkeit geht. In der Umlenkung ist ein Federstahldraht eingehängt, der diese unter Spannung setzt. Erst dachte ich die Feder wäre zu stark und "drückt" auch wenn das Seil der Einschaltung schlaff ist. Beim Versuch sie an "schlafferer" Stelle einzuhängen habe ich sie leider verbogen. Dann dachte ich, die Feder sei verkehrt herum eingebaut und drückt statt zu ziehen. Nach Studium meiner eigenen Skizze glaub ich aber, sie sitzt korrekt und zieht a) das Reibrad zurück, und b) auch eher von der Stufenwelle weg. Wahrscheinlich war ist bei mir der Federdraht einfach selber "schlaff".

Ich habe das mal in Skizze und Bild dargestellt.

Wenn aber einer von euch Helfern mal den Plattenteller abnehmen und mit der Taschenlampe hinter das Reibrad schauen kann: Wenn dort ein Draht sichtbar ist (Bild 2), dann ist die Feder bei mir auch richtig eingebaut.
Eine Stärkere Feder muss ich mir dann ohnehin zusammenbiegen....

Danke euch
Nils

[dernils]

Gerade eben noch vergessen:
Die Feder hatte es nicht geschafft, das Reibrad in die 16 U/min Position zu bringen. Da bleibt es deutlich hängen.

Nils

[Meo]

Moin,

ich denke dass deine Feder eine Bastelei ist die da nicht hin gehört.

Der Anpressdruck wird lediglich durch die Zugfeder am Seil erzeugt.

[dernils]

Tja, bei mir sieht das durchaus professionell gebogen aus, vielleicht späte Produktion. Nr. 12010?

Wie dem auch sei, auf Meos Beharrlichkeit hin ist der Seilzug jetzt so verstellt, das es klappt. Der Abstand ist zwar nach Hin- und Herschalten der Geschwindigkeitswelle nicht immer gleich, aber es liegt nicht mehr an, 16 U/min geht auch und er läuft (zum Glück noch ruhig). Tatsächlich half die Seilentspannung aber bei ausgespannter Feder nicht. Daher bleibt die Feder jetzt erst mal drin.

Danke euch.

Am Rande noch ein Reperaturtip, der vermutlich nie wieder gebraucht wird, weil es das kaum nochmal gibt: Bei mir fehlte der gebogene Bügel, auf dem der Haubenaufsteller aufsitzt. Kräusellack am Gehäuse aber völlig intakt, als wär da nie was angeschweiß oder gepreßt gewesen...

Ersatz Pi mal Schnauze aus einem Stück Holz 12x12mm geschnitzt. Funktioniert.




Gruss
Nils