Braun CEV 510, linker Kanal tod, was kann ich tun?

Sämtliche Steuergeräte (Receiver) Braun regie
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analogfan
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Braun CEV 510, linker Kanal tod, was kann ich tun?

#1 Beitrag von analogfan » 24.03.2010, 19:45

Hallo an alle,

ich besitze seit längerem ein Boxenpaar Braun L 710, die Gehäuse sind
in sehr schlechtem Zustand, funktionieren aber.

Gestern habe ich einen Braun CEV 510 abgeholt, sehr schöner Gesamtzustand,
leider kommt nichts aus dem linken Kanal, meine Frage nun, bekommt man
Ersatzteile ( Endstufen ) für dieses Gerät?
Kann ich vielleicht nach anderen Fehlern suchen, Lötstellenbruch oder ähnliches?

Danke schon mal für Eure Hilfe.

Gruß
Axel

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Endstufe?

#2 Beitrag von Norbert » 24.03.2010, 21:23

Hallo Axel,

willkommen an Board :D

Ist es eine von den Endstufen? Zieh mal den blauen Stecker vorne mittig auf der Endstufenplatine ab und berühre die Lötstifte mit dem Finger. Brummt es auf beiden Kanälen, liegt der Fehler weiter vorne im Bereich der Vorstufen.

Die Endstufe läßt sich problemlos reparieren, ohne spezielle Ersatzteile. Öfter sind Defekte von Treiber- oder Endtransistoren die Ursache. Hast Du Schaltungsunterlagen für das Gerät? Falls nicht, stelle ich sie gerne ins Forum.

Ich habe das Thema mal zu den regie-Geräten verschoben.

Gruß, Norbert
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#3 Beitrag von analogfan » 24.03.2010, 22:59

Hallo Norbert,

vielen Dank für die rasche Antwort, hab ich so gemacht, da brummt auf links
nichts.

Gruß
Axel

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#4 Beitrag von analogfan » 24.03.2010, 23:10

Hallo Norbert,

kleiner Nachtrag, es brummt nichts, Schaltpläne hab ich natürlich auch keine.
Hör jetzt gerade auf einem Kanal Radio, Eingangsverbindungen habe ich alle
probiert, LS auch getausch, linker Kanal ist stumm.

Gruß
Axel

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#5 Beitrag von Norbert » 24.03.2010, 23:54

Hallo Axel,

dann sieht es nach Defekt der linken Endstufe aus. Überprüfe insbesondere die Transistoren T 707, 708 (Treiber) und die Endtransistoren T 709, 710 auf Unterbrechung. Die Endstufen sind auf der oberen Bildreihe rechts zu sehen.

Gruß, Norbert

Bild Bild Bild Bild
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#6 Beitrag von derlange » 25.03.2010, 12:34

Hallo Axel,

häufiger Defekt sind die BC 14x/15 von Siemens in diesem Gerät (annähernd trapezförmig, nicht jedoch die von Telefunken mit Aufdruck "TFK"), sowie die (meist) orangen Roedersteinelkos. Letztere sind oftmals sogar an einem seitlichen Riß im Gehäuse im Falle eines Defektes zu erkennen.

Ansonsten einfach einmal mit dem Finger/Draht/nicht isoliertem Schraubenzieher von den Ausgängen angefangen rückwärts vorgehend die Basen (oder zur Not mit dem Finger auch alle Anschlüsse) der Transistoren berühren. Je weiter Du vom Ausgang wegkommst, desto lauter muß das Brummen werden.


Grüße
DerLange

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#7 Beitrag von analogfan » 25.03.2010, 20:33

Hallo Norbert, hallo derlange,

erst mal möchte ich mich für eure super Hilfe bedanken.
Ich hab jetzt ca. 2 Stunden mit dem Gerät verbracht, raus bekommen
habe ich, an T 709 kommt keine Spannung an, am T 710 schon.

Nächstes Problem, während ich hier tippe schaltet sich die Kiste einfach aus,
nach mehrmaligem einschalten brummt der rechte Kanal ohne irgendeine
Beleuchtung.

Das ganze ist schon echt ermüdend. :?

Gruß
Axel

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#8 Beitrag von Norbert » 25.03.2010, 20:53

analogfan hat geschrieben:Nächstes Problem, während ich hier tippe schaltet sich die Kiste einfach aus, nach mehrmaligem einschalten brummt der rechte Kanal ohne irgendeine
Beleuchtung.
Hallo Axel,

überprüfe die Sicherung Si 801 im Netzteil. Wenn diese durch ist, wechsle den Selen-Gleichrichter Gr 801 gegen einen modernen Siliziumtyp aus (das ist sowieso bei allen regie 510/520 sehr zu empfehlen). Silizium-Gleichrichter ziehen einen höheren Einschaltstrom, daher muß eine etwas stärkere Sicherung eingesetzt werden (ein Wert in der Reihe höher sollte ausreichen).

Von den Lämpchen wird eines ausgefallen sein - sie sind in Reihe geschaltet, daher bleibt nun alles dunkel. Z.B. bietet unser Mitglied Roland hier Lampensätze an. Schreibe ihn einfach mal an.

Zur Endstufe: Vergleiche die gemessenen Spannungswerte der defekten Endstufe mit der intakten.

Gruß, Norbert
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#9 Beitrag von analogfan » 25.03.2010, 21:16

Hallo Norbert,

die Sicherungen sind alle in Ordnung.
Es brennt keine Lampe und es kommt auch kein Signal,
auf dem rechten Kanal ist in der Box ein gleichmäßiges leises brummen
zu hören, der Lautstärke Regler hat keinen Einfluss auf das brummen.

Gruß
Axel

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#10 Beitrag von Norbert » 25.03.2010, 21:26

Hallo Axel,

miß die Betriebsspannungen an Si 801 (ca. 55 V) und an Si 822 (ca. 63 V). Auch die Wechselspannung direkt aus dem Trafo vor dem Gleichrichter Gr 801. Daran hängen die Skalenlampen.

Gruß, Norbert
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#11 Beitrag von roland » 27.03.2010, 11:59

hallo axel

ich hab auch immer noch ein ähnliches problem wie du...bei mir ist es ein 520er wo der rechte kanal nicht will. aber wie du auch schon schriebst...manchmal ist es ermüdent :wink: ...ich hab z.zt. keine rechte lust weiter zu machen...aber ich denke bald packts mich wieder und ich hoffe das dann der kanal wieder "losbrüllt" :D
herzlichen gruß

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#12 Beitrag von Norbert » 27.03.2010, 19:34

Hallo zusammen,

diese Baureihe ist zum Glück sehr servicefreundlich aufgebaut. Der komplette Endstufenblock mit Netztrafo kann nach dem Lösen von vier Schrauben am Boden, dem Verbindungsstück der Lautsprecher-Schaltachse und dem Abziehen von Steckverbindungen aus dem Chassis gezogen werden. Das erleichtert die Lötarbeiten. Die Technik ansich ist gut überschaubar.

Wenn man die typischen Schwachstellen mal repariert hat, laufen die Geräte wieder über viele Jahre hinweg störungsfrei.

Gruß, Norbert
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#13 Beitrag von analogfan » 27.03.2010, 20:58

Hallo an alle,

nochmals danke für eure Hilfe, echt klasse hier.

Ich hatte mir mal wieder zu viel zugetraut, nach dem der 2te defekt
hinzu kam blicke ich da überhaupt nicht mehr durch.
Dazu muss ich noch sagen, wenn ich an irgendwas löte sind das meisst
Verbindungen von Anschlüssen oder Zuleitungen, vielleicht mal irgendwo
einen Widerstand rein, hier verliere ich schon die Orientierung wenn ich
die Platine umdrehe.

Eigentlich ist es ein optisch interessantes und sehr gut erhaltenes Gerät,
kein kratzen in den Potis, zumindest auf den rechten Kanal war nichts zu hören.
Ich kann solche Teile einfach nicht nutzlos irgendwo stehen sehen,
deshalb ist es auch mein 7ter Verstärker/Receiver der jetzt hier steht,
leider aber einer der nicht mehr geht.

Ich habe mich deshalb entschlossen, wegen Platzmangel die Boxen ( optisch 5-) und den Receiver zu schlachten.

Beste Grüße
Axel

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#14 Beitrag von Norbert » 27.03.2010, 21:09

analogfan hat geschrieben:Eigentlich ist es ein optisch interessantes und sehr gut erhaltenes Gerät, kein kratzen in den Potis, zumindest auf den rechten Kanal war nichts zu hören.
Hallo Axel,

ein anderer Vorschlag: Das optisch noch sehr schöne Gerät zu schlachten, fände ich persönlich wirklich jammerschade. Kaufe Dir ein Exemplar, das optisch weniger gut aussieht, aber dafür problemlos funktioniert. Mache aus beiden Geräten ein optimales.

Vielleicht bekommst Du hier im Forum eines angeboten.

Oder aufgrund des Platzmangels: Verkaufe das Gerät im defekten Zustand, ein Routinier bekommt es ganz bestimmt wieder zum Laufen. Vielleicht möchte die L 710 auch jemand haben, zur Restauration oder als Teileträger.

Gruß, Norbert
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#15 Beitrag von roland » 27.03.2010, 22:06

hallo axel,

ich kann norbert nur zustimmen, ist zwar manchmal ätzend wenn man denkt...so nu geht er wieder...und was ist nichts...so gehts mir auch des öfteren...aber bisher habe ich wirklich nur einen einzigen 520er "geschlachtet"...weil das gute stück keinen mux mehr von sich gab und dann scheinbar vom vorbesitzer vom tisch gefegt worden ist...alles verzogen etc. etc.

aber ich denke auch das du ihn wieder zum laufen bringst...hab etwas geduld...hilfe bekommst du hier sicher genug...und ich denke ersatzteile auch :wink:
herzlichen gruß

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#16 Beitrag von analogfan » 30.03.2010, 19:23

Hallo an alle,

ich hab hier nochmal nachgedacht, den 510er behalte ich, wird in den
nächsten Wochen Fit gemacht, kann mich irgendwie nicht von ihm trennen.

Die Boxen werden zerlegt weil mit den Dingern irgendwas nicht stimmt,
vom aussehen mal ganz abgesehen.

Vielen Dank für eure Aufmunterung :D

Gruß
Axel

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#17 Beitrag von Norbert » 30.03.2010, 21:54

analogfan hat geschrieben:ich hab hier nochmal nachgedacht, den 510er behalte ich, wird in den nächsten Wochen Fit gemacht, kann mich irgendwie nicht von ihm trennen.
Hallo Axel,

das wird schon, da bin ich mir sicher. Etwas Abstand zu der Sache, dann sieht's wieder besser aus.
Die Boxen werden zerlegt weil mit den Dingern irgendwas nicht stimmt,
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Die Kombination CEV 510 und L 710 passt sehr gut zusammen, betreibe ich selbst. Vielleicht läuft Dir noch ein Pärchen im besseren Zustand über den Weg.

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#18 Beitrag von roland » 23.08.2010, 19:58

ich muß das hier nochmals aufgreifen nachdem ich nun stefan's 520er wieder entknistert habe, naja bis auf das im anderen thread erwähnte stereobrummen, hat mich wieder der ergeiz gepackt den 520er mit dem toten rechten kanal wieder in angriff zu nehmen.
hab mich heute mehrere stunden damit befasst...aber leider immer noch ohne erfolg.

folgende teile habe ich bereits getauscht:

alle transistoren bis auf T606 BC 308B

C 603 220µ hatte vollen durchgang...auch diesen habe ich getauscht

aber es kommt nichts...bzw. wenn ich den rechten kanal fast voll aufdrehe, dann ist etwas zb. vom radiosender krächzend zu hören :wall: :wall:
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#19 Beitrag von hannes » 23.08.2010, 20:59

Hallo Roland,

Hast Du schon mal den Brummtest versucht, um zu entscheiden ob der Fehler in der Endstufe oder vorher liegt?
Das ist am Stecker ST 701 auf der Endstufenplatine zu testen. Wenn dort bei einem Kanal nichts brummt, dann liegt der Fehler in der Endstufe.
Sind die Betriebsspannungen ok?

Ansonsten mal die Endtransistoren samt Treiber (2N3055, BD 237, BD 238) rausnehmen und auf richtigen Durchgang messen.

Das wird schon werden. :lol:
Gruß
Hannes

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#20 Beitrag von roland » 23.08.2010, 21:31

hallo hannes,

yep hab ich alles schon gemacht der fehler liegt in der endstufe das ist klar und die endtransistoren die du aufführst sind auch schon gegen neue getauscht.

aber die betriebsspannungen...die habe ich noch nicht gemessen :roll:
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#21 Beitrag von Norbert » 24.08.2010, 22:50

Hallo Roland,

auch die Transistoren am Endstufeneingang können total unterbrechen, ich hatte mal diesen Fehler. Mache am besten Vergleichsmessungen zwischen dem "gesunden" und dem defekten Kanal.

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