C4 HX PRO Rauschunterdrückung

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Uli
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C4 HX PRO Rauschunterdrückung

#1 Beitrag von Uli » 21.12.2010, 19:27

Hallo Forum,

als ich heute meinen C4 (für Weihnachten) mal wieder aus der Ecke holte,
vielen mir diese kleinen Buchsen an der Rückseite auf:
Bild
Normalerweise kenne ich sie vom PC (Maus & Tastatur) oder dem CD Player (Digi.out) aber nicht an einem Tape.
Nach kurzem nachschlagen in der BDA fand ich eine kleine Erklärung:
Bild
Etwas weiter stand dann noch etwas über HX PRO:
Bild

Hier noch die Wikibeschreibung:
Dolby HX Pro (HX steht für „Headroom eXtension“) ist per se kein Rauschunterdrückungssystem wie Dolby A, B, C und S, sondern eine Einrichtung, die die Höhenaussteuerbarkeit erweitert. Entwickelt und vorgestellt wurde es 1982 von Bang & Olufsen, ein Jahr später von Dolby als HX Pro vermarktet. Funktion: Ein normales Kassettendeck besitzt einen Wahlschalter für bis zu vier Bandsorten. Dieser Schalter stellt (unter anderem) die fest vorgegebene Vormagnetisierung dieser Bandsorten ein. Nun bewirken laute, hohe Töne im aufzunehmenden Musiksignal ebenfalls bereits eine Vormagnetisierung. Diese addiert sich zur ursprünglichen Vormagnetisierung, und so wird das Band nicht optimal ausgenutzt (zu viel Vormagnetisierung begrenzt die Aufnahme hoher Töne, zu wenig erhöht andererseits die Verzerrungen). Der HX-Pro-Schaltkreis misst nun ständig die Pegel der höheren Frequenzen (das Signal vom Aufnahmeverstärker), die dem Tonkopf zugeführt werden. Steigt der Anteil von hohen Frequenzen im Signal, wird die Vormagnetisierung entsprechend verringert, was letztlich zu einer verbesserten Hochtonaussteuerbarkeit führt oder anders ausgedrückt: Eine gleichmäßige Aufzeichnung des ganzen Frequenzspektrums wird garantiert. So erhöht HX Pro die Dynamikbandbreite von Kassetten und ermöglicht damit klarere Aufnahmen. (Quelle: The Audio Professional von Bang und Olufsen, 1982) Auf der Decoderseite, also im Abspielgerät, ist keine besondere Logik vonnöten.
Habt Ihr solch ein Zusatzgerät zu Hause und könnt einen Unterschied hören oder ist das wohl nur für Studioaufnahmen gedacht gewesen?

Gruß... Uli
Gruß Uli
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Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie, Sarkasmus und Haselnüssen enthalten.

Friedhofsblond

HX Pro

#2 Beitrag von Friedhofsblond » 21.12.2010, 21:11

Hi Uli
HX pro ist im C4 schon vorhanden.
Gibt sicher noch andere Rauschunterdrückungssysteme High com von Telefunken mit dem nicht vermeidbarem Pumpgeräusch. Oder Dolby S, teuer und gut
Achim

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carlos
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#3 Beitrag von carlos » 21.12.2010, 21:24

..... oder auch Toshiba adres 4, läuft bei mir am TG 1000 und WEGA E 4940,
bringt schon was ....
Gruss Carlos

derlange
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#4 Beitrag von derlange » 22.12.2010, 10:47

Hallo Uli,

HX Pro hat nichts mit Rauschunterdrückung zu tun. Wie Wikipedia schon beschreibt, braucht man für eine Bandaufzeichnung einerseits eine HF-Vormagnetisierung, andererseits reduziert diese auch den maximal nutzbaren Pegel für die Tonaufzeichnung - begrenzt also deren Dynamikumfang. Hinzu kommt, daß bei der Aufnahme hohe Frequenzen zusätzlich im Pegel angehoben werden (Aufsprechentzerrung), um ein günstigeres Rauschverhalten zu erreichen. Daraus ergibt sich eine durchschnittliche Aussteuerbarkeit für die einzelnen Frequenzen, wie sie etwa deren Pegeln in einer Musikaufnahme entsprechen.

D. h. am oberen Rande des Frequenzgangs liegt der maximale Pegel, der aufgezeichet werden kann, 20 dB niedriger als bei 1 kHz.

Aus diesem Grunde macht man sich den Effekt zunutze, daß starke Hochtonpegel ebenfalls vormagnetisierend wirken, um, sobald ein solcher vorliegt, die HF-Vormagnetisierung zurückzufahren; infolgedessen kann das Band höher ausgesteuert werden, was in der Wiedergabe zu einem entsprechenden Dynamikgewinn führt.

Die beiden von Dir angesprochenen Buchsen hingegen dienen zum Anschluß eines beliebigen Rauchunterdrückungssystem wie z. B. HighCom, Dolby A oder S etc.

Was in diesem Zusammenhang vielleicht auch gleich noch mitangesprochen werden sollte, weil es bereits Gegenstand vergangener Anfragen war, ist MPX - das C 301 M hat dafür z. B. einen entsprechenden Schalter an seiner Rückseite.

Diese Schaltung dient zur zusätzlichen Filterung des 19 kHz-Pilottons, sowie des 38 kHz-Hilfsträgers beim UKW-Rundfunk und war daher nur nützlich bei Aufnahmen aus dem Radio, insbesondere bei Empfängern, die diese Signale nicht bereits selbst ausreichend filterten.

Zum einen können diese beiden Töne - auch wenn sie für die meisten von uns nicht mehr hörbar sind - durch Interferenzen mit der Vormagnetisierung Überlagerungstöne im hörbaren Bereich erzeugen, was sich als Pfeifen bemerkbar machen kann, zum anderen verursachen sie ebenfalls eine unerwünschte Vormagnetisierung.

Allen beste Grüße und ein paar besinnliche Festtage mit Weihnachtsmusik aus Braungeräten :D

DerLange

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