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Beitrag
von henry2 » 16.05.2021, 17:06
Hallo Udo,
auf die beiden Audiofiles von Stromtank, die den Unterschied zwischen "mit" und "ohne" aufzeigen sollen, möchte ich mich nicht so recht verlassen. Nicht, dass ich Stromtank Schmu unterstellen möchte; ich halte ihn wirklich für einen seriösen Hersteller. Aber es bestünde ja theoretisch auch die Möglichkeit, dass es sich einfach um dieselbe Aufnahme handelt, die einmal im Original und das andere Mal über eine geeignete Software verfälscht und als "Aufnahme ohne Verwendung des Stromtanks" bezeichnet und gespeichert wurde.
Übrigens ist es nicht notwendig, zwischen den beiden simultan laufenden Musikstücken hin und her schalten zu können. Man kann die Stücke durchaus nacheinander abspielen. Der Unterschied ist auf diese Weise genauso deutlich wahrzunehmen.
Noch vor einigen Jahren dachte ich wie auch Du, dass es theoretisch ausreichen müsse, eine ordentliche Gleichrichtung mit guter Siebung auf der Sekundärseite des Netztrafos eines Geräts vorzusehen, um eine gute, störungsfreie Musikwiedergabe zu gewährleisten. Leider ist das nicht der Fall. Wohl einige Einflüsse aus der Netzversorgung, die man sich zunächst nicht erklären kann, tragen zur Verschlechterung der Musikwiedergabe bei. Es sind überwiegend hochfrequente Überlagerungen, die Signal-/Geräuschspannungsabstand, Dynamik und indirekt auch den akustisch wahrgenommenen Frequenzgang negativ beeinflussen.
Wie diese Störungen auch in die geräteeigene (Gleich-)Spannungsversorgung gelangen, lassen wir einmal dahingestellt sein. Es gibt da neben kapazitiver Einkopplung sicherlich vielfältige Möglichkeiten; z.B. bieten gerade die in den Netzteilen verwendeten dicken Lade- und Siebelkos aufgrund ihrer relativ hohen Eigeninduktivität keine große Hürde für hohe Frequenzen.
Es ist aufgrund der großen Frequenz- und Pegelunterschiede vermutlich schwierig, die der Versorgungsspannung überlagerten hochfrequenten Schwingungen mit einem Oszilloskop darzustellen; ein Spektrum Analyzer wäre für diese Aufgabenstellung das richtigere Instrument.
Deinem letzten Beitrag glaube ich aber entnommen zu haben, dass Dich dieses Thema ohnehin nicht besonders interessiert, da es sich für Dich nicht logisch erklären lässt und Du es daher schon in die Schublade "Glaubensfragen, Voodoo und Globuli-Effekte" gesteckt hast. Oder nicht?
Falls ich mich getäuscht haben sollte und Du diesem Thema vielleicht doch ein wenig Interesse abgewinnen könntest, müsstest Du Dich lediglich dazu überwinden, einfach zuzuhören. Nämlich einer Vorführung verschiedener Maßnahmen und Komponenten, welche die Qualität der Netzspannung zur Versorgung von HiFi-Geräten verbessern. Dazu würde sich vermutlich am besten eine Vorführung in einem guten HiFi-Studio eignen. Wichtig: Man müsste Dir dort auch die Möglichkeit dazu geben, einige Teile zum Testen mit nach Hause zu nehmen.
Allerdings hast Du auch mit Deinem Einwand recht, dass es zweifelhaft ist, derartiges mit Deinen Braun-Schätzchen zu unternehmen. Ich selbst habe das mit meinen Braun-Geräten auch noch nie versucht. Mit meinen "Fremdfabrikaten" habe ich damit jedoch ein sehr gutes, deutlich vernehmbares Ergebnis erzielt.
Ich vermute, dass ein hörbarer Erfolg solcher Maßnahmen auch mit der Qualität der angeschlossenen Geräte einhergeht. Dabei müssen natürlich auch die Kosten für die Musikanlage mit denen der Verbesserungsmaßnahmen in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen.
Wenn die Voraussetzungen stimmen, wirst Du sicherlich nicht mehr sagen, dass Du mit Beschreibungen wie "die Musik klingt besser, luftiger oder aufgelöster" nichts anfangen kannst. Falls doch, ist irgendetwas schiefgelaufen; sicherlich aber nicht aufgrund der Maßnahmen an sich.
Hi Frank,
der Tontechniker hat in seinem Video die Beweggründe der Musikliebhaber und HiFi-Freaks für ihr Steckenpferd sehr schön und oftmals auch zutreffend beschrieben. Ich denke aber, dass er dabei eine Gattung doch vergaß. Es gibt nämlich auch Musikliebhaber, die eine Anlage kaufen, um damit möglichst gut Musik zu hören.
Was die beiden Klangbeispiele angeht, glaube ich nicht, dass sie dafür gedacht waren, sie sich direkt am PC anzuhören. Sie sollten sicherlich nach ihrem Download auf einen Musikserver oder nach dem Brennen auf CD mit einem CD-Player abgespielt werden.
Deine Meinung zur (Un-)Sinnhaftigkeit solcher Verbesserungsmaßnahmen an betagteren Braun-HiFi-Komponenten teile ich absolut. Auch ich freue mich an ihnen, genauso wie Du. Und wenn wir deshalb als Banausen eingeschätzt würden, so gehörte ich gerne mit dazu.
Viele Grüße
Heinrich