Uli hat geschrieben:
Du tust immer so als wenn a/d/s/ alleine Schuld am Untergang der Hifisparte war, aber hier hatten viele Leute ihre Finger im Spiel!
Uli
Wie seht Ihr das?
Gruß... Uli[/quote]
Moin, Moin,
das ist wohl so gewesen, kein Widerspruch
Uli hat geschrieben:Die a/d/s/ Geräte sind hierzulande sehr selten, aber sie gehören genauso zur Braungeschichte wie alle anderen Audios.
Kein Wunder, denn sie wurden auch hier weitestgehend
nicht vertrieben, sondern fast ausschließlich unter dem Traditionslabel "BrAun". Dass a/d/s auch zur Braungeschichte gehört, ist ebenfalls unbestritten, leider wurde sie unter dieser Führung nicht zur "never ending story".
Jetzt zu meiner Sicht über BrAun vs. a/d/s:
Aufgrund der "Ungnade" meines Alters (50iger Baujahr) bin ich in Sachen HiFi und Design quasi mit BrAun aufgewachsen. Das heißt, ich konnte mir noch zu meiner Sturm- und Drangzeit live die Nase an den Schaufensterscheiben der BrAun-Fachhändler platt drücken (bereits schon ab der sogenannten Regie-Reihe oder dem damaligen Super-Spulen-Gerät TG 1000), um die für mich seinerzeit unerschwinglichen Objekte der Begierde zu bestaunen. Und die waren und sind nun einmal für mich unzertrennlich mit dem Namen "BrAun" verbunden.
Ich weiß noch genau, als ich mir damals (1988) die ersten beiden atelier-Geräte (A2 und T2) bei Elekto Bringmann (damals in etwa wie heute Saturn) zu günstigen Konditionen (Ausverkauf der /2 bzw. /3-atelier-Serie) zu meinem VC4 angeschafft habe, war dort eine relativ große BrAun-Sonderausstellung auch mit der neuen /4-atelier-Gerätegeneration. Und darunter waren auch CC4/1 und PA4/1 mit dem a/d/s-Logo auf der Frontplatte. Auf meine Frage, was denn das soll, bekam ich schon damals die leider heute in den einschlägigen "Fachmärkten" immer häufiger zuhörende Antwort, das wissen wir auch nicht. Jedenfalls hätte ich wie viele meiner Zeitgenossen nie das viele Geld für Geräte mit der Aufschrift a/d/s ausgegeben und würde diese auch sicherlich heute nicht in mehreren Anlagen bei mir betreiben.
Schon damals war es kein Geheimnis, dass die atelier-Geräte technisch nicht unbedingt den Gegenwert des zu zahlenden Kaufpreises entsprachen oder anders ausgedrückt, für das gleiche Geld bekam man sicherlich technisch hochwertigere High-End-Geräte. Aber was man von keinem anderen Hersteller bekam, war und ist das "Design" der BrAun-Geräte, insbesondere das der seinerzeitigen abgesehen von der Slim Line-Linie einzigartigen atelier-Linie und das, Uli, ist wohl unbestritten "BrAun"
pur. Wenn man sich die Objekte (LS) von a/d/s ohne BrAun-Mitarbeit anschaut, wird das sofort sehr schnell anschaulich. Die kämen mir jedenfalls nicht ins Haus.
Was inzwischen alles zu diesem Thema im Thread geschrieben wurde, mag zwar auch zu treffen, nur hat a/d/s aus meiner Sicht und auch seinerzeitigen Erfahrungen den typischen US-amerikanischen Fehler gemacht, aus einem Nischenanbieter mit exklusiven Produkten, die BrAun-HiFi zuvor darstellte und ausschließlich über Fachhändler vertrieb, einen Massenanbieter zu machen. Denn welcher Käufer ist bereit, DM 3.000,00 (TV3 und VC4), DM 2.500,00 (CD5), DM 6.000,00 (M15) für Geräte auszugeben, die zuletzt ab 1988 wohlfeil in Kaufhäusern wie Karstadt oder Elektro-Ketten wie ProMarkt, Elekto-Brinkmann und Co. massenhaft zum Verkauf herumstanden. Wie man im asiatisch dominierten HiFi-Massenmarkt auch bis heute erfolgreich bestehen kann, haben z. B. B&O und später T+A anschaulich vorgemacht und in diese Kategorie gehörte auch strategisch seinerzeit BrAun-Hifi (vor a/d/s) nicht nur preislich sondern auch konstruktiv bzw. kreativ.
Und was die Folge ist, wenn ein Hersteller mit seinem anerkannten Marken-Namen nicht weltweit operieren kann bzw. darf, sieht man auch aktuell heute noch am dahinvegetieren der Marke Opel. Und gerade mit dem Namen "BrAun" hätte das als wohl Weltmarktführer bei Elektrorasierern großen Sinn gemacht, zumal beide Produktlinien ausgesprochene "Männer-Sachen" sind. Inwieweit das in der HiFi-Sparte an a/d/s oder Gillette lag, vermag ich nicht zu beurteilen.
Gruß Harald