Im Zuge einer geplanten Überprüfung meiner P3 Abtastnadel, die einige hundert Stunden Laufleistung auf dem Buckel hat, wollte ich mir den Zustand visuell ansehen. Erfreulicherweise konnte ich mir für das W.E. ein sehr interessantes Mikroskopsystem ausleihen, das ich über die Feiertage nach freiem Belieben testen kann.
Man ist damit in der Lage, Objekte bis zu einer 250 fachen Vergrößerung dreidimensional abzutasten. Dabei wird mit einem Schrittmotor das Stativ in definierten Mikrometerschritten bewegt und das Objekt vollautomatisch schichtweise per Digitalkamera aufgenommen und von der Software verrechnet. Das macht einen Heidenspaß…



Folgende Aufnahmen sind unter anderem bei der Testreihe entstanden:
- 1) P3 System – MAG2 E (Moving Magnet) mit elliptischem Schliff bei 250x Vergrößerung:
Um die Aufnahmen einschätzen zu können habe ich die Nadel in Aufsicht betrachte in vier Quadranten unterteilt und sie mit A (Vor- und Rückseite in Laufrichtung abgeflacht) und B (jeweilige Seite welche die Plattenrille berührt und abtastet.
Der Bereich der Nadelspitze der tatsächlich in die Rille greift liegt bei ca. 0,050 mm (50µm).
a.b.
c.
Ausrichtung auf A-Seite: Aufnahmen a./c.
Ausrichtung auf B-Seite: Aufnahme b.
e.f.
Ausrichtung auf A-Seite: Aufnahmen e./f.
g.
2) Alternativsystem für den P1 ohne elliptischen Schliff bei 250x Vergrößerung: Audio Technika AT51:
3) Schallplatte Single/LP mit 250x Vergrößerung: Nur so zum Spass...
a.b.
c.
Aufnahmen a.: gealterte, oft abgespielte LP
Aufnahmen b.: Neu gepresste, kaum gelaufene LP
Aufnahme c.: Single (45 u/min)
Eine interessante Beobachtung habe ich während des Vergleichs der LP- und Single-Aufnahme gemacht. Eine Single besitzt offensichtlich eine sichtbare (und meßbare) größere Stegbreite zwischen den Rillen als die LP. Der höheren Abtastgeschwindigkeit wird hier wohl Rechnung getragen. Einen Teil des akustischen Qualitätsgewinns neben der höheren Geschwindigkeit kann die Single wohl auch hier verbuchen.
Nach meinem Höreindruck ist der Klang der Nadel nach wie vor klar, jedoch im Bassbereich etwas zurückgenommen. Dies scheint jedoch ein allgemeines „Charaktermerkmal“ des MAG2 E Magnet Systems zu sein.
Gruß, Jens