AUDIO 300

HiFi-Kompaktgeräte wie Studio, Audio, Cockpit etc. und PC 1 integral
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Paparierer
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AUDIO 300

#1 Beitrag von Paparierer » 06.05.2019, 01:59

Liebe Leute,
gerade habe ich eine Audio 300 eines Arbeitskollegen "zwischen", bei der einiges zu tun ist...
Da das ja nun eigentlich gar nicht so mein "Beuteschema" ist, tu ich mich ein wenig schwer und bitte um Hilfe der Spezialisten bei ein paar Fragen.
1. Die Deckplatten und der Korpus sollen neu lackiert und bedruckt werden.
Korpus: ist von allem befreit, das war nicht schwer.
Deckplatte rechts: Die untere Radio-Skala ging relativ leicht heraus, wie bekomme ich die andere zerstörungsfrei entfernt? Gibt es einen Trick?
Deckplatte links: Wie entfernt man den Tonarm und die Schiebeschalter[kappen]? (und Tonarmstütze etc.?)

2. Die Platinen sehen so aus (Sorry, Uralt-Händi-Foddos):
Bild
Bild
Empfehlt Ihr eine Neubestückung? An die Radioplatinen traue ich mich ehrlich gesagt nicht so ran...
...wobei es dort relativ gut aussieht, kaum Verfärbungen, die Skalenlämpchen tun es, der Hosenbandgummi sieht "frisch" aus ( :zwink: ),...

3. A pro pos Radio - dort eingeklemmt fand ich einen Schiebeschalter mit etwas Isolierband drum - ist der wirklich original??
Bild
Bild
Das Kabel endet hier:
Bild
Ich denke, da darf ich irritiert sein.

Genug für heute (Morgen), später hab ich bestimmt noch weitere Fragen.
Gruß, Gereon
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Re: AUDIO 300

#2 Beitrag von henry2 » 08.05.2019, 16:12

Hallo Gereon,

ein schönes Teil (wenn 's mal fertig ist) hast Du da in Arbeit! Leider ist es schon eine Weile her, seit ich mein audio 2/2 repariert hatte. Da ich die Kiste möglichst nicht wieder auseinander nehmen möchte, will ich versuchen, Dir wenigstens aus meiner Erinnerung so gut es geht zu helfen.

Die Skalenscheiben aus Acrylglas sind geklebt; bei meinem Gerät ließen sich beide Scheiben ohne besondere Schwierigkeit von der Deckplatte lösen. Wenn die Klebung hartnäckig ist, würde ich es mit vorsichtiger Erwärmung mit einem Fön oder im Backofen versuchen, dabei möglichst nicht über 80°C erhitzen. Vermutlich gibt es dafür aber bessere Methoden; das ist was für Kunststoff-Experten, zu denen ich mich nicht unbedingt zählen möchte.

Der Tonarm des im audio 2/2 eingebauten Plattenspielers (P 400 X) ist mit einer Klemmschraube knapp oberhalb der Tragplatte auf der drehbaren Achse arretiert. Nachdem die Klemmschraube gelockert und die feinen Drähtchen, vom Tonarm kommend, an den Lötösen abgelötet wurden, kann man den Tonarm nach oben herausnehmen. Das geschieht mit sanfter Gewalt; man muss die Drehachse von unten festhalten und den Tonarm mit Hin- und Her-Bewegungen bei gleichzeitigem Zug vorsichtig nach oben von der Klemmzange befreien. (Ich nenne sie mal so, da sie mit der Klemmschraube zugezogen bzw. gelöst wird.)

Ich kann Dir allerdings nicht sagen, ob es sich beim audio 300 genauso verhält, da dort schon ein Plattenspieler (PS 420) seinen Dienst tat, der erst zwei Generationen später kam. Ich vermute daher, eher nicht.

Die Kunststoffkappen auf den Schiebeschaltern lassen sich nicht unbeschädigt von den kleinen Blechen abziehen. Deshalb: die Bleche unterhalb der Tragplatte abschrauben.

Eine Tonarmstütze gibt' s beim audio 2/2 nicht, lediglich den Absenkstift, auf dem der Rastbogen vom Tonarm aufliegt. Er lässt sich zusammen mit der Rändel-Stellschraube nach unten durch die Bohrung herausführen. Wie die Tonarmstütze beim audio 300 von unten befestigt ist, weiß leider nicht. Nicht durch eine Schraube?

Zu dem abgebildeten Schiebeschalter an der Leitung in der Radioabteilung kann ich Dir leider auch nichts sagen. Dazu müsste ich die Anschlusspunkte der von ihm ausgehenden Leitungen kennen und sie mit dem Schaltplan vergleichen. Ähnlich sieht es mit dem blauen Stecker aus; auch hier müsste ich erst mal richtig ins Gerät reinschauen, bevor ich etwas dazu sagen könnte. Auf jeden Fall darfst Du mit Recht davon irritiert sein :D.

Was die Neubestückung angeht (ich vermute, Du meinst damit die Elkos), so halte ich sie nach ca. 50 Jahren Alterungsprozess für absolut notwendig, sollte das Gerät noch etliche Jahre weiter funktionieren. Außerdem erreichst Du mit neuen Elkos in der Vor- und Endstufe meist auch eine spontane Klangverbesserung. Das heißt aber nicht, dass Du nur die Elkos in der Vor- und Endstufe erneuern solltest. Jene in der Betriebsspannungsversorgung und in der Radioabteilung sind genauso wichtig.

Vermutlich konnte ich Dir nicht allzu viel helfen, aber ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg bei der Restaurierung.

Viele Grüße

Heinrich

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Re: AUDIO 300

#3 Beitrag von Paparierer » 08.05.2019, 17:07

Servus Heinrich, VIELEN Dank!
Ja, die Tonarmstütze ist von unten verschraubt, die ist einfach.
Die Skalenscheibe hab ich jetzt doch herausbekommen, und es ist nur eine winzigkleine Stelle vom Rand abgeplatzt, die man von außen nicht sehen kann.
Spätestens am Wochenende nehme ich mir dann Den Plattenspieler resp. Tonarm vor.

Nochmals Danke - ich werde berichten...
...spätestens auf der Börse :wink:

HG, Gereon
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Re: AUDIO 300

#4 Beitrag von Paparierer » 10.05.2019, 01:16

Es ist gelungen! (Der Tonarm ging dann doch ziemlich leicht heraus).
Allerdings werde ich sowieso einen neuen Satz Senkkopfschrauben benötigen: Es war schon einmal jemand an dem Gerät, und einige Schrauben waren bereits durchgenudelt...

Weitere Fragen...:
Die angegebenen Werte mancher ElKos sind - hm, sagen wir mal: nicht wirklich "gängig".
Auf der anderen Seite steht beispielsweise im Schaltplan 250µF, auf dem original verwendeten ElKo aber 220µF (und 63-70V)
Ist das ok, konsequent den nächsthöheren möglichen Wert in Kapazität oder/und Spannung zu nehmen?

Und der große festgeschraubte Becherelko ist mit 8000µF/50V angegeben:
Sein Wert liegt auch bei 8000µF, da fehlt sich nix - würdet Ihr ihn dennoch ersetzen (z.B. durch einen 8200µF/63V)?

Gruß, Gereon
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Re: AUDIO 300

#5 Beitrag von gecko10 » 10.05.2019, 08:02

Hallo Gereon,220µ ist der gängige Wert und die Spannungsfestigkeit sollte mindestens gleich hoch sein.Den dicken Siebelko würde ich in deinem Fall auch erneuern,wenn er auch noch Jahre halten könnte.Aber in deinem Fall ,bei dem Aufwand den treibst,wäre das an der falschen Stelle gespart.Übrigens ist mir aufgefallen,dass bei aktuellen Elkos der gemessene Wert meist unter dem aufgedruckten liegt.
Gruss
Gerhard

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Re: AUDIO 300

#6 Beitrag von Paparierer » 10.05.2019, 09:29

Moin Gerhard,
ebenfalls vielen Dank!
Dennoch - oder gerade wegen Deiner Antwort - meine ganz konkrete Frage:
Wenn im Schaltplan 250 (oder 2500 oder...)µF steht, und die gängigen Kapazitätswerte eben mit 220 resp. 2200µF angegeben sind, in realiter aber sogar noch darunter liegen: sollte ich dann nicht gleich 330 / 3300µF und den passenden, ev. nächsthöheren Spannungswert nehmen?

Jetzt beginnt es mich wirklich zu jucken...:
Ich habe vor, den Becherelko auseinanderzunehmen und einen neuen darin zu verstecken. :zwink:
(So, wie es Thomas hier gemacht hat...)

Korpus und Abdeckplatten gehen heute zu Herrn Wölker.

Gruß, Gereon
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Re: AUDIO 300

#7 Beitrag von gecko10 » 10.05.2019, 12:21

Hallo Gereon,im Netzteil würden 270µ,70V passen oder aucg 330µ,das muss dann der trafo abkönnen.Im Endverstärker würd eich mich bei frequenzbestimmenden Bereichen würde möglicht die Werte nehmen,die eingebaut sind.
Das mit dem Alubecher hab ich mal bei einem Saba Freiburg gemacht,ist mir aber optisch nicht perfekt gelungen,aber Metallbearbeitung ist nicht so mein Ding.
Gruss
Gerhard

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Re: AUDIO 300

#8 Beitrag von Paparierer » 02.06.2019, 00:45

So, bin a weng weiter...
Der Alu-Becher ist auch bei mir nicht so optimal geworden. Vielleicht hätte ich ihn an anderer Stelle aufsägen sollen, statt die Bördelung aufzubiegen...?

Der neue ElKo (10.000µF/50V/105°, angeblich low ESR) ist natürlich erheblich kleiner als der alte FRAKO im Becher:
Bild
Aus einer rechteckigen Mini-Lötplatine ~48x58mm hab ich eine runde (r=21mm) geschnitzt.
Zwei der Löcher wurden ein wenig aufgebohrt und die Pins des neuen Elkos durchgesteckt.
Dazu kam dann noch ein Gummiplättchen gleicher Größe mit zwei Löchern (per Lederlochzange) an den richtigen Stellen.
Dann die Anschlussdrähte angelötet, den ElKo in den Becher geschoben* und die Platte in/an die Sicke des Bechers gelegt, schließlich die Bördelung zurückgebogen.
*Am Boden des Bechers ist noch einen Abstandshalter eingeklebt, so sitzt der ElKo fest zwischen ihm und der kleinen Lochplatine.
Ich finde es so ganz nett:
Bild
Vielleicht "egalisiere" ich später noch ein wenig die Bördelung.

Die Rückseite der Netzteil-Platine sieht nun so aus:
Bild

und die Endstufe so:
Bild
Die beiden großen (ehemals axial bedrahteten) ElKos (nun 2700µF Nichicons statt 2500µF) haben auch wieder eine Kabelbinderbefestigung bekommen :wink:
Die restlichen zylindrischen ElKos sind FC- oder FR-Typen von Panasonic

Wird demnächst fortgesetzt...

Gruß, Gereon
P.S. Heinrich gab mir noch den Tipp, für "exotische" Kapazitätswerte und/bei axialer Bedrahtung mal bei fragjanzuerst(ätt)... hineinzuschauen.
Ein Volltreffer!
Superqualität, superschnelle Lieferung, super hilfsbereit.
Jan Wüsten ist absolut zu empfehlen!
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Re: AUDIO 300

#9 Beitrag von Paparierer » 23.02.2020, 13:00

Teil II

Herr Wölker hat zwischenzeitlich die Deckplatten und den Korpus wieder in einen Nahezu-Neu-Status versetzt.
Nun habe ich mir endlich wieder die Zeit nehmen können, alles zusammenzubauen.
Bei der Gelegenheit habe ich den komischen (DIY-Muting???-)Schiebe-Schalter (siehe oben) entfernt.

Alles soweit gut, Plattenspieler läuft auch wieder.
Allerdings spielt grundsätzlich nur der rechte Kanal...
Soviel weiß ich:
- Die Lautsprecher sind i.O.
- Der Einschalt-"Plopp" kommt auf beiden Kanälen.
- Umschalten auf "Mono" verändert nix.
- die Sicherungen auf der Endstufenplatine sind intakt.

Unterlagen sind vorhanden, aber das Gerät gehört SO GAR NICHT zu meinem normalen Beuteschema :?
Wenn mir jemand helfen könnte, die Ursache einzugrenzen und schließlich zu beheben, wäre ich sehr dankbar.
Hat jemand Vorschläge?
Meine nächste Idee wäre, bei den Signalleitungen zur Endstufe die Kanäle zu tauschen.
Nach Schaltplan und Lageplan wären das die Leitungen 1 und 7:
Bild Bild
also rot und gelb - oder irre ich mich??
Vielen Dank für Eure Hilfe,
Gereon
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Re: AUDIO 300

#10 Beitrag von andreas schnadt » 23.02.2020, 14:58

Moin Gereon,
fang doch mit der Suche am Tonabnehmer an, ich hatte da auch schon mal vertauschte Anschlusskabel!
Gruß Andreas
Viel Freude beim Hören !

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Re: AUDIO 300

#11 Beitrag von Paparierer » 23.02.2020, 15:01

Andreas, danke, aber...
...wie ich schon schrieb läuft grundsätzlich NUR der rechte Kanal; d.h. das betrifft auch das Radio.
Gruß, Gereon
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Re: AUDIO 300

#12 Beitrag von wickerge » 23.02.2020, 15:10

Hallo Gereon,
hast Du im Vorverstärker schon Elkos geprüft, getauscht? Ging das Radio vor Reparaturstart?

Herzliche Grüße
Gerhard

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Re: AUDIO 300

#13 Beitrag von Paparierer » 23.02.2020, 18:55

Hallo Gerd,
rot und gelb verbunden = Mono, immer noch das gleiche Bild => Endstufe.
Die ElKos sind alle getauscht,
Bild
und die Widerstände sehen erst einmal unverdächtig aus.
Damit bleibt zwar nicht mehr viel übrig - aber von den Transistoren hab ich nix im Haus *seufz*

Gruß
Gereon

P.S. Weiß jemand, ob es hier vielleicht übliche Verdächtige gibt...?
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Re: AUDIO 300

#14 Beitrag von Friedel » 23.02.2020, 19:24

Audio 300 ist auch bei mir absolutes Neuland. Meine Tipps beschränken sich also auf Standaed Sachen.
Spannungen zwischen den Endstufen vergleichen. Die Stufen mit einem Signalverfolger abgehen. Dabei nicht so sehr auf Verzerrungen achten, da Fehlanpassungen sicher vorhanden sind. Wenn es keinen Signalverfolger gibt, altes Kabel eines Vielfachmessgerätes nehmen und ein Adapterkabel z.B. zum Microphoneingang vom PC herstellen. Dabei darauf achten, dass an beiden Geräten keine Phase auf dem Gehäuse liegt. (wäre zum einen nicht gut für die Gesundheit und zum Anderen ein Fehler. Aber bei sowas immer mit dem Worst Case rechnen.
Nachtrag: wenn ich mir den Schaltplanschnipsel weiter oben anschaue, scheint es eine Endstufe mit symetrischer Spannungsversorgung, also ohne Ausgangskondensator zu sein. Ich würde mal zuerst an den beiden Emiterwiederständen der Endtransistoren messen. da muss 0V sein (bei sym Spannungsversorgung). Dann würde ich am Eingang der Endstufe Vergleiche der Spannung der Transistoren zwischen rechts und links durchführen. Wenn der Fehler weiter Richtung Endtransistoren wäre, würde es erfahrungsgemäß eher knallen.

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Re: AUDIO 300

#15 Beitrag von wickerge » 23.02.2020, 20:26

Hallo Gereon,
wenn beide Lautsprecher ploppen beim Einschalten, sollten die Endstufentransistoren noch leben. Als ersten würde ich C601 prüfen, ob er noch Kapazität hat. Du kannst ihn mit einem anderen Kondensator 1uF versuchsweise brücken.

Herzliche Grüße
Gerhard

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Re: AUDIO 300

#16 Beitrag von gecko10 » 23.02.2020, 20:37

Hallo Gereon,der Verstärker hat die Koppelelkos C709 und C609 zwischen Endstufe und Lautsprecher.Wie oben erwähnt könnte es auch C601 oder C701 sein.Hatte ich auch schon des öfteren.
Gruss
Gerhard

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Re: AUDIO 300

#17 Beitrag von Paparierer » 23.02.2020, 22:36

Danke für Eure Hinweise.
C701 ist es leider nicht, den hab ich jetzt (wie C601 für den rechten Kanal) gegen 1µF/50v (die hab ich gerade da) getauscht.
C709 ist es auch nicht; der ist ebenso neu wie C609 (Nichicon 2700µF/50V) - siehe Post vom 02.06.
Hier mal der komplette Schaltplan der Endstufe:
Bild
Gruß, Gereon

P.S. Auch C710 & C610 waren neu, nur C708 & C608 nicht.
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Re: AUDIO 300

#18 Beitrag von Friedel » 23.02.2020, 23:00

ok, unsymmetrische Stromversorgung. Ich bin aber raus. Das ist nicht meine Art der Fehlersuche. Übliche Verdächtige sind ja gut und schön. Aber wenn jemand schon alle Elkos erneuert hat, wäre meiner Meinung nach eine logische Fehlersuche wesentlich zielführender, als planloses Rumgestochere.

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Re: AUDIO 300

#19 Beitrag von Paparierer » 23.02.2020, 23:21

Friedel, Du hast vollkommen recht hinsichtlich einer zielführenden Vorgehensweise.
Es hätte aber sein können, dass es "übliche Verdächtige" gibt;
da hätte ich ja etwas übersehen und Glück haben können...
Dennoch danke!
Gruß, Gereon
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Re: AUDIO 300

#20 Beitrag von gecko10 » 24.02.2020, 09:35

Hallo Gereon,hattest du den Ruhestrom schon eingestellt?
Gruss
Gerhard

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Re: AUDIO 300

#21 Beitrag von Friedel » 24.02.2020, 10:00

Ich bin auch dafür, dass Erfahrenswerte bei einer Hilfe einfließen sollten. In Deinem Fall ist es aber wohl eher so, dass Du Dir den Fehler selber eingebaut hast. (Passiert jedem mal) Da kann es dann alles sein vom falsch eingebautem Bauteil, bis abgerissenes Lötauge.

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Re: AUDIO 300

#22 Beitrag von raimund54 » 24.02.2020, 13:41

Hallo Geroen,

hast du die angegebenen Spannungswerte überprüft?

Für mich wäre ein heißer Tip T704. Der geht in anderen Braunendstufen mit ähnlicher Schaltung gerne kaputt.

Gruß,

Raimund

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Re: AUDIO 300

#23 Beitrag von Paparierer » 01.03.2020, 00:51

Hallo! Bin ein Stück weiter gekommen...
Nachdem ich methodisch die gesamte Endverstärkerplatine abgesucht und alle Spannungen gemessen und verglichen habe ist festzustellen, dass der Fehler dort nicht liegt.
Beim Durch"piepen" des Steckers 407 stellt sich heraus, dass Leitung 7 (linkes Signal) eine Verbindung zu Leitung 6 (Schirmung/Masse) hat.
Bild
Da die Ursache nicht das Kabel ist, suche ich als nächstes den Fehler im Vorverstärker:
Bild
hier scheint es eine Verbindung zu geben (blau eingezeichnet):
Bild


...bei der Gelegenheit: Wo findet man auf der Platine eigentlich C518 / C418??
Bild
tbc...

Gruß, Gereon
P.S. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit durchaus gegeben wäre: Nö, bislang hab ich da noch keinen von mir eingebauten Fehler gefunden.
Nach Rücksprache mit dem Eigentümer des Geräts kann er sich daran erinnern, dass es da mal ein Problem mit einem Kanal gab.
Aber da das Ding nun Jahrzehnte herumstand, ist der Umfang der Reparaturversuche im letzten Jahrhundert nicht mehr bekannt (und auch nicht dokumentiert).
Also: weitersuchen.
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Re: AUDIO 300

#24 Beitrag von wickerge » 01.03.2020, 10:21

Hallo Gereon,
wenn das Signal irgendwo auf Masse gezogen wird, ist der Vorverstärker doch nicht raus, wie Du schon richtig erkannt hast. Ich habe die Print-Pläne bei Radiomuseum.ORG für Audio 300 und 310 durchgeschaut. Da gibt es weder C418 noch C518. C417 ist die höchste Nummer im Print, aber C417 finde ich wiederum nicht im Schaltplan. Sind die Cx18 vielleicht auf der Rückseite nachträglich draufgelötet?

Bild

Herzliche Grüße
Gerhard

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Re: AUDIO 300

#25 Beitrag von gecko10 » 03.03.2020, 08:07

Hallo Gereon,was mich stutzig machte,du schriebst in 13 dass bei Verbindung der beiden Kabel das Fehlerbild unverändert sei.Wenn aber ein Kanal kurzgeschlossen wäre,dann müsste nach der Verbindung von links und rechts, gar nichts mehr zu hören sein.Bitte überprüfe das nochmal.
Gruss
Gerhard

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Re: AUDIO 300

#26 Beitrag von Paparierer » 03.03.2020, 08:30

Moin Gerhard (gecko),
stimmt, war falsch in 13 beschrieben. Sorry, mein Fehler.

Moin Gerhard (wickerge),
die Cx18 sind oberhalb der Platine zwischen den Anschlusspfosten der Kabel (rot und gelb) und der Masse frei verdrahtet.
Die sind aber genauso i.O. wie der Widerstand R449.
Als nächstes schaue ich nach C513. wenn der nen Durchgang hat, sind die Leitungen über den "Höhen+Stereo/Stereo-Fern" - Regler verbunden.

Gruß, Gereon

Aktualisiert 05.03.: Leider ist es auch nicht der C513.
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Re: AUDIO 300

#27 Beitrag von Paparierer » 09.03.2020, 01:02

Es geht zwar weiter mit der Suche, aber erfolgreich war ich noch nicht...
Auf der "Entzerrer-Leiterplatte" wurden vor einiger Zeit schon alle Transistoren, egal ob BC147A oder BC149B, gegen die kleinen BC171 getauscht - nicht von mir.
Bild
Ist das wirklich ein tauglicher Ersatztyp? (Insgesamt kommen sie 8x <BC147> und 6x <BC149> vor.)
Bild
Ob da derjenige, der das Gerät vor mir in den Fingern hatte, genau wusste, was er tat, lässt sich wie gesagt nach den mehreren vergangenen Jahrzehnten nicht mehr rekonstruieren.
Ebensowenig, ob er ganz methodisch vorgegangen ist - auch wenn in den beiliegenden Unterlagen diverse Markierungen im Schaltplan vorhanden sind und er in einer Skizze wohl versucht hat, die Schaltung nachzuvollziehen...
Nächste Frage:
Wie kann ich ausschließen, dass es an einem der Regler (Lautstärke - linear/gehörrichtig, Balance - vor/hinter-Band, Tiefen - Mono/Stereo, Höhen - Stereo/stereo-fern) liegt?
Das würde ja eigentlich zu mir passen: "Meistens ist es etwas Mechanisches"...

Ich muss gestehen, dieses Gerät - so schön es auch ist - ist ab-so-lut nicht meine Welt;
da finde ich mich im Vorverstärker gar nicht gut zurecht - und vom Radioteil werde ich ganz die Finger lassen.
Ich bin sehr kurz vor dem Aufgeben.
Verspürt jemand von den "alten Recken" :zwink: Bedarf nach einer Herausforderung?
Der darf mich dann gern per PN kontaktieren.

Gruß, Gereon
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Re: AUDIO 300

#28 Beitrag von wickerge » 09.03.2020, 17:35

Hallo Gereon,
ich würde mal bei abgezogenem Stecker des Verbindungskabels ein Signal vom Handy oder einer anderen Quelle auf den Eingang der Endstufe geben, ob dann etwas kommt oder nicht. das wäre auf jeden Fall eine sinnvolle Fehlereingrenzung.
Der BC 171 ist ein Vergleichstyp für BC 147, für den BC 149 passt er nicht so gut, da wäre ein BC173 ggfs besser.

Welchen Widerstand misst Du den zwischen Pin 6 und 7? Selbst wenn ein Transistor vollen Durchgang hat, wäre ja zu mindestens noch ein Widerstand in der Kette.

Herzliche Grüße
Gerhard

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Re: AUDIO 300

#29 Beitrag von Paparierer » 02.05.2020, 15:24

Kaum zwei Monate später... :zwink:
In dieser Zeit, in der ich (Risiko-Gruppen-zugehörig) mehr oder minder auf zu Hause beschränkt bin, kann ich ja einiges aufarbeiten.
Also hab ich mir kurzerhand ein Audio 300-Schlachtgerät beschafft, bei dem im Chassis nur noch Netzteil, Endverstärker und Preceiver-Block (alles funkzionierend) drin waren.
Nach kurzem Umstöpsel-Check konnte ich den Fehler wirklich auf die zweigeteilte Vorverstärkerplatine eingrenzen.
Dann habe ich mit der Lupe jede einzelne Leiterbahn verfolgt und jeden Lötpunkt angeschaut, und im Zweifelsfall verglichen.
Ein paar Lötspratzer entfernt...
...und dann fällt mir auf, dass auf der funktionierenden Platine ein ElKo "falsch herum" eingelötet ist.
Hier also ein Fall für die Rubrik "Finde den Fehler":
Schaltplan:
Bild
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Platinenaufdruck:
Bild
Mal abgesehen davon, dass (original) bei C415 und C515 ElKo`s verbaut sind, was nach dem Schaltplan vielleicht nicht zu vermuten ist, das ist ja wohl ein Bedruckungsfehler, oder?

Gruß, Gereon
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meistens ist es was mechanisches...
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wickerge
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Re: AUDIO 300

#30 Beitrag von wickerge » 02.05.2020, 17:07

Hallo Gereon,
in meinem Schaltplan ist C515 ein Elko - und er ist anders gepolt wie auf dem Print.


Bild


Ist bei Braun bei der Platinenbedruckung öfter mal passiert, in der Anzeigebox vom Regie 550 d hatte ich auch so einen Fall. Habe es beim auslöten des alten Gott sei Dank gleich gemerkt.

Rennen denn jetzt beide Vorverstärker?

Herzliche Grüße
Gerhard

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