Braun Audio 300 Drehzahleinbruch!

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ribi
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Braun Audio 300 Drehzahleinbruch!

#1 Beitrag von ribi » 28.07.2013, 15:47

Hallo,

mein Audio 300 schafft es nicht die drehgeschwindigkeit zu halten, dieses Problem tritt allerdings erst auf sobald er warm ist, d.h. nach 1-2 Platten - Daher schließe ich ein Mechanisches Problem aus. Ich vermute das Steuergerät hat einen Leistungsverlust wenn es warm wird.

Die drehzahl wird immer langsamer, das Problem wurde in letzter Zeit auch schlimmer.

Woran könnte das liegen? Verschmutzte Kontakte? Ich weiß nicht weiter.

Grüße,
Ribi


Edit: Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass er z.T. nur sehr langsam zu drehen anfängt wenn ich ihn einschalte, er braucht ein bisschen um zu beschleunigen.
Auch kommt es manchmal vor, dass der Teller erst ein paar cm in die falsche Richtung dreht, dabei lässt sich der Schalter auch nur schwer in die "Ein" Position bewegen. Ist das ein mechanisches Problem, z.B. Totpunkt und er dreht deshalb falsch herum?

simon
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#2 Beitrag von simon » 28.07.2013, 23:57

Hallo Ribi,

wo steht denn das Gerät? Vielleicht kann Dir ein "Forianer" persönlich Erste Hilfe leisten, denn erfolgreiche ferngesteuerte Hilfe scheint mir schwierig:
Daher schließe ich ein Mechanisches Problem aus. Ich vermute das Steuergerät hat einen Leistungsverlust wenn es warm wird.
Ist das ein mechanisches Problem, z.B. Totpunkt und er dreht deshalb falsch herum?
Schaue Dir mal den Riemen an, ansonsten:
Audio 300 gibt's wie Sand am Meer, schmeiß' es weg und kauf Dir ein Neues!

Viele Grüße vom Strand, Simon

ribi
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#3 Beitrag von ribi » 29.07.2013, 12:13

Ich weiß diese zwei Aussagen hören sich widersprüchlich an, ich bin mir aber nicht sicher ob diese beiden Probleme die gleiche ursache haben - Das eine tritt sofort auf, das andere sobald die "Betriebstemperatur" erreicht wurde.

Edit: Das Gerät steht südöstlich von München!

wickerge
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#4 Beitrag von wickerge » 29.07.2013, 19:41

Hallo Ribi,
das langsame Hochlaufen deutet auf einen durchrutschenden Riemen (wie Simon auch vermutet). Vielleicht wird das Durchrutschen stärker, wenn der Riemen warm wird. Mich irritiert aber, das Du schreibst, das der Motor manchmal erst in die falsche Richtung dreht. Der Motor ist über die Netzfrequenz bezüglich Drehhzahl und Drehrichtung gebunden, da würde es mich wundern, wenn er etwas anderes macht, als er soll. Was passiert denn, wenn Du den Plattenteller mit der Hand anhältst, wenn er schon deutlich langsamer ist?
Der Flachriemen hat einen Durchmesser von 135 mm und ist 5 mm breit und 1 mm stark.

Herzliche Grüße
Gerhard

ribi
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#5 Beitrag von ribi » 30.07.2013, 02:18

Hallo Wickerge,

danke für den Tipp, ich werde den Riemen mal wegen "rutschen" beobachten :)

Wegen dem anlaufen in die falsche Richtung - Ich bin mir sicher dass der Motor in die richtige Richtung dreht. Das Problem scheint der Schieberegler zu sein, mit dem man den Motor des Plattentellers anmacht (Du weißt was ich meine?). Wenn der beschriebene Fall eintritt, ist es nur schwer den Schieberegler von der "0" in die "I" Position zu bewegen.
Ich habe das Gefühl der Plattenteller wird mechanisch von dem Schieberegler in die falsche Richtung gedrückt, während der Motor & Riemen versuchen den Teller richtig zu drehen.

Ich hoffe das ist verständlich... :oops:

simon
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#6 Beitrag von simon » 30.07.2013, 07:34

Hallo Ribi,

für mich ist leider völlig unverständlich, was Du schreibst. Vielleicht solltest Du den Plattenteller abnehmen (das geht ohne Werkzeug) und ein Photo machen - nicht vom Plattenteller natürlich, sondern von den dann sichtbaren Teilen Motorwelle, Riemen, Reibrad etc..

Entweder ist nämlich die Konstruktion komplett vermurkst oder Deine Beschreibung derselben.

Viele Grüße, Simon

Edit: Tippfehler korrigiert

wickerge
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#7 Beitrag von wickerge » 30.07.2013, 19:59

Hallo Ribi,
den Plattenspieler mal auszubauen und die Mechanik ein wenig zu ölen und gängig zu machen ist auf jeden Fall eine gute Idee. Die Mechanik ist einfach aufgebaut und leicht zu durchschauen. Wenn Du den Tonabnehmer vorher abnimmst, ist das Risiko, etwas kaputt zu machen, sehr gering. Den Plattenteller kannst Du einfach abnehmen, den Plattenspieler kannst Du nach Lösen der 6 Senkkopfschrauben (je 3 am vorderen und hinteren Rand) einfach herausheben. Vorher natürlich den Netzstecker ziehen.

Herzliche Grüße
Gerhard

ribi
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#8 Beitrag von ribi » 30.07.2013, 23:05

Simon,
Hier ein Paar Bilder der Anlage, und ein Video wie sich der Plattenteller erst falsch herum dreht wenn man ihn einschaltet. Dies passiert übrigens AUSSCHLIEßLICH in einer Bestimmten Ausgangsstellung des Tellers, wie man ja beim 2ten Versuch im Video erkennt.

Bild

Bild

Bild

Hier der Link zum Video:

http://www.4shared.com/video/GmPjyF-9/VIDEO0018.html

Wickerge,
kann man den 420 wirklich so leicht ausbauen, auch wenn er in einem Audio 300 verbaut ist? Das muss ich mir mal anschauen. :)

simon
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#9 Beitrag von simon » 31.07.2013, 08:04

Hallo Ribi,

allmählich lichtet sich der Nebel.

1. Die Drehzahlverringerung nach ca. 1 Stunde verdankst Du meiner Vermutung nach einem nicht kraftschlüssigen Reibrad, also durchaus einem mechanischen Problem. Das Reibrad muß flexibel sein (etwa wie ein härteres Radiergummi) und natürlich sauber, fettfrei und leichtgängig gelagert. Du kannst es ausbauen (Seegerringzange erforderlich) und in Seifenlaugenlösung "einweichen". Den Riemen, den Du leider nicht abgebildet hast, kannst Du gleich dazulegen.

2. Das "Rückwärtsdrehproblem" hat mit alldem nichts zu tun. Hier wird vermutlich unzulässigerweise der untere, leichtere Teil des Plattentellers von der weißen Steuerscheibe bzw. dem darauf montierten Haken für die Endabschaltung mitgenommen. Die Ursache ist aus der Ferne schwer zu diagnostizieren, ich tippe auf verhärtete Lagerfette bei der Endabschaltung. Abhilfe: Prüfen, demontieren, reinigen, neu schmieren, zusammenbauen.

3. Behandle die weiße Steuerscheibe nur "mit Respekt und Samthandschuhen": sie ist das empfindlichste Teil der Mechanik. Wenn Dir die zerbröselt oder zerbricht, brauchst Du einen 3-D-Drucker.

4. Sei bei der Reinigung vorsichtig mit allen Lösungsmitteln, damit kannst Du gegebenfalls die Kunststoffe irreversibel zerstören!

Viel Erfolg, Simon

Edit: Warnhinweis [4] hinzugefügt

ribi
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#10 Beitrag von ribi » 31.07.2013, 09:20

Hallo Simon,

1. Mit Reibrad meinst du das schwarze Gummirad links oben nehme ich mal an? Woher kommt das denn, dass das nach erst nach einer Stunde einen Reibungsverlust hat? Werde den Tipp mal ausprobieren.

2. So etwas in der Art habe ich dann auch vermutet, dass der "Haken" des Plattentellers von der Mechanik zurückgezogen wird. Schmierung ist wohl angesagt!

Ich werde nochmal ein Video machen in dem ich die Mechanik an/ausschalte ohne dass ein Plattenteller darüber ist, eventuell könnt ihr mir ja dann sagen welches Teil sich da aufgrund schlechter Schmierung zu langsam bewegt. Habe da schon einen Verdacht.

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#11 Beitrag von simon » 31.07.2013, 09:31

Mit Reibrad meinst du das schwarze Gummirad links oben nehme ich mal an?
Im Prinzip richtig. Auf Deinen Photos hat es aber ein eher ungesund inhomogenes, fleckiges Aussehen , "schwarz" würde ich das nicht nennen. Daher sehe ich da Handlungsbedarf.

Viele Grüße, Simon

ribi
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#12 Beitrag von ribi » 01.08.2013, 13:46

Nun, ich habe das Rad seitlich Gesäubert, den Antriebsgummi auch, die Walze, alles entstaubt und die Mechanik auch. Das Problem besteht aber weiterhin. Also dass der Spieler nach ca. 30-40 Minuten einen drastischen Drehzahleinbruch hat :x

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#13 Beitrag von simon » 01.08.2013, 14:03

Schade, Ribi, dann kann ich Dir leider per Ferndiagnose auch nicht mehr weiterhelfen.

Viele Grüße, Simon

ribi
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#14 Beitrag von ribi » 21.08.2013, 07:43

Schade, da kann man wohl nichts machen. Ich muss wohl weiter nach der Ursache suchen :roll:

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#15 Beitrag von wickerge » 21.08.2013, 18:38

Hallo Ribi,
Du könntest nochmal kontrollieren, ob das Reibrad richtig mit der Stufenwelle zusammenarbeitet. Mit Stufenwelle meine ich den Aufsatz auf der Motorwelle mit verschiedenen Durchmessern, über die die Drehzahl zwischen 33, 45 und 78 U/min umgestellt wird. Wenn das Reibrad z.B. Spiel auf der Achse nach oben und unten hat, kann es auf eine andere Stufe (anderen Durchmesser) kommen und dadurch die geringere Drehzahl erzeugen. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, das der Motor ein Problem hat. Falls doch, hätte ich ggfs einen Motor aus einem Schlachtgerät für Dich.

Herzliche Grüße
Gerhard

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#16 Beitrag von ribi » 23.08.2013, 07:36

Hallo wickerge,

Das werde ich mal kontrollieren, da die Drehzahl aber langsam u. Kontinuierlich abnimmt erscheint mir das unwahrscheinlich, außer das Rad rollt nur zum Teil auf einer anderen Stufe, auf der kante sozusagen.

Vielleicht sollte ich den Plattenspieler mal ausgebaut laufen lassen und die Spannung des Motors messen, ob diese nach 50-80 Minuten abnimmt sobald die Geschwindigkeit abnimmt?

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#17 Beitrag von wickerge » 23.08.2013, 17:55

Hallo Ribi,
meines Wissens ist der Motor frequenzgeregelt, d.h. er dreht sich entsprechend der 50 Hz Netzfrequenz. Daher müßte die Spannung schon extrem einbrechen, um den Motor langsamer laufen zu lassen. Was passiert denn, wenn Du den Plattenteller im Betrieb etwas von Hand abbremst?
Wenn der Plattespieler langsamer läuft und Du ihn dann ausschaltest, mußt Du ihn länger ausgeschaltet lassen oder kannst Du gleich wieder neu mit voller Geschwindigkeit starten?

Herzliche Grüße
Gerhard

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