Atelier 3, Beleuchtung, Pflege, Lautsprecher

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Atelier 3er
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Atelier 3, Beleuchtung, Pflege, Lautsprecher

#1 Beitrag von Atelier 3er » 26.02.2023, 23:25

Liebe Gemeinde,

in den 60ern hat meine Mutter (Innenarchitektin) meinem Vater (Bauingenieur und Klassikliebhaber) eine Atelier 3 samt LS 25 ins Wohnzimmer gestellt. Dieses elegante Gerät hat mich schon als Kind beeindruckt (damals vor allem wegen des magischen Auges) und es blieb dabei, weil gutes Design zeitlos ist. Ich meine das nicht im Sinne, dass man es heute so bauen müsste - da ja die technischen Möglichkeiten und die Anforderungen einem Wandel unterworfen sind -, sondern dass es auf der Höhe der Zeit ein funktional-ästhetisches Maximum erzielte. Wobei man an alles gedacht zu haben schien, .... bis auf die hinten herausdrehende LP : )

Es war die Zeit von Raumpatrouille Orion, die es bei uns dann etwas später auf einem Braun Fernseher FS 80 zu sehen gab. Ein Gerät welches sich mit seinem 3-füßigem Standbein auch hervorragend auf der Kommandobrücke der Orion gemacht hätte - und heute bei mir im Wohnraum steht.

Die Atelier 3 hat x Umzüge klaglos überstanden und spielt nun mehrfach die Woche, meist Radio und vom Smartphone über DIN-Klinke Kabel.

Wo ich nun um Eure Hilfe bitte:

a) Skalenbeleuchtungslämpchen und Staub

eine der beiden Skalenbeleuchtungslämpchen ist ausgefallen und ich würde gern Ersatz besorgen ohne das Gerät vorher schon zu zerlegen. Laut Schaltplan handelt es sich um 7 V 2W Lämpchen, aber über die Fassung und Form wird nichts ausgesagt. Das einzig dazu passende was ich gefunden habe ist diese

https://www.conrad.at/de/p/barthelme-00 ... 27970.html

1. passt die?
2. Kommt man nach Demontage des Pappdeckels von unten ran oder muß das ganze Chassis nach hinten raus?
3. Wahrscheinlich wäre letzters ohnedies angebracht, um mal die Staubablagerungen von Jahrzehnten zu entfernen... Sind Pinsel und Staubsauger das Mittel der Wahl? Oder ist so ein Set noch besser? https://www.amazon.de/Menalux-900084692 ... r=8-5&th=1
4. Gibt es Besonderheiten bei der Demontage zu beachten?



Elektronisch läuft alles wie es soll, da werde ich mich hüten, mit meinen bescheidenen Kenntnissen in ein "running system" einzugreifen.


b) Mechanik

Mechanisch wäre aber eventuell etwas zu machen: Aus dem ausgeschalteten Zustand lässt sich die Phono-Taste zwar drücken, aber sie rastet nicht ein, es muß zuerst eine der Radiotasten gedrückt werden und dann rastet die Phono-Taste ein. Soweit ich mich zurückerinnern kann, war das immer so, aber ist das original?
Braucht die Mechanik nach all den Jahren Schmiere? Und wenn dann welche und wo?


c) Lautsprecher

1. Irgendwo habe ich gelesen, daß die Anlage nur mit eingesteckten LS betrieben werden soll. Warum?
2. Reicht es, wenn zumindest immer einer eingesteckt ist? Ist wohl aber ne unlogische Frage bei getrennten Endstufen...
3. Bei den LS-Buchsen sind 4-6 Ohm angegeben. Schaden LS mit 8 Ohm?
Gerne würde ich ein zweites Paar LS (kleine Acron 110C mit 4 Ohm und B&O Beovox S45-2 mit 4-8 Ohm) anschließen und wie bei späteren HiFi-Anlagen diese wahlweise zu- und abschalten.
4. Mit welchen Schaltern lässt sich so eine Schaltung realisieren, bei der immer mindestens ein Paar LS eingeschaltet bleibt?

Vielen Dank schon mal

Sven

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Paparierer
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Re: Atelier 3, Beleuchtung, Pflege, Lautsprecher

#2 Beitrag von Paparierer » 26.02.2023, 23:45

Hi Sven,
Willkommen im Forum!
Ich hab Deine Anfrage[n] mal in die richtige Rubrik verschoben...
Dort tummeln sich auch eher die Spezialisten für diesen Typ, die Dir dann Hilfestellung geben können.
(Die Atelier-Serie umfasst wesentlich modernere Geräte / Einzelbausteine, die zwischen1979 und 1991 gebaut wurden.)

Viel Erfolg!
Gruß, Gereon
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meistens ist es was mechanisches...
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Re: Atelier 3, Beleuchtung, Pflege, Lautsprecher

#3 Beitrag von Atelier 3er » 27.02.2023, 00:06

Danke Gereon,
hab mich ersteinmal geschreckt, weil ich mein Thema verloren wähnte... und wie im Leben ist Atelier nicht gleich Atelier.
Ich hab mich schon gewundert, dass bei der Atelier-Reihe keine 3er dabei waren... muss mich hier erst zurechtfinden : )

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Re: Atelier 3, Beleuchtung, Pflege, Lautsprecher

#4 Beitrag von wickerge » 27.02.2023, 10:40

Hallo Sven,
die Birnchen aus Deinem Link sind die Richtigen und Du kannst sie wechseln, wenn Du die Pappe unten wegschraubst. Die Pappe hat ja noch vorne zwei vorgeschobene Laschen, darüber sind die Fassungen. Die Fassungen sind aus Kunststoff und jeweils auf eine Blechlasche aufgesteckt. Da ziehst Du sie am besten ab, die Birnchen sitzen teilweise recht fest und Du kannst sie dann a. besser packen und b. zerbricht die Austeckmimik zur Blechlasche relativ leicht. Die Birnchen haben oft auch Kontaktprobleme, am besten vor dem Wiederaufstecken der Fassung auf die Lasche mal kurz ausprobieren, ob das Birnchen brennt. Sonst nochmal etwas fester reindrehen.
Bezüglich Staub würde ich das Gerät mit Druckluft ausblasen, zur Not geht auch ein starker Fön. Die Teile von Amazon sind dafür unbrauchbar.
Die Lautsprecheranschlüsse sind so gemacht, dass das Gerät über einen Kontakt merkt, ob ein Lautsprecherstecker eingesteckt ist. Mindestens einer muss angesteckt sein, auf den werden dann beide Endstufen geschaltet. 8 Ohm LS sind kein Problem, dürfen nur nicht weniger als 4 Ohm haben. Mit zusätzlichen Lautsprechern gibt es verschiedene Lösungen, man muss dann aber bei der Bedienung halbwegs wissen, was man tut - will man alles gleich laut hören oder die Zusatzlautsprecher separat regeln können?
Die Phonotaste sollte auch alleine einrasten, da würde ein Tropfen Öl an der Tastaturmechanik an der richtigen Stelle helfen. Da gibt es einen Blechstreifen, welcher die wechselnde Rastung steuert und dazu hin- und hergeschoben wird. Da müsste man auch schon herankommen, wenn die Bodenpappe abgenommen ist.
Ausbau des ganzen Chassis ist nicht wirklich schwierig, da der Plattenspieler nur abgesteckt werden muss. Rückwand und Bodenpappe (an einer der 4 Schrauben hängt ein kleines Massekabel) abschrauben und dann die 4 Schrauben an der Unterseite lösen, dann kann man das Chassis nach hinten herausziehen.

Herzliche Grüße
Gerhard

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Re: Atelier 3, Beleuchtung, Pflege, Lautsprecher

#5 Beitrag von Atelier 3er » 27.02.2023, 13:41

Danke Gerhard,
das hift mir schon mal sehr, vor allem die Hinweise auf die empfindlichen Teile (Blechlaschen, Fassungen), denn das merkt man immer erst, wenn es zu spät ist :x
    Druckluft habe ich leider nicht, aber eine Heißluft-Pistole (bei der sich die Heizung abschalten läßt). Allerdings kann ich nur in der Wohnung basteln und es erfüllt mich nicht mit Vorfreude, den Staub von 6 Jahrzehnten im Wohnumfeld zu verteilen. Alternativ böte sich der Balkon an, wo es dann augenblicklich aber noch etwas frisch ist (gestern hat es in Wien wieder geschneit)...
    Warum nicht pinseln und saugen? Ist die Gefahr zu groß, mit dem Pinsel Schaden anzurichten? Ich verstehe auch, wenn so ein Düsen-Set nichts taugt, wenn man damit die Bauteile berührt und eventuell beschädigt, aber ist eine normale Staubsaugerdüse, die so geführt wird, dass sie berührungslos bleibt, auch ungeeignet?
      Interne LS-Umschaltung ist interessanter Sicherheitsaspekt. Worin besteht aber das Problem, wenn kein LS angeschlossen ist? Was da vorgeht, würde mich interessieren, sofern sich dies dem interessierten Laien mit minimalem Basiswissen (prinzipielle Funktion von Widerstand, Kondensator und Transistor sind bekannt) erklären lässt.
        An separate Regelung der Zusatzlautsprecher habe ich bisher nicht gedacht. Ich dachte nur an Zuschaltung, habe mich aber auch daran nicht herangetraut, da ja bei Parallelschaltung der Widerstand sinkt und dies schaden könnte. Wie würden denn die Varianten aussehen?
          Mechanik Phono sollte ich hinbekommen, jetzt wo ich weiß wie es sein sollte...
          LG
          Sven

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          Re: Atelier 3, Beleuchtung, Pflege, Lautsprecher

          #6 Beitrag von wickerge » 27.02.2023, 15:52

          Hallo Sven,
          mit der Druckluft bzw einem Luftstrahl kann ich auch aus 20 bis 30 cm Entfernung den Staub wegpusten. Beim Staubsaugen muss ich auf wenige cm an die Oberflächen heran, zwische die Röhren und Flitergehäuse komme ich dann berührungslos gar nicht. Also auf besseres Wetter warten und doch auf den Balkon gehen. Zur Not selber mit Lungenkraft pusten, damit geht mehr Staub weg als mit dem Staubsauger.
          Das Problem beim Betrieb ohne Lautsprecher sind die Ausgangsübertrager. Die Endstufenröhre erzeugt ja modulierte Gleichspannung im Bereich bis 300V, am Lautsprecher kann ich aber weder den Gleichanteil noch die hohen Spannungen gebrauchen - die werden im Ausgangsübertrager in reine Wechselspannung mit geringer Voltzahl gewandelt. Ohne angeschlossene Lautsprecher wird die ganze Leistung im Übertrager verbraten und der brennt nach kurzer Zeit durch.

          Bezüglich Lautsprecher könnte man je 2 4 Ohm-Lautsprecher in Reihe schalten, dann hätte man 8 Ohm (aber damit auch etwas weniger Leistung) wäre aber für den Verstärker sicher noch vertretbar. Alternativ könnte man einen separaten Verstärker über den DIN-Ausgang ansteuern und mit dem könnte man zusätzliche Boxen betreiben. Dessen Lautstärke wäre aber unabhängig vom Lautstärkeregler am Atelier 3 - wäre also auch nicht so praktisch.

          Herzliche Grüße
          Gerhard

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          Re: Atelier 3, Beleuchtung, Pflege, Lautsprecher

          #7 Beitrag von Atelier 3er » 27.02.2023, 19:52

          Hallo Gerhard,
          Das mit dem Luftstrahl ist nachvollziehbar, ich warte also auf den Frühling...Falls der Puster aus der Heißluftpistole zu schwachbrüstig ist, hätte ich noch so ne manuelle Plastikpumpe mit der ich immer meine Kites aufblase, bei der kleinen Düse kommt auch schon ein fühlbarer Luftstrahl raus, ob es reicht wird sich zeigen... muß mir nur noch ne 3. Hand wachsen lassen...

          Danke für die Erläuterung, ich hab jetzt eine Vorstellung. Habe ich das richtig Verstanden, dass unter Übertrager die beiden rot markierten Trafos gemeint sind, welche dann durchbrennen würden? Ähnlich wie bei Zündspule, wenn Zündung ein aber Motor länger nicht läuft?
          Kannst Du noch kurze Zeit beziffern?
          Wird die Gefahr des Durchbrennens reduziert, wenn der Lautstärkeregler ganz runtergedreht ist?
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          Lautsprecher in Reihe:
          Wäre dies eine zulässige Schaltung?
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          Lautsprecher B wir in Reihe mit LS A angeordnet. Will man nur A hören, dann wird der Schalter geschlossen, womit B kurzgeschlossen wird.
          Ideal wäre ne Buchse wie sie intern verbaut ist, welche den Vorgang des Kurzschließens übernimmt für den Fall, dass LS B ausgesteckt wird. aber ob es sowas heute noch gibt?
          Der Schalter müsste ein 2-poliger Ausschalter sein, um beide Kanäle gleichzeitig zu schalten.

          LG
          Sven

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          Re: Atelier 3, Beleuchtung, Pflege, Lautsprecher

          #8 Beitrag von wickerge » 28.02.2023, 07:58

          Hallo Sven,
          ja, die rot markierten Trafos sind die Ausgangsübertrager. Wie schnell die Schaden nehmen dazu habe ich keine eigene Erfahrungen (glücklicherweise) und ich will lieber keine Infos nach Hörensagen weitergeben.
          Deine Schaltung für das zweite Lautsprecherpaar lehnt sich an die von Braun gewählte Lösung an, daher spricht nichts dagegen. Ich würde aber vorsichtshalber nicht unter Last umschalten.

          Herzliche Grüße
          Gerhard

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          Re: Atelier 3, Beleuchtung, Pflege, Lautsprecher

          #9 Beitrag von Atelier 3er » 28.02.2023, 09:25

          wickerge hat geschrieben: 28.02.2023, 07:58 lieber keine Infos nach Hörensagen weitergeben.
          verstehe ich. Kannst Du noch etwas zur Gefahr des Durchbrennens erläutern, wenn der Lautstärkeregler ganz runtergedreht ist? Nach meinem Verständnis geht - ich formulier mal bildlich - dann nichts rein in den Trafo, dann sollte da auch nichts durchbrennen, oder schließe ich Trug?

          Bei meiner Schaltung, darf man die LS-B nicht abstecken wenn der Schalter auf A+B steht (offen ist) und LS-A sowieso nicht.

          "vorsichtshalber nicht unter Last umschalten." also Lautstärke ganz runterregeln?

          Noch ne ganz andere Thematik Bass und Höhen
          Wie ich schon gelesen habe, ist eine basslastige Wiedergabe durchaus normal bei der Atelier 3. In Kombi mit den LS 25 sind die Höhen nicht gerade übertrieben kristallklar. Lustigerweise wird das Verhältnis deutlich besser mit den kleinen Acron Lautsprechern, welche mit ihrem Alugehäuse ganz gut zu den Seitenwänden der ATelier 3 passen. Wenn ich das Chassis rausnehme zum reinigen, gibt es da irgendwelche Besonderheiten/Bauteile, die ich optisch prüfen könnte, die eventuell eine dumpfere Wiedergabe verursachen könnten? Höhen- und Tiefenregler regeln auch - und ohne knarzen - aber halt nicht übermäßig...

          LG
          Sven

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          Re: Atelier 3, Beleuchtung, Pflege, Lautsprecher

          #10 Beitrag von Atelier 3er » 28.02.2023, 09:56

          Noch ne Frage zum Schalter:
          Für wieviel V und A muß er geeignet sein?
          Danke
          S

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          Re: Atelier 3, Beleuchtung, Pflege, Lautsprecher

          #11 Beitrag von wickerge » 28.02.2023, 11:40

          Hallo Sven,
          an den Schalter gibt es keine besondere Anforderung, ist ja Niedervolt-Bereich.
          Bezüglich Betrieb ohne Lautsprecher ist abgedrehte Lautstärke sicher besser, aber auch da will ich mich nicht aus dem Fenster lehnen. Mit nicht unter Last umschalten war abgedrehte Lautstärke gemeint (ausgeschaltet ist natürlich auch i.O.).
          Der L25 ist kein HiFi-Lautsprecher und hat nur ein Breitbandchassis, keinen separaten Hochtöner. Da sind die Höhen natürlich nicht so doll.

          Herzliche Grüße
          Gerhard

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          Re: Atelier 3, Beleuchtung, Pflege, Lautsprecher

          #12 Beitrag von Buggy » 28.02.2023, 11:48

          zum aü und der lautstärke. bei runtergedrehter lautstärke dürfte ihm "eigentlich" nichts passieren, da der teufel ein eichhörnchen ist, habe ich mir angewöhnt bei betrieb / messungen trotzdem immer einen lastwiderstand anzuschließen. da so ein passender aü meist nicht in der grabbelkiste liegt, bleibt das auch so.

          fiel mir doch gerade ein:
          https://radio-bastler.de/forum/showthre ... pid=196671

          als schalter müsste nach meinen berechnungen als laie (4ohm 7w) alles gehen ab 6v 1,5a so pi mal daumen

          zum klang und den bauteilen, wenn du das chasis draußen hast insbesondere einen blick auf die folienkondensatoren werfen - diese prüfen ggf ersetzen. gleiches gilt für die elkos. eine überprüfung der spannungen bietet sich dann ebenso an. bei "fehlspannungen" / fehlfunktionen wären dann zunächst die kohlemassewiderstände vitrohm an der reihe u.u. dann die röhren.

          da du die anlage scheinbar viel benutzen willst und nicht vor hast alle naselang den lötkolben anzuwerfen wäre das meine vorgehensweise.
          frei nach k. ebstein: im leben geht manchmal was daneben.

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          Re: Atelier 3, Beleuchtung, Pflege, Lautsprecher

          #13 Beitrag von Atelier 3er » 01.03.2023, 00:09

          Vielen Dank Euch beiden, für die schnelle und informative Hilfe.
          Schalter ist mal klar.
          Das Einlöten von Schutz-Widerständen ist nachvollziehbar in Anbetracht der Gegebenheiten. Nachdem in dem Link nicht expöizit erwähnt wird, dass die wieder ausgelötert werden, frage ich mal nach, ob die nur für die Prüf - und Bastelaktionen oder dann auch im Normalbetrieb drinnen bleiben (Buggy, du schreibst ja auch von Betrieb / Messungen)?
          Wie auch immer, welche sollten bei der Atelier 3 rein?
          Bevor ich dann das Chassis raus nehme, noch eine Sicherheitsfrage: Sollte man irgendwelche Maßnahmen setzen, um Kondensatoren zu entladen o.ä., damit man keine gewischt kriegt?
          Ich habe mir vorhin die Serviceanleitung durchgelesen... mal abgesehen, dass sich meine Meßgeräte auf ein Drehspulgerät bis 250 V AC#DC sowie ei digitales bis 600V mit Stromzange beschränken (von Frequenzgenerator und Röhrenvoltmeter gar nicht zu reden), wird aus meiner Perspektive einiges über Bahnhöfe in spanischen Dörfern erzählt, ...
          Zur Prüfung der Folien- u. Elektrolytkondensatoren u.ä. müssten diese doch ausgelötet werden oder gibt es da noch eine andere Methode? Überprüfung der Spannungen (sind ja im Plan eingetragen)wäre denkbar, aber wie durchzuführen? Da mißt man von wo nach wo? Und wo kommt welcher Pol hin? Und ab wann sind Abweichungen kritisch und erfordern welche Maßnahmen? In einem anderen Fred hab ich gelesen von Abweichungen von 0,5 V, welche scheinbar relevant sind...
          LG
          S

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          Re: Atelier 3, Beleuchtung, Pflege, Lautsprecher

          #14 Beitrag von Atelier 3er » 06.03.2023, 17:21

          Liebe Gemeinde,

          vielen Dank für Eure Hilfe. Immerhin ist es mir gelungen, das Gerät zerstörungsfrei zu zerlegen. Für jene, welche nach mir eine Atelier 3 auseinandernehmen wollen, sei angemerkt, dass vor dem Herausnehmen des Chassis aus dem Gehäuse, der Stecker zur Schaltung, welche auf der Innenseite des Pappdeckels (unter dem Boden) angebracht ist, abgezogen und danach der Pappdeckel entfernt werden sollten, um Beschädigungen zu vermeiden. Denn auf dieser Schaltung gibt es Spulen mit haardünnen Drähten, welche auf der Schaltung verlötet sind und einen sehr filigranen Eindruck machen, so dass ich sie beim Reinigen mit Pinsel beinahe übersehen hätte. Die Heißluftpistole war kaum eine Hilfe, Druckluft wäre wahrlich das Mittel der Wahl gewesen, so aber wartete ich auf einen windigen Tag am Balkon und operierte mit Pinselchen, wobei an den Unterseiten praktisch nichts zu machen war, aber erst mit dem Pinsel die Beschriftungen der elektronischen Teile erkennbar wurden.
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          Die Bauteile machen optisch einen guten Eindruck für 60 Jahre Betrieb. Aufgefallen sind mir nur 2 leicht verfärbte Widerstände an der Unterseite des Chassis (im linken oberen Bildquadrant)
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          und 2 Kondensatoren mit braunen Klecksern, wo ich aber vermute, dass dies nicht aus den Kondensatoren kommt, sondern ein Wachs zur Fixierung anderer Bauteile ist ?
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          Wieder im Gehäuse
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          Interessant vielleicht für einige , die diesen Plan nicht mehr an der Innenseite der Rückwand kleben haben
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          Bei der Leitungsführung zum Plattendrehermotor war ich mir nicht mehr ganz sicher, aber ich denke das passt so lose...
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          Skalenlämpchen war nicht durchgebrannt sondern hatte sich vom Zentralkontakt entfremdet, nach Reinigung mit Glasfaserstift und Zurechtbiegen des Kontaktplättchens der Fassung haben sie sich wiedergefunden : ) da strahlt sie wieder die Hübsche...
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          Der Druck auf die Phonotaste war nicht ausreichend, die Platte mit der langen Nocke an der die "Aus"taste arretieren sollte soweit zu bewegen, dass die Nase der "Aus"taste darüber gleitet. Da ich mir hinsichtlich des Öls nicht sicher war, entschied ich mich für Silikonöl, weil dieses gemeinhin als mit den meisten Materialien verträglich gilt, so auch meine Sorge den Kunststoffteilen galt und ich deshalb Motoröl ausschied. Mit einem dünnen Draht ließen sich ein paar Tropfen zu den Reibflächen des "Aus"schalters und den Achsen des beweglichen Blechstreifens führen. Phono rastet nun wieder von allein ohne vorher UKW drücken zu müssen.

          Nach dem Zusammenbau ist mir im Betrieb Folgendes aufgefallen (wobei das durchaus schon vorher so gewesen sein kann):

          (Übrigens: Der beste Kompromiss bei den LS scheinen im Vergleich zu den LS25 bzw. den kleinen Acron, Beovox S45 (4...8 Ohm) zu sein, mit Höhenregler +10 und Tiefenregler -8.)

          1. Lautstärke II

          Wieso wird der linke Ls lauter wenn man Lautstärke II (rechts der Skalen) in Richtung "-" dreht? Stellung 0 des Drehreglers erscheint neutral. Dies passiert bei Taste "Stereo" in beiden Positionen. Ich habe dazu eine Hörprobe online gestellt bei wetransfer, welche mit diesem Link heruntergeladen werden kann https://we.tl/t-m9PBlWc1i7

          2. Leerlaufgeräusche

          Bei beiden Lautstärkereglern am linken Anschlag (also ganz im "-") sind "Leerlaufgeräusche" wahrnehmbar, am ehesten zu beschreiben wie Papiergeraschel oder ein entfernter Wasserfall. Sowohl bei "Phono" als auch bei "UKW". Die Geräusche sind nicht konstant wie rosa Rauschen und bleiben in etwa gleich laut auch wenn dann eine Musikquelle zugeschaltet oder das Radio lauter gedreht wird, wobei die Lautstärkeregler keinen Einfluß auf die Raschelgeräuche haben (siehe Hörproben)

          Hörproben mit diesem Link herunterladen https://we.tl/t-NrSmy2wVAH

          3. Zischeln und vibrieren bei UKW

          Beim Radio UKW wird bei hohen Frequenzen , bei gesprochenen "S"s eine Verzerrung (irgendwas zwischen Gelißpel und Gezischel) wiedergegeben, was etwas störend wirkt. Kann auch empfangsbedingt sein, da ich nur die interne Antenne verwende. Der Sender steht allerdings riesengroß vor mir in 3 km Entfernung, aber das Mansarddach unter dem ich wohne ist blechgedeckt. Das magische Auge zeigt wiederum nur eine dünne Linie, welches auf erstklassigen Empfang hindeutet. Die Automatik funktioniert einwandfrei. Bei Musik macht sich das durch ein eigenartiges Vibrieren bemerkbar.

          Auch zum "Vibrieren" ein paar Hörproben https://we.tl/t-3EEOdT6BvB

          Alle Fotos zum runterladen https://we.tl/t-cfhwkHG2W7

          LG

          Sven

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          Re: Atelier 3, Beleuchtung, Pflege, Lautsprecher

          #15 Beitrag von wickerge » 06.03.2023, 18:38

          Hallo Sven,
          das Modul auf der Pappe ist der Stereodekoder, der war aber nicht bei allen Atelier 3 bzw RCS 9 (so heißt das Gerät ohne Plattenspieler) verbaut. Gab es nur gegen Aufpreis.

          Herzliche Grüße
          Gerhard

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          Re: Atelier 3, Beleuchtung, Pflege, Lautsprecher

          #16 Beitrag von Buggy » 06.03.2023, 20:42

          moin, eine antwort hat Gerhard mir ja schon abgenommen ;)
          zum stereo - effekt mit dem lautstärkeregler meine ich zu erinnern, dass dies damit zusammenhängt, dass man in zwei räumen unterschiedliche quellen wiedergeben könnte.
          sprich lautsprecher 1 im wohnzimmer spielt radio und lautsprecher 2 in der küche gibt eine schallplatte wieder.
          hier gibts die bda für das gerät ohne plattenspieler: viewtopic.php?t=12113

          die geräusche kommen meines erachtens (also ohne gewähr) von den von dir in einem bild (aber vermutlich nicht genau denen, sondern nur von diesem typ).
          ich würde auf den "endstufenplatinen" mit den je drei röhren die widerstände tauschen oder du machst dir die mühe alle außer toleranz wechseln bzw. nach kratzenden widerständen z.B. mittels signalverfolger zu zu suchen.
          im oben genannten thread steht auch noch was zu den kondensatoren ....

          allgemeines zum messen und und röhrenradios gibts z.b. hier:
          https://www.welt-der-alten-radios.de/ko ... --243.html

          immer wieder hübsch das gerät.
          frei nach k. ebstein: im leben geht manchmal was daneben.

          Atelier 3er
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          Re: Atelier 3, Beleuchtung, Pflege, Lautsprecher

          #17 Beitrag von Atelier 3er » 08.03.2023, 11:00

          Danke für die Infos,
          "Stereodekoder, .... Gab es nur gegen Aufpreis."
          Da war offensichtlich nur das Beste gut genug bei der Entscheidung meiner Mutter...
          "Stereo"-Effekt kapier ich trotz Anleitung nicht, warum es lauter wird, wenn man Lautstärke II nach links also ins "Minus" dreht. Beim linken Regler wirds ja dann leiser...
          Wie auch immer...
          Ich hab dann mal ein wenig getestet: zuerst Standort gewechselt vors Fenster zum Sendemast https://radiomap.eu/at/wien Sendeanlage Kahlenberg, welche nur 3,5 km entfernt ist. Es wurde quasi fehlerfrei. Dann erschien es mir eventuell nicht ganz unplausibel, ob die Lautsprecher mit ihren Spulen und Magneten eventuell einen störenden Einfluß haben könnten, weil ich die A3 unmittelbar darauf gestellt habe (siehe letztes Bild oben), so war der Stereo-Decoder nur ein paar mm vom LS entfernt und immerhin gibts ja ne Abschirmung auf der Innenseite der Pappe... Also selber Standort wie vorher und LS 1m Abstand: Ein Riesenunterschied zu vorher. Dann nächster Versuch mit gedrehten LS (vorher waren die Tieftöner mit den dicken Magneten und Spulen mittig unter der A3). Wenn die TT außen zu liegen kommen scheinen sie schon ausreichend weit entfernt zu sein... Kann der Effekt so groß sein?

          zum Wumpu-Link: einfach genial! Welch Quell des Wissens!!
          Ich hab mal die Sicherheitshinweise durchgelesen und da sind mir 2 Themen herausgestochen, wo ich in Bezug auf die A3 Eure Expertise abfragen will. Wie sieht es mit Uran-Bauteilen und Asbest bei der A3 aus?
          LG
          Sven

          wickerge
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          Re: Atelier 3, Beleuchtung, Pflege, Lautsprecher

          #18 Beitrag von wickerge » 08.03.2023, 11:28

          Hallo Sven,
          der Stereodekoder TD9 (https://www.radiomuseum.org/r/braun_ste ... _td_9.html) ist schon in Transistortechnik aufgebaut, während der Rest des Atelier 3 ja noch Röhrentechnik verwendet. Der TD9 kam scheinbar auch erst im zweiten Produktionsjahr des Atelier 3 zum Angebot. Damals war die Weiterentwicklung sehr dynamisch und die Einbaulage mutet tatsächlich etwas provisorisch an.

          Herzliche Grüße
          Gerhard

          Buggy
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          Re: Atelier 3, Beleuchtung, Pflege, Lautsprecher

          #19 Beitrag von Buggy » 08.03.2023, 20:12

          über asbest mache ich mir auch bei meinem toaster ht2 keine gedanken :smoke: - vermute auch in der atelier weder uran noch asbest

          ob das nun nur magnetische effekte sind (deren ausbreitung man gut an alten röhrenfernsehern sehen kann) oder minimale ortsveränderungen des radios (bleib so stehen mit der antenne das bild / der empfang ist gut :lol: ) oder beides zusammen ????
          frei nach k. ebstein: im leben geht manchmal was daneben.

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