CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

Receiver und (Vor-)Verstärker außerhalb atelier/regie/slim line
Nachricht
Autor
wh_röhr
Routinier
Routinier
Beiträge: 167
Registriert: 11.12.2014, 14:59

CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#1 Beitrag von wh_röhr » 11.12.2014, 15:34

Hallo zusammen!

..., und mit einem grauen Kasten unter dem Arm vor der Tür steht,
dann wird man unverhofft ein "BRAUN-Hifidelist"!

So geschehen gestern Abend.
Nun bin ich Besitzer eines unverbastelten CSV13 (Bj. ca. 1965 - Elko-Datumaufdruck 10/64).
Meine erste "Röhre"!
Bisher hatte ich (erfolgreich) einen Bogen darum schlagen können...

Weil mein Sammelschwerpunkt auf UHER Transistor-Bandgeräten liegt, bin ich in Sachen Vaccumröhre
gänzlich ahnungslos. Durch aufmerksames Lesen hier im BRAUN-Forum und hilfreiche Antworten auf
kommende Fragen, möchte ich mich sachkundig machen.

Mein CVS13 ist aus Erstbesitz und wurde ausgiebig benutzt, was die Patina dokumentiert. Die SN ist 9288.
Innen erfreulicherweise kaum Staub und keine lecken Bauteile. Vermutlich ist mindestens 1 ECC83 gewechselt
worden, denn es sind 5x ECC83/Telefunken und 1x ECC83/Siemens gesteckt. Die vier EL84 sind alle von VALVO.
Wovon die beiden linken (Frontsicht) unter dem Glaskolben sehr dunkel erscheinen.

Nicht nur weil das Netzkabel fehlt, sondern durch Nachlesen hier im Forum, habe ich den CSV13 noch nicht einge-
schaltet. Mehr als 10 Jahre war er eingelagert. Das macht die Bauteile nicht eben besser. Wenn ich einen regel-
baren Trenntrafo hätte, würde ich die Spannung langsam von ca. 110V in zeitlichen Etappen steigern. Direkt den
Verstärker mit der vollen Netzspannung zu beaufschlagen, erscheint mir zu riskant.

Daraus resultiert meine ersten Fragen:
Wie soll ich vorgehen?
Und was muß ich auf jeden Fall beachten?
Wie groß dürfen Bilder sein, um sie hochzuladen, ohne das Format zu sprengen?

Übrigens, das Netzkabel vom UHER HiFi special paßt perfekt. Der CSV13 könnte so an´s Netz.

Grüße
Wolfgang

PS.: Der Nachbar wird in Kürze erneut (3x) klingeln. Dann drückt er mir einen BRAUN Plattenspieler (von ca. 1967)
in die Hände. Danach reißt der Zustrom an BRAUN-Geräten leider jäh ab...

Benutzeravatar
Jens
Administrator
Administrator
Beiträge: 1024
Registriert: 19.09.2009, 11:35
Wohnort: 45219 Essen

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#2 Beitrag von Jens » 13.12.2014, 10:11

Hallo Wolfgang,
Herzlich willkommen in unsere Runde und Glückwunsch bezüglich des zugelaufenen CSV13 :wink: . Damit Deine Anfrage nicht untergeht habe ich sie in den Bereich Receiver/Verstärker verschoben und den Titel etwas angepasst.
Auf den Tag warte ich übrigens noch, indem ein Nachbar bei mir klingelt und mich unschuldig fragt, ob ich seinen CSV13 + Plattenspieler gebrauchen könnte... :mrgreen:

Was Deine Kernfrage angeht gibt es einige erfahrene Kollegen hier, die den alten Verstärker über einen Trenntrafo behutsam hochfahren würden. 10 Jahre sind eine lange Standzeit für die Netzteilelkos ohne Strom.

Sollten diese Ihre Kapazität eingebüßt haben, bekommst Du einen unüberhörbaren bis unkontrollierbaren Brumm. Falls Du ernsthaft mit dem CSV13 hören möchtest, kommst Du allerdings nicht um Investitionen herum, da Alterung der passiven Bauelemente die Arbeitspunkte der Röhrenstufen verschoben haben könnten. Die Leistung der Endpentoden muß man ebenfalls erst einmal abwarten. Die ECC83 dürften weniger kritisch sein, da sie im allgemeinen langlebig sind.

Du hast sicherlich die Revisionsbeschreibung von Thomas (p1i) wahrgenommen, die die notwendigen Schritte bei einer fachmännischen Überholung beschreibt.
http://www.braun-hifi-forum.de/viewtopic.php?f=6&t=225" onclick="window.open(this.href);return false;

Wenn Du Fachkenntnisse im Umgang mit Röhrenverstärkern (und der lebensgefährlichen Versorgungsspannung von ca.320V) besitzt sowie die notwendigen Messgeräte zur Hand hast, sollten folgende Punkte vor und nach der Inbetriebnahme geprüft werden:

Vor Inbetriebnahme:
  • Du benötigst einen Schaltplan für den CSV13
  • Durchmessen des Netzteils (Lade- /Siebelkos) sowie der Lastwiederstände. Bei Verdacht Austausch! Bezugsquellen findest Du in Thomas Revision. Aufpassen, Restspannung in den Elkos!
  • Trenntrafo für die erste Inbetriebnahme, wenn Du auf Nummer sicher gehen möchtest.
Inbetriebnahme:
  • Es müssen Lautsprecher an den CSV13 angeschlossen werden, bevor Du ihn einschaltest. Du riskierst andernfalls die empfindlichen Überträger! Das wäre ein GAU.
  • Lasse das Gerät nach dem ersten Anschalten nicht unbeobachtet! Hier können noch Defekte auftreten
Zur Prüfung empfohlen...
  • Diese Arbeiten nur dann durchführen wenn ausreichend Erfahrung mit der Hochspannungsversorgung von Röhrenverstärkern besteht. Lebensgefahr!
  • Prüfe den Selengleichrichter für die Anoden- und Gitterspannungsversorgung auf Funktion. Dieser ist meistens angezählt. Bei Austausch gegen einen Gleichrichter aus aktueller Produktion muß aufgrund des geringeren Innenwiderstandes ein Lastwiederstand mit eingeschliffen werden, da sich die Spannung andernfalls unzulässig erhöht.
  • Durchmessen der anliegenden Spannungen im Netzteil - Werden alle Spannungen eingehalten?
  • Prüfung der Heizspannung der Röhren
  • Prüfung der anliegenden Anoden- und Gitterspannungen in den einzelnen Röhrenstufen um die Arbeitspunkte zu kontrollieren
  • Prüfung der Koppelkondensatoren auf Leckspannung
  • Prüfung/Abgleich der Symmetrieeinstellung der Endröhren für den PP- Betrieb (paarweise rechts u. Links)
  • Prüfung/Abgleich des Ruhestroms nach Vorgabe des Schaltplans (Bias).
  • Eventueller Tausch der Endpentoden EL84 falls diese verbraucht sind (starker Nachregelungsbedarf des Ruhestroms/ unbekannte Betriebsstunden/ matter Klang)
Abschließende Prüfung des Signals und Frequenzgangs über das Oszilloskop
Klirrmessung THD+N.

Umbauempfehlung:
  • Schutzleiteranschluss nachrüsten ( zur eigenen Sicherheit)
Falls Du Fotos einstellen möchtest, kannst Du dies über postimage.org (ist im Editor eingelinkt) durchführen. Die Auflösung kann im Pulldown Menü gewählt werden.

Viel Spaß und lasse hören.
Gruß, Jens
Don't Panic!

wh_röhr
Routinier
Routinier
Beiträge: 167
Registriert: 11.12.2014, 14:59

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#3 Beitrag von wh_röhr » 13.12.2014, 17:14

Hallo Jens!

Vielen Dank für Deine hilfreichen Tipps und die Verschiebung in die richtige Rubrik.
Nachdem ich meine Vorstellung von der Leine gelassen hatte, überkamen mich
Zweifel, ob meine Fragen nicht falsch plaziert wären. Du hast gehandelt und
meinen Lapsus ausgebügelt.

Ich habe leider keine Kenntnisse mit Röhrengeräten (weder Betriebs- noch Reparatur-
erfahrungen). Bin also absoluter Laie und auf kompetente Hilfe angewiesen. Aber
Eines weiß ich dennoch genau, mit den Spannungen im CSV13 ist nicht zu spaßen.
Glücklicherweise hat sich Hilfe ganz in meiner Nähe aufgetan. Ich denke, daß wir mit
vereinten Kräften dem CSV13 wieder "auf die Röhren" stellen werden.

Bevor der CSV13 wieder zum Leben erweckt wird, werde ich so viel Tipps/Info´s
darüber lesen, wie ich bekommen kann. Daraus ergeben sich sicher neue Fragen, die
ich hier stellen werde (versuche dumme Fragen zu vermeiden).

Gruß
Wolfgang

Anbei Bilder meines CSV13 im Zustand, wie ich ihn bekam:
Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Benutzeravatar
Jens
Administrator
Administrator
Beiträge: 1024
Registriert: 19.09.2009, 11:35
Wohnort: 45219 Essen

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#4 Beitrag von Jens » 13.12.2014, 23:24

Hallo Wolfgang,

schön das Du einen kompetenten Mitstreiter in Deinem Röhrenprojekt gewinnen konntest... Die von Dir eingestellten Aufnahmen zeigen ein sauberes und gut erhaltenes Gerät, das erst einmal keinen nennenswerten "Gammel" zeigt. Es scheinen auch kleine fachmännische Reparaturen/Instandsetzungen über die Zeit erfolgt zu sein. Der Siemens Gleichrichter B250 C250 scheint den ursprünglichen abgelöst zu haben... (Da ich den CSV60/1 besitze bin ich jedoch nicht vollständig Sattelfest und kann mich irren :wink: )

Sag Bescheid, wenn Du Hilfe benötigst und stell ein paar Aufnahmen ein damit wir die Instandsetzung (falls notwendig) verfolgen können.

Gruß, Jens
Don't Panic!

wh_röhr
Routinier
Routinier
Beiträge: 167
Registriert: 11.12.2014, 14:59

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#5 Beitrag von wh_röhr » 14.12.2014, 10:15

Hallo Jens!

Natürlich werde ich über Fortschritte so genau als möglich berichten.
Es kann allerdings, schon wegen der Feiertage, ein wenig dauern.
Habe (Habt) bitte etwas Geduld mit mir.

Auch möchte ich mich selbst weiter in Schaltplan/Restaurationsbericht/
sonstige Tipps aus dem Forum und dem www vertiefen. Ich möchte
aus dieser Aktion etwas lernen, und nicht nur einen Fachmann den CSV13
instandsetzen lassen.

Deine aufgelistete Vorgehensweise zur Erweckung solcher "Dornroschen"
wird sicher dazu beitragen, daß mögliche Komplilkationen sich auf ein
Minimum beschränken. Meine Erfahrungen haben gezeigt, daß Unvorherge-
sehenes immer mit einkalkuliert werden muß.

Über Deine Formulierung "...ernsthaft damit hören..." habe ich nachgedacht,
was ich mit dem CSV13 machen möchte.
Zuerst, was ich nicht möchte:
So schön eine Vollrestauration (wie sehr akribisch beschrieben) auch ist, es
ist nicht mein Bestreben. Auch Modifikationen möchte ich nur dort vornehmen,
wo es der Fachmann für sinnvoll erscheinen läßt. Oder es die Bauteile nicht
mehr gibt (träfe das auf die Selen-GL. zu?).
Und für "ernsthaftes Hören" (etwas, was individuell jeder selbst definieren muß)
habe ich meine (relativ) moderne Anlage.
Bei so alten Schätzchen finde ich gewisse Unzulänglichkeiten ganz OK. Ja, sogar
"liebenswert".
Ich möchte:
beim CSV13 nur so viele Bauteile auswechseln, wie nötig. Ich möchte auch keinen
CD-Eingang zwischen die Baugruppen "klemmen". Ich möchte den CSV13 gelegentlich
betreiben und mich darüber freuen, daß er auch noch nach 50 Jahren "heiße" Musik
produziert.
So, wie ich es schätze, daß sich bei einem Tonbandgerät die Spulen drehen und
bei einem C-Deck die Instrumente "zappeln". Sonst kann ich gleich einen MP3-player
benutzen...

Grüße
Wolfgang

Benutzeravatar
v/d/b
Braun-Insider
Braun-Insider
Beiträge: 2765
Registriert: 13.01.2009, 18:37
Kontaktdaten:

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#6 Beitrag von v/d/b » 14.12.2014, 10:56

Hallo Wolfgang,
einen wirklich schön erhaltenen CSV, der dazu noch unverbastelt ist, hast Du da bekommen.
Eine Teilrestaurierung ist hier sicher machbar.
Nach meiner Einschätzung wirst Du vermutlich mindestens alle Elkos, die Einstellregler auf der Endstufenplatine und die Gleichrichter tauschen müssen.
Um das genau festzustellen kannst Du ja zunächst mal messen. Jens hat Dir hier ja schon eine ganze Anzahl von Tipps gegeben
Mein Bericht zum CSV 13 ist nun schon einige Jahre alt und ich würde bei den Gleichrichtern inzwischen eine andere, als die seinerzeit praktizierte Lösung bevorzugen.
Ich habe sie hier im Rahmen der Restaurierung meines CV 11 beschrieben.
Was die Röhren angeht, so würde ich einen komplett neuen Satz verwenden.
In der Vorstufe sind diese zwar deutlich weniger belastet, als in der Endstufe, aber Röhren sind einfach Verschleißteile und nach so langer Zeit potenzielle Fehlerquellen.

Viele Grüße
Thomas

wh_röhr
Routinier
Routinier
Beiträge: 167
Registriert: 11.12.2014, 14:59

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#7 Beitrag von wh_röhr » 14.12.2014, 16:49

Hallo Thomas!

Danke für die "Blumen".
Auch wenn ich sie unverdientermaßen bekomme.
Ich kann sie leider nicht an den Vorbesitzer weiter-
leiten (verstorben).

Mein Bestreben ist es, den notwendigen Ersatz von
Bauteilen immer Schritt für Schritt vorzunehmen (falls
das überhaupt so machbar ist).
Es geht mir nicht darum den finanziellen Aufwand zu scheuen,
der bei Deiner Lösung anfallen würde. Wie schon angemerkt,
möchte ich möglichst viel Orginales erhalten. Dafür bin ich
bereit, Abstriche beim (gelegentlichen) Betrieb zu machen.

Ich erläutere das vielleicht besser mit an einem Beispiel.
Mein fahrbarer Untersatz ist ebenso alt wie der CSV13.
Er ist nicht restauriert. Vielmehr werden Reparaturen und
Verschleißteile nur nach Bedarf ausgeführt/gewechselt.

So handhabe ich es mit den technischen Geräten, die ich
gesammelt habe (Tonbandgeräte/Nähmaschinen/etc.).
Alles muß funktionieren, aber es wird nur behutsam über-
arbeitet.

Es kann gut sein, daß zum Schluß alle Deine vorgeschlagenen
Maßnahmen ausgeführt werden müssen. Dann ist das eben so.
Nur, prophylaktisch = nein...

Ich werde über Fortschritte hier zeitnah berichten. Durch die
Feiertage befürchte ich, daß es erst Mitte Januar Neues zu
berichten gibt.

Viele Grüße
Wolfgang

Benutzeravatar
v/d/b
Braun-Insider
Braun-Insider
Beiträge: 2765
Registriert: 13.01.2009, 18:37
Kontaktdaten:

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#8 Beitrag von v/d/b » 14.12.2014, 18:24

Hallo Wolfgang,
meine Geräte sollen funktionstüchtig, betriebssicher und im Zweifel auch von anderen Menschen "unfallfrei" zu bedienen sein.
Mit einer Minimalrestaurierung kann man das bei der 50 Jahre alten Elektronik schlechterdings nicht sicherstellen.
Um bei Deinem Auto-Vergleich zu bleiben:
Wenn ich beim E30 meiner Frau die Bremsbeläge wechsle und feststelle, dass die Scheiben zwar grundsätzlich noch 5.000 bis 10.000 Km halten würden, kommen trotzdem neue drauf.
Aber das kann ja jeder halten, wie er möchte.
Wenn Du möglichst wenig austauschen möchtest, solltest Du Dich aber darauf einstellen, den CSV öfter mal aufschrauben zu müssen, weil immer mal wieder Fehler auftreten können.
Auch sollte der Betrieb dann immer nur "unter Aufsicht" erfolgen, denn ein Selengleichrichter, der hochohmig wird, kann auch mal anfangen zu brennen.
Und nicht zuletzt: Immer Stecker ziehen! Nicht weil sich der Verstärker selbst einschalten würde, aber weil dies eventuell ein unbedarfter Besucher tun könnte.

Viele Grüße
Thomas

wh_röhr
Routinier
Routinier
Beiträge: 167
Registriert: 11.12.2014, 14:59

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#9 Beitrag von wh_röhr » 14.12.2014, 19:27

Hallo Thomas!

Darin sind wir uns doch einig.
Sicherheit geht immer vor.
Egal ob elektrisches Gerät/Auto/etc..

Natürlich würde ich den CSV13 niemals unbeaufsichtigt eingeschaltet lassen.
Schon gar nicht in diesem Zustand. Sicher sein kann ich, daß außer mir keiner
ihn einschaltet. Meine Frau faßt meine alte Jubelelektronik nicht an. Und alle
meine Geräte werden immer extra vom Netz getrennt. Nicht nur, wenn wir außer
Haus sind.

Der CSV13 wird, aus Platzgründen, nicht permanent in der Wohnung stehen.
Vielmehr muß ich ihn, wie auch meine vielen Bandgeräte, je nach Bedarf aus
der Ecke ziehen.
Und ich bin gewohnt, daß Geräte nach längerem Nichtgebrauch Handlungsbedarf
durch auftretende Fehler haben und zwecks Behebung geöffnet werden müssen.
Das stört mich kaum. Das ist der Preis für einen maximalen Orginalzustand, mit
dem ich leben kann.

Deine warnenden Hinweise verpuffen aber nicht an meiner "Beratungsresistenz".
Ich werde sie auf jeden Fall abspeichern. Möglicherweise ändere ich demnächst
meine Einstellung. Wenn der Fall eintritt, berichte ich hier darüber, was den Sin-
neswandel ausgelöst hat.

Viele Grüße
Wolfgang

Racing
Mitglied
Mitglied
Beiträge: 45
Registriert: 23.12.2013, 22:27

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#10 Beitrag von Racing » 19.12.2014, 13:03

For what it´s worth i have to say that i agree with Thomas.
If the idea is to use the unit certain parts are simply good measure to have replaced.

Also agreed that bringing the voltage up on a variac or similar is a good move. Old German made electrolytes are of REAL high quality all things considered,but none the less they in my opinion need to be measured for what´s known as ESR and leakage current.
That said...it might very well be that the stock electrolytes,the larger "tower" ones,still have ample life left in them.
Measuring ESR (equivalent series resistence) i´m sure you can get help with at your local electronics parts vendor/outlet. (If not an ESR meter is a mere approx 100 Euros these days).

All in all i for one believe we need to regard the whole deal of using these machines with intent in mind. Ie;what´s the machine to be used for.
In my case for instance they see use on a daily basis,and as such i´ve had to replace parts accordingly.

What Thomas brings up on the stock selenium rectifiers is important though. In my opinion we should ALWAYS replace selenium rectifiers when we run into them.
Main reason being that they wear and get old,and with that their inherent voltage drop and thereby omitted heat,increases. The risk of that is that we might very well load an old selenium rectifier to the point of where it goes "BOOOM" and in doing to selenium rectifiers omit toxic gas.
REAL,as in deadly,toxic gas.
Seing the advent of silicon (kisel) rectifiers i for one see no reason what so ever to keep the stock,worn,units. Yes,the DO age.
Replacing with silicon brings with it that voltages will increase though due to the efficiency of the silicon vs the selenium. In itself this is not an issue with these Braun units when we´re talking the highvoltage side of it.
However it IS an issue when we replace the smaller selenium rectifier for the preamp heaters. Voltage for the heaters will increase to a degree where tube life will be shortened,and there´s no reason for that.
It´s a simple affair of fooling around with the value of the stock drop resistor for the circuit. This resistor is the green coloured one next to the power transformer.

That said.
Doing a "Minimalrestaurierung" is ok as long as your tech friend knows where to not cut corners. But i hear you. Point here being that old german coupling capacitors are prone to leakage. In other words,be REAL anal when checking them out.

That apart these units are simple to work and and VERY thought through. There´s a good reason that they are designed the way they are,so please keep that in mind when working on them.

I for one enjoy my CSV-13/1 and CSV-60 on a daily basis and couldn´t be happier. Yes. They are THAT good :thumb:
I run them for surround here at home. The 60 through a pair of Braun L810´s and the 13 through a pair of Tannoy towers. All controlled by a modern day n era receiver. Works great and the sound is to friggin die for!

Good luck with your resto and if need be..i for one,as a professional tube tech,am all to happy to help. When it comes to the Brauns..i these days know my way around them,so..if need be just say so.

/Jesper

wh_röhr
Routinier
Routinier
Beiträge: 167
Registriert: 11.12.2014, 14:59

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#11 Beitrag von wh_röhr » 20.12.2014, 08:57

Hello Jesper!

Many thanks for your good advices and, of course, your warnings.

I think, my specialist for old Hifi and I will discuss the steps to a safe
working CSV13. That will be probably middle of January. The results
I present right here immidiately.

Best wishes
Wolfgang

PS.: Sorry, my English is rather "rusty"...

wh_röhr
Routinier
Routinier
Beiträge: 167
Registriert: 11.12.2014, 14:59

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#12 Beitrag von wh_röhr » 08.01.2015, 16:37

Hallo!

Nach einer langen Durststrecke, dei ich mir mit der Aufarbeitung eines PCS 5 "versüßt" habe,
kommt Bewegung in das Projekt Inbetriebnahme.

Heute kam ein Eisenklotz der Firma RUHSTRAT an. Ein Trenn-Regeltrafo zur behutsamen Er-
weckung des CSV13. Der Regelbereich geht von 0- 250V bei 600VA. Das sollte genügen.

Bevor ich den CSV13 anschließe, muß ich den Trafo noch etwas umbauen. Er hat nur Labor-
klemmen für Ein- und Ausgang, und es wurde auf Anzeigeinstrumente verzichtet. Ich muß
das Stahlblechgehäuse öffnen, um den Platzbedarf zu ermitteln. Vor allem die Klemmen
müssen weichen. Kaltgeräte-Einbaustecker und Schucodose sind sicherer. Instrumente sind
nur "Kür". Zusätzliche Arbeit, aber dafür war der Eisenklotz günstig zu erwerben.

Vom ersten Wiederbelebungsversuch (und weiteren) des CSV13 werde ich zeitnah berichten.

Viele Grüße
Wolfgang

wh_röhr
Routinier
Routinier
Beiträge: 167
Registriert: 11.12.2014, 14:59

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#13 Beitrag von wh_röhr » 15.01.2015, 13:54

Hallo!

Heute habe ich die Modifizierung des RUHSTRAT Stell-Trenntrafo
abgeschlossen und erfolgreich getestet.

Am Wochenende ist es dann endlich soweit.
Der CSV13 wird behutsam unter Spannung gesetzt.
Ich werde darüber dann (hoffentlich nur Gutes) berichten.

Gruß
Wolfgang

Anbei Bilder "vorher/nachher" des RUHSTRAT


Bild

Bild

Bild

Bild

wh_röhr
Routinier
Routinier
Beiträge: 167
Registriert: 11.12.2014, 14:59

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#14 Beitrag von wh_röhr » 18.01.2015, 16:51

Hallo!

Die schrittweise Erweckung des CSV13 hat heute stattgefunden.
In Schritten von 60V, 120V, 160V, 200V und 235V (jeweils für 1h)
blieb der Verstärker unauffällig.
Positiv: Keine Rauchzeichen, bzw. erhöhte Stromaufnahme.
Negativ: Die vorderen 4 Röhren der Vorstufe blieben kalt.

Das ließ mich nichts Gutes beim Anschluß des aufgefrischten PCS 5
erwarten. Leider hatte ich Recht. Kein Signal aus den angeschlossenen
Lautsprechern. Gleiches gilt für Tuner und Tonband.

Eine erste Vermutung (bei meinen sehr rudimentären Kenntnissen) ist,
daß der Gleichrichter für die Heizung defekt ist. Ohne Heizung geht
hier natürlich nichts. Weitere Tipps nehme ich gern an.

In der Zwischenzeit werde ich Kontakt mit meinen Ünterstützer aufnehmen,
wann er mich besuchen kommt.

Bin optimistisch, daß der CSV13 demnächst seine Verweigerungshaltung aufgibt...

Gruß
Wolfgang

Bild

Bild

Bild

gecko10
Braun-Kenner
Braun-Kenner
Beiträge: 774
Registriert: 29.09.2009, 07:42

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#15 Beitrag von gecko10 » 18.01.2015, 20:34

Hallo Wolfgang,sieh Dir mal den Restaurierungsbericht von Thomas an ,auf Bild 5 siehst Du den Punkt den Du checken musst.Da kommt die Versorgungsspannung her,bei mir war der Gleichrichter hinüber.Hab ihn nach dem Vorschlag in der Anleitung erneuert,inklusive den Vorwiderstand.
Gruss
Gerhard

wh_röhr
Routinier
Routinier
Beiträge: 167
Registriert: 11.12.2014, 14:59

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#16 Beitrag von wh_röhr » 19.01.2015, 09:04

Hallo Gerhard!

Danke für den naheliegenden Tipp.
Gestern war ich am Ende der sich hinziehenden Testphase ziemlich denkfaul.

Heute früh habe ich dann gemessen.
Am Trafo liegen ca. 24,2V Wechselspannung an.
Auf der Gleichstromseite (gemessen an den beiden Lötpfosten auf der Platine
tröpfeln davon nur 2,7V durch den "Gleich-riecht-er".

Das Fehlerbild deckt sich mit Deinem.
Die Ersatzschaltung muß her.
Danach wird sich zeigen, ob das alles war.
Optimistisch denken!

Gruß
Wolfgang


Bild

wh_röhr
Routinier
Routinier
Beiträge: 167
Registriert: 11.12.2014, 14:59

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#17 Beitrag von wh_röhr » 19.01.2015, 11:59

Hallo!

"Zu gut gemeint" führt manchmal zum Gegenteil.
Das hat mir mein Freund aus BS gerade mit seiner
mail aufgezeigt.

Der defekte Gleichrichter für die Heizspannung ist
vermutlich durch meine langsame "Spannungsfahrt"
verursacht worden.
Der durch die zu niedrige Spannung zu hohe Stromfluß
hat die Belastbarkeit des Gleichrichters überschritten
und zu seinem Versagen geführt.
Ich hätte die Spannungsfahrt innerhalb von ca. 2 - 3min
erledigen müssen. Dann könnte der Gleichrichter noch OK
sein.
Anfängerfehler!
Von Röhren und deren Schaltungen habe ich keine ausreichenden
Kenntnisse.
Daß die Lebensdauer der Röhren dadurch auch verkürzt wird, las
ich danach auch noch.
Na toll!
Tröste mich damit, daß es "nur" Alt-Röhren sind.
Mein Optimismus hat einen Dämpfer bekommen.
Aber, jetzt erst recht!

Gruß
Wolfgang

wh_röhr
Routinier
Routinier
Beiträge: 167
Registriert: 11.12.2014, 14:59

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#18 Beitrag von wh_röhr » 30.01.2015, 10:48

Hallo!

Die gute Nachricht vorweg-> der CSV13 erklingt wieder.

Eigentlich eine gute Nachricht.
Der Wermuthstropfen ist, daß die Gleichstrom-Heizspannung nur 10,4V beträgt.
Anfangs sogar nur 10,15V. Während ca. 2min. stieg sie dann auf die 10,4V an.
Dann habe ich lieber erst einmal sicherheitshalber abgeschaltet.

Das ist, lt. SM eine zu geringe Spannung. Es müßten doch satte 12V anliegen.

Die Ursache liegt vermutlich darin, daß ich in ganz unten in meiner Teilekiste,
noch eine "alte Sele" - ähm - einen alten Selengleichrichter fand. Die Daten
B30C750 decken den alten Gleichrichter (B25C575) gut ab. Und so tauschte ich
den GL. aus. Vermutlich ist der neue (alte) Gl. doch so sehr gealtert, daß er die
geforderte Spannung nicht mehr bringt.

Was ich noch getauscht habe, daß ist einer der beiden Sieb-Elko (jetzt 470µF,
vorher 500µF), über dem Gl..
Der zweite Siebelko hat 1,2Mohm und ca. 600µF (lt. Meßgerät). Da sah ich
vorerst keinen Handlungsbedarf.
Auch den geschwärzten 220kOhm-Widerstand wechselte ich gegen einen belast-
bareren Widerstand aus.

Komme ich doch nicht um einen Umbau auf Silizium-Gl. und den Vorwiderstand
herum? Schade, denn die weitgehende Orginalität hätte ich gern erhalten...

Grüße
Wolfgang

alt:
Bild
neu:
Bild

wh_röhr
Routinier
Routinier
Beiträge: 167
Registriert: 11.12.2014, 14:59

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#19 Beitrag von wh_röhr » 30.01.2015, 14:54

Hallo!

Nachtrag:

Direkt am Minuspol des Selengleichrichters habe ich
anstatt der im Schaltplan ausgewiesenen 27V nur
24,05V gemessen.

Erfreulich ist, daß KEIN Brumm (oder sonstige Störgeräusche)über die Lautsprecher zu hören ist.
Als Zuspieler benutzte ich ein UHER CR134 (über NT Z131). Das ging schneller, als "standesge-
mäß" den aufgefrischten PCS 5 auszuschließen.

Gruß
Wolfgang
Zuletzt geändert von wh_röhr am 30.01.2015, 15:12, insgesamt 2-mal geändert.

wh_röhr
Routinier
Routinier
Beiträge: 167
Registriert: 11.12.2014, 14:59

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#20 Beitrag von wh_röhr » 30.01.2015, 15:05

Hallo!

Bei Einbau eines Silizium-Gleichrichters:

Wo muß der zusätzliche Vorwiderstand
zwischengelötet werden?

Bild

Hintergrund der Frage ist, ob der Regelbereich des 20k-Stellpoti (R5) nach Einbau des Silizium-GL. noch ausreichend ist,
um die 14,7V einzustellen (den Wert fand ich im BRAUN-Forumk unter CSV13-Tipps).

Und noch eine Frage:

Ist es von Nachteil für die 25V-Trafowicklung, wenn ich einen Gleichrichter mit 4A Belastbarkeit verwenden würde?
Der vorrätige GL. hat ein Befestigungsloch und dickere Anschlußdrähte als die "spilligere" 1,5A-Version, die zudem
auch kein Befestigungsloch hat und frei in der Verdrahtung hängen würde.

Gruß
Wolfgang

Benutzeravatar
Jens
Administrator
Administrator
Beiträge: 1024
Registriert: 19.09.2009, 11:35
Wohnort: 45219 Essen

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#21 Beitrag von Jens » 30.01.2015, 21:04

Hallo Wolfgang,

Nach meinem Verständnis des Schaltplanes muß der belastbare Vorwiederstand direkt nach dem Gleichrichter eingelötet werden (also rechts in Deiner Zeichnung), sodaß die -27V Gleichspannung sauber am Eingang R5 (Bias) ansteht. Damit verhinderst Du, das die Werte nach R5 (Bais)/R7 (Heizspannung) aus dem Ruder laufen.

Ob ein 4A Gleichrichter Probleme macht kann ich nicht einschätzen. Vermutlich mußt Du den Vorwiderstand nur entsprechend anpassen.
Das dieser Gleichrichter durch das fehlende Loch nicht fest fixierbar ist, würde ich aus Sicherheitsgründen nicht riskieren. Meine Empfehlung ist, einen möglichst kompatiblen Austausch ins Auge zu fassen. Thomas (p1i) dürfte Dir hier am besten weiterhelfen können, da er im "Training" ist und sich wirklich gut auskennt.

Gruß, Jens
Don't Panic!

wh_röhr
Routinier
Routinier
Beiträge: 167
Registriert: 11.12.2014, 14:59

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#22 Beitrag von wh_röhr » 31.01.2015, 09:11

Hallo Jens!

Danke für Deinen Vorschlag zur Platzierung des zusätzlichen Vorwiderstandes
bei Verwendung eines Silizium-Gleichrichters.

Gruß
Wolfgang

Hallo - an alle BRAUN-Forianer!

Ich habe gestern Abend das Problem neu überdacht, und bin zu Folgendem
gekommen:

Bestandsaufnahme:
Trafo von 220V auf 240V umgestellt. Das hannoversche Netz liefert aber nur
230V. Das hat doch zur Folge, daß (gemäß dem Übersetzungsverhältnis) an
den sekundären 25Volt-Klemmen (an den anderen sekundären Klemmen ent-
sprechend) KEINE 25V anstehen können. Es sind, gemessen auch nur 24,5V.

So kann der Ladeelko die Spannung nach der Gleichrichtung nicht mehr auf
die geforderten 27V hieven. Es stehen hier nur 24,05V zur Verfügung. In der
weiteren Kette stehen dann nach dem "Vernichtungswiderstand" die gemes-
senen 10,4V an.

Abhilfe brächte der Vorschlag, die 26Ohm zu reduzieren. Durch etwas niedigeren
Widerstand (22Ohm?) oder durch eine Parallelschaltung von ca. 330Ohm (muß ich
experimentell ermitteln) erhöht sich die Heizspannung dann so, daß sie in den
geforderten Bereich (12V) kommt.

Auch den Siebelko (verbaut sind bei mir 500µF) werde ich doch erneuern.
Besser ist besser.

Nicht zu vergessen, die Spannung für die Gitter-Vorspannung der Endstufen-
röhren am Poti R5 (20k) auf die im BRAUN-Forum gefundenen 14,7V neu einzu-
stellen.



Dann könnte der Selengleichrichter (vorerst) verbleiben. Ein Umbau auf
Siliziumgleichrichter ist ja jederzeit möglich...

Stimmen meine Überlegungen? Oder bin ich auf dem Holzweg?

Gruß
Wolfgang

Benutzeravatar
v/d/b
Braun-Insider
Braun-Insider
Beiträge: 2765
Registriert: 13.01.2009, 18:37
Kontaktdaten:

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#23 Beitrag von v/d/b » 31.01.2015, 11:54

Hallo Wolfgang,
das sollte so funktionieren, wie von Dir beschrieben.
Nachteil ist halt, dass Du die Schaltung an den schon teildefekten "neuen" Selengleichrichter anpasst.
Den Ersatz durch einen Siliziumgleichrichter, wie ich ihn in meinem Restaurierungsbericht für den CSV13 beschrieben habe, kann man so umsetzen.
Aus heutiger Sicht würde ich aber wohl auch hier eine Ersatzschaltung einsetzen, wie ich sie beim CV11 verwendet habe.

Viele Grüße
Thomas

wh_röhr
Routinier
Routinier
Beiträge: 167
Registriert: 11.12.2014, 14:59

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#24 Beitrag von wh_röhr » 01.02.2015, 09:49

Hallo Thomas!

Vielen Dank für Deinen Kommentar zu meinen Gedanken.

Natürlich ist mir bewußt, daß ich (zumindest teilweise) an
Symptomen herumdoktore, anstatt Deinem Vorschlag, auf
Si.-GL. umzurüsten, zu folgen.

Der einfache Grund ist, daß ich nur zufälliger Besitzer alter
BRAUN-Schätzchen geworden bin, aber vermutlich nie ernst-
hafter BRAUN-Sammler werde.
So wird der CSV13 sicher auch sehr selten zum Einsatz kommen.
Dafür "reicht" vorerst die angepaßte Schaltung aus. Zur Kontrolle
werde ich eine Meßmöglichkeit der Spannung unmittelbar hinter
dem B30C750 schaffen, die es ermöglich, die Kontrolle bei ge-
schlossenem CVS13 vorzunehmen. Damit kann ich einigermaßen
sicher sein, den CSV13 nicht wieder mit Unterspannung zu be-
treiben, da die Kontrollmessung ca. 3min. nach Einschaltung er-
folgt. Ausreichend Zeit, um auf Abweichungen zu reagieren.

Wenn sich herausstellt, daß ich
1) einen geeigneten, permanenten Aufstellungsplatz in der Whg. finde
und
2) dadurch bedingt, die Einschalthäufigkeit/-dauer sich erhöht,
dann werde ich sicher Deiner Empfehlung, anstatt der beiden Se.-Gl.
Si.-Gl.-Ersatzschaltungen einzubauen, nachkommen.

Wobei noch eine Klippe zu umschiffen ist. Die Ersatzschaltungswerte
liegen mir nur für einige Se.-Gl. zwschen B250C50 -B250C250 vor. Die
Bauteilwerte für den B25C600 weichen sicher erheblich ab.
Hast Du auch den B25C600 durch eine Ersatzschaltung eliminiert? Dann
würde ich Dich um die Werte der Bauteile bitten (hier oder mailen). Ich
bin nicht in der Lage, die entsprechenden Berechnungen anzustellen.

Grüße
Wolfgang

PS.:
Gestern lief wieder eine CSV13-Auktion aus. Lt. Beschreibung "top-Zustand".
Erzieltes Ergebnis = 406Euro.
Beides kann ich nicht nachvollziehen. Geräteinneres und Bauteile waren völlig
versifft. Und die Frontplatte hatte an der rechten Kante eine sichtbare Macke,
die auch die geschickte Bildposition nicht kaschieren konnte...

wh_röhr
Routinier
Routinier
Beiträge: 167
Registriert: 11.12.2014, 14:59

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#25 Beitrag von wh_röhr » 03.02.2015, 17:26

Hallo!

Heute habe ich mich noch einmal der Spannungsversorgung der Gleichstromheizung gewidmet.

Zuerst habe ích die Schaltung mit dem Se.-Gl. beackert, und versucht, die 12V Heizspannung
sowie die Gitter-Vorspannung von 14,7V mittels diverser parallel geschalteter Lastwiderstände
einzustellen. Am Ende hatte ich parallel zu den eingebauten 26Ohm noch ein 330Ohm und zwei
470Ohm verlötet. Erst dann standen die erforderlichen 12V und die 14,7V an. Leider nicht per-
manent! Eine der beiden Spannungen lief nach dem nächsten Einschalten nach oben oder auch
nach unten weg.
Es war zum Haareraufen!

Dann ist mir der Kragen geplatzt. Kiste wieder aufgeschraubt und alles wieder auf Anfang (Se.-Gl.
und zusätzliche Widerstände entfernt). Dann eine kleine Platine geschnitzt, auf der ein Si.-Gl.
(B40C1500), sowie Lötpfosten und (per sé) ein 8,2Ohm Zusatzwiderstand verlötet wurden. Die
Strippen für Trafoausgang, Elko, Gitter-Vorspannung und Gleichstromheizung angeschlossen, und
nach erneuter Prüfung der Zusatzplatine eingeschaltet. Zuerst habe ich die Gleichstromheizspannung
gemessen. Mist! Weit weg von den geforderten 12V. Die 8,2Ohm provisorisch überbrückt - und siehe
da, es pendelte sich nach ca. 1min. die Heizspannung auf 12,1V ein. Nun die 14,7V eingestellt (das
alte Poti war schwierig ausreichend genau zu trimmen). Kontrollmessung der Heizspannung = stabile
12,1V. Kontrollmessung der Gitter-Vorspannung = stabile 14,7V.
Endlich!

CSV13 geschlossen und Peripherie (PCS 5, UHER CR210 und SOLID Verticale Subsystem) angeschlossen.
Den Trenntrafo erstmal weggelassen und direkt an´s Netz. Eingeschaltet - puh, an die "Totzeit", bis
Töne aus den LS kommen, muß ich mich erst noch gewöhnen. Der erste Gedanke ist "Was ist jetzt schon
wieder los? Hat sich da ein Bauteil verabschiedet?"

Nein, alles im grünen Bereich. Besonders in Verbindung mit dem PCS 5 klingt der CSV13 schön transparent.
Höhen und Bässe sind schon in Neutralstellung der Klangregler ausreichend. Beide Kanäle sind gleich laut.
Die erreichbare Lautstärke reicht mir vollkommen aus. Was will ich mehr?

Mit einem neuen Röhrensatz wäre vermutlich noch etwas mehr an Lautstärke erreichbar. Eine zukünftige
Option...

Nachdem ich zwei LP abgehört habe, mein Fazit:
Die Dämpfung des PCS 5 ist praktisch keine. Erschwerend kommt hinzu, daß wir Holzdecken haben (Altbau).
Am besten, man fliegt durch das Zimmer.
Der Klang des CSV13 ist, auch wenn mir ein Vergleich mit anderen Geräten der 60ger fehlt, m. E. sehr gut.
Hinter meinem "neumodischen" Geraffel braucht sich das BRAUN-Ensemble nicht verstecken.
Prima!

So möchte ich jetzt allen BRAUN-Forianern für freundlichen Rat und Tat (hier und per mail) ganz herzlich danken.
Auch dafür, daß Ihr viel Geduld ob meiner laienhaften Fragen mit mir hattet. Respekt!

Grüße
Wolfgang

PS.: Letztlich wurde nur der Se.-Gl. durch einen Si.-Gl. ersetzt. Kein zusätzlicher Vorwiderstand, dank Umstellung
auf 240V und der verfügbaren Netzspannung in Hannover von ca. 228V.
Natürlich ist das nur die zweitbeste Lösung. Eine Ersatzschaltung, die eine gleiche Charakteristik wie ein Se.-Gl. hat,
wäre optimal...


Bild

Bild

Benutzeravatar
v/d/b
Braun-Insider
Braun-Insider
Beiträge: 2765
Registriert: 13.01.2009, 18:37
Kontaktdaten:

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#26 Beitrag von v/d/b » 04.02.2015, 10:13

Moin Wolfgang,
das verwundert mich schon, denn ich habe meinen CSV zwar auch auf 240V umgestellt, musste aber trotzdem den Serienwiderstand vergrößern.
Aber wenn's passt, um so besser.

Viele Grüße
Thomas

wh_röhr
Routinier
Routinier
Beiträge: 167
Registriert: 11.12.2014, 14:59

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#27 Beitrag von wh_röhr » 04.02.2015, 15:55

Hallo Thomas!

Verwundert? Nicht nur Du.

Du hättest mein Gesicht sehen sollen, als ich
die erste Messung nach Einbau der Platine
MIT zusätzlichem Vorwiderstand machte.
Ich habe zuerst an meiner Messung gezweifelt
(getreu dem Motto: "Wer viel mißt, mißt Mist").
Eine Vergleichsmessung mit einer anderen Meß-
apparatur/-strippen ergab keine Abweichung.

Sicher gibt es dafür, daß ich ohne zusätzlichen
Widerstand auskomme, eine physikalische Erklärung,
wenn die Schaltungsumgebung genauer unter-
sucht würde.
Als Pragmatiker langt mir das Resultat vollauf...

Heute habe ich den CSV13 ziemlich genau 4h Musik,
von Platte (PSC 5) und überwiegend vom Band
(UHER 24special), gehört. So langsam höre ich mich
ein und finde immer mehr Gefallen am Klangbild des
CSV13.

Timo schrieb, daß sich ein CE16 als Ergänzung anböte.
Vom Design der Knöpfe ja. Vom Baujahr (Anfang 1964)
eher das Vorgängermodell CE12, wenn ich den Baujahr-
angaben des Radiomuseums Glauben schenke. Aber,
so pingelig sollte ich nicht sein, wenn sich eine Gelegen-
heit böte. Ich bin zur Zeit noch unentschlossen.

Gruß
Wolfgang

audiophilus
Routinier
Routinier
Beiträge: 152
Registriert: 23.01.2011, 17:33
Wohnort: 19086 Peckatel

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#28 Beitrag von audiophilus » 07.02.2015, 20:02

Hallo Wolfgang,
zunächst alle Achtung für Deine sorgfältige Arbeit und Deine ausführlichen Berichte! Ich habe hier interessiert mitgelesen und komme darauf zurück, sollte mein CSV 13 etwa Komplikationen machen, man weiss ja nie... :wink: Was das Klangbild angeht, bin ich ganz Deiner Ansicht. Zu Deiner geplanten Tuner Ergänzung: Ich habe einen CE 16, noch besser aber passt der CET 15 (sehr selten, von mknell in die Produktgalerie hier eingestellt). Braun hat diese Kombination so seinerzeit beworben und verkauft, zuerst mit dem CET 15, dann mit dem CE 16.

--... ...-- , Klaus
...was soll das schlechte Leben nutzen?

Benutzeravatar
henry2
Moderator
Moderator
Beiträge: 1120
Registriert: 03.10.2010, 10:39
Wohnort: Markgräflerland

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#29 Beitrag von henry2 » 08.02.2015, 11:04

Hallo Wolfgang,

habe erst gestern Deinen interessanten Beitrag über einen CSV13 so richtig gelesen. Schön, dass Du ein Exemplar eines dieser schönen Verstärker besitzt und ihn wieder zum Leben erwecken konntest.

Worüber ich beim Lesen etwas gestolpert bin, war ein mehrfaches Thematisieren der Gittervorspannungen der EL84 i.H.v. 14,7V. Gemäß Schaltplan sollte mittels der Trimmpotentiometer R5, R312 und R412 der Anodenstrom (natürlich ohne Signal) zwischen 18 und 24 mA eingestellt werden, wobei mit R5 die durchschnittliche Höhe und mit R312 und R412 die Symmetrie der Anodenströme der beiden Endstufenröhren je Kanal eingestellt wird.

Die absolute Höhe der Gittervorspannung ist für die richtige Arbeitspunkteinstellung nicht das Ausschlaggebende, sondern der daraus resultierende Anodenstrom bei einer gegebenen Anodenspannung. Die Gittervorspannungen werden bei korrekter Einstellung der Arbeitspunkte je nach Exemplarstreuungen der Röhren variieren, wobei sie sicherlich bei allen 4 Röhren unterschiedlich hoch sind. Deshalb die Potis und vergiss deshalb auch bitte die 14,7 V, die ein theoretischer Wert aus dem Röhrenhandbuch darstellen. Leider gibt es zur Einstellung der Höhe der Gittervorspannungen beider Röhrenpaare nur ein gemeinsames Poti, nämlich R5. Es wäre schön, wenn es das getrennt je Kanal gäbe. Ja, ja, die Kaufleute. Du wirst sehen, wenn Du die Gittervorspannungen der beiden Röhren eines Kanals auf Anodenströme von jeweils ca. 20 mA symmetrisch eingestellt hast, dass deren Höhe bei dem Paar des anderen Kanals um einige mA abweicht. Wenn diese Differenz aber nicht mehr als ±10% beträgt, ist das noch O.K.

Entgegen meinem Vorschlag im Thread "Ansichten über CSV 13 + CSV 60", je einen Widerstand von 3,3Ω in die Anodenleitungen der EL84 einzulöten und an diesen einen Spannungsabfall von 66mV einzustellen, empfehle ich Dir die einfachere Methode, zunächst bei ausgeschaltetem Gerät die Wicklungswiderstände der Ausgangsübertrager zu messen. Und zwar jeweils von der Mittenanzapfung der AÜ (gleichbedeutend mit dem Pluspol von C1) zur jeweiligen Anode der EL84. So erhältst Du 4 Widerstandswerte. Vermutlich weichen die Werte der beiden Wicklungen eines Trafos voneinander ab, wie es bei den AÜ des CSV60 der Fall war, was offenbar daher rührt, dass die Primärwicklungen nicht bifilar gewickelt wurden. Schande!

Rechne Dir für jeden Widerstandswert der 4 Teilwicklungen den notwendigen Spannungsabfall aus, der bei einem hindurchfließendem Strom von 20mA entstehen muss. Dann stelle diese Spannungen mittels der Trimmpotis zunächst für ein Röhrenpaar, dann für das 2. Paar ein. Wie schon gesagt, werden die Ströme bei den beiden Paaren etwas voneinander abweichen. Wichtig ist die möglichst genaue Symmetrie innerhalb eines Paares, deren letzten Schliff Du mit einer Spannungsmessung zwischen den beiden Anoden des Röhrenpaares herstellen kannst. Stelle diese Spannung mittels R312 bzw. R412 auf möglichst genau 0V ein; dann sind die Anodenströme der beiden Röhren exakt gleich groß.

Vor den Einstellarbeiten sollte der Verstärker (immer mit angeschlossenen Lautsprechern und Lautstärkeregler auf Linksanschlag, also ohne Signal) seit mindestens 10 Minuten eingeschaltet gewesen sein. Sei Dir dabei bitte auch immer der nicht gerade ungefährlichen Höhe der Anodenspannungen bewusst.

Eine richtige Arbeitspunkteinstellung der Endstufenröhren ist eine wichtige Sache; sie hat nicht nur Einfluss auf den Klang, sondern auch auf die Lebensdauer der Röhren. Ich hatte gerade vor ein paar Tagen einen CSV60 in der Mache, der mit offensichtlich noch recht wenig gebrauchten PL504 der Marke Tungsram bestückt war. Diese Röhren wiesen derart starke Exemplarstreuungen auf, dass bei richtiger Einstellung der Anodenströme des einen Kanals der andere um fast 50% abwich. Das ging natürlich gar nicht. Nach Austausch dieser junk ware (sorry) gegen vier neue, ebenfalls nicht gematchte Röhren der Marke Siemens konnte man die Ströme perfekt bei einer Abweichung der Paare von deutlich unter 10% einstellen. Damit hat sich mal wieder - wie schon so oft - aufs neue bestätigt, dass es sich nicht lohnt, auf Billigmarken (die meist aus den ehemaligen Ostblockstaaten stammen) zu setzen. Ich habe diese Erfahrung auch schon an anderer Stelle geäußert.

Nun ist es natürlich ärgerlich, dass Du sicherlich Deinen Verstärker wieder zugeschraubt, angeschlossen und sauber im Regal oder auf dem Sideboard Deines Hörraums plaziert hast. Wenn ich Du wäre, würde ich ihn dennoch im Interesse einer möglicherweise besseren Wiedergabe (besonders bei sehr leisen Passagen und/oder größeren Leistungsanforderungen im Bassbereich) wie auch einer höheren Lebenserwartung der EL84 nochmal aufschrauben und deren Anoden-Ruheströme korrekt einjustieren. Auch wenn Dir als Pragmatiker das momentane Ergebnis vollauf ausreicht. Da Du aber nicht ich bist, kannst Du es natürlich nach Deinem Belieben halten wie Du möchtest :wink:.

Weiterhin viel Freude mit Deinem Verstärker und Erfolg bei der Suche nach einem passenden Tuner wünscht Dir

Heinrich


P.S. Ich persönlich würde mich nach einem CE16 umsehen.

wh_röhr
Routinier
Routinier
Beiträge: 167
Registriert: 11.12.2014, 14:59

Re: CSV13 - Wenn der Nachbar 3x klingelt...

#30 Beitrag von wh_röhr » 08.02.2015, 14:58

Hallo Heinrich!

"................................"
Soll symbolisieren, daß ich noch ganz geplättet bin,
ob Deiner sehr akribischen und begründeten Hinweise
zur Voreinstellung der Endstufenröhren.
Dafür bin ich Dir dankbar.

Es ist bloß so, daß ich nur wenig nachrichtentechnische Kenntnisse in Allgemeinen,
und was Röhrenschaltungen im Besonderen angegeht, noch weniger Ahnung habe.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß ich allein Deine Meßhinweise und Tipps nicht um-
setzen kann.

Auch wenn ich wiederholt schrieb, daß ich bzgl. meiner BRAUN-Geräte mich als Pragmatiker
bezeichne, so bin ich doch nicht (gänzlich) beratungsresistent. Ich bin ja Willens, nur mit
meiner aktiven Umsetzung hapert´s.

Ich werde Deinen Beitrag aber meinem Freund (er kommt mich in 14 Tagen besuchen)
zu lesen geben. Mit vereinten Kräften wird es uns hoffentlich gelingen, die Ströme
einzustellen.

Bis dahin muß das alte Vacuumgeraffel die jetzige Einstellung aushalten. So oft be-
nutze ich den CSV13 nicht. Für ernsthafte BRAUN-Liebhaber/-Sammler/-benutzer ist
das u. U. schwer nachzuvollziehen. Es ist (wie der PCS 5) das Geschenk eines freund-
lichen Nachbarn, dem ich versprach (und mir auch), die Geräte wieder funktionsfähig
zu machen.

Ich werde darüber berichten, ob/wann/wie, und mit welchem Ergebnis, Hand angelegt wurde.

Viele Grüße & nochmals "Danke"
Wolfgang

PS.: Ich las mehrfach (nicht nur im BRAUN-Forum) darüber, daß die Gitter-Vorspannung auf
die "ominösen" 14,7V eingestellt werden sollte. Das habe ich nicht näher hinterfragt, bzw.
kamen hier (bis Du ausführlich darauf eingegangen bist) keine Einwände/Hinweise. Sondern
ich tat es aus Unkenntnis einfach...

Antworten