Ansichten über CSV 13 + CSV 60

Receiver und (Vor-)Verstärker außerhalb atelier/regie/slim line
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Jockel
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Ansichten über CSV 13 + CSV 60

#1 Beitrag von Jockel » 26.01.2011, 14:56

Seid gegrüsst, Liebhaber der Braun Röhrenverstärker!
Ich gehöre auch dazu.Wir werden oft von den audiophilen Hifi Puristen belächelt. Der Grund: veraltete Technik. Insbesondere die Ausgangstransformatoren. Sicher gibt es heute besssere, aber Neue in einen CSV 13 einbauen würde das Gerät in seiner Authentität verschandeln. Das ist meine persönliche Ansicht. Der Zugewinn im Frequenzgang ( oberer und unterer Bereich) ist minimal. Ich höre mit meinen 70 Jahren eh nur bis 12 khz. Die Jüngeren unter euch schaffen es bis 16 oder gar 18 Khz
Im unteren Bereich , ab 40 Hz abwärts bringt das auch nicht viel, denn welche Box schafft schon 20 Hz. Fakt ist, das der Lautsprecher einer Hifi Anlage das schwächste Glied ist. Um den Frequenzgang eines CSV 13 voll auszunutzen braucht man wirklich gute Boxen, nach Möglichkeit KEINE Bassreflexboxen. Der Eigenresonanzbereich eines Reflexsystems ist zu schmal. Das macht dann nur noch WummWummWumm. ( Sicher schon mal gehört in aufgemotzten Autoanlagen). Sowas ist mir ein Greuel!
Aber zurück zu den Bräunlingen. Ich ziehe den CSV 13 dem 60ger vor. Der Grund: Die PL 504. Diese Röhre war ein billiges Massenprodukt der Fernsehindustrie. Sie wurde für Zeilenablenkung und Hochspannungerzeugung entwickelt, also eine "Schaltpöhre"
Für lineare Verstärkung war sie nicht gedacht. Die EL 84 ist eine reine NF Verstärkerröhre. In jedem besseren Radio war sie drin.
Aus 4 PL504 kann man natürlich mehr Leistung rausholen. Das war damals ein Verkaufsargument. Für meine Boxen ( Audiorama 7000, Grundig, 12 Lautsprecher) reichen 4 Watt. Damit arbeite ich auf dem linearen Teil der Kennlinie der EL84.
Wenn Sie Anwender eines CSV 13/ 60 sind, sollte Sie folgendes beachten: Die Wärmeentwicklung ist Enorm! Beim 60ger sogar problematisch. Hinweise anderer Autoren zu dem Thema sind absolut richtig, Sie sollten eine Brandversicherung abschliessen. Was ist zu tun? Einfachste Möglichkeit: nach einer halben Stunde abschalten. Ich habe das Problem beim CSV 13 so gelöst: einen Lüfter für Computer mit doppelten Klebestreifen an der rechten inneren Gehäusewand angebracht. Der läuft leise, kaum hörbar mit 12 V DC. ( genaue Details auf Anfrage) Damit werden die 4 EL84 zwangsgekühlt und der Netztrafo bekommt auch was ab. Nach mehreren Stunden Betrieb hat sich die Temperatur des Netztrafos auf ca. 50 Grad eingepegelt. Damit kann man leben.
Fazit: Die alten Braun Röhrenverstärker hören sich immer noch gut an, vorausgesetzt, alles ist richtig eingepegelt ( siehe meinen Bericht: Einstellung für CSV 13) Den Hifi Freaks kann ich nur entgegnen: Der individuelle Klang ist für mich wichtig. Messdaten 20 Hz, 18 Khz höre ich nicht!
Das waren die Ansichten eines Clowns, äh, Braun Anwenders.
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Norbert
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Re: Ansichten über CSV 13 + CSV 60

#2 Beitrag von Norbert » 26.01.2011, 21:52

Jockel hat geschrieben:Beim 60ger sogar problematisch. Hinweise anderer Autoren zu dem Thema sind absolut richtig, Sie sollten eine Brandversicherung abschliessen.
Hallo Jockel,

ich habe in einem anderen Audio-Forum mal eine moderne Röhrenendstufe gesehen, die hat sage und schreibe sechzehn PL 504 pro Kanal, freistehend. Das buchstäblich heiße Ding zählt zu den sogenannten High(bl)end-Teilen und kostet natürlich auch dementsprechend. Im Winter braucht man damit wohl keine Heizung mehr in der Wohnung, wenn man alle Zimmertüren offen stehen läßt :wink: Dagegen ist der CSV 60 mit seinen vier Röhrchen noch "Mister Cool".

Hier habe ich das Bild gefunden:

Bild

Man sieht darauf nur die linke Hälfte richtig, die rechte kann man im Hintergrund etwas sehen. Die Leistung des Heizkraftwerks ist 2 x 200 Watt.

Aber man stellt fest, die PL 504 wird auch heute noch zu NF-Zwecken eingesetzt. Ob wirklich sinnvoll für solch eine hohe Ausgangsleistung, steht hier auf einem anderen Blatt. Da geht's wohl eher um Show.

Gruß, Norbert
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#3 Beitrag von derlange » 27.01.2011, 10:14

Hallo Norbert, hallo Jockel,

CSV 13 und 60 mögen ja brangefährlich sein, aber bei dem hier abgebildeten Verstärker gehe ich davon aus, daß der auch kein VDE-Prüfkennzeichen hat.

Offene Anoden bei der PL 504: So ein Gerät würde ich mir auch ins Wohnzimmer stellen, wenn ich kleine Kinder hätte! :shock: :idea: :shock: :idea: :shock:

Grüße
DerLange

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#4 Beitrag von Norbert » 27.01.2011, 11:45

derlange hat geschrieben:CSV 13 und 60 mögen ja brangefährlich sein, aber bei dem hier abgebildeten Verstärker gehe ich davon aus, daß der auch kein VDE-Prüfkennzeichen hat.
Hallo Langer,

das Ding (Graaf GM 200 OTL) stammt aus italienischer Produktion - für Leute ohne kleine Kinder werden noch zwei Käfige für die Endröhren mitgeliefert :wow: :wink:

"OTL" steht für "Output Transformer Less" - ohne Ausgangsübertrager. Es kommt hin und wieder vor, daß der Highender sich damit seine Kugelwellen-Hörner killt.

Gruß, Norbert
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Ansichten über CSV 13 + CSV 60

#5 Beitrag von Norbert » 27.01.2011, 20:36

Hallöchen,

um diesen Thread wieder in die ursprüngliche Richtung Braun zu lenken: Wer hört eigentlich (außer Jockel natürlich) noch in der Hauptsache mit den Röhrenverstärkern CSV 13 und/oder CSV 60?

Gruß, Norbert
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#6 Beitrag von carlos » 27.01.2011, 22:35

Ich zum Bleistift!
Meine Lieblingsanlage ist immer noch CSV 13 / PCS 52 E mit SHURE V 15 III und, wegen des Designs, der Tuner CE 16. CET 15 würde wegen der weissen Skala besser passen, Geschackssache. Boxen varieren, habe ja etliche. Zur Zeit
hängen die L 710 dran, damit bin ich ganz zufrieden. Optimal sind die originalen
LE 1,aber, da muss sich man erst mal einhören und entsprechend aufstellen.
Gruss Carlos

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#7 Beitrag von v/d/b » 28.01.2011, 08:02

In der Hauptsache nicht, aber recht häufig.
Die Anlage bestehend aus CSV13, CE16 und L40 steht im Schlafzimmer und ist regelmäßig in Betrieb.

Viele Grüße
Thomas

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#8 Beitrag von derlange » 28.01.2011, 09:19

Ich bin gerade dabei erste Erfahrungen mit der Röhrentechnik (in meinem Falle ein CSV 13) zu sammeln (Gerät ist noch nicht fertig) und bin auf diesem Gebiet noch ziemlich unbeleckt.

Man liest ja immer wieder, die eine oder andere Röhre klinge gut oder schlecht, die Telefunken-EL 84 sei angeblich nicht in Gold aufzuwiegen etc. Was könnt ihr jemandem, der bisher nur an den kleinen Dreibahnern herumgebastelt hat raten? Sollte man z. B. gepaarte Röhren kaufen?

Grüße
DerLange

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#9 Beitrag von audiophilus » 28.01.2011, 16:13

Ich hatte ja mal den CSV 13 und habe ihn "noch im Ohr". Linear war und ist er mit heutigen Verstärkern nicht vergleichbar, die vom Frequenzgang her überlegen sind. Dank der stufenlosen Loudnessregelung (Doppelpoti für die Balance arbeitet physiologisch, Lautstärkeregler linear) kann man in Kombination beider Regler ein natürliches Klangbild hinkriegen. An den beiden Klangreglern etwas "zugeben". Hat man ihn dann erst mal eingestellt, klingt er räumlich, gut gestaffelt, Streichinstrumente seidenweich, Höhen fast ätherisch.

Den CSV 60 kann ich nicht beurteilen.

Die "Hitzegefahr" ist halb so wild. Einen Lüfter braucht man nicht, man kann ihn locker mehrere Stunden laufenlassen, dafür aber auch nie unter 30 Min. Er braucht seine Zeit, um auf Betriebstemperatur zu kommen, was man auch hören kann. Besser für die Röhren ist das auch. Unbedingt aber frei stehen lassen, vor allem über ihm muss genug Luft sein.

In Kombination mit einem CET 15 Präsenz einschalten. Dessen Höhenwiedergabe ist dürftig in Stellung stereo.

Die EL 84 fallen alle paar Jahre aus. Ich würde jedenfalls vier gleich alte verwenden. Optimal wäre, gleich ein komplettes Quartett zu kaufen, vom selben Hersteller, am besten Telefunken oder Valvo. Eine 10 Jahre alte EL 84 ist im Vergleich zu einer neuen weitestgehend abgearbeitet, was man an der Leistung merkt. Die ECC 83 in den Vorstufen halten sehr lange.

Ich würde ihn im Vergleich zu Transistorverstärkern gleicher Leistung immer vorziehen.
...was soll das schlechte Leben nutzen?

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#10 Beitrag von v/d/b » 28.01.2011, 16:30

Hallo zusammen,
bevor ich meinen CSV 13 restauriert habe, habe ich auch viel über die unterschiedlichen EL-84 gelesen.
Ich habe mich dann welche von JJ (früher Tesla) entschieden.
Zwischenzeitlich habe noch neue von Telefunken im Bestand meines Vaters gefunden und ausprobiert.
Sie hören sich etwas "anders" an. Als signifikant besser würde ich das aber nicht bezeichnen.
Endröhren sind - im Gegensatz zu den Vorstufenröhren - Verschleißteile und man muss sie alle paar Jahre tauschen.
Für einen Satz Telefunken Röhren 100,- € bis 200,- € zu bezahlen halte ich unter diesen Umständen für völlig unangemessen.

Viele Grüße
Thomas

edit: ups, zu langsam :wink:

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#11 Beitrag von mknell » 28.01.2011, 19:12

Bin auch ein Fan der Röhre und höre meine Musik nur mit Röhrenverstärkeren.

Habe eine moderne Anlage von Cayin/Lyric und meine 60er Braun-Anlage bestehend aus CSV 60, CET 15, dem Plattenspieler PCS 5 und den Wandboxen L 46.

Röhren in einem geschlossenen Gehäuse zu betreiben bringt gerade beim CSV 60 viel Wärme ins Gehäuse. Kann man bei meinem Verstärker nicht nur fühlen sondern auch sehen. :wink: Der Gehäusedeckel wölbt sich durch die Hitze nach oben und kehrt im abgekühlten Zustand wieder in seine "alte" Form zurück.
Habe den Verstärker noch nicht länger als ca. zwei Stunden am Stück betrieben und möchte dies auch nicht. Er wird schon sehr heiß und man muss ja nichts provozieren.
Wäre doch schade wenn der Oldie, der noch im Originalzustand ist, den Hitzetod sterben würde!

Viele Grüße,
Michael

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#12 Beitrag von Norbert » 28.01.2011, 19:31

derlange hat geschrieben:Ich bin gerade dabei erste Erfahrungen mit der Röhrentechnik (in meinem Falle ein CSV 13) zu sammeln (Gerät ist noch nicht fertig) und bin auf diesem Gebiet noch ziemlich unbeleckt.
Hallo Langer,

obwohl ich von 1979-1984 eine Ausbildung zum Radio-Fernsehtechniker machte, wir haben die Röhre in der Berufsschule nur noch ganz am Rande gestreift. Es waren aber damals noch so einige Vollröhren-Fernsehgeräte im Einsatz (im Gegensatz zu Rundfunkempfängern oder gar HiFi-Verstärkern). So stand man bei einer Reparatur im Betrieb natürlich öfter auf dem Schlauch, die über das mechanische Abklopfen von Zeilenendröhren hinausging :wink:

Die Braun HiFi-Röhrenverstärker wurden zu Zeiten gebaut (1961/62), in denen NF-Leistungstransistoren noch in den Kinderschuhen steckten und sehr teuer waren. Die Röhrentechnik dagegen war schon viele Jahre vertraut, einigermaßen preisgünstig und robust.

Gruß, Norbert
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#13 Beitrag von henry2 » 28.01.2011, 22:25

Hallo Langer,

Thomas schrieb:
Für einen Satz Telefunken Röhren 100,- € bis 200,- € zu bezahlen halte ich unter diesen Umständen für völlig unangemessen.
Das sehe ich ganz genau so. Wenn ich das Vergnügen hätte, einen CSV 13 restaurieren zu dürfen, würde ich mich auch für Röhren von JJ entscheiden (und das nicht nur bei den EL84). JJ hat in den vergangenen Jahren einen sehr guten Ruf erlangt.

Leider habe ich keinen Schaltplan, aus dem ich ersehen könnte, wie die Arbeitspunkteinstellung bei den beiden Endröhren vorgesehen wurde. Ist die Gittervorspannung fest? dabei für jede Röhre einstellbar oder nicht? oder automatisch? Ich vermute fast automatisch. Den höheren Aufwand einer festen Gittervorspannung betrieb man im allgemeinen nur bei Verstärkern mit höherer Ausgangsleistung (EL34, 6L6.., KT66, KT88, 6550 usw.)

Sollte die Gittervorspannung dennoch fest (aber nicht einstellbar) sein, so ist die Beschaffung eines selektierten Quartetts Pflicht, zumindest aber eines ausgesuchten Pärchens je Kanal. Bei einstellbarer fester und bei automatischer Gittervorspannung ist die die Sache nicht so kritisch, da Ungleichheiten weitgehend (durch manuelle Einstellung oder automatisch) ausgeglichen werden können. Paarweise ausgesuchte Röhren je Kanal einzusetzen ist jedoch keinesfalls verkehrt.

Ich wünsche Dir viel Spaß, vor allem aber Erfolg bei der Restaurierung.

Gruß henry2

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Einstellungen für - Ug1 der EL 84 im CSV 13

#14 Beitrag von Jockel » 29.01.2011, 00:38


Hallo, Henry!
Die Kathoden der 4 x EL84 liegen auf Masse. Die neg. Vorspannung wird über das mittlere Trimmpoti auf der Phasenumkehrplatine ( 2x ECC 83) eingestellt.
Einstellung: Messgerät an einen der 4 Koppelkondensatoren ( 0,1 müF), an der Seite, die zur EL84 zeigt. Mit dem Trimmpoti - 15V eistellen. Vorher die beiden Balacetrimmpoties ( links und rechts vom mittleren Pot. auf Mittelstellung bringen. Danach an jedem der 4 Kopelkond. nachmesssen und gegebenenfalls mit dem Balacepot. auf den gleiche Wert stellen. Nach meinen Erfahrungen ist das ein guter Wert und die Röhren werden nicht zu heiss. Viel Erfolg! Jokel
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#15 Beitrag von v/d/b » 29.01.2011, 10:43

@Jockel,
ich habe die Einstellungen mittels dieser selbst gebauten Adapter vorgenommen.

Bild

Hier liegt ein 1Ω Metallfilmwiderstand vor der Kathode.
Über den Spannungsabfall an diesem Widerstand kann ich so den Strom bestimmen.

Der Ablauf der Ruhestromeinstellung ist folgender: Alle drei Einstellregler werden zunächst in Mittelstellung gebracht. Dann werden über den mittleren Einstellregler (R30) zunächst alle vier Röhren in den, im Schaltbild angegebenen Tolleranzbereich (18-24mA) gebracht.
Der Feinabgleich für die beiden Röhren der einzelnen Kanäle erfolgt dann über die jeweils äußeren Einstellregler (R312 und R412).

Da ich vier dieser Adapter habe, geht das so sehr komfortabel.

@henry2
Ich habe ein ausgesuchtes Quartett gekauft. Der Preis war nur unwesentlich höher als bei den nicht ausgemessenen Röhren.
Die Röhren in der Vorstufe sind ebenfalls von JJ.

Viele Grüße
Thomas

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Ruhestromeinstellung EL84

#16 Beitrag von Jockel » 29.01.2011, 13:38


Hallo, Sir Henry!
Wie hoch ist die Differenz der Ruheströme eines ausgesuchten Quads in mA untereinander. Ich erwäge mir auch einen Messadapter zu bauen. Die Schwierigkeit ist einen Stecker für Novalfassungen zu bekommen.
Ich benutze nur Telefunken EL 84, weil ich ca. 30 Stück davon habe. Die haben sich im Laufe meines Lebens so angesammelt. Es sind alles gebrauchte. Einen Röhrenprüfer für EL 84 habe ich selbst gebaut. Um 4 Stück EL 84 mit annähernd gleichen Werten auszusuchen, ist so ein Prüfgerät unerlässlich. In der Messeinrichtung ist kein Kathodenwiderstand, sondern eine Zehnerdiode mit 7,2 V drin. So habe ich eine statische Messung. Der miniale Strom einer nochbrauchbaren ist 32 mA, der höchste einer guten 47 mA. Momentan ist im CSV 13 ein Quad mit 38 mA drin. Aber trotzdem wäre es gut zu wissen wie hoch der Ruhestrom jeder einzelnen EL 84 im CSV ist. Gruss aus G.C. wo ich mir gerade die Sonne auf den Bauch scheinen lasse. Jochen
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Re: Ruhestromeinstellung EL84

#17 Beitrag von v/d/b » 29.01.2011, 14:56

Jockel hat geschrieben:...Die Schwierigkeit ist einen Stecker für Novalfassungen zu bekommen....
Hallo Jockel,
ich habe jeweils zwei dieser Adapter übereinander verwendet.

Viele Grüße
Thomas

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#18 Beitrag von henry2 » 30.01.2011, 16:32

Hallo Jockel, Thomas und alle anderen Röhrenfreunde,

es freut mich, dass für Euch Röhrengeräte nach wie vor Thema geblieben sind (für mich eben auch).

Nach einigem Stöbern im Forum entdeckte ich die in allen Einzelheiten toll gemachte Dokumentation zur Restaurierung des CSV 13 von Thomas. Natürlich fand sich dort auch das zugehörige Schaltbild, wodurch alle meine Fragen beantwortet wurden.

Die beiden EL84 werden im reinen B-Betrieb gefahren, das aber hart an der Kante ihrer Grenzdaten (sogar noch darüber). Nach den Angaben im Schaltplan wird mit 315 V die in den Herstellerhandbüchern max. erlaubte Anodenspannung von 300 V um 5% überschritten. Das ist zwar nicht viel, aber die Überschreitung der Grenzdaten von Röhren, gerade in einem hochwertigen "Consumer-Gerät", sollte nicht von vornherein so grenzwertig ausgelegt werden, sondern vielmehr auf einen praxisgerechten Dauerbetrieb.

Auch der Anoden-Ruhestrom, der vom Röhrenhersteller im B-Betrieb bei 300 V Anodenspannung mit 7,5 mA empfohlen wird, soll nach den Angaben im Schaltplan mit 18-24 mA auf den ca. 3-fachen Wert eingestellt werden. Das geht auf die Lebensdauer und führt auch zu einer deutlich höheren Temperaturentwicklung, schon im Ruhebetrieb bzw. bei geringen Abhörlautstärken.

Die Methode von Jockel, die Gittervorspannung auf -15 V einzustellen, kommt den Empfehlungen der Röhrenhersteller schon sehr nahe. Die geben -14,7 V vor, um auf einen Anoden-Ruhestrom von 7,5 mA zu kommen. Nach den Angaben von BrAun müsste die negative Gittervorspannung zur Erzielung eines Anoden-Ruhestroms von ca. 20 mA bei ca. -12 V liegen.

Mit der Einstellung einer gleichen Gittervorspannung für alle Röhren ist allerdings das Problem der Toleranzabweichungen nicht erledigt. Maßgebend ist die Einstellung eines einheitlichen Anoden- bzw. Kathodenstroms der beiden Endröhren eines Kanals. Bei gleichem Anoden- bzw. Kathodenstrom besteht durch fertigungs- oder altersbedingte Abweichungen in der Regel ein Unterschied in der Höhe der einzustellenden Gittervorspannungen.

Die Methode von Thomas mit den 4 Messadaptern und dem 1-Ohm-Widerstand im Kathodenweg führt zu einem korrekten Ergebnis, wenn man den Schirmgitterstrom von ca. 2-3 mA mit berücksichtigt, der sich bei einem Anodenstrom von 20 mA einstellen wird (Ik = Ia + Ig2). Außerdem ist es eine berührungssichere Methode. Den Vorschlag aus dem Frihu-Forum, den Kathodenwiderstand fest einzulöten, finde ich auch nicht so gut, da dies zu einer - wenn bei dieser Widerstandsgröße auch nur geringen - Gegenkopplung führt.

Ich persönlich würde die Festwiderstände (z.B. 3,3 Ohm) in den Anodenkreis (direkt am Anodenanschluss) einlöten und dort auch belassen. Das hat außer ein paar mW Leistungseinbuße keinerlei Auswirkungen (die Anodenwiderstände bewirken sogar die Unterdrückung einer eventuellen Schwingneigung der Endstufe). Man kann direkt den Anodenstrom (ohne Einfluss des Schirmgitterstroms) messen. Bei einem Anoden-Sollstrom von 20 mA müsste man die Gittervorspannung so einstellen, dass man an dem 3,3 Ohm-Anodenwiderstand 66 mV misst. Der Nachteil an dieser Methode ist, dass man beim Messen sehr vorsichtig sein muss, da an den Messstellen über 300 V anliegen. Ich möchte sie aus diesem Grund ausdrücklich nicht zur allgemeinen Nachahmung empfehlen (allenfalls erfahrenen Röhrengeräte-Selbstbauern).

Die Einstellungen sollte man eigentlich nach einer Röhren-Neubestückung nach ca. 100 Betriebsstunden wiederholen, wenn alle Röhren richtig "eingebrannt" sind. Bei Bestückungen mit gebrauchten Röhren unbekannten und womöglich sogar unterschiedlichen Alters muss man das ohnehin öfter mal tun.

In diesem Zusammenhang möchte ich Jockel doch mal nach seinem Messverfahren mit dem selbstgebauten Röhren-Prüfgerät fragen. Ich verstehe das so, dass Du bei einer bestimmten Anodenspannung (wie ist die Schirmgitterspannung definiert?) den jeweiligen Anoden-(oder Kathoden-?)Strom von verschiedenen Röhren gleichen Typs misst. Das Steuergitter liegt an Massepotential(?), wonach sich gegenüber der Kathode eine Gittervorspannung von -7,2 V (= Nennspannung der Zenerdiode) ergibt. Habe ich das so richtig verstanden? Das würde Dir dann aber nicht erlauben, verschiedene Betriebszustände bei unterschiedlichen Gittervorspannungen zu messen.

Nun ist's wieder mal genug für heute. Viele Grüße an Euch alle

henry2

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#19 Beitrag von Norbert » 30.01.2011, 18:07

henry2 hat geschrieben:Nach einigem Stöbern im Forum entdeckte ich die in allen Einzelheiten toll gemachte Dokumentation zur Restaurierung des CSV 13 von Thomas.
Hallo Henry und alle Röhrenfreunde,

diese schöne Dokumentation von Thomas steht nun auf "Wichtig", damit man nicht mehr lange im Forum suchen muß.

Gruß, Norbert
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Messmethode für EL 84

#20 Beitrag von Jockel » 30.01.2011, 20:59

Henry schrieb:
Habe ich das so richtig verstanden? Das würde Dir dann aber nicht erlauben, verschiedene Betriebszustände bei unterschiedlichen Gittervorspannungen zu messen.
Hallo, Sir Henry!
Meine Messschaltung sieht so aus: Ua= 250V, Ug2= 250V, G1 über 10K Ohm auf Masse. Kathode über Zenerdiode ZL 7,2 auf Masse. 2te Messeinstellung: eine zusätzliche Zenerdiode ZL 4,7 wird mittels Schalter zur ZL 7,2 paralell geschaltet. Die ist dann bestimmend für die -Ug1. Das klappt ausgezeichnet. Ein mA Meter ist natürlich im Anodenkreis. Mittels Adapter prüfe ich auch EL 34, EL 156, aber nur tendenziös, um gleiche Paare auszusuchen. Das ersetzt natürlich kein Funke W 19, aber besser als garnichts.
Gruss Jockel
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#21 Beitrag von henry2 » 30.01.2011, 22:01

Hallo Jockel,

vielen Dank für Deine Antwort. Nun ist alles klar.

Gruß henry2

Rolf
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#22 Beitrag von Rolf » 12.02.2011, 23:52

Hallo liebe Mitforisten,

wie ihr aus meiner Signatur erkennen könnt, habe ich auch einen CSV 13/1 im Betrieb. Ich höre damit überwiegend LP´s mit einem DUAL 604. Als Lautsprecher
habe ich Braun LS 420 angeschlossen im Wechsel mit den L 710.

Revoxjoschi hat diverse Kondensatoren ausgetauscht und die Wärmeentwicklung ist nicht so stark, dass ich Angst haben müsste, dass mir die Bude abbrennt.

LG Rolf
CSV 13/1 - CE 250/1 - Dual 1218 - Canton Combi 30R - L 420/1 - L 710 /
Regie 550 - Dual 604 - Onkyo DX-6530 - L 830 - LS 65 /
Saba Hifi-Studio 8100 - Heco P 1302

Crummasel
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Re: Ansichten über CSV 13 + CSV 60

#23 Beitrag von Crummasel » 20.08.2013, 02:44

Norbert hat geschrieben:Hallöchen,

um diesen Thread wieder in die ursprüngliche Richtung Braun zu lenken: Wer hört eigentlich (außer Jockel natürlich) noch in der Hauptsache mit den Röhrenverstärkern CSV 13 und/oder CSV 60?

Gruß, Norbert
Hmm..älterer Fred, aber:
ich auch, irgendwie ungewollt gut, nachdem nach einem Einbruch alle anderen Geräte weg sind. :wall:

Habe überdies gerade die Geschichte mit einem brandneuen Panasonic ETW60 TV und dazugehörigem DVD- Player gekoppelt, denke, da muß noch einiges angepasst werden, aber es ist schonmal eine Erfreunis.
Ich stehe noch vor der Überarbeitung eines PS 500 und höre an L900. Denke allerdings über ein "downgrade" auf L40 nach, allerdings müsste ich diese auch erst noch überarbeiten.

Die ganze Soundeinstellerei am CSV13 und die "gehörrichtige" Lautstärkeeinstellung finde ich allerdings ziemlich übel, denke Frihu hat da ganz recht und ich denke über einen (moderaten) Umbau nach, mal schaun.

Würde mich freuen, mehr von den Nutzern der Holozängeräte zu hören. ;-)

Gruß,
Robert

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#24 Beitrag von v/d/b » 20.08.2013, 07:32

Moin Robert,
hier mal das Diagramm zu den Frequenzgängen des CSV13 bei unterschiedlich weit aufgedrehtem Lautstärkeregler.
Bild
Die oberste "Kurve" stellt den Frequenzgang bei deaktivierter gehörrichtiger Lautstärkeregelung dar.
Der Verstärker läuft bei entsprechender Einstellung also auch ohne Umbau linear.
Der leichte Abfall hin zu tiefen Frequenzen rührt vom Ausgangsübertrager her.

ym2c
Thomas

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#25 Beitrag von andreas schnadt » 20.12.2013, 20:42

Hallo miteinander,
bin jetzt auch in der Röhrenfraktion angekommen, höre jetzt vom PCS 5 oder 52 über CSV 13 und L 710 oder L 700, ist schon ein Erlebnis mit wie wenig Leistung ein solches Hörerlebnis zustande kommt. Was mir jetzt noch fehlt zum vollkommenen Glück sind ein Paar LE 1, aber da gibt es vor allem ein Platzproblem und man muß ja auch noch Wünsche haben...
Allen ein schönes Fest und einen guten Rutsch!
Andreas
Viel Freude beim Hören !

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#26 Beitrag von Racing » 22.01.2014, 12:08

henry2 hat geschrieben:Hallo Jockel, Thomas und alle anderen Röhrenfreunde,

es freut mich, dass für Euch Röhrengeräte nach wie vor Thema geblieben sind (für mich eben auch).

Nach einigem Stöbern im Forum entdeckte ich die in allen Einzelheiten toll gemachte Dokumentation zur Restaurierung des CSV 13 von Thomas. Natürlich fand sich dort auch das zugehörige Schaltbild, wodurch alle meine Fragen beantwortet wurden.

Die beiden EL84 werden im reinen B-Betrieb gefahren, das aber hart an der Kante ihrer Grenzdaten (sogar noch darüber). Nach den Angaben im Schaltplan wird mit 315 V die in den Herstellerhandbüchern max. erlaubte Anodenspannung von 300 V um 5% überschritten. Das ist zwar nicht viel, aber die Überschreitung der Grenzdaten von Röhren, gerade in einem hochwertigen "Consumer-Gerät", sollte nicht von vornherein so grenzwertig ausgelegt werden, sondern vielmehr auf einen praxisgerechten Dauerbetrieb.

Auch der Anoden-Ruhestrom, der vom Röhrenhersteller im B-Betrieb bei 300 V Anodenspannung mit 7,5 mA empfohlen wird, soll nach den Angaben im Schaltplan mit 18-24 mA auf den ca. 3-fachen Wert eingestellt werden. Das geht auf die Lebensdauer und führt auch zu einer deutlich höheren Temperaturentwicklung, schon im Ruhebetrieb bzw. bei geringen Abhörlautstärken.

Die Methode von Jockel, die Gittervorspannung auf -15 V einzustellen, kommt den Empfehlungen der Röhrenhersteller schon sehr nahe. Die geben -14,7 V vor, um auf einen Anoden-Ruhestrom von 7,5 mA zu kommen. Nach den Angaben von BrAun müsste die negative Gittervorspannung zur Erzielung eines Anoden-Ruhestroms von ca. 20 mA bei ca. -12 V liegen.

Mit der Einstellung einer gleichen Gittervorspannung für alle Röhren ist allerdings das Problem der Toleranzabweichungen nicht erledigt. Maßgebend ist die Einstellung eines einheitlichen Anoden- bzw. Kathodenstroms der beiden Endröhren eines Kanals. Bei gleichem Anoden- bzw. Kathodenstrom besteht durch fertigungs- oder altersbedingte Abweichungen in der Regel ein Unterschied in der Höhe der einzustellenden Gittervorspannungen.

Die Methode von Thomas mit den 4 Messadaptern und dem 1-Ohm-Widerstand im Kathodenweg führt zu einem korrekten Ergebnis, wenn man den Schirmgitterstrom von ca. 2-3 mA mit berücksichtigt, der sich bei einem Anodenstrom von 20 mA einstellen wird (Ik = Ia + Ig2). Außerdem ist es eine berührungssichere Methode. Den Vorschlag aus dem Frihu-Forum, den Kathodenwiderstand fest einzulöten, finde ich auch nicht so gut, da dies zu einer - wenn bei dieser Widerstandsgröße auch nur geringen - Gegenkopplung führt.

Ich persönlich würde die Festwiderstände (z.B. 3,3 Ohm) in den Anodenkreis (direkt am Anodenanschluss) einlöten und dort auch belassen. Das hat außer ein paar mW Leistungseinbuße keinerlei Auswirkungen (die Anodenwiderstände bewirken sogar die Unterdrückung einer eventuellen Schwingneigung der Endstufe). Man kann direkt den Anodenstrom (ohne Einfluss des Schirmgitterstroms) messen. Bei einem Anoden-Sollstrom von 20 mA müsste man die Gittervorspannung so einstellen, dass man an dem 3,3 Ohm-Anodenwiderstand 66 mV misst. Der Nachteil an dieser Methode ist, dass man beim Messen sehr vorsichtig sein muss, da an den Messstellen über 300 V anliegen. Ich möchte sie aus diesem Grund ausdrücklich nicht zur allgemeinen Nachahmung empfehlen (allenfalls erfahrenen Röhrengeräte-Selbstbauern).

Die Einstellungen sollte man eigentlich nach einer Röhren-Neubestückung nach ca. 100 Betriebsstunden wiederholen, wenn alle Röhren richtig "eingebrannt" sind. Bei Bestückungen mit gebrauchten Röhren unbekannten und womöglich sogar unterschiedlichen Alters muss man das ohnehin öfter mal tun.

In diesem Zusammenhang möchte ich Jockel doch mal nach seinem Messverfahren mit dem selbstgebauten Röhren-Prüfgerät fragen. Ich verstehe das so, dass Du bei einer bestimmten Anodenspannung (wie ist die Schirmgitterspannung definiert?) den jeweiligen Anoden-(oder Kathoden-?)Strom von verschiedenen Röhren gleichen Typs misst. Das Steuergitter liegt an Massepotential(?), wonach sich gegenüber der Kathode eine Gittervorspannung von -7,2 V (= Nennspannung der Zenerdiode) ergibt. Habe ich das so richtig verstanden? Das würde Dir dann aber nicht erlauben, verschiedene Betriebszustände bei unterschiedlichen Gittervorspannungen zu messen.

Nun ist's wieder mal genug für heute. Viele Grüße an Euch alle

henry2
A minor note on the subject of adding resistors to the anode/plate of a powertube. This is an approach used on occasion for certain setups to handle/combat powerstage oscillation. The actual resistor value often arrived on by practical tests.
One such tube that to SOME manufacturers at times presented such an issue was the EL-503,but i for one have run into it with other designs as well. Like PL-84 amps asf.
It is further not unheard of with a closed loop of for instance a highpower ceramic resistor in series with a highvoltage condenser cap between the anode and screen (a vs g2) to combat the same thing.

That said,i bring it up to make you aware that any resistor so implemented will affect bandwidth. Of course,the lesser the value of the resistor,less the effect,but there none the less will be an impact on bandwidth on amplifiers so equipped.

For some amplifiers it is a method of less consequence,however for Hi-Fi use i for one think it should be taken into account at least.

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henry2
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#27 Beitrag von henry2 » 22.01.2014, 16:37

Hallo Jesper,

entschuldige bitte, wenn ich Dir auf deutsch antworte, aber es fällt mir einfach leichter und Du hattest uns ja auch in Deinem Nachbarthread dazu ermuntert, es so zu tun.

Ja, Du hast völlig recht damit, wenn Du schreibst, dass Anodenwiderstände an den Endstufenröhren eine eventuelle Schwingneigung unterbinden. Das hatte ich auch schon so beschrieben. Dass sich solche Anodenwiderstände auch auf die Bandbreite einer Endstufe auswirken, steht ebenfalls außer Frage. Beim CSV13 wird sich aber der Einfluss solcher Widerstände, sofern sie klein gehalten werden (und in diesem Fall sind 3,3Ω durchaus als klein zu bezeichnen), kaum auswirken. Hinzu kommt, dass die Ausgangsübertrager bei diesem Verstärker nicht gerade die hochwertigsten sind und daher als die eigentlichen Hauptverursacher eines eingeschränkten Übertragungsbereichs gelten müssen. Anodenwiderstände in dieser Größenordnung werden daher die Bandbreite eines CSV13 sicherlich nicht herabsetzen.

Selbst McInthosh, deren Röhrenendstufen diesbezüglich wohl über alle Zweifel erhaben sind, bediente sich schon solcher Widerstände an den Anodenanschlüssen der Endröhren.

Deine Begeisterung für die EL503 kann ich gut nachvollziehen; das sind Leistungspentoden mit wirklich hervorragenden Eigenschaften. Leider kamen sie etwas zu spät und wurden daher nicht mehr in wirklich großen Stückzahlen gefertigt. Sie sind heute so gut wie nicht mehr erhältlich und wenn, dann allenfalls zu Phantasiepreisen. Das gleiche Schicksal ereilte die großartige Bündel(Beam-)tetrode YL1150, die zwar ein paar Nummern größer ist, aber wie die EL503 u.a. auch aufgrund ihrer Niederohmigkeit bei gleichzeitig hoher Steilheit beste Eigenschaften als NF-Endstufenröhre mitbringt.

Das Leben geht weiter...

Viele Grüße

Heinrich

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#28 Beitrag von Racing » 23.01.2014, 00:33

Hallo Heinrich.

I´ll toss the whole thing around,as far as order :D
Agreed on the 503´s. When some of those "last" powertubes hit the market they were already doomed really. Sorry to say.
The transistors had hit,and hit hard. If nothing else from an economic POW the battle was already over before it started.
Sad really,as these later designed and developed tubes were the pinnacle of tube tech.
I for one hope that the EL-503 will become produced again. There is a definite hole in the market for them and as tubes like 7591 asf are reproduced i see no reason not to do the same with the 503s. Fantastic tubes they are.

Yes. Of course you are correct on that the rather small resistor values impact on bandwidth will be very limited,it is none the less there and as you add in what you say as far as the output transformers of the CSV...they aren´t exactly gold to begin with.. In such a case they need all the help they can get.
My point is just that there´s always tradeoffs really,no matter which route you take in the case of "permanent" bias measuring resistors.

FWIW i just recently battled with an old early Hohner Orgaphon MH-50 head (made in early -63). This head uses a quartet of PL-84´s. Tube quoted to be EL-84´s with elevated heater voltage. Not so is all i can say...
A quartet of PL-84 are truly a different animal than the EL-84´s will ever be.
.
Now,of course this anecdote of mine also boils down to OT Ra-a ,and more,but suffice it to say that when the preamp was run via an EF-86 we had issues with powerstage oscillation at given settings. Phaseinverter in this case is a rather common value Paraphase.
This was in the end handled by installing 30 Ohm resistor for the anodes of the powerstage,and it settled as such. Amp runs like that today and is as happy with it as ever.
For a guitar amplifier this is not the end of the world as guitars don´t really hoover all that much past 6kHz or thereabouts. For a Hi-Fi machine though it would have been another matter.
I repeat though...you´re absolutely correct in that 3,3 Ohms certainly don´t amount to much. I agree.

Really though the same can in essence be said for 1 Ohm cathode resistors. Granted that you will measure anode and screen current both,but then again screen current can more often than not be detracted as screens normally hold screen resistors and the voltage drop across those can be calculated in the same manner.

This whole thing with powerstage oscillation btw is something that can strike sort of haphazard.
I don´t know if you´re familiar with the "Twin T" filter (often used in mixers and such as notch filters) but i recently came to combat oscillation...with a Twin T involved.
Working on guitaramps as much as i do i´ve come to "re-discover" the old Klemt made amps from Munchen.
The Klemt Showstar indeed uses a Twin T for presence control..only run backwards to work as a hump filter instead.
Genius!! Indeed the presence control of a Showstar is INSANELY active!
However..
Enter little old me..and i modify tube amps right. So..i made these old Klemt amps roar more according to modern day n era standards.
As i do present the amp with more distortion i needed to move the "knee" of that Twin T downwards..and as i did SOME of these Klemts started to oscillate. :shock:
In short this turned out to be a balance act.
....and let me tell you,them engineers at Klemt at the time were certainly no fools! To this day..Klemts are amps i hold in the HIGHEST regard... Marshall et al,eat your friggin HEART out. :twisted:

´N yeah.
German is perfectly fine to me :wink:

Cheers!
/Jesper

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#29 Beitrag von Racing » 23.01.2014, 00:38

Heinrich.
For us diehard rubefreaks.. :oops: :lol:

A "porn" picture.

Bild

4 of them EL-503´s in push/pull AB in a Geloso 1110-A.
That is some serious wattage right there! :D
One of my own. Built it as a bass amp for the boys i play with in two of the bands.

Randy
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Re: Ansichten über CSV 13 + CSV 60

#30 Beitrag von Randy » 01.08.2021, 09:23

Jockel hat geschrieben: 26.01.2011, 14:56
Wenn Sie Anwender eines CSV 13/ 60 sind, sollte Sie folgendes beachten: Die Wärmeentwicklung ist Enorm! Beim 60ger sogar problematisch. Hinweise anderer Autoren zu dem Thema sind absolut richtig, Sie sollten eine Brandversicherung abschliessen. Was ist zu tun? Einfachste Möglichkeit: nach einer halben Stunde abschalten. Ich habe das Problem beim CSV 13 so gelöst: einen Lüfter für Computer mit doppelten Klebestreifen an der rechten inneren Gehäusewand angebracht. Der läuft leise, kaum hörbar mit 12 V DC. ( genaue Details auf Anfrage) Damit werden die 4 EL84 zwangsgekühlt und der Netztrafo bekommt auch was ab. Nach mehreren Stunden Betrieb hat sich die Temperatur des Netztrafos auf ca. 50 Grad eingepegelt. Damit kann man leben.
Hallo Jockel, Sind die wirklich so brennbar? Sie werden heiß, aber ist das wirklich gefährlich? Gab es Vorfälle, bei denen sie in den Häusern von Menschen Feuer fingen?

Andere frage: Wie kann man von außen sehen um welches Modell (CVS13/60 und welches Jahre) es sich handelt?

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