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Receiver und (Vor-)Verstärker außerhalb atelier/regie/slim line
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GSTLP

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#1 Beitrag von GSTLP » 27.05.2010, 17:09

Hallo Forum,
ich bin neu hier, weil meine geliebte Büroanlage (CSV 13 & pass. Tuner) langsam ihre Macken bekommt.
Seit neuestem "bratzelt" der rechte Kanal, wenn das Gerät warm ist und deshalb wollte ich fragen, ob meine Einstellungen für die Lautsprecheranpassung wohl korrekt sind.
Angeschlossen sind 2 Braun Boxen mit angegebenen 4-6 Ohm am 4 Ohm Ausgang und der Lautsprecherwähler steht auf "2 Lautsprecher". Da ich keine Bedienungsanleitung für das Gerät habe, weiß ich nicht, ob das richtig ist.
Vielleicht hat ja auch jemand einen Tip, woher das "Bratzeln" kommen kann? Röhren sind in Ordnung, bzw. neu. Die Störung tritt auch erst auf, wenn das Gerät heiß ist und ist dann lautstärkeunabhängig.
Grüße GSTLP

braunberni

#2 Beitrag von braunberni » 27.05.2010, 20:11

Ist das Gerät überholt worden ???....wenn ja,diverse Elkos getauscht ?

...sollte eigentlich gemacht sein, wenn man schon neue Röhren einbaut.. :roll:

Gruss

Braunberni

hififan

#3 Beitrag von hififan » 27.05.2010, 21:11

Vielleicht sollte er es mal mit Kontaktspray ala Ballistol an den Potis versuchen. Im Gegensatz zu vielen anderen greift dieses weder die Kontaktflächen an, noch muss man es nachspülen. Der Effekt ist relativ langlebig.

Kalte Löstellen, lassen sich auch mit einem Heißluftfön wieder beheben. Defekte Kondensatoren oder Relais hingegen nicht, wobei man diesen auch reinigen kann.

Löten kommt für mich nur im Extremfall in Betracht.

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v/d/b
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#4 Beitrag von v/d/b » 27.05.2010, 23:17

Hallo zusammen,
der CSV 13 ist doch schon recht betagt und wenn man eine Fehlerquelle beseitigt hat, ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich groß, dass sich bald eine neue zeigt.
Neben den Kondensatoren (nicht nur Elkos) sind auch die Widerstände je nach Hersteller nicht unproblematisch.
Ich verweise hier mal auf meinen Restaurationsbericht in dem ich einige Informationen zusammengetragen habe.
Das ganze ist dann aber mit nicht ganz unerheblichen Kosten und auch einer Menge Arbeit verbunden.

Viele Grüße
Thomas

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Norbert
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#5 Beitrag von Norbert » 28.05.2010, 00:39

Hallo GSTLP,

ein herzliches Willkommen in unserem Forum :D Das "brazzeln" kann auch durch gealterte Widerstände der Firma "Vitrohm" kommen, welche meines Wissens in diesen Geräten noch zum Einsatz kamen. Thomas hat Recht, bei diesen betagten Verstärkern sollte man richtig Hand anlegen, um einen wieder für lange Zeit störungsfreien Betrieb zu gewährleisten.
hififan hat geschrieben:Kalte Löstellen, lassen sich auch mit einem Heißluftfön wieder beheben. [...]

Löten kommt für mich nur im Extremfall in Betracht.
Sorry hififan, diese Methode ist extrem unprofessionell wenn nicht gar der Overkill. Kalten Lötstellen muß man mit einem Lötkolben und frischem Lötzinn zu Leibe rücken und mit nichts anderem. Wenn Du die Platine mit dem Heißluftfön so aufheizt, daß sich das Zinn verflüssigt, grillst Du alles durch und die Lötstellen bekommen so gewiß keinen richtigen Kontakt, im Gegenteil - sie brechen erst recht auf. Von anderen Hitzeschäden möchte ich gar nicht schreiben. Warum nimmst Du nicht gleich einen Schweißbrenner? :lol:

Gruß, Norbert
Wenn es nach dem Löten kracht, hast du etwas falsch gemacht.
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#6 Beitrag von v/d/b » 28.05.2010, 07:37

Mir ist gerade noch was zum Nachlöten eigefallen.
Wenn man das heute übliche bleifreie Lot verwendet unbedingt darauf achten, vorher das alte bleihaltige Lötzinn möglichst vollständig zu entfernen um später erneut auftretende kalte Lötstellen zu vermeiden.

Viele Grüße
Thomas

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Uli
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#7 Beitrag von Uli » 28.05.2010, 10:29

Hier noch ein Hinweis:

Bleifreies, silberhaltiges Lötzinn benötigt eine höhere Temperatur, hat schlechtere Fließeigenschaften, einen anderen Temperaturkoeffizienten ... als das normale Lötzinn. Dies stellt eine große Belastung für die Bauteile und die Platine dar. Auch sind viele Lötspitzen nicht dafür geeignet. Wer RoHS-Konform sein möchte, der kommt am bleifreien Lot nicht herum. Für den üblichen DIYer ist das bleihaltige Lot aber wesentlich einfacher in der Anwendung.

Gruß... Uli

derlange
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Lotwahl

#8 Beitrag von derlange » 28.05.2010, 10:39

Weiß eigentlich jemand, was Braun für ein merkwürdiges Lot beim CEV 500 verwendet hat? Ich hatte bereits zwei auf dem Tisch und bei beiden fing es regelrecht an zu blubbern beim Löten - komisches Zeug!

Ich kann Uli nur beipflichten und zu Bleilot raten, denn gerade bei den alten Pertinaxplatinen ist sonst die Gefahr groß, daß man die Löstelle überhitzt und sich die Leiterbahen ablösen.


Grüße
DerLange

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#9 Beitrag von v/d/b » 28.05.2010, 14:02

Uli hat natürlich recht. Wenn man bleihaltiges Lot zur Verfügung hat, ist es für die Restauration solcher Geräte die bessere Wahl.
Denn insbesondere bei den Pertinax Platinen der Geräte aus den 60ern lösen sich die Leiterbahnen gerne ab.

Viele Grüße
Thomas

hififan

#10 Beitrag von hififan » 28.05.2010, 15:47

Das mit dem Heißluftfön war natürlich nur darauf bezogen, dass man die betroffenen Stellen bzw Fläche ca 1-2 min in einer kreisförmigen Bewegung erwärmt. Niemals auf eine Stelle halten bzw. Plastikteile müssen vorher mit Alufolie ausgekleidet werden. Das Schadenssrisiko ist hier relativ gering.

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#11 Beitrag von Uli » 28.05.2010, 15:50

hififan hat geschrieben:Das mit dem Heißluftfön war natürlich nur darauf bezogen, dass man die betroffenen Stellen bzw Fläche ca 1-2 min in einer kreisförmigen Bewegung erwärmt. Niemals auf eine Stelle halten bzw. Plastikteile müssen vorher mit Alufolie ausgekleidet werden. Das Schadenssrisiko ist hier relativ gering.
Das ist der größte Humbug den ich jeh gehört habe!

Uli

simon
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#12 Beitrag von simon » 28.05.2010, 19:51

Ich habe zwar schon größeren Humbug gehört/gelesen, aber sei's drum :beerchug::

Kalte Lötstellen historischer Geräte gehören mit bleihaltigem Lot nachgelötet!

Ich hoffe, ihr habt Euch alle einen entsprechenden Vorrat angelegt, der bis ans Lebensende reicht?

Shabbat Shalom, Simon

juergen

#13 Beitrag von juergen » 28.05.2010, 20:34

simon hat geschrieben: Kalte Lötstellen historischer Geräte gehören mit bleihaltigem Lot nachgelötet!

Ich hoffe, ihr habt Euch alle einen entsprechenden Vorrat angelegt, der bis ans Lebensende reicht?
Keine Panik, bleihaltiges Lötzinn ist noch überall erhältlich. (Z.B. der "Klassiker" Sn60Pb38Cu2 von Stannol und anderen Herstellern.)

Grüße,
Jürgen

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roland
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Re: Lotwahl

#14 Beitrag von roland » 28.05.2010, 21:22

derlange hat geschrieben:Weiß eigentlich jemand, was Braun für ein merkwürdiges Lot beim CEV 500 verwendet hat? Ich hatte bereits zwei auf dem Tisch und bei beiden fing es regelrecht an zu blubbern beim Löten - komisches Zeug!

Grüße
DerLange
hallo langer...das blubbern hat nichts mit dem verwendeten lötzinn zu tun, sondern beruht darauf das du wohl schlechte leiterplatten erwischt hast. das blubbern passiert bei leiterplatten die mit einer zu dünnen schicht kupfer oder unsauber aufgalvanisiert wurden. man muß richtig aufpassen wenn man sowas vor sich hat, das kann ganz heftig knallen. da kannst dir dann einen "wolf" löten um das lötauge halbwegs vernünftig zu verlöten :wink: .

bezgl. lötzinn...ich verwende seit jahren nur das von stannol S-SN-60Pb40 in 0,7 mm stärke mit 5 seelen art.-nr. 810621. habe damit früher großserien produziert und nur beste erfahrung gemacht...mir kommt nichts anderes an meinen lötkolben bzw. leiterplatte. :D


...und das mit dem heißluftfön...würde ich nur von abraten...es sei denn man hat einen richtiges smd-heißluftgerät. damit läßt sich sehr wohl gut arbeiten ohne die bauteile unnötig zu stressen und ist besonders gut geeignet für schwer zugängliche stellen.
herzlichen gruß

roland

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absolvo te

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