Hallo,
Die Endstufen sind nun gereinigt und liegen auf dem Tisch.
(Es sollen ja die vom Regie 510 sein)
Die Kondensatoren will ich wechseln
nicht allgemein Kondensatoren, sondern nur Elkos. Ich ersetze alle bis 1µF, manchmal größere, durch Folienkondensatoren, Elkos im Signalweg sowieso. Zwar altern auch Kondensatoren anderer Bauart, aber relativ geringfügig. Elkos im Plastikbecher (rot oder orange) von Roederstein solltest du immer entsorgen, die grauen von Siemens sind meistens schon kaputt.
und einige der Transistoren auch.
Warum? Die halten bei Normalbetrieb länger als du lebst.
Hat jemand einen Rat was für Kondensatoren ( Marke) dafür angebracht wären
Kommt darauf an, wie viele Generationen die halten sollen. Wenn die Gerätschaften nur "normal" (nicht 24h/7d) in Wohnräumen betrieben werden und sich im Gehäuseinneren auch nicht zu sehr aufheizen, sollten auch die einfachen Qualitäten 30 Jahre halten.
Die Lebensdauer von Kondensatoren ist temperaturabhängig und wird für die spezifizierten el. Kennwerte in Betriebsstunden angegeben. Die angegebene Stundenzahl bezieht sich auf die im Datenblatt angegebene Temperatur und ist auf die übliche Gehäuseinnenteperatur umzurechnen, wenn du genau sein willst. Je 10° mehr halbieren, je 10° weniger verdoppeln die Lebensdauer, wenn ich die Faustformel richtig in Erinnerung habe. Aber lies das bitte typenspezifisch im Datenblatt nach, wenn's da nicht steht, an anderer kompetenter Quelle im Web.
Welche Transistoren sollten raus oder gegen andere getauscht werden
Ohne Schaden keine, s.o.
Zu den Themen habe ich schon einiges gelesen, bin jedoch etwas verunsichert.
Und? Schon fertig mit Lesen? Manche studieren Elektrotechnik 6 Jahre bis zum Dipl. Ing. und fangen dann an, in der Berufspraxis ein Teilgebiet langsam richtig zu verstehen - aber auch nur, wenn sie in der Schaltungsentwicklung tätig sind.
Lies das Richtige und erkenne und verstehe die Grundlagen. Es gibt im Web genügend fundierte Beiträge von Elektroingenieuren, die das Gequatsche von HiFi-Eso-Hys-therikern fachlich gehörig abwatschen. Aber bitte: Es soll ja Leute geben, die das Gras wachsen hören. Und die hören natürlich auch messtechnisch oder sogar physikalisch nicht erklärbare Unterschiede - merkwürdigerweise nur bei Audiogeräten, bei anderen Alltagsgeräuschen eher nicht.
Sicherlich verändern diverse Bauteile die KLANGEIGENSCHAFTEN,
Nein, im hier relevanten Sinne nicht. Ob du einen 100µF Elko von Panasonic, Epcos, Frolyt oder dem freundlichen Chinesen nimmst, ist egal. Klangunterschiede kannst du gewöhnlich nicht mal messen, geschweige denn hören.
Anders ist es bei gealterten, (halb-)defekten Bauteilen. Verstärker haben mit neuen Elkos mehr Dynamik, wenn die alten Elkos, zumindest teilweise, deutliche Kapazitätsverluste durch Alterung hatten, was bei 40 Jahre alten Geräten wohl der Regelfall ist. Das ist die "Änderung" der Klangeigenschaften durch Neuteile aber nur eine Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands.
Wenn du konstrktiv andere Bauteile verwendest, ändern sich Klangeigenschaften. Ersetzt du im Filterkreis eine Spule durch eine mit schlechterer Güte, hat das gewöhnlich hörbare Folgen. Aber bei dir geht es um Ersatz gleichartiger Bauteile, auch wenn die nicht identisch, nicht aus demselben Material sind wie vor 40 Jahren.
Gerade auch Braun hat die Bauteile offensichtlich als Schüttgut nach Tagespreisen eingekauft. Im meinem Regie 510 findest du rote WIMA-Folienkondensatoren mit meistens 63V/100V=, im Regie 520 viele gelbe mit 400V= Nennspannung. Da gab es wohl einen unwiderstehlich günstigen Sonderposten. Bei den Transistoren ist es ähnlich. Mal findet man Kleintransistoren im Gehäuse X09, mal ist es schon TO-92. Da gäbe es noch mehr Beispiele.