CE 1000 - Wellenschalter

Reine Empfänger-Bausteine außerhalb atelier/slim line
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henry2
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CE 1000 - Wellenschalter

#1 Beitrag von henry2 » 26.02.2022, 12:49

Hallo zusammen,

ich habe gerade wieder mal einen CE1000 auf dem Tisch, bei dem u.a. die Kontaktzunge des KW-Wellenschalters abgebrochen ist. Das ist ja bei diesem Gerät leider kein noch nie dagewesener Defekt, aber es ist mir noch nie gelungen, das im Schalterkorpus steckende Stück der abgebrochenen Kontaktzunge aus dem Schalterkorpus herauszubekommen. Hat das von Euch jemand schon mal erfolgreich geschafft?

Mir war es bisher nicht möglich gewesen, das lange, innerhalb des Schalters steckende Teil der Kontaktzunge nach vorn oder nach hinten herauszudrücken.

Hier noch 2 Fotos zum Schadensbild, damit Ihr seht, was ich meine. Das 1. AM-ZF-Filter habe ich ausgelötet, damit man auch von hinten an den KW-Schalter herankommt.
.
k-IMG_0478.JPG
k-IMG_0479.JPG
.
Über eine gute Idee zur Schadensbehebung würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße

Heinrich

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Paparierer
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Re: CE 1000 - Wellenschalter

#2 Beitrag von Paparierer » 26.02.2022, 16:00

Hi Heinrich,
spontan fällt mir diese Strategie ein:
1. mittig in das im Schalter steckende Stück ein längeres Sackloch bohren
2. in das abgebrochene Stück von unten eine Nut mit breiterer Quer"tasche" fräsen (per Dremel o.ä.)
3. entweder eine Schraube oder einen Nagel in das Stück im Schalter eindrehen / einkleben
4. das abgebrochene Stück mit Klebknete versehen und von oben auf das herausstehende Stück der Schraube / des Nagels schieben
ein Bild sagt sicherlich mehr...:

Bild

wie geschrieben: ein spontaner Einfall
wie tauglich das wirklich ist...??

Alternativ:
in beide Stücke ein Gewinde bohren und ein kleines Stück Gewindestange (z.B. M3) hineindrehen
Natürlich erst ins abgebrochene Stück, dann in das im Schalter.
Ob das funktioniert? Keine Ahnung.

Dennoch viel Erfolg! - >Ich bleibe neugierig / gespannt!!

Gruß, Gereon
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henry2
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Re: CE 1000 - Wellenschalter

#3 Beitrag von henry2 » 28.02.2022, 16:06

Hallo Gereon,

vielen Dank für Deine im Grunde genommen sehr guten Tipps. Leider lassen sie sich nicht verwirklichen, da die Schaltzunge an ihrer Bruchstelle im Inneren nur ca. 1 mm breit ist. Es besteht daher keine Möglichkeit, dort ein Loch hineinzubohren.

Trotz freigegebenen Öffnungen des Verriegelungsblechs lässt sich die Schaltzunge nicht nach vorne herausziehen. Das verhindert ein harter Anschlag innerhalb des Schalters, der natürlich auch verhindern muss, dass die Schaltzunge, die von der Spiralfeder nach vorne gedrückt wird, nicht zu weit aus dem Schalterkorpus heraus gelangt. Andererseits muss ja die Schaltzunge irgendwie in den Schalterkorpus hinein gekommen sein. Und das denke ich jetzt mit Sicherheit, geschieht nicht von vorne (da gibt 's ja den Anschlag), sondern von hinten.

Die MW- und KW-Schalter sind jeweils zweiteilig. Sie bestehen aus zwei getrennten Schaltern mit einer gemeinsamen Schaltzunge. Beim Zusammenbau wird die Schaltzunge zunächst von hinten in den vorderen, auch längeren Schalterkorpus hineingeschoben. Danach wird der hintere, kürzere Schalterkorpus gegensinnig (die reguläre Rückseite nach vorn) über die nach hinten herausragende Schaltzunge geschoben. Nun wirkt der Anschlag im hinteren Schalterkorpus auch nach hinten, sodass jetzt die Schaltzunge weder nach vorn noch nach hinten aus dem Korpus gezogen werden kann.

Daraus folgt, dass das Schalten auf den betroffenen Wellenbereich (MW oder KW) auf Dauer nicht mehr möglich sein wird, es sei denn, man würde den kompletten Wellenbereichsschalter mit den LW-, MW,- KW- und UKW-Schaltern ausbauen, sodass man zunächst den betroffenen hinteren Schalterkorpus und dann die abgebrochene Schaltzunge nach hinten herausziehen kann. Das bedeutete aber, man müsste die 90 Kontaktstifte der Schalter auf der Platinenseite sauber entlöten einschließlich fast 30 zum großen Teil feinster HF-Litzen auf der Oberseite der Schalter ablöten (und später wieder anlöten)*.

Für mich wäre das nicht mehr durchführbar, weshalb in diesem Fall keine andere Möglichkeit besteht, den Schaltmagnet für den Kurzwellenbereich stillzulegen und demzufolge nur noch LW, MW und UKW empfangen zu können. So bin ich auch mit dem Besitzer dieses schönen Tuners verblieben. Er meinte, dass er ohnehin keinen großen Wert auf KW-Empfang lege. Glück im Unglück.

* Eine neue Schaltzunge könnte man entweder in Spritzguss aus einer Form herstellen, die aus den beiden Teilen der gebrochenen Schaltzunge zu fertigen wäre, oder auch bei einer Firma, die es versteht, das Teil mittels 3D-Druck aus einem geeigneten, mechanisch strapazierfähigen, nichtleitendem Material herzustellen.

Viele Grüße

Heinrich

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Re: CE 1000 - Wellenschalter

#4 Beitrag von kirschner-hifi » 25.07.2022, 22:07

Möglicherweise ist der Kauf eines neuen preiswerten Druckschalters hilfreich zwecks Zerlegung und Umsetzung der gebrochenen Kontaktzunge in das vorhandene Tastenaggregat - hier einige Beispiele:
https://www.walmart.ca/en/ip/SPUJ193700 ... IAGXYWQOE0
https://www.electronicsurplus.com/schad ... -6pdt-dpdt
https://www.ebay.de/itm/313912887198
https://www.ebay.de/itm/133159606419
https://de.rs-online.com/web/p/drucktas ... lsrc=aw.ds

Unter
https://www.analogfan.de/verschiedenes/ ... aster.html
findet man eine Fotoserie zerlegter Druckschalter dieser Art.

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Re: CE 1000 - Wellenschalter

#5 Beitrag von Paparierer » 25.07.2022, 23:05

Hallo Neuling, willkommen im Forum!
Wir duzen uns hier und nennen uns beim Vornamen, wenn du magst, kannst Du Dich in der entsprechenden Rubrik vorstellen.
Leider hast Du das Problem dieses Threads übersehen:
Es sind zwei mit einer langen Schaltzunge gekoppelte Schalter.

Gruß, Gereon
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