Regie 501 K brummt

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schlippo
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Regie 501 K brummt

#1 Beitrag von schlippo » 09.03.2011, 21:38

Hallo zusammen,

der eine oder andere hier kennt mich vielleicht schon aus dem Dual-Board, wo ich mit dem gleichen Nickname angemeldet bin. :)

Leider habe ich im Moment ein Problem mit einem Braun-Gerät und vermute, damit bin ich hier viel besser aufgehoben?
Und zwar geht es um einen Regie 501 K, der offensichtlich schon die eine oder andere unfachmännische Reparatur über sich ergehen lassen musste.

Anfangs hatte er das Problem eines "prasselnden" Lautsprecherrelais, was sich durch Austausch des Siebelkos beheben ließ. Geblieben ist aber ein Brummen auf beiden Kanälen, rechts jedoch deutlich lauter als links. Das Brummen tritt bei allen Eingängen auf und ist abhängig von der eingestellten Lautstärke (Regler auf Null = Stille). Daher vermute ich, liegt der Fehler in der Vorstufe, richtig?

Da die Platine im Bereich von T403 und T503 etwas verkokelt aussah, habe ich diese beiden Transistoren durch neue ersetzt, leider ohne Erfolg. Ich bin jetzt etwas ratlos und bevor ich alle Bauteile auf der Platine tausche wollte ich fragen, ob hier jemand vielleicht noch eine Idee hat, woran es liegen könnte?

Vielen Dank schonmal und viele Grüße
Patrick

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Norbert
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Re: Regie 501 K brummt

#2 Beitrag von Norbert » 09.03.2011, 21:58

schlippo hat geschrieben:der eine oder andere hier kennt mich vielleicht schon aus dem Dual-Board, wo ich mit dem gleichen Nickname angemeldet bin. :)
Hallo Patrick,

ha, ich kenne Dich aus dem Dual-Board - war dort früher recht häufig vertreten, bin auch noch Mitglied. Herzlich willkommen in unserer Braun-Runde :D

Der Lautstärkeregler liegt beim regie 501 K vor den Endstufen, also kommt Vorstufe hin. Stimmt die Betriebsspannung dort und an den Transistoren?

Gruß, Norbert
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#3 Beitrag von schlippo » 10.03.2011, 21:59

Hallo Norbert,

also die Versorgungsspannungen 50V und 28V sehen gut aus, scheinen auch nicht wellig zu sein. An den Transistoren sind im Schaltplan nur mV-Angaben drin, so genau ist mein Multimeter leider nicht.
Wenn es an der Versorgung liegen würde, müsste es dann nicht auf beiden Kanälen brummen?

Vielleicht hilft noch folgende Beobachtung: Loudness abschalten reduziert das Brummen, der Bassregler hat dagegen aber nur einen sehr geringen Einfluss ...

Gruß
Patrick

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Norbert
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#4 Beitrag von Norbert » 11.03.2011, 00:53

Hallo Patrick,

wenn die Netzteilversorgung der Vorstufen "sauer" wäre, sollte es eigentlich auf beiden Kanälen gleichmäßig brummen - das stimmt. Die Welligkeit der Spannung läßt sich am besten mit einem Oszi überprüfen, falls man so ein Teil zur Verfügung hat.

Die mV-Angaben beziehen sich wohl auf ein definiertes NF-Signal. Ich hänge Dir unten einen Schaltplan dran, da sind auch die Gleichspannungen an den Transistoren angegeben. Diese mal messen. Gerne sind trockene, taube Elkos Ursache für solche Brummspannungen, ein besonderes Augenmerk ist vor allem auf die Roederstein-Elkos (ROE) zu richten.

Gruß, Norbert

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#5 Beitrag von schlippo » 13.03.2011, 19:06

Hallo Norbert,

vielen Dank für den Schaltplan :)
Dann werde ich den mal ausdrucken und das gute Stück durchmessen ...

Gruß
Patrick

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#6 Beitrag von schlippo » 20.03.2011, 21:58

So, bin nun zum Messen gekommen, hier das Ergebnis (Ausschnitt aus S.16):

Bild

Den Wechselanteil konnte ich mit dem uralt-Oszi nur grob abschätzen.
Scheint, als würde es an T407 und 507 liegen, bzw. an deren Versorgung?

Gruß
Patrick

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#7 Beitrag von Norbert » 24.03.2011, 21:36

Hallo Patrick,

da die Brummspannungen erst so weit hinten meßbar sind, würde ich probeweise mal die Koppelelkos C 428/C 528 (10 µF) tauschen. Sind diese zufällig von Roederstein?

In Frage kämen unter Umständen auch noch die Elkos C 426/C 526 und C 427/C 527.

Wenn in den vorigen Stufen im Signalweg kein messbarer Brumm überlagert ist, fällt wohl die Betriebsspannung weg, diese versorgt ja die kompletten Vorstufen.

Gruß, Norbert
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#8 Beitrag von schlippo » 26.03.2011, 16:41

Hallo Norbert,
Norbert hat geschrieben:... Koppelelkos C 428/C 528 (10 µF) tauschen. Sind diese zufällig von Roederstein?
Das steht leider nicht drauf. Sind so orangene Kunststoffzylinder wie auf dem Bild in dieser Auktion:
http://cgi.ebay.ch/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 0700159425

Allerdings fehlt die Bezeichnung "ROE".

Insgesamt sind 10 solcher orangener Becher auf der Platine. Die tausche ich am besten alle aus?

Gruß
Patrick

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#9 Beitrag von Norbert » 26.03.2011, 18:22

schlippo hat geschrieben:Sind so orangene Kunststoffzylinder wie auf dem Bild in dieser Auktion:
http://cgi.ebay.ch/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 0700159425

Allerdings fehlt die Bezeichnung "ROE".
Hallo Patrick,

genau diese "Kameraden" meine ich. Warum allerdings kein "ROE" draufgedruckt ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
Insgesamt sind 10 solcher orangener Becher auf der Platine. Die tausche ich am besten alle aus?
Wenn auf Nr. Sicher gehen möchtest, tausche sie aus. Du kannst auch erst mal die von mir genannten wechseln.

Gruß, Norbert
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#10 Beitrag von schlippo » 26.03.2011, 19:01

Okay gut. Wenn ich schon dabei bin, dann tausche ich gleich alle, so ein Elko kostet ja nicht viel.

Vor dem Urlaub komme ich aber nicht mehr dazu, Ende April gehts weiter ;)
Vielen Dank schonmal!

Gruß
Patrick

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#11 Beitrag von schlippo » 25.04.2011, 19:23

Soooooo, nun habe ich alle orangenen Elkos ausgetauscht und hatte damit wenigstens teilweise Erfolg: Das laute Brummen ist weg, geblieben ist ein auf beiden Kanälen gleichmäßiges, deutlich leiseres Brummen, das sich aber ebenfalls mit dem Lautstärkeregler verändern lässt. An der Stelle, wo ich zuvor die Wechselspannung gemessen habe, ist jetzt nur noch DC mit etwas Rauschen.

Norbert, hast du noch eine Idee? :D

Gruß
Patrick

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#12 Beitrag von Norbert » 25.04.2011, 19:43

schlippo hat geschrieben:Soooooo, nun habe ich alle orangenen Elkos ausgetauscht und hatte damit wenigstens teilweise Erfolg: Das laute Brummen ist weg, geblieben ist ein auf beiden Kanälen gleichmäßiges, deutlich leiseres Brummen, das sich aber ebenfalls mit dem Lautstärkeregler verändern lässt. An der Stelle, wo ich zuvor die Wechselspannung gemessen habe, ist jetzt nur noch DC mit etwas Rauschen.
Na prima, schon mal ein Erfolgserlebnis :)
Norbert, hast du noch eine Idee? :D
Wie sieht die -28 V Versorgungsspannung der Vorstufen auf dem Oszi aus? Da nun das leise Brummen auf beiden Kanälen gleichmäßig und lautstärkeabhängig ist, könnte der Fehler aus dieser Richtung kommen.

Gruß, Norbert
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#13 Beitrag von schlippo » 26.04.2011, 22:23

Sehr merkwürdig ...

Also die -28 haben ca. 0,2V AC-Anteil mit 100 Hz. Dem überlagert aber 1,0V AC mit 400kHz (?!?). Und da ich eh schon das Oszi wieder ausgepackt hatte: Die -50V haben ebenfalls ca. 0,1V AC-Anteil mit 100 Hz. Den Siebelko habe ich aber schon getauscht, der hat jetzt sogar eine größere Kapazität als im original (angeblich, für Kapazitäten hab ich kein Messgerät).

Mal angenommen, die Kapazität stimmt, dann müsste ja irgendwo zu viel Strom fließen und das Netzteil übermäßig belastet werden. Nur frage ich mich dann, warum bisher alle Sicherungen heil geblieben sind?

Gruß
Patrick
(der das Ding bald als defekt ins ebay stellt ... )

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#14 Beitrag von Uli » 26.04.2011, 22:47

Hi!

Nicht aufgeben!!
Ich kenne nun nicht die Schaltung... aber
wenn die Siebung nicht sauber ist, mache noch 10nF vor und hinter den Gleichrichter und hinter den dicken Elko... dann nochmals ans Ozzi!
Gruß... Uli
Gruß Uli
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#15 Beitrag von Norbert » 27.04.2011, 20:05

Hallo Patrick,

wurde der Elko C 433 (500 µF, 35 V) mitgetauscht? Daß ein zu hoher Strom fließt, glaube ich weniger. Eher, daß die -18 V-Stabilisierung nicht mehr richtig arbeitet.

Gruß, Norbert
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#16 Beitrag von schlippo » 28.04.2011, 21:40

500 µF hatte ich leider nicht da, aber 1000 µF können an der Stelle ja wahrscheinlich auch nicht schaden ;)
Nur leider hat es nichts gebracht ...

@Uli: Vor und hinter dem Gleichrichter sind schon überall 68nF-Kondensatoren. Müsste eigentlich reichen. Wobei, ich könnte die natürlich auch ersetzen. Bald komme ich an den Punkt, an dem es sinnvoller gewesen wäre, alle Bauteile des Receivers neu zu bestellen anstatt immer wieder Versand für ein paar wenige zu bezahlen. :D

Gruß
Patrick

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#17 Beitrag von schlippo » 27.11.2011, 15:13

Hallo zusammen,

nach vielen Monaten (Renovierung, Umzug usw.) habe ich den Regie 501 wieder rausgekramt und nochmal durchgemessen.

Weiter oben wurde nach den 20V gefragt, die durch C433 geglättet werden. Die sehen gut aus. Am Emitter von T405 und Basis von T406 ist nur ein sehr geringer Brumm, kaum zu erkennen im Rauschen. Deutlich sichtbar (500mV) wird das 50Hz-Brummen am Emitter von T407, was die Vermutung stützt, dass mit der 28V-Versorgungsspannung etwas nicht stimmt. Nach wie vor besteht folgendes Verhalten:
schlippo hat geschrieben:Also die -28 haben ca. 0,2V AC-Anteil mit 100 Hz. Dem überlagert aber 1,0V AC mit 400kHz (?!?). Und da ich eh schon das Oszi wieder ausgepackt hatte: Die -50V haben ebenfalls ca. 0,1V AC-Anteil mit 100 Hz.
Die ca. 400-500 kHz auf den 28V mit 1V verändern sich folgendermaßen: Sicherungen der Endstufen entfernt => ca. 300 kHz mit 1,5V, zusätzlich Decoderplatine abgezogen => ca. 250 kHz mit 1,7V.

Ich vermute, dass diese Schwingung das Netzteil stark belastet und deswegen die 50V und 28V so wellig werden. C802 habe ich schon ersetzt, keine Änderung. Was könnte diese Schwingungen verursachen? Normal ist das ja vermutlich nicht ...

Gruß
Patrick

schlippo
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#18 Beitrag von schlippo » 02.01.2012, 21:12

Keiner mehr ne Idee?

Hab schon überlegt bei ebay nach einem Schlachtgerät zu suchen, aber bei den Preisen ... wird er wohl selbst ein solches werden :shock:

Gruß
Patrick

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Re: Regie 501 K brummt

#19 Beitrag von prinzle » 01.01.2021, 18:09

Hallo Patrick,

hast du immer noch keine Lösung gefunden?

Ich habe mir jetzt auch so ein Gerät ins Haus geholt.

Optisch ganz annehmbar, technisch , naja.
Da wurde auch schon einiges getauscht. Die alten ROEs sind schon Alle weg...

Aber leider funktioniert nur der rechte Kanal. Der aber einwandfrei !
Links kommt gar nichts.
Die Endstufensicherung links war durchgebrannt. Habe ich getauscht, aber immer noch kein Mucks.
Die Sicherung ist aber auch nicht durchgebrannt.
Habe dann nach 10 Sekunden auch wieder abgeschaltet.
Optisch scheinen Alle Bauteile ok, auch kann ich nichts überhitztes erkennen.

Wo fängt man da blos an?
Hat Jemand einen Rat?

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Re: Regie 501 K brummt

#20 Beitrag von schlippo » 02.01.2021, 00:29

Hallo Ralph,

gut, dass ich damals die E-Mail-Benachrichtigung aktiviert habe, sonst hätte ich deinen Beitrag niemals bemerkt ;)

Das Gerät habe ich schon seit vielen Jahren nicht mehr, ich habe es irgendwann entnervt als defekt auf ebay verscherbelt ...
Wenn ein Kanal geht ist das ja schonmal gut, dann ist eine Referenz vorhanden um beim defekten Kanal den Fehler leichter zu suchen :)

Viele Grüße
Patrick

prinzle
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Re: Regie 501 K brummt

#21 Beitrag von prinzle » 02.01.2021, 23:02

Jetzt habe ich einfach mal die Endstufe ausgebaut.
Werde erstmal die Zinnbahnen kontrollieren.
Irgendwo hatte ich gelesen, dass man diese weißen "Schiffchen" tauschen sollte.
Besteht da Handlungsbedarf?

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