Regie 550d mit Schluß im Gerät

Sämtliche Steuergeräte (Receiver) Braun regie
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bernie
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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#31 Beitrag von bernie » 24.06.2019, 15:19

wickerge hat geschrieben: 23.06.2019, 20:45
mein letzter Post scheint verloren gegangen zu sein, bzw. meine beiden letzten Posts.
Deine drei Beiträge vom 21.6. sind da, und darauf hatte ich geantwortet, auch wenn dir das vielleicht nicht klar ist.

Tatsächlich waren an C27 keine 25 V messbar, sondern 0 V. Bei der Vorbereitung zum Auslöten habe ich dann beim sehr genauen Hinsehen einen winzigen Spritzer Lötzinn entdeckt, der den Schluss nach Masse verursacht hat. Die Leiterbahnen liegen dort sehr eng nebeneinander und die zwischen den Lötpunkten durchgeführte Bahn war auch nicht mit Lack abgedeckt. Ich hatte im Umfeld nirgends gelötet, daher ist es mir nicht ganz erklärlich, wie es dazu gekommen ist. Lötzinn mit dem Fingernagel weg gekratzt, und schon waren die 25 V da.
Dann ist doch soweit alles in Ordnung.

Leider zeigte nach Einsetzen des IC's das Display immer noch die gleichen kryptischen Zeichen.

In meinem zweiten Post hatte ich die Frage gestellt, ob der Zählerbaustein es wohl übelgenommen hat, als an seinem Ausgang nicht die erwarteten -27, sondern 0 V anlagen. Deinem Post entnehme ich, dass es möglicherweise für das VFD auch Probleme gemacht haben könnte?
Nein. C27 liegt an Pin 7 und der ist für alle a-Segmentbalken zuständig. Wenn das Anzeigen-IC nicht schaltet, fällt die Spannung über R27 auf -27V und die a-Segmentbalken sind aus. Schaltet Pin 7, liegen da nach deiner Messung 4,3V an. Das IC arbeitet mit 5V, und es gehen rd. 0,6V in der BE-Diode des IC-internen Ausgangstransistors ab. 4,4V sind also plausibel - mehr ging damals nicht. Da der pull-down Widerstand von 47k nur ca. 0,6mA durchlässt, das IC aber mehr liefern kann, behaupten sich die 4,3V, solange Pin 7 schaltet, wobei rd. 0,1V Spannungsdifferenz durchaus durch R27 verursacht sein können. D.h. aber auch: Wenn am Pin 7 zwischen 4,4V und -27V anliegen dürfen, können 0V keinen Schaden anrichten.

Darüber hinaus weiß ich noch nicht, wo der Schaden ist, er könnte im VFD sein, im Anzeigen-IC oder nur in den Kondensatoren. Mehr wollte ich bisher nicht sagen. Deshalb Schritt für Schritt.

Da das zweite Ziffernelement gar nicht arbeitet, muss es am gemeinsamen Anschluss liegen. Daher habe ich einen Tausch von C29 empfohlen, gerade weil das Anzeigen-IC offensichtlich munter arbeitet.

Weil bei den anderen Ziffernelementen die - über alle fünf parallel geschalteten - Einzelelemente leuchten, besteht zumindest die Möglichkeit, dass die zweite Ziffer mit nur einem neuen Kondensator am gemeinsamen Anschluss eine Veränderung zeigen würde. Sollte dem so sein, kann man auch die anderen Kondensatoren tauschen. Taube Kondensatoren sind wie gar keine Kondensatoren und würden die Stabilität der Ziffernanzeige zumindest schwächen. Damit kämen sie auch als Ursachen für die Unlesbarkeit der aktiven Anzeigen in Frage. Natürlich kann der gemeinsame Anschluss ein kaputter C29 am Gitter sein, aber auch ein Gitter- oder Kathodenfehler im VFD oder ein defekter IC-Ausgang 22. Mit dem Wechsel von C29 solltest du aber den einfachsten und billigsten Fehler ausschließen können. Prüfe sicherheitshalber auch die Leiterbahen von Pin 22 zum VFD.

Nur wenn es nicht an den Cent-Bauteilen liegt, müsste man die Anzeige untersuchen. Ausbauen wäre natürlich doof. Ich wusste nicht (mehr), dass das IC gesockelt ist. Aber wenn du es ziehst, könntest du das zweite Ziffernelement der Anzeige vermutlich testen, indem du 5V an a-h (einer reicht eigentlich) legst und gleichzeitig auch auf Pin 22 (in dem Fall ohne oder mit repariertem C29). Erst dann wird die Ursache für den Anzeigenfehler klarer.
Jedenfalls, das IC gibt es noch für 30 € in England und ich habe es jetzt mal bestellt - vielleicht habe ich ja Glück. Ich werde berichten.
Vielleicht richtig, derzeit aber voreilig.
mfg berni

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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#32 Beitrag von bernie » 24.06.2019, 19:13

Ich habe jetzt mal einen meiner 550d aufgemacht und korrigiere mich: Mache die Tests mal zusätzlich mit der Anzeige Nr. 4. Denn die Nr. 2 leuchtet nur, wenn auf MW eine Tausender-Eins oder auf UKW eine Hunderter-Eins anzuzeigen ist, was evtl. noch nicht nötig war und daher ein zulässiger Betriebszustand sein KANN. Die Nr. 4 dagegen leuchtete auf deinen Fotos nie.

Allerdings stört mich, dass bei MW ein Segment ausfällt. Das spricht möglicherweise für Logikfehler - im Anzeigen-IC oder sogar im Vorteiler. Umso wichtiger ist es, das VFD duchzuchecken. Wenn die Anzeigen Nr. 2 und Nr. 4 hinüber sind, wäre das VFD zuerst dran.

Übrigens ist hier das Anzeigen-IC nicht gesockelt. Ich dachte ja, ich hätte bisher nur nicht so genau hingesehen (vor Jahren mal einen 530 dort repariert). Ist der Sockel original?
mfg berni

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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#33 Beitrag von wickerge » 24.06.2019, 19:55

Hallo Bernie,
es waren dann wohl 5 Beiträge, der vierte mit dem Bericht über den Lötspritzer und der fünfte mit der Frage, ob der Schluss nach Masse ein Problem im IC verursacht haben könnte. Mit der zweiten Frage bin ich noch nicht ganz rund - es ist vielleicht ein Unterschied, ob das IC 5 Volt auf Masse durchschaltet und dann ein nennenswerter Strom fliessen kann, oder ob die 5 Volt auf ein VFD geschaltet werden, das einen so hohen Innenwiderstand hat, dass noch 4,3 V stehenbleiben?
Zum Thema Sockel: der Sockel ist meines Erachtens original verbaut. In meinem Regie 530 ist das IC leider nicht gesockelt, sonst hätte ich natürlich längst mal quer getauscht. Auslöten erscheint mir nicht empfehlenswert. Interessant ist, dass auch Dein 550d keinen Sockel hat - mein Gerät hat die Nummer 42373.
Den Versuch, mit ausgesockeltem IC mal einzelne Segmente direkt anzusteuern möchte ich auf jeden Fall jetzt mal machen.
Wie würde sich ein defekter Tantal bemerkbar machen? Durchgang hat ja entsprechend meiner Messergebisse keiner, aber Kapazitätsverlust wäre noch eine Möglichkeit. Welche Funktion die Kondensatoren haben ist mir noch nicht klar - ist es vielleicht nur eine Reduktion von Flimmern?

Herzliche Grüße
Gerhard

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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#34 Beitrag von wickerge » 24.06.2019, 20:46

Hallo Bernie,
habe jetzt mal probiert, die Segmente direkt anzusteuern. Man muss Pin 14 mit einem der Pins 6 bis 13 (Auswahl Segment) und zusätzlich einem der Pins 19 bis 23 (Auswahl Digit) verbinden. Ich konnte so auch Elemente der Digits 2 und 4 zum Leuchten bringen. Die VFD-Elemente sind daher meiner Meinung nach in Ordnung und auch die Tantals.

Herzliche Grüße
Gerhard

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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#35 Beitrag von bernie » 24.06.2019, 21:00

Hallo Gerhard,
wie ich schon in Kurzform schrieb: Wenn du einen NPN-Transistor mit dem Kollektor an +5V hängst und positive Spannung auf die Basis gibst, kommen am Emitter wegen der BE-Diode max. 4,4V raus. BE-Diode ist ein Synonym für Basis-Emitter-PN-Übergang, für dessen Überwindung bei Silizium ca. 0,6V-0,7V nötig sind. Je nach Basisstrom verstärkt der Transistor am Emitter die Stromstärke, aber nicht die Spannung. Spannungsverstärkung geht über den Kollektorabgriff. Ich vermute einfache, stromtreibende Emitterausgänge am Anzeige-IC für die Anzeigensteuerung, die im abgeschalteten Zustand einfach nur sperren und nicht auf Masse umschalten.

Letztlich ist der Halbleiterwiderstand auch ein Widerstand und wird auch in Ohm gemessen, ist aber alles andere als linear und kann daher nur als differenzieller Widerstand in Abhängigkeit einer konkreten Spannung und eines konkreten Stroms (und der Temperatur, wenn man genau ist) angegeben werden. Von Innenwiderständen spricht man nur bei Spannungsquellen.

Die Kondesatoren sind keine Tantals. Es sind Keramikkondensatoren, die - je nach Material - durchaus massiv altern. Von außen wirst du nichts erkennen können.

Tantals sind gepolt wie Elkos. Wenn die kaputtgehen, platzen die oder - meistens - schlagen mit einem dunkelblauen Blitz durch. Den Defekt kann man auf der Außenhülle als winzigen grauschwarzen Punkt erkennen, klein wie eine Stecknadelspitze, und meistens mit dem Fingernagel erfühlen. Geht schneller als auslöten und durchmessen.
mfg berni

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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#36 Beitrag von bernie » 24.06.2019, 21:04

Hallo Gerhard,
das ist doch ein klares (Zwischen-)Ergebnis. Glückwunsch soweit. Dann kann das IC ja kommen. Möglich, dass es am defekten Gleichrichter hing und das übelgenommen hat.
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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#37 Beitrag von Uli » 25.06.2019, 09:27

Moin Bernie,

ich schrieb oben schon das Du die Gleichrichter tauschen sollst, optisch wirst Du nie einen Defekt feststellen.
Die kleinen 4Beiner kosten Pfennige und sind meist empfindlich und gearade die Älteren, schwächeren Gleichrichter sollten immer getauscht werden. :?

Uli

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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#38 Beitrag von bernie » 25.06.2019, 13:59

Hallo Uli,

das brauchst du mir nicht zu sagen. Siliziumgleichrichter sind fast unverwüstlich und altern so gut wie nicht. Selen verstirbt manchmal auch im Normalbetrieb.

Ich gehe sogar soweit, dass ich Gleichrichter aus defekten PC-Netzteilen schon für Verstärker weiterverwendet habe. Einmal hatte ich im Regie 510 mangels Neuware den kleinen Gleichrichter im Netzteil mit einem aus einem Steckerschaltnetzteil ersetzt und festgetellt: Bei Silizium ist es egal, ob die für eine Sperspannung von 600V oder nur 60V ausgelegt sind. Diodenstrecken kann man bis 2.000V herstellen, ohne zu kaskadieren. Preislich gibt es auch kaum Unterschiede. Der Spannungsabfall der Dioden ist nahezu gleich. Mag sein, dass ganz etwas mehr Leistung verloren geht. Seitdem nehme ich auch gern die dicken Gleichrichter mit 600V passender Strombelastbarkeit. Denn davon hab ich immer einen Haufen in der Bastelkiste. Leider hören die meisten aus normlen PC-NTs bei 4A ungekühlt auf. Für Regie 500/501 reichts noch, für größere Kisten nicht, und PC-NT ab 800W schmeißt mir gerade keiner hinterher.

Ich bezog mich ja nur darauf, dass Gerhard einen defekten Gleichrichter festgestellt hatte. Wenn negative Vesorgungsspannung auf dem 5V-Zwieg war, mögen das einige ICs übelgenommen haben, evtl. weniger das Anzeige-IC, sondern auch die alten CMOS-Typen wie CD4011 usw. Man wird sehen.
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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#39 Beitrag von Uli » 25.06.2019, 15:35

Moin,

und ich meinte die kleinen Gleichrichter in der Anzeigebox, die SILIZIUMS :shock:

Uli

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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#40 Beitrag von bernie » 25.06.2019, 17:02

Uli hat geschrieben: 25.06.2019, 15:35
und ich meinte die kleinen Gleichrichter in der Anzeigebox, die SILIZIUMS :shock:

Uli
Ja, ja. "B80C2000 rund" - habe ich gestern nebst Elkos zwei gewechselt, nachdem ich einen der Reparaturkandidaten schon mal aufgemacht hatte. Die waren sogar neu. Es gibt mechanisch besser passende, aber ich hatte 10 Stück für 8 oder 9 Cent/Stck. vor ca. zwei Jahren im Versand gekauft.
mfg berni

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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#41 Beitrag von wickerge » 04.07.2019, 19:54

Hallo zusammen,
IC ist heute gekommen, habe es gleich probiert, aber die Anzeige ist genau gleich wie mit dem anderen IC. Jetzt rätsele ich natürlich, was das Problem sein könnte. Wie ist es z.B. mit dem Schwingquarz, könnte der defekt sein?

Herzliche Grüße
Gerhard

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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#42 Beitrag von bernie » 05.07.2019, 23:45

wickerge hat geschrieben: 04.07.2019, 19:54 Wie ist es z.B. mit dem Schwingquarz, könnte der defekt sein?
n'Abend,
könnte schon, wäre aber nach meinen Erfahrungen nicht der wahrscheinlichste Kandidat. Quarze altern zwar und ändern leicht ihre Frequenz. Aber das sollte die Schaltung verkraften; allenfalls liegt die Anzeige leicht neben der wirklichen Senderfrequenz. Bei einem - sehr seltenen - Totalausfall des Quarzes dürftest du nicht mal ein Flimmern der Anzeigenänderung sehen. Denn irgend eine rudimentäre Signalaufbereitung findet ja offenischtlich noch statt und das IC schaltet nach deiner Beobachtung ja fleißig, was mir ohne Takt unmöglich erscheint.

Die Schlussfolgerung, dass das alte IC intakt war und der Schaden woanders liegt, ist wahrscheinlich, kann aber auch täuschen. Ziemlich sicher ist nur, dass die eigentliche Schadensursache woanders liegt und nicht das IC allein war. Das neue IC könnte dadurch genau so zerstört worden sein und nicht nur vorübergehend nicht richtig anzeigen, solange die Schadensursache besteht. Aber nehmen wir erst mal an, dass das IC OK ist, da die Ursache woanders liegt.

Ich vermute (wie am 25.6.) eher Taktfehler der Schaltung oder Logikfehler. Ci 02 ist offensichtlich für den Systemtakt zuständig. Pin 14 versorgt die clock-Eingänge aller ICs. Pin 12 könnte für einen zyklischen Reset im Anzeigen-IC zuständig sein. Evtl. ist da was faul oder eben auf den anderen Zuleitungen. Also, irgend eine Taktung kann schon irgendwo im Eimer sein, aber vermutlich nicht wegen des Quarzes.

Aber um das rauszukriegen brauchst du mindestens das Datenblatt mit Funktionsschaltbild für das Anzeige-IC und möglichst ein Oszilloskop - zweikanalig, um einfache Logikanalysen durch Vergleich von zwei Leitungen machen zu können.

Man muss wissen, was das Anzeigen-IC an seinen Eingängen für Signale sehen will. Wenn es keine Logikbeschreibung von Braun gibt, kann man aus dem IC-Datenblatt trotzdem einiges schlussfolgern. Man kann sich die Logik auch durch schrittweises Verständnis der Signalaufbereitung und Vorteilung zu erarbeiten versuchen.

Zur Not hast du ja eine funktionsfähige Anzeige im Regie 530, um den Sollzustand der Signale vergleichen zu können. Dann geht auch ein einkanaliges Oszi. Das brauchst du aber eigentlich schon, wenn du den Quarz wechselt, um den Trimmer neu justieren zu können. Ich weiß ohne Kenntnis des Innenlebens von Ci 02 aber nicht, ob der Trimmer die Quarzfrequenz nachjustiert oder die Resonanz optimiert. Grundsätzlich sollte ein anderer Quarz aber auch ohne Abgleich grob funktionieren.

Sind eigentlich noch andere ICs gesockelt?
mfg berni

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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#43 Beitrag von Uli » 06.07.2019, 09:20

Moin,

Vielleicht hat auch das VFC Luft gezogen....
An das IC hab ich nie geglaubt und ist eher selten.
Noch eine Alternative wäre ein Opfergerät und dann parallel messen.

Gruß Uli

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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#44 Beitrag von bernie » 07.07.2019, 00:16

Hallo,

bevor ich zu Bett gehe: Ich habe heute Abend auch meinen zweiten 550d zu reparieren angefangen. Beim ersten muss ich noch ein Winkelblech für den neuen Netzschalter herstellen, bevor ich ihn das erste Mal testen kann. Aber am Samstag Nachmittag wollte ich mit Rücksicht auf die Nachbarn die Flex nicht anwerfen. Und da ich jetzt soweit im Thema war, habe ich mir mal den ganzen Schaltplan genauer angesehen, nicht nur den der Anzeigebox, um rauszukriegen, welche Signale überhaupt in die Anzeigebox gehen.

Es scheint einfacher zu sein, als ich gestern noch dachte. Meine Interpretation: In die Box gehen acht Leitungen. Zwei sind zur Stromversorgung für den Trafo.

Zwei Leitungen führen - klar - das Oszillatorsignal für AM (006) und FM (024) herein.

Drei Leitungen sind offensichtlich nur eine - von den Bedientasten abgegriffene - Zustandsanzeige, welches Band gewählt ist, und haben entweder 5V (AM) oder 15V (FM) oder 0V bei Inaktivität. Die letze Leitung ist für die Umschaltung von Frequenz- auf Kanalanzeige.

Warum zwei AM-Leitungen? Vestehe ich noch nicht. Man könnte damit drei Zustände (LW, MW, KW) darstellen. Aber die Anzeige kann das nicht. Oder weil LW in MW übergeht und für die Zählerlogik einen Bereich ergibt, zu dem dann nur noch KW hinzukommt?

Ich hatte mich schon gewundert, warum das FM-Signal über eine so große IC-Kaskade geführt wird. Das ist nicht nur der Vorteiler, um das FM-Signal auf eine für das Anzeige-IC verdauliche Frequenz herunterzuteilen, sondern hier werden offensichtlich auch frequenzabhängig die einzelnen Kanäle ausgezählt und der maßgebliche dann für die Anzeige aufbereitet. Das ist schon etwas aufwendiger.

Aber die Logik puzzel ich mir heute nicht mehr im einzelnen aus. Auf mikrocontroller.net gibt es Experten, die die Pinbelegung solcher ICs auswendig kennen und die genaue Arbeitsweise der Schaltung so runterbeten können.
mfg berni

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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#45 Beitrag von Uli » 07.07.2019, 05:31

Moin,

Warum nimmst du keinen passenden Schalter?

viewtopic.php?t=4724

Gruß Uli

wickerge
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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#46 Beitrag von wickerge » 07.07.2019, 10:37

Hallo Bernie,
das mit den zwei AM-Leitungen kann ich erklären: in der Serviceanleitung steht, das bei LW und MW die Frequenz durch 8 geteilt wird, bei KW aber durch 80, bei beiden muss aber die gleiche ZF abgezogen werden. Mit UKW und UKW-Kanalanzeige gibt es daher zusammen 4 Betriebsarten für das IC, die umgeschaltet werden.

Herzliche Grüße
Gerhard

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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#47 Beitrag von bernie » 07.07.2019, 12:39

Hallo Gerhard,
würde es dir was ausmachen, mir die Serviceanleitung als Scan per PN zur Verfügung zu stellen? Ich habe nur den nackten Schaltplan ("Technische Information Stromlaufplan Typ: regie 550 digital").
mfg berni

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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#48 Beitrag von bernie » 07.07.2019, 13:11

Uli hat geschrieben: 07.07.2019, 05:31
Warum nimmst du keinen passenden Schalter?

viewtopic.php?t=4724
Uli, du alter Strolch :zwink: ! Ich habe mir damals zwei Schalter gekauft, weil genau du in diesem Forum mal eine Empfehlung für einen Ersatztyp abgegeben hast. Hier ist sie:

viewtopic.php?f=4&t=10656&hilit=regie+n ... ter#p61031

Und so sieht er aus (der dritte von links):

viewtopic.php?f=28&t=4724#p61292

Für einen Regie 540E/550/550d reicht er jedenfalls, nur dass das Blech keinen abgewinkelten Schenkel für die Montage hat. Insofern nochmals ausdrücklichen Dank an dich, dass ich heute einen passenden Neztschalter griffbereit habe.

Fraglich, ob das Angebot von 2012 überhaupt noch aktuell ist. Egal, ein geeignetes Winkelblech habe ich. Das Zuschneiden, Feilen und Bohren ist auch spätestens nach einer Stunde vergessen, bis der Schalter sitzt. Dafür suche ich mir keine Alternative.
mfg berni

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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#49 Beitrag von gecko10 » 07.07.2019, 15:35

Hallo Bernie,das Manual findest du hier: https://elektrotanya.com/braun_regie_55 ... ad.html#dl
Gruss
Gerhard

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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#50 Beitrag von bernie » 07.07.2019, 16:04

gecko10 hat geschrieben: 07.07.2019, 15:35 Hallo Bernie,das Manual findest du hier: https://elektrotanya.com/braun_regie_55 ... ad.html#dl
Gruss
Gerhard
Bist du sicher? Der Download geht hier nicht, trotz bestätigter Cookies und völlig freigegebenem NoScript. Dafür gibt es einen Hinweis auf der Seite bei Problemen auf Firefox - aber mit sinnlosem Inhalt.

Zudem zeigt der von dir vorgeschlagene Link einen Regie 550 mit analoger Skala.

Es gibt auch einen Link zum service manual vom 550d, aber der sieht so aus:
https://elektrotanya.com/braun_regie_55 ... ad.html#dl
mfg berni

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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#51 Beitrag von wickerge » 07.07.2019, 16:26

Hallo Bernie,
Du hattest nach den Schaltplan unterlagen gefragt. Ich habe alles nur als PDF, was ich weder hier hochladen noch per PN schicken kann. Hatte Dir dazu eine PN geschickt - die hast Du aber wohl noch nicht angeschaut.

Herzliche Grüße
Gerhard

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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#52 Beitrag von wickerge » 07.07.2019, 16:32

Hallo zusammen,
umfangreiche Unterlagen findet man auch hier: https://old-fidelity.de/thread-1397-page-2.html
Man muss ein Stück runterscrollen.

Herzliche Grüße
Gerhard

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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#53 Beitrag von bernie » 08.07.2019, 10:50

Hallo Gerhard,

tut mir leid, so schnell hatte ich gestern keine private Antwort erwartet und mein Postfach nicht geprüft.

Du favorisierst jetzt eine andere Lösung und magst mit dem Oszi nicht so recht ran. Ich hätte dann erst noch mal die beiden CD40xx getauscht und dabei gesockelt. Gerade die frühen CMOS-ICs aus den 1970ern waren sehr empfindlich gegen zu hohe oder negative Versorgungsspannung. Bei einem kaputten Gleichrichter könnten die in den latch-up gegangen sein. Die waren damals auch superempfindlich gegen statische Aufladung, solange sie noch nicht in der Schaltung waren.
mfg berni

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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#54 Beitrag von gecko10 » 08.07.2019, 21:39

Hallo Gerhard,ich habe mir mal ein Frequenzzählermodul,das schon lange in einer meiner Bastelkisten lag,hervorgekramt und an 26V AC angeschlossen.Das Fehlerbild war das gleiche wie bei deinem.Eben habe ich IC 8 ausgelötet und erneut mit 26V versorgt und siehe da, das Display zeigt 89,30 an.Offensichtlich zeigt IC1 ohne Takt am Eingang die untere Frequenz an.Entgegen dem Schaltplan ist IC8 ein 4023,die Anschlussbelegung anders als beim 4011.Falls sich ein 4023 in meinem Fundus findet,werde ich weiter berichten.
Gruss
Gerhard

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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#55 Beitrag von wickerge » 09.07.2019, 18:22

Hallo Gerhard,
habe gerade nochmal nachgeschaut, in meinem Modul sind die IC's CD4071 und CD4011 verbaut. Im Schaltplan des Moduls für das Regie 530 ist dagegen ein CD4023 anstatt des CD4011 im Schaltplan eingezeichnet. Aber interessant, was das Modul anzeigt, wenn das 4023 nicht drin ist.

Herzliche Grüße
Gerhard

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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#56 Beitrag von wickerge » 13.07.2019, 14:52

Hallo zusammen,
nachdem Bernie glaube ich etwas enttäuscht war, als ich ihm (per PN) geschrieben hatte, dass ich nicht mit dem Oszi anfangen will, sondern eine einfachere Lösung suche, habe ich jetzt doch das Teil rausgekramt. Ich musste mich erst ein bisschen einfuchsen, wie man das Gerät bedient. Ich hatte mir als Referenzsignal die Oszillatorschwingung für die AM-Kanäle ausgeguckt, die man am Stecker für das Modul gut abgreifen kann. Da habe ich mich erst sehr schwergetan, etwas vernünftiges auf den Schirm zu bekommen. Wie ich dann irgendwann festgestellt habe, lag das daran, das auf der Masseleitung für die Oszillatorschwingung ein dicker 100 Hz Netzbrumm liegt, mit etwa 100fachem Pegel wie die AM-Schwingung. Gegen Gehäusemasse konnte ich dann die Oszillatorschwingung wunderbar sichtbar machen.
Dann habe ich am Zählerbaustein die Taktfrequenz gesucht, aber da war nichts. Am Trimmer bei dem 5 MHz-Quarz konnte ich dagegen die Frequenz nachweisen. Daher könnte der Frequenzteilerbaustein C02 (=SP 705 B) das Problem sein.
Ich frage mich allerdings, ob der Anzeigemodul mit einem so starken Netzbrumm auf dem Eingang überhaupt funktionieren kann. Ich erkenne auf dem Schaltplan keine Vorfilterung, die dieses Problem lösen könnte. Dann ist die nächste Frage, wo kommt der Netzbrumm her und wie kann man ihn beseitigen.

Herzliche Grüße
Gerhard

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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#57 Beitrag von wickerge » 13.07.2019, 15:21

Hallo zusammen,
habe jetzt nochmal genauer ins Gerät geschaut: die beiden Pins 2 und 3 am Eingangsstecker liegen nicht geräteseitig auf Masse, sondern hängen in der Luft. Die Kontakte im Stecker verbinden die Schirmungen der Oszillatorleitungen mit der Masse im Anzeigemodul. Ist der Stecke nicht gesteckt, hängen die Schirmungen in der Luft und fangen als Antennen die Netzfrequenz ein. Also kein Problem am Eingang, sondern derzeit nur fehlende Taktfrequenz am Zählerbaustein.

Herzliche Grüße
Gerhard

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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#58 Beitrag von wickerge » 13.07.2019, 20:47

Hallo zusammen,
habe gerade festgestellt, das die Anzeigeboxen von 550d und 530 nicht ohne weiteres austauschbar sind. Im 530 gibt es noch Leuchtdioden, die UKW oder AM-Betrieb anzeigen. Beide werden mit 15V-Spannungen betrieben, die dann auch genutzt werden um die Betriebsarten der Anzeige umzuschalten. Im 550d wird FM auch mit 15V geschaltet, aber AM indirekt über zwei 5V-Pegel für MW/LW und KW. Diese beiden Pegel machen zusätzlich die Umschaltung der angezeigten Stellen von MW zu KW. Dies wird im 530 über separate Steuerleitungen erledigt. In Summe hat daher das Modul aus dem 530 einen Anschluß mehr. Alles nicht so einfach ...

Herzliche Grüße
Gerhard

gecko10
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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#59 Beitrag von gecko10 » 13.07.2019, 21:22

Hallo Gerhard,530 und 550er Box unterscheiden sich tatsächlich in etlichen Details,bin bei meinem 530er etwas weiter gekommen.Lege mal Pin 13 an CI 08 kurz auf 5V,dann sollte gezählt werden.An Pin 12 liegen die Impulse einwandfrei an.Welches IC den Pegel runterzieht habe ich noch nicht herausgefunden,ich muss mir die Beschreibung noch mal reinziehen,geht halt immer nur in kleinen Schritten.
Gruss
Gerhard

wickerge
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Re: Regie 550d mit Schluß im Gerät

#60 Beitrag von wickerge » 14.07.2019, 09:31

Hallo Gerhard,
das CI 08 ist leider gerade unterschiedlich zwischen dem 550d und dem 530. Wenn ich den Schaltplan vom 530er-Modul richtig verstehe, bekommt T05 über das rote Kabel 15 V und schaltet damit die 5 Volt auf CI 08 Pin 11 - 13. Das Kabel von aussen ist rot gelbe-Zwillingslitze, gelb ist für FM (ein = 15 V), das rote für AM (ein = 15 V). Genau diesen AM-Eingang gibt es im 550d in der Form nicht. Dein Modul könnte also in Ordnung sein, es fehlt vielleicht nur die richtige Beschaltung? Hast Du alle Unterlagen?

Herzliche Grüße
Gerhard

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