Tausch der Transistoren der Endstufe regie 510

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Tausch der Transistoren der Endstufe regie 510

#1 Beitrag von Regiefreund » 16.10.2010, 19:32

Liebe Braun-Fans,

ich bin ganz neu im Forum und sehr überrascht über die Vielfalt der Beiträge: was so alles kaputt gehen kann und was man doch wieder hinbekommt. Faszinierend. Mich plagt auch das Knisterproblem in einem CEV 510 (schwarze Front, weiße und graue Tasten). Nach den Anleitungen von Semih und Roland habe ich nun bis auf zwei alle vorgeschlagene Transistoren ausgetauscht und es knistert immer noch. Nach Stunden Lötarbeit an 18 Transistoren ist das enttäuschend. Was geht noch?

Ich habe jedoch im Endstufenbereich die T 601 und T 701 nicht ausgetauscht, weil diese Transistoren anders aussehen (blaues Plastik und etwas größer, Kennzeichnung BC 308 B, also nicht die problematische Typen 14x, 15x?). Muss ich diese auch austauschen, obwohl keine "BC 157 A" wie in der Anleitung von Roland geschrieben? Als Tauschtransistoren hätte ich noch zwei BC 557 vorrätig, die passen als Ersatz für den BC 157 A, auch für den BC 308 B? Hat jemand freundlicherweise eine Idee, was noch geht?

Ein zweites Problem treibt mich noch um: die Anzeige Mittenabstimmung schlägt fast permanent am rechten Rand an. Ich habe jedoch keinerlei Messgeräte zur Abstimmung, falls mir jemand den Einstellpoti nennen könnte, der einzustellen wäre. Macht es dennoch Sinn dort einzustellen?

Mit musikalischen Grüßen
Gerhard
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#2 Beitrag von Norbert » 16.10.2010, 20:04

Hallo Gerhard,

ein herzliches Willkommen in unserem Forum :D

Zum besseren Einkreisen Deines Knisterproblems muß ich Dir erst zwei Fragen stellen:

1. Knistern beide Kanäle?

2. Knistert es auch bei zugedrehtem Lautstärkeregler?

Wenn Punkt 2 zutrifft, kann man die Vorstufen ausklammern. Schlägt das Mittenabstimmungs-Instrument nur bei UKW-Rundfunk-Betrieb voll nach rechts aus oder immer (außer im ausgeschalteten Zustand)?

Ich habe zwecks der besseren Übersicht aus Deinem Problem ein eigenes Thema gemacht.

Gruß, Norbert
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#3 Beitrag von Regiefreund » 17.10.2010, 12:58

Hallo Norbert,

vielen Dank für die so schnelle Antwort und das auch noch an einem Samstag Abend. Es knistert nur der linke Kanal und das mal mehr, mal weniger, aber präsent auch wenn ich Muting/Nur Stereo drücke, bei anderen Quellen als Radio auch. Wenn ich die Laustärke zurückdrehe bleibt das Knistern, nur leiser halt. Drehe ich die Lautstärke ganz zurück höre ich nichts mehr, da liegt dann aber nichts mehr am Kofhörerausgang an (ich höre jetzt beim ausgebauten Gerät über Kopfhöer). Drehen am Pegelregler (zweiter Drehknopf von links) bringt bezüglich Knistern nichts, bei voll Minus (16) ist das Knistern präsent, sonst anteilig überlager von Musik/Signal.

Die Mittenabstimmung schlägt nur bei UKW-Radio ganz nach rechts aus und wackelt dort beim Sendersuchen etwas, geht aber nicht bis zur Mitte oder auch mal nach links. Bei den anderen Wellenlängen steht die Anzeige genau in der Mitte, ebenso wenn der Braun aus ist.

Viele Grüße
Gerhard
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#4 Beitrag von Norbert » 17.10.2010, 19:37

Hallo Gerhard,

sehr gut, daß Du den Pegelregler noch erwähnt hast. Wenn es sich um Transistoren handelt, kämen nur noch vier in der linken Vorstufe in Frage:

T 505 (BC 147A)

T 506 (BC 157A)

T 507 (BC 414)

T 508 (BC 157)

Hast Du davon alle getauscht? Die Endstufe kann man ausklammern, weil bei voll zugedrehtem Lautstärkeregler kein Knistern mehr zu hören ist. Auch ein BC 414 kann knistern, wenn er auch nicht unter den kritischen Typen aufgeführt ist.

Das Problem der Mittenabstimmung hatte ich bisher noch nie. Für das Instrument selbst gibt es keine Einstellmöglichkeit, es reagiert auf den Nulldurchgang des Ratiodetektors bei korrekter UKW-Abstimmung. Diesen ohne Meßsender und Klirrfaktormesser abzugleichen ist nicht empfehlenswert. Es wäre möglich, daß der Ratio-Elko C 349 (2 µF) Kapazitätsverlust hat, den kann man probeweise ersetzen.

Gruß, Norbert
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#5 Beitrag von derlange » 18.10.2010, 08:48

Norbert hat geschrieben:Das Problem der Mittenabstimmung hatte ich bisher noch nie.
Hallo,

mir ist dieses Problem auch schon untergekommen. Zur Lösung ist ein Abgleich der Ratiomitte gem. Serviceunterlage erforderlich. Leidlich gut kann man sich dafür (sofern keine ausreichende Meßtechnik vorhanden ist) am Feldstärkeinstrument orientieren: max. Feldstärke = Sollwert Ratiomitte.

Grüße
DerLange

P. S.: Der BC 414, sowie die Kameraden von Telefunken (TFK) haben wiederum bei mir noch nie Probleme gemacht.

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#6 Beitrag von Regiefreund » 19.10.2010, 08:41

Lieber Roland,

danke für die Tipps. Status ist, nachdem der 510er über die letzten Tage immer wieder stundenweise an war: Es knistert weniger, leister und nicht so hell wie vorher, aber es knistert immer noch, zumal im Kopfhörer. Ich nehme mir jetzt die T 407 und T 507 vor, die hatte ich bisher nicht ausgetauscht, weil es so in der guten Anleitung von Semih stand.
Kannst Du mir den Ersatztyp nennen, für einen BC 414?
Ansonsten stelt sich die Frage mit vieviel Knistern kann man leben. Der CEV ist 38 Jahre alt. Die beiden BC 308 in der Endstufe gegen BC 558 zu tauschen macht weniger Sinn, weil das Knistern weg ist, wenn die Lautstärke auf 0 steht.

Zur Mittenabstimmung bitte ich Dich auch um Nennung der Type für den Elko C 349, so wie ich ihn dann im Elektromarkt verlangen kann. Auf der Plantine und am Bauteil kann ich die Nennung nicht lesen. Vielen Dank für Deine Hilfe. DerLange schlug vor, einen Angleich gem. Serviceunterlagen vorzunehmen. Wo kann man diese Unterlagen einsehen?

Fragen über Fragen, sorry und Grüße
Gerhard
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#7 Beitrag von roland » 19.10.2010, 14:58

Regiefreund hat geschrieben: Kannst Du mir den Ersatztyp nennen, für einen BC 414?
hallo gerhard,

dank nicht nur mir ... sondern hier im thread haben dir andere mitglieder weitergeholfen :wink: .

für den BC414 kannst du nach meinen unterlagen einen BC184 oder BC 550 nehmen. der elko C 349 ist 2µ elko volt habe ich gerade nicht zur hand...ich schau aber noch nach.

nachtrag: ich habe mir gerade den elkokameraden angeschaut als ich tippe auf 25 V, aufschrift lautet: 25 WVDC. also ich denke wenn du richtung 50 V gehst, kannst du nichts falsch machen. im übrigen wurden auch unterschiedliche varianten gebaut, ich habe auch ein gerät dort ist anstatt des elkos ein tantal verbaut.
herzlichen gruß

roland

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#8 Beitrag von derlange » 20.10.2010, 13:45

C 349 ist in der Schaltung einer Spannung von 2 - 5 V ausgesetzt. Wenn Du heute allerdings einen so kleinen Elko haben willst, wirst Du wahrscheinlich bei 35 V oder sogar 63 V landen. Alternativ kannst Du auch ohne weiteres zu einem Tantal-Typen greifen.


Grüße
DerLange

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#9 Beitrag von Regiefreund » 24.10.2010, 13:22

Liebe Braun-Fans, v. a. Norbert, roland und DerLange,

besten Dank für Eure Hilfe. Status ist nun: alle Transistoren lt. der Anleitung von Semih Tütenek wurden ausgetauscht, einschließlich T407 und T507. Ebenso Transistoren der Endstufe lt. der Anleitung von roland bis auf T601 und T701 (weil anderer Typ: blaues Gehäuse Wert BC308B, die Ersatztype BC557B hätte ich hier aber schon vorrätig).
Ergebnis: Knistern deutlich leister und dumpfer, ich muss die Lautstärke schon deutlich heben um das Geräusch links im Kopfhörer zu hören. Ganz weg geht das Knistern aber wohl nicht?

Weitere Maßnahmen: alle "verdächtigen" T1xx austauschen oder es jetzt so lassen?

Zur Anzeige der Mittenabstimmung: Ich habe den C349 gegen einen neuen 2.2mikroFarad/65V ausgetauscht.
Ergebnis: Das Instrument schlägt nach wie vor voll nach rechts aus. Ich habe den Empfänger nur an einem Kupferkabel als Antennenersatz hängen, nicht an der Hausantenne, weil die digital einspeist. Vermutlich ist auch der Stereodekoder eingeschränkt, weil kein Stereosignal angezeigt wird (grüne Lampe immer aus). Der Feldstärkewerten ist dabei max. 1,5. Der Monoempfang ist aber gut und unverzerrt, schöner warmer Taunussound.

Weitere Maßnahmen: Abgleich der Ratiomitte gem. Serviceunterlagen? Ich glaube das ist garnicht das ursächliche Problem sondern der Dekoder. Ich habe noch einen CEV 520er mit ähnlich schwachem Empfang. Dort schalte ich einen (zeitlich noch so etwa passenden) T-301 als Tuner zu, mit Stereoempfang und mittlerer Feldstärke. Sogar Ö3 kommt hier in München damit rein.

Falls aus Eurer Erfahrung die Möglichkeiten eines technischen Laien und mehr bin ich nicht erschöpft sind, lasse ich den CEV510, "62 Lötpunkte später", mal so stehen und erlaube ihm seine Alterung; oder geht da noch was? Ein tolles Stück Technik- und Designgeschichte ist der 510er allemal.

Liebe Grüße an alle und Danke!
Gerhard
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#10 Beitrag von Norbert » 24.10.2010, 20:59

Regiefreund hat geschrieben:Weitere Maßnahmen: alle "verdächtigen" T1xx austauschen oder es jetzt so lassen?
Hallo Gerhard,

die BC 1XX-Typen würde ich auf jeden Fall alle tauschen. Man bekommt die Geräte völlig ruhig bzw. knisterfrei. Es gibt Fälle, da machen die kleinen Koppelelkos noch Probleme. Tantal-Elkos neigen auch zum Knistern, reguläre Elkos eher zum "brodeln".

Zum UKW-Problem: Miß unbedingt mal die Betriebsspannung an der Z-Diode D 803 im Netzteil, sie sollte 15 Volt betragen. Mit dem Poti R 807 müssen sich am Elko C 806 24 Volt einstellen lassen.

Ein intaktes FM-Empfangsteil des CEV 510/520 ist sehr empfindlich und trennscharf.

Gruß, Norbert
Wenn es nach dem Löten kracht, hast du etwas falsch gemacht.
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#11 Beitrag von Regiefreund » 26.10.2010, 18:10

Liebe Braun-Fans, hallo Norbert,

ich werde über die Woche die restlichen 20 Transistoren BC1xx austauschen. Ein paar Fragen darf ich hoffentlich noch stellen.
Den Wert von T202 auf der unteren Platine kann ich nicht lesen, der zylinderförmige T steckt verdeckt zwischen den kw-/afc-Taster und hat oben eine Kerbe. Ist das auch ein BC 1xx und falls ja welcher?
Tausch der Type BF 194 [untere Platine]? Ersatztyp?
Tausch der T 601/701 (=BC308B) und T 606/706 (=BC ?) [Endstufe, eigentlich ok]?

Zum UKW-Problem: Ich habe nur ein billiges Volt-Meter. Wie messe ich damit an der Z-Diode D 803 (obere Platine?) mit dem schwarzen und roten Stift? Wie lege ich die die Stifte dann am Elko C 806 an? Wenn ich dann am Poti R 807 drehe sollte der Messwert am C 806 34 Volt betragen, damit der Wert an der D 803 15 Volt beträgt? Habe ich das so richtig verstanden?

Mit den besten Grüßen
Gerhard
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#12 Beitrag von henry2 » 26.10.2010, 21:54

Hallo Gerhard,

bevor Du die restlichen 20 BC 1xx auf Verdacht hin austaust (dann mindestens 19 davon ohne wirkliche Notwendigkeit):
Hast Du T 602/702 schon mal überprüft bzw. gewechselt? Bei meinem CSV 510 war der T 602 für vernehmliches Dauerknistern verantwortlich, das nach zunehmender Einschaltdauer des Geräts immer stärker wurde.

Den Übeltäter konnte ich mit Kältespray recht schnell lokalisieren und nach Austausch beider Transistoren (wg. Kanalsymmetrie) herrscht nun seit fast 2 Jahren wieder Ruhe.

Zum Thema T 202: Der gehört zum AM-Oszillator und ist vom Typ BF 342. Er macht sicherlich keine Probleme, sonst könntest Du weder LW, MW noch KW empfangen.

Der BF 194 (T 201) ist für die AM-Eingangsverstärkung zuständig und bildet gleichzeitig die Mischstufe. Auch hiermit hast Du sicherlich keine Probleme.

T203 (BC 147 o. glw.) regelt die AM-Eingangsempfindlichkeit noch vor der ersten HF-Verstärkung. Stark einfallende Sender werden durch ihn mehr bedämpft, schwach einfallende weniger. Weitere Regelungen finden im ZF-Verstärker über die aus D 1001 gewonnene, signalstärkeabhängige Gleichspannung statt. Dies ist also auch kein verantwortlicher Problemkandidat.

Messungen an C 806 und an D 803 bzw. C805:
1. Meßbereich (30 V DC) einstellen. Rote Meßspitze am gekennzeichneten Pluspol des C 806 anlegen, schwarze Meßspitze an Masse. Mit R 807 eine Spannung von 24 V einstellen.

Am Pluspol des C805 sollte sich ohnehin immer eine Spannung von 15 V gegen Masse gemessen einstellen, die durch die Zenerdiode D 803 stabilisiert wird.

Stimmen die beiden gemessenen Spannungen?

Wenn ja: Hast Du schon mal C 351/352 (jeweils 1 µF bipolar(!)) überprüft? Du kannst sie ja mal probehalber durch je 2 polare Elkos mit 2,2 µF ersetzen, die Du in Serie schaltest, indem Du zwei gleiche Pole (z.B. + an +) miteinander verlötest und dann die beiden Minuspole an die Anschlußstellen von C 351 lötest. Das gleiche machst Du für C 352.

Nur Mut, wir werden doch noch gemeinsam die Kiste wieder zum Laufen bringen!

Viele Grüße

henry2

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#13 Beitrag von Regiefreund » 27.10.2010, 21:28

Hallo henry2,

Danke für deine Hilfe und Beschreibung der Funktion einiger Transistoren. Das wäre schön, statt 20 BC 1xx auszutauschen, vorerst nur den T 602 und T 702. Diese Teile waren bisher nicht Thema bei meiner Fehlersuche. Die Teile stecken in der Endstufenplatine, bei mir in recht großer Ausführung mit silberfarbigem Metallgehäuse (Tantal?). Die Aufschrift auf dem T 602 lautet ATES BC 301 4. T 702 ist nur von oben sichtbar und trägt die (wohl gleiche?) Markierung seitlich. Auf einem hier im Forum gezeigten Bild der „Endstufenleiterkarte CEV 520“ stand zum T 602 / T 702: „BC 300-5 (Ersatz=BC141)“. Das hilft mir aber nicht weiter.

Können die vorhandenen T 602 / T 702 problemlos gegen einen Ersatztyp getauscht werden? (auch nicht Tantal)
Kannst Du mir die für mich korrekte Ersatztype nennen? Herzlichen Dank.

Die Messung stelle ich zunächst zurück, bis ich das Knistern weggelötet habe. Ich komme dann gerne darauf zurück. Vielen Dank für die ausführliche Anleitung.

Mit den besten Grüßen
Gerhard
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#14 Beitrag von Norbert » 28.10.2010, 20:27

Hallo Gerhard,

ich würde mich an Deiner Stelle auch erstmal rein auf den "Knisterkanal" festlegen, um die Übersicht nicht zu verlieren:

Pegelregler zudrehen --> Knistern da? Wenn ja --> Lautstärke zudrehen. Knistern weg? Wenn nein --> in der Endstufe die kritischen Typen tauschen. Am besten immer einzeln und danach wieder testen.

Falls das Knistern bei zugedrehtem Lautstärke- und Pegelregler vorhanden ist:

Als Transistoren für den linken Kanal kommen dann nur T 505, T 506, T 507 und T 508 in Frage. Hast Du diese vier mittlerweile getauscht?

Alternativ für den rechten Kanal T 405, T 406, T 407, T 408.

Tantal-Transistoren gibt es nicht, nur Tantal-Elektrolytkondensatoren. Diese sehen im Gegensatz zu den herkömmlichen Elkos wie kleine, farbige Perlen mit zwei Beinchen aus (blau, beige, grün etc.). Aufgedruckt ist die Kapazität in Mikrofarad (µF), die Spannungsfestigkeit und der Pluspol (+).

Gruß, Norbert
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#15 Beitrag von Regiefreund » 28.10.2010, 20:37

Hallo Norbert,

Du hast recht, es ist wohl nicht die Endstufe, kein Tonaber auch kein Knistern wenn der Pegelregler und der Lautstärkenregler ganz zu sind. Ergo: die 20 T1xx tauschen.

Bester Gruß
Gerhard
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#16 Beitrag von Norbert » 28.10.2010, 21:00

Regiefreund hat geschrieben:Du hast recht, es ist wohl nicht die Endstufe, kein Tonaber auch kein Knistern wenn der Pegelregler und der Lautstärkenregler ganz zu sind. Ergo: die 20 T1xx tauschen.
Hallo Gerhard,

nein, Du brauchst auch deswegen nicht alle 20 tauschen :)

Linker Kanal: T 501, T 502, T 503, T 504

Alternativ rechter Kanal: T 401, T 402, T 403, T 404

Ich drücke Dir feste die Daumen, daß der Übeltäter dabei ist bzw. ich bin mir fast sicher. Viel Erfolg!

Gruß, Norbert
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#17 Beitrag von henry2 » 28.10.2010, 21:46

Hallo Gerhard,

T 602 und T 702 sind beide vom gleichen Typ. Als Ersatztypen für den BC 301 kannst Du den BC 341 oder auch den BC 141 einsetzen. Ich würde Dir den BC 141-16 ("16" ist die Kennzeichnung für den erforderlichen Verstärkungsfaktor) empfehlen, den Du z.B. dort: http://www.hinkel-elektronik.de/shop/3529.html für 0,48 €/Stck. bestellen kannst. Wenn Du dort aber als Privatperson bestellen möchtest, geht das nur per Vorkasse.

Ich würde Dir auch nochmals dazu raten, Dir Deine Fehlersuche mit Hilfe von Kältespray eventuell zu erleichtern. Du sprühst damit gezielt verdächtige Bauelemente an. Wenn Du dann einen "Treffer" erzielt hast, verändert sich das Fehlerbild; gerade auch, wenn es sich um solche Fehler handelt, wie Du sie beschreibst oder um zeitweise auftretende Aussetzer bzw. Störungen.

Noch ein Wort zu "Tantal": Hiermit haben Transistoren nichts zu tun. Tantal wird in sogenannten Tantal-Elkos als Material für die Anode des Elkos eingesetzt (Dielektrikum: Tantalpentoxid). Bei "normalen" Elkos bestehen beide Elektroden aus Aluminium (Dielektrikum: Aluminiumoxid). Tantal-Elkos bauen bei gleicher Kapazität und Spannungsfestigkeit deutlich kleiner als normale Alu-Elkos. Sie werden hauptsächlich als Lade- oder "Puffer"-Elkos eingesetzt, sollten aber in signalführenden Pfaden nichts zu suchen haben.

Weiterhin viel Erfolg und viele Grüße!
henry2

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#18 Beitrag von henry2 » 28.10.2010, 22:15

Hallo Norbert und Gerhard,

da ich meine Seite seit einiger Zeit nicht "refresht" habe und zwischendurch etwas anderes machte, habe ich gar nicht mitbekommen, dass Ihr Euch schon ausgetauscht habt. Sorry. Wenn das Knistern bei abgedrehtem Lautstärkeregler weg ist, liegt der Kasus knaxus natürlich im Vorverstärker.

Verändert sich das Geräusch beim Verstellen der Höhen- und Tiefenregler? Wenn nein, liegt der Fehler danach.

Wenn ja: Ist das Geräusch weg, wenn die Balance-Regler ganz zugedreht sind? Wenn nein, liegt der Fehler danach, wenn ja, davor.

Auf diese Weise kann man sich etwas nach vorne tasten und dabei Dinge ausschließen.

Eine andere Methode wäre, beginnend beim 1. Vorstufentransistor mit einem Elko (ca. 2,2 µF/63V) den Signalweg gegen Masse kurzzuschließen. (Immer auf die richtige Polung achten und den Elko danach wieder entladen.) Anschließend genau so vorgehen bei der 2., 3. Stufe usw. Und nicht erschrecken über das laute Knacken im Lautsprecher, wenn Du den Elko anlegst; es schadet nicht, wenn Du den Lautstärkeregler auf ein lautsprecherverträgliches Maß einstellst. Wenn Du an die Stelle kommst, wo das Knistern bei kurzgeschlossenem Signalweg aufhört, hast Du den Übeltäter erwischt. Es ist dann das davorliegende Bauteil.

Viel Spaß dabei,
Gruß henry2

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#19 Beitrag von Regiefreund » 31.10.2010, 18:50

Liebe Freunde des CEV 510/520,

Danke für die Hinweise die ganze letzte Woche über, mittlerweile kann man zumindest einiges ausschließen, der linke Kanal knistert aber weiterhin (im Kopfhörer hörbar bei Pegel voll offen, ab Lautstärkestellung fast oben Mitte; im Lautsprecherbetrieb wäre die Musik „darüber“ schon gut laut). Bei zugedrehtem Lautstärkeregler ist kein Knistern zu hören. Keine Änderung beim Drehen am Höhen- oder Tiefenregler.

A - Knistern
Die Transistoren T401-408 / 501-508 habe ich ausgetauscht, also auch T407/507 (BC414), weiter in der Endstufe T604, 605 / 704, 705. Alle übrigen BCxxx auf den drei Platinen habe ich ebenfalls ausgetauscht, nicht den T201, und T202, Dank an Norbert. Das entspricht den Anleitungen von Semih Tütenek und von Roland (40 Teile !).
Abweichung:
T601 / 701 nicht getauscht wegen anderer Type: blauer BC308B [Ersatztype BC557 ?]
T602 / 702 nicht getauscht wegen anderer Type: ATES BC 301 4, großer blauer Transistor mit Alukappe [Ersatz BC341 oder BC141, Danke henry2]
T606 / 706 nicht getauscht, war bisher nicht Thema einer Anleitung, Type schwer lesbar wohl blauer BC308B [Ersatztype ?]
Fragen:
1. Da bei „Lautstärke aus“ kein Knistern zu hören ist, sollte es nicht die Endstufe sein und diese Transistoren würden ausscheiden. henry2 meint T602/702 dennoch austauschen. Wenn ich diese Transistoren also austauschen soll, könnt Ihr mir bitte die genauen Ersatztypen für T601/701 und T606/706 nennen? Herzlichen Dank.
2. henry2: Wie geht das mit dem Kältespray? So was habe ich noch nie gemacht, gibt es da keinen Kurzschluss? Prüfung über Kopfhörer, was sich dann tut? Die für mich abenteuerlich klingende Methode mit dem „Kurzschließen des Signalwegs gegen Masse“ traue ich mir nicht zu. Danke aber für den Hinweis.
3. Wenn es kein Transistor ist was dann bzw. was nun? Norbert deutete auf „die kleinen Koppelelkos“ und Tantal-Elkos. Wo liegen den diese in Frage kommenden Kameraden?

B - Instrument Mittenabstimmung (schlägt bei UKW-Betrieb voll rechts aus)
1. Ratio-Elko C349 wurde ausgetaucht (Dank an Norbert).
2. Die vorgeschlagenen Messungen mache ich später, wenn das Knistern dann irgendwann doch mal weg ist.

Mit den besten Grüßen
Gerhard
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