Hallo allseits,
diesen Thread nehme ich endlich mal zum Anlass, mich in diesem Forum anzumelden. Ich habe den ursprünglichen Beitrag zum Umbau des T2 auf einen echten Ausschalter in Klaus' Braun-Forum geschrieben und denke, ich darf meinen Text hier noch einmal einstellen, ohne jemandem auf die Füße zu treten.
Freut mich, dass immer noch Interesse an dem Umbau besteht. Bei mir läuft er seit nunmehr einem Jahr ohne Probleme.
Hier also der ursprüngliche Text, nur mit zwei Tippfehlern weniger. Abweichend von meiner damaligen Beschreibung würde ich heute
empfehlen, nach einem GoldCap in stehender Bauform zu suchen (auch wenn diese etwas schwieriger erhätlich ist). Dann kann der GoldCap ohne weitere Umräumarbeiten direkt gegen den Elko ausgetauscht werden -- wie auch in Ulis Bild zu sehen.
Gruß aus Hamburg,
Jürgen
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Gerade habe ich meinen T2 so umgebaut wie vom Gastredner/Vinylfan vorgeschlagen: echter Ausschalter statt Standby, Goldcap für lange Sender-Speicherzeit. Hat allem Anschein nach funktioniert und war auch nicht schwierig; deshalb hier kurz meine Erfahrungen:
1. Echter Ausschalter statt Standby
Der Netzschalter des T2 ist zweigeteilt. Die eigene Versorgung schaltet er nur sekundärseitig (und lässt dabei die Standby-Versorgung stehen). Parallel dazu wird aber ein echter Netzschalter betätigt, der die rückseitigen Steckdosen schaltet. Um auch den internen Trafo "echt" primärseitig abzuschalten, muss seine Zuleitung nur auf die geschaltete 230V-Versorgung der Steckdosen aufgelegt werden:
Die richtige Zuleitung ist die orange-farbige von der kleinen Sicherungs-Platine zum Netztrafo. (Dass die Leitungsfarben in meinem T2 mit den Angaben im Schaltplan übereinstimmen, läßt mich hoffen, dass das auch bei anderen Geräten so ist. Im Zweifel bitte im Schaltplan überprüfen!) Diese Leitung an der Sicherungs-Platine abtrennen -- am einfachsten kurz abkneifen, ablöten ist hier mühsam. Stattdessen wird sie an der geschalteten Zuleitung der vier Steckdosen mit angelötet -- bei meinem T2 waren das die oberen Anschlüsse der Steckdosen. Die richtige Seite ist leicht zu erkennen, da die Versorgungsleitung von dort direkt zum Netzschalter hinter der Frontplatte geht. (Die "falsche" Seite der Steckdosen ist über die Sicherungsplatine dauerhaft mit dem Netz verbunden.) Fertig!
2. Goldcap für Langzeit-Pufferung
Die Senderspeicherung übernimmt IC401, der TC9147(B)P, auf der großen Platine hinter der Frontplatte. Die Pufferung bei Stromausfall erledigt C407, ein 1000µF Elko -- der größte in der Nähe von Pin 42 des IC401. Dieser Elko kann "im Prinzip" einfach durch einen Goldcap ersetzt werden. Eine Kapazität von 0,47F sollte rechnerisch für drei Jahre reichen; ich habe 1F eingesetzt, weil die kleinere Type vergriffen war. Die übliche Ausführung mit 5,5V Spannungsfestigkeit ist geeignet.
Laut T2-Schaltplan ist der Pufferkondensator C407 direkt zwischen 5V und Masse geschaltet. Das wäre für einen Goldcap nicht gut, da dann ein leerer Kondensator mit sehr hohem Strom aufgeladen würde; das mögen die Goldcaps nicht. In meinem T2 war aber neben dem C407 bereits ein Widerstand R485 auf der Platine, der im Schaltplan nicht vorkommt. Dieser ist mit dem Kondensator in Serie geschaltet ist und begrenzt den Strom. Bestückt war knapp 1kOhm; ich habe auf 390 Ohm reduziert, damit der große Goldcap in ca. 1h wieder voll aufgeladen wird.
Elektrisch also alles problemlos; mechanisch wird es zunächst etwas eng: Ich habe Goldcaps nur in der typischen breiten Bauform (20 mm Durchmesser) bekommen. Da der Elko C407 nur 10 mm Durchmesser hat, ist nicht genug Platz, um ihn einfach durch den Goldcap zu ersetzen. Immerhin stimmt das Rastermaß der Anschlüsse (5 mm). Der Goldcap lässt sich auch schlecht auf der Platinenunterseite bestücken, da er relativ hoch baut und außerdem mit seinem Korpus die Lötaugen verdeckt. Daher habe ich die umliegenden Bauteile ausgelötet und auf die Unterseite verlegt: 2 keramische Kondensatoren (C405, C406), einen kleinen Elko (C412, liegend montieren, Polung beachten) und den bereits erwähnten Widerstand R485. Diese Bauteile lassen sich problemlos auf der Platinenunterseite unterbringen und von unten einlöten. Auf der Platinenoberseite herausragende Anschlußdrähte mit einem Seitenschneider bündig abschneiden!
Damit ist dann genug Platz, um an der C407-Position auf der Oberseite der Platine den Goldcap einzulöten. Wie bei normalen Elkos ist sein negativer Anschluss markiert. Der Bestückungs-Aufdruck der Platine zeigt bei den Elkos jeweils ein "+" am Pluspol.
Edit vom 27.02.2011: Der Goldcap-Einbau ist mittlerweile einfacher zu lösen - bitte diesen Beitrag lesen.
Das war's! Mein T2 schaltet sich jetzt vollständig aus und behält trotzdem bei Abschaltung seine gespeicherten Sender. Die 1000*48 Stunden Dauertest für die Speicherung stehen allerdings noch aus...
Jürgen