Verstärker A 501, hoher Fiepton in den ersten 5 Minuten

Mit der Studio Line hat Braun zwischen 1978 und 1981 das HiFi-Konzept slim line eingeführt.
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clausca
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Verstärker A 501, hoher Fiepton in den ersten 5 Minuten

#1 Beitrag von clausca » 10.05.2020, 13:00

Ein Hallo an die Braun Spezialisten,
Ich habe nach Jahren meine Braun Anlage (A 501, TS 501, PS 550, 2x SM 1001) wieder in Betrieb nehmen wollen.
Nach dem Einschalten des Verstärkers A 501 fiepen beide Kanäle in einem hohen lauten Ton (ca. 8 khz). Das auch, wenn der Lautstärkeregler auf 0 steht.
Auch wenn ich auf den 2 Lautsprecherkanal umstecke das gleiche Bild.
Nach ca. 5-7 Minuten wird der Fiepton schnell leiser und ändert sich in einen Prasselton (wie Funkenüberschlag) dann ist Ruhe. Wenn ich dann wieder aus- und einschalte ist der Fiepton weg. Erst wenn ich nach längerer Ausschaltzeit (über Nacht) einschalte, ist der Ton wieder für ca. 5-7 Minuten da.
Sieht das nach einem Wärmefehler aus und wo fang ich da an zu suchen?
Den Entstörkondensator habe ich bereits erneuert.
Wenn ich übrigens beide Lautspecherschalter gleichzeitig gedrückt habe, ist kein Ton mehr zu hören. Aber das hat wohl nichts mit dem hohen Fiepton zu tun.
Aber ich könnte dann wohl auch keine 4 Lautsprecher gleichzeitig betreiben.
Gibt es jemanden im Forum, der mir mit diesen Problemen weiterhelfen kann.
Schon mal vielen Dank im Voraus.
Herzliche Grüße
Christian

gecko10
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Re: Verstärker A 501, hoher Fiepton in den ersten 5 Minuten

#2 Beitrag von gecko10 » 10.05.2020, 17:50

Hallo Claus:Wenn auf beiden Kanälen gleich,würde ich von einem defekten Elko in der Stabilisierten Spannungsversorgung ausgehen.Evtl. C 813, 814 und 815 tauschen.Dann gibt es noch die Elkos C804,803 und 805 für die 15V,aber als erstes die erstgenannten.
Gruss
Gerhard

clausca
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Re: Verstärker A 501, hoher Fiepton in den ersten 5 Minuten

#3 Beitrag von clausca » 11.05.2020, 11:37

Hallo Grehard, super Danke für den Tipp. der C 813 sieht beim genauen hinsehen auch komisch aus. Als wäre Blütenstaub drauf und ganz feine Risse an der Seite (Bild). Ist mir beim groben Drüberschauen gar nicht aufgefallen. Den werde ich mir heute besorgen. Melde mich wieder.
Danke für die schnelle Reaktion.
Herzlichen Gruß
Christian

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gecko10
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Re: Verstärker A 501, hoher Fiepton in den ersten 5 Minuten

#4 Beitrag von gecko10 » 11.05.2020, 12:32

Hallo Christian,die anderen ROEs am besten auch gleich wechseln,die Kunststoffgehäuse werden oft undicht.
Gruss
Gerhard

clausca
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Re: Verstärker A 501, hoher Fiepton in den ersten 5 Minuten

#5 Beitrag von clausca » 11.05.2020, 14:24

Hallo Gerhard, danke für den Hinweis.
Jetzt habe ich gerade einen Elko gekauft. Ist es korrekt dass 100/40 bedeuted 100µF /40Volt?
Wenn die 100µF stimmen baue ich den C 813 erstmal ein und schaue obs funktioniert. Dann kümmere ich mich um die anderen 2 Elkos (C605 und C705), die bei genauerem Hinsehen mit einer Lupe auch Haarrisse haben.
Grüsse
Christian

gecko10
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Re: Verstärker A 501, hoher Fiepton in den ersten 5 Minuten

#6 Beitrag von gecko10 » 11.05.2020, 15:53

Ja die erste Angabe steht für die Kapazität,die zweite für die Spannung,die sollte beim Ersatz gleich oder höher sein.
Gruss
Gerhard

clausca
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Re: Verstärker A 501, hoher Fiepton in den ersten 5 Minuten

#7 Beitrag von clausca » 11.05.2020, 18:53

Guten Abend Gerhard...........es funktioniert. Danke nochmals für den Tipp.
Allerdings steht auf dem Elko 100µ und 35V. Sollte ich mich noch um einen mit höheren Volt Zulassung kümmern. Oder kann ich das so lassen. Wo liegt das Risiko?

Noch eine Frage. Da ich jetzt ein leichtes Brummen mit offenem Phono Eingang höre habe ich mal das Chassi gegen Steckdosen Erde verbunden. Dann ist der Brumm weg. Nun messe ich zu meinem Erstaunen 89V~ Chassi gegen Steckdosen Erde.
Ist das normal? Da das Netzkabel mit einem Euro Stecker versehen ist gibt es wohl keine Erdung. Auch wenn ich den Netztstecker rumgedreht einstecke bleibt der Brumm.
Grüße
Christian

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Re: Verstärker A 501, hoher Fiepton in den ersten 5 Minuten

#8 Beitrag von gecko10 » 12.05.2020, 07:02

Hallo Christian,ich würde da lieber einen mit 60V nehmen,damals waren die Elkos größer,deshalb vermutlich der 40V Typ.Das Brummen könnte über das Antennenkabel kommen.
Gruss
Gerhard

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Re: Verstärker A 501, hoher Fiepton in den ersten 5 Minuten

#9 Beitrag von wickerge » 12.05.2020, 13:29

Hallo Christian,
viele Plattenspieler haben daher ein extra Erdungskabel, dass man dann an einer Gehäuseschraube des Verstärkers festklemmt (hat am Ende so eine offene, u-förmige Öse). Kannst Du einfach bei Deinem Plattenspieler nachrüsten.

Herzliche Grüße
Gerhard

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Re: Verstärker A 501, hoher Fiepton in den ersten 5 Minuten

#10 Beitrag von clausca » 15.05.2020, 20:35

Hallo, das Problem ist behoben........Danke Gerhard.
Habe prophylaktisch alle plastik Elkos gegen Neue ausgetauscht. Kosten ja nur Cent Beträge.
Die gemessenen 89V~ Chassis gegen Steckdosen Erde sind wohl eine induktiv/kapazitiv eingekoppelte Spannung (Trafo?). Mit einem Kondensator Chassis gegen Steckdosen Erde sind die 89V~ weg.
Damit ist dieses Thema abgeschlossen.
Herzlichen Gruß
Christian

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Re: Verstärker A 501, hoher Fiepton in den ersten 5 Minuten

#11 Beitrag von alpine » 30.05.2020, 12:04

Ja die Roederstein Elkos platzen gerne, vor allem die die viel Spannung vertragen müssen. Dein 100uF/40V ist ein gutes Beispiel.
Ich würde gleich die zwei Netzteilelkos austauschen (470uF und 2200uF von Frako). 470uF war bei mir durch. Nimm immer nächst grosse Spannung (z.B. 50V oder 63V, statt 40V) und danach prüfe die Gleichstromversorgung (bzw. stelle sie wieder auf 30V).

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