Merkmale eines gebrauchten C4. Wo gibts Kabel/Stecker für die externe Rauschunterdrückung?

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digiview
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#31 Beitrag von digiview » 16.06.2014, 23:06

Hallo Uli,

Ich weiß nicht, was Ihr mit den Schnittstellen am C4 mit highcom wollt.
Meiner Meinung nach wurden externe HighCom Varianten zwischen Verstärker
und Tapedeck schaltbar gehängt. z.B. Hobbythek

Bei HighCom ist der Compander für den gesamten Dynamikbereich ausgelegt, im Gegensatz zu Dolby wo nur die Höhen angefaßt werden.

Passt der Expander nicht mehr zur Aufnahme (z.B. gealterte Kassetten) hört sich das fürchterlich ( Pumpen der Aufnahme) an.

Dirk

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#32 Beitrag von Friedel » 16.06.2014, 23:14

Ok, der Thread ist schon sehr vollgemüllt und nun noch was von mir für Paparierers Seelenheil.

High Com ist ein System, was zwischen Quelle und Recorder geschaltet wurde.
Wie gesagt, ich hatte 2 Bausteine für Hinterband Kontrolle.

Es ist doch mal wünschenswert, dass diese C4 Schnittstelle mit Leben gefüllt wird. Ich selber habe da keine Erfahrung mit, nutze de C4 eh nur noch als Möbelstück.

Mütze
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#33 Beitrag von Mütze » 17.06.2014, 02:20

Ja, High-Com wurde, wie fast alle externen Rauschunterdrücker, an die Line-Ausgänge und Eingänge gehängt.
Das bedeutete aber, dass auch an den externen Geräten ausgesteuert und geschaltet werden musste und nochmal eine Kiste, optisch total anders, im Sichtfeld rumsteht.

Die speziellen Buchsen des C4 (Novum) lassen es aber zu, dass ohne Eingriff ins Gerät ein Rauschunterdrückungssystem angeschlossen werden kann, die Bedienung bleibt gleich. Es verhält sich exakt als wäre es eingebaut, und wird von den entsprechenden Knopfen am C4 ein/aus geschaltet. Und das Ganze ist billig. Man benötigt zum Abspielen praktisch nur 2 der kleinen High-Com-Platinen, 2 Trimmpotis zum einmaligen Abgleich, ein bisschen Verdrahtung und eine 18 V Stromquelle. Wenn auch aufnahme gefragt ist, braucht man das ganze doppelt (ausgenommen Stromquelle). Das ist für jemand der in seinem Leben öfter mal ein bischen mit Elektronik gebastelt hat ein Kinderspiel.
High-Com ist, besonders mit der letzten Modifikation (kleine Huckepack-Platine auf den Bausteinen) fast das Beste was es bezüglich Rauschunterdrückung im Privatbereich gab/gibt.
Ich hab mir Sonntag sicherheitshalber noch ein CN750 für 20 Euro bei eBay ersteigert).

Passt der Expander nicht mehr zur Aufnahme (z.B. gealterte Kassetten) hört sich das fürchterlich ( Pumpen der Aufnahme) an.

Nein. Wenn das passiert sind das andere Ursachen z. B. Kontakt oder/und Schalterprobleme, falsche Einstellung, dreckige Köpfe usw. usw.
Ein High-Com reagiert sehr viel weniger hörbar auf Frequenzgang oder Pegelfehler als z. B. ein Dolby-System. Allerdings stärker auf tieffrequente Störungen z. B. Rumpeln und Dropouts. Wenn ein Gerät mit High-Com lange rumsteht, gibts fast immer Probleme. Weil die Platinen meistens simpel gesteckt sind, gibts häufig Kontaktprobleme und wenn die Kondensatoren im Recordernetzteil breit sind und evtl. sogar die Stabis angeknackt sind, dann läuft nichts mehr anständig bei High-Com. Aber das sind ganz normale Alterserscheinungen die in jedem Fall besitigt werden sollten wenn man mit den alten Geräten richtig Spass haben will. Das solltet Ihr Braun-Fans ja kennen.

Ich hab ein paar 100 mit High-Com bespielte Kassetten schön verpackt im Keller. Alle direkt von LP oder auch CD bespielt. Die liegen größtenteils über 30 Jahre da rum (alle möglichen damals als gut bekannte Sorten, bei etwa der Hälfte dürfte es sich um Reineisen-Kassetten handeln. Alle mit Eumig FL-1000, ASC-3000 bzw. Revox B215 und CN 750 aufgezeichnet.

Als ich jetzt nach Jahren von einem Freund einen kaum benutzen Telefunken RC-300 (mit High-Com) geschenkt bekam, wollte ich den natürlich mal ausprobieren. Also bin ich in den Keller und hab mir die am leichtesten greifbare Kassette gegriffen. Auf der war eine alte Schallplattenaufnahme von Trio. Mein Erstaunen war gewaltig als ich feststellte, dass die Kassette immer noch hervorragend Klang. Das wollte ich jetzt genau wissen, also hab ich mir per eBay die alte original LP im Bestzustand besorgt (auf CD gabs die bis heute nicht). Ab in die Waschmaschine und dann, nach dem Herstellen von Pegelgleichheit mit der Platte verglichen (die knistert übrigens nicht ein bischen).
Riesige überraschung: kein Klangunterschied feststellbar. Ich hab dann beide Versionen digitalisiert (48 kHz, 24 Bit) und mein Freund hat sie von meinem Server gesaugt (der ist deutlich jünger als ich). Auch er kann keinen Klangunterschied feststellen. Einige Lieder der LP gibts auch als CD. Auch die haben wir damit verglichen. Klanglich kann ich auch da keine Unterschiede ausmachen, mein Freund schon, er empfindet die Lieder von der CD als kälter, sonst nichts. Positiv aufgefallen ist mir dabei auch die unglaublich gute Klangqualität der Scheibe von Trio. Dagegen ist fast alles was man heute im normalen Pop-Bereich bekommt klanglich richtig mies.

Dies Erlebniss hat dazu geführt, dass ich mir wieder einen Recorder zugelegt habe der optisch zu meiner Anlage im Wohnzimmer passt, also den C4 zu meinen T&A-Geräten.
Da kann ich einfach keinen silbernen Revox oder Ähnliches zugesellen. Versaut das ganze Bild im Wohnzimmer. Es gibt zwar nen schwarzen Revox (S), da der aber kein High-Com hat, müßte ich das CN-750 dazu packen, das ist zwar gut, aber optisch richtig krank. Sieht aus wie ein flacher, silberner Traktor).

So, jetzt reichts erstmal für ein paar Tage. Ich schätze am nächsten Wochenende werde ich mal versuchen die besagten Buchsen zu nutzen. Dann hab ich alle Teile zusammen. (hoffentlich passen die Stecker).

PS. für das neue CN 750 brauche ich neue Huckepackplatinen um das auf den letzten Stand zu bringen. Die Dinger sind fantastisch, man hört absolut nicht mehr, dass ein Rauschunterdrücker beteiligt ist. Weis jemand eine gute und günstige Quelle die mir eine Platine ätzen kann? (Euro Format, 100 x 160) das ergibt dann 14 winzige Huckepackplatinen. Oder hat jemand evtl. sowas noch rumliegen?

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#34 Beitrag von v/d/b » 17.06.2014, 06:23

Moin,
Mütze hat geschrieben:Weis jemand eine gute und günstige Quelle die mir eine Platine ätzen kann?
Sofern Du auf Lötstopplack und Beschriftung verzichten kannst, würde ich mal bei Dirk Ruffing anfragen.
Das Layout kannst Du entweder mit einem der üblichen Programme erstellen, er nimmt aber auch .pdf Dateien als Vorlage.
Ansonsten fällt mir noch platinenbelichter.de ein. Da fehlt mir aber die eigene Erfahrung.

Viele Grüße
Thomas

Mütze
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#35 Beitrag von Mütze » 17.06.2014, 09:25

Herzlichen Dank. Hab noch ein direktes Angebot eines Users bekommen. Wenn das nix wird, frag ich bei Dirk Ruffing an.

Ach so, theoretisch könnte das auch selbst erledigen. Das komplette Semiprofessionelle Werkzeug ist da. Aber leider ist das auch alles alt. Beim Belichter müßte ich mindestens den Schaumstoff erneuern, ob das Ätzbecken noch dicht ist (ähnlich einem schmalen Aquarium) und die Umwälzpumpe noch funktioniert weis ich nicht. Das Schlimmste: es ist über 30 Jahre her, ich bin alt geworden. Keine Ahnung ob ich das noch hinkriege ohne Säure zu verkleckern. Der Aufwand und das Risiko ist mir zu hoch. Die Chemikalien sind auch keine da. Ich wohne inzwischen auf dem Land, früher bin ich mal eben um die Ecke in einen Elektronikladen (Berlin) gefahren und hab alles gekriegt. Jetzt müßte ich dafür über 100 km fahren. Schon schlimm genug, dass ich für eine Handvoll Bauteile mehr Porto zahlen muß wie die Bauteile kosten. Und wehe ich hab beim Bestellen ein Bauteil vergessen oder kriege vom Versender die Nachricht (wie jetzt gerade von Reichelt) "der Elko xyz ist nicht lieferbar, den Rest haben wir soeben ausgeliefert". also nochmal Porto für einen Cent-Artikel.

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