A2 wiederbeleben

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GER
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A2 wiederbeleben

#1 Beitrag von GER » 26.01.2010, 00:22

Hallo allerseits. Da hier im Forum noch nicht so viel los ist, mache ich mal ein neues Thema auf für meinen A2.
Habe ihn als defekt von einem Kumpel bekommen. Wenn ich meine Quelle an den Main In hänge, läuft er gut. -> Endstufe geht noch. Nur der Vorstufe ist kein Muckser zu entlocken.

Da ich für die langen Winterabende noch eine Beschäftigung brauche, und außerdem kein Geld habe für eine professionelle Instandsetzung, möchte ich das selbst machen. Bin Handwerklich relativ geschickt, löten kann ich auch. Nur habe ich leider (noch) nicht so den Plan von der Elektronik. Hoffe also auf Hilfestellung eurerseits.

Beim öffnen des Gerätes wurde dann schnell klar, dass ich nicht der erste bin, der an diesem Verstärker Hand anlegt. Ausgenudelte Schrauben, Lötstellen neueren Datums, ein geflickter Eingangswahlschalter.
Aber auch keine offensichtlich kaputten Lötstellen.

Nur ein Bereich auf der Platine kommt mir spanisch vor. Hier befinden sich 3 Transistoren (zumindest denke ich, dass es sich um Transistoren handelt?). Einer hat nen Kühlkörper, die anderen beiden nicht. Die werden sau heiß. Die Platine ist schon dunkelbraun, und die Lötstellen auf der Rückseite sehen auch irgendwie ungesund aus. Ist das normal, oder vielleicht der richtige Ort, um der fehlenden Funktion auf die Spur zu kommen?

Viele Grüße,

GER


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#2 Beitrag von Vinylfan » 26.01.2010, 13:31

Nicht viel los hier? :roll: Ich finde schon! :D

Na ja, egal. :wink: Wilkommen im Forum!!! :beerchug:

Also, die Transistoren werden in der Tat sehr heiß, was meistens schlechte Lötstellen am Unterboden zur Folge hat. Dass die Platine dunkelbraun wird von Der Hitze ist durchaus normal.

Löte auf jeden Fall mal die Transistoren nach, wenn das bei Deinem A2 nicht schon gemacht wurde. Du sagtest ja, da wurde schon gelötet.

Bei der Gelegenheit würde ich auch die umliegenden Elkos austauschen, am besten mit Panasonic FC 105°C Typen. Der Elko C816 (818?), in Deinem Bild über den Transistoren sieht aus als hat er viel Hitze abbekommen. Das kann man an der geschrumpften Plastikhülle erkennen.

Ob dadurch Dein Fehler weggeht kann ich Dir nicht sagen. Wohl nicht, den de Teil gehört zur Stromversorgung. Wäre hier was fehlerhaft würde auch Deine Endstufe nicht gehen. Ganz sicher bin ich mir aber nicht.

Es schadet aber auf jeden Fall nicht, hier nachzuarbeiten.

Die 4 großen Filterelkos (im Bild ganz unten) sehen bei Dir auch leicht nach oben gewölbt aus. Kann aber auch an dem Foto liegen, ich weiß es nicht. Die werden aber nicht der Grund sein dass bei Dir NUR die Vorstufe nicht geht.

Hast Du mal versucht, alle Potis und Schalter, die hinter der Abdeckkappe versteckt sind wild zu bewegen? Hier macht oft der Balancepoti Probleme, das kann dann du einem kompletten Ausfall der Vorstufe führen. Durch Bewegen kann man sehen, ob es daran liegt.

Falls das nicht der Fall ist, würde ich mal den Fehler in dem Vorverstärkerteil suchen. Zu finden direkt hinter der Frontplatte. Hier gibt es auch einige warmwerdenden Transistoren und Widerstände, deren Lötstellen manchmal schlecht sind.

Ansonsten mußt Du noch auf andere Tips der wahren Experten warten, oder mal meinen Fred zu Überholung des A2 durchlesen. Vielleicht hiflt es Dir ja.

Braun A2 Reparatur

:beerchug:

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#3 Beitrag von Uli » 26.01.2010, 13:46

Hallo GER,

Beim Nachlöten der Elko´s, Transis, Gleichrichter und anderen Kleinteilen würde ich zuvor mit Lötlitze arbeiten und die alten Lötstellen vom Zinn befreien und dann neu löten. Weniger Lot ist da mehr!
Kontrolliere zusammen mit dem Schaltplan, ob die Ströme rauskommen die auch rauskommen sollen!
Wenn Du genügend Platz hast, setzte an die Transis Kühlkörper!

Ich schaue heute Abend mal in den Schaltplan.

Viel Glück!

Gruß... Uli

GER
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#4 Beitrag von GER » 26.01.2010, 15:12

:D
Dass "nicht viel los" war ja nicht böse gemeint. Sagen wir, es ist noch alles gut überschaubar.

Vielen Dank schonmal für eure Antworten. Der Bereich um die Transistoren sieht also immer so aus. Komisch, dabei sind doch in der Platine sogar schon Bohrungen für die Kühlkörper vorhanden.

Klar, nachlöten kann man immer, aber da mir keine einzige kritische Lötstelle aufgefallen ist, wird das mein Problem wohl eher nicht beseitigen.

Defekten Balancepoti würde ich mal ausschließen. Habe schon ziemlich viel gesteckt und gedreht. Kein Mucks. Auch aus den Anschlüssen, die zum Tapedeck gehen kommt nix raus.

@Vinylfan: Den Vorverstärkerteil hinter der Frontplatte werde ich mir heute abend mal genauer betrachten. Deinen Thread zur kompletten Revision kenne ich natürlich. Er hat mich eigentlich erst dazu gebracht, den kaputten Verstärker zu kaufen. Nur meiner sieht innen bei weitem besser aus, als deiner. Deshalb ist meine Motivation, alle Elkos zu tauschen, und die Platinen neu zu verlöten im Moment eher gering.
Wenn ich den Fehler gefunden habe, werde ich mir das nochmal überlegen.

Habt ihr nen Tipp für mich, wo ich einen Schaltplan herbekomme?
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#5 Beitrag von Vinylfan » 26.01.2010, 16:01

Oh je, ich wollte mit meinem Beitrag echt niemanden dazu verleiten, einen kaputten A2 zu kaufen. Tut mir leid. Hoffentlich bekommst Du den wieder hin. :D

Stromlaufplan des A2/2 (mit CD-Eingang) kann ich Dir scannen und schicken, den anderen finde ich gerade nicht.

Ansonsten kann ich Dir glaube ich wenig helfen. Ferndiagnose ist immer schwierig und ich bin ja nicht so der Experte. Aber warte mal ab, es gibt bestimmt hier noch Leute, die mehr wissen.

Sicherungen sind alle OK? :roll:

GER
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#6 Beitrag von GER » 26.01.2010, 23:55

Vielen dank für den Schaltplan. Ist angekommen. Ferndiagnosen sind natürlich schwierig. Ich dachte halt, ihr könnt mir ein wenig auf die Sprünge helfen.

Habe übrigens was entdeckt. Preisfrage: kann ein Kondensator auslaufen wenn er sein Leben aushaucht?

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#7 Beitrag von Norbert » 27.01.2010, 00:14

Hallo GER,

auch von mir ein herzliches Willkommen in unserer Runde :D
GER hat geschrieben:Habe übrigens was entdeckt. Preisfrage: kann ein Kondensator auslaufen wenn er sein Leben aushaucht?
Frage an Radio Eriwan: Im Prinzip ja :wow: Ist das Zeug noch flüssig? Das sieht mir auf dem Bild eher wie Klebstoff aus. Gerade bei Geräten fernöstlicher Produktion werden div. Bauteile gerne mit Klebstoff fixiert.

Gruß, Norbert
Wenn es nach dem Löten kracht, hast du etwas falsch gemacht.
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#8 Beitrag von GER » 27.01.2010, 00:30

Jau, meinte zuerst auch, dass es sich um Klebstoff handelt. Nix weiter bei gedacht. Die Soße ist zäh wie Kleber. Aber warum sollte ausgerechnet dieser eine Kondensator eingeklebt werden und sonst keiner.
Widerstand konnte ich jedenfalls auch keinen messen.
Hab ihn jetzt mal ausgelötet. Er sieht nicht mehr gut aus. Morgen werde ich mal nen neuen einbauen. Bin ganz zuversichtlich.
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#9 Beitrag von Wilhelm » 27.01.2010, 00:45

Hier handelt es sich garantiert um Klebstoff. Viele der groesseren Elkos wurden bei den Geraeten der Atelier-Serie zusaetzlich mit Kleber fixiert.

Gruss
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#10 Beitrag von Uli » 27.01.2010, 08:05

Es ist Klebstoff, bei meiner R4 Revision bekam ich diesen nur mit dem Lötkolben runtergebruzzelt. Dieser Kleber ist sogar Nitro-Verdünnungs-Ressistent ! Lt. einer Serviceanweisung von Braun sollte dieser Kleber um Widerstände und Elko´s entfernt werden, da es zu Krichströmen kommen kann!
Andreas (Alias Gulugulu) hat bei seinem R2 ein Bild gemacht, wo der Elko ausgelaufen oder explodiert ist ... also möglich ist alles.

Wenn Du Ihn neu machst, empfehle ich Dir gleich Panasonic 105°C Typen zu verwenden. Die Panasonic´s der Blau-Gold-Reihe haben das Kürzel "EEUFC". RS liefert diese frachtfrei. Ist etwas mühselig diese aus der großen Auswahl bei RS ausfindig zu machen, aber es gibt einen Trick: gebe "EEUFC" in das Suchfenster ein, dann kommt eine Liste mit den Kapazitäten. Sie sind etwas teurer als die von anderen Herstellern, aber so viele brauchst Du ja garnicht!

Gruß... Uli

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#11 Beitrag von GER » 27.01.2010, 22:59

Ihr hattet natürlich recht. Klebstoff.
Eben konnte ich am ausgebauten Elko einen Widerstand messen. Warum ich das gestern nicht hinbekommen habe, kann ich nur vermuten. Ich schätze es lag an der Kombination von Feierabendbier, vorgerückter Stunde und mangelnder Erfahrung.

Uli, dei Tipp mit RS ist Gold wert. Leider einen Ticken zu spät, da ich schon einige Elkos bei Conrad gekauft habe.

Nächste Woche habe ich frei, da kommen wir hoffentlich ein bisschen weiter.
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#12 Beitrag von Wilhelm » 28.01.2010, 01:40

Bitte nicht als Schulmeisterei auffassen, aber welchen Widerstand hast Du an dem Kondensator gemessen? Nur damit ich Dich richtig verstehe, meinst Du die Kapazitaet oder den ESR (Equivalent series resistance) des Elkos?

Gruss
Wilhelm

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#13 Beitrag von GER » 28.01.2010, 11:10

Um die Kapazität zu messen fehlt mir das Gerät. Ich habe einfach den ohmschen Widerstand gemessen. Wenn der Elko komplett über den Jordan ist, dürfte ja gar kein Strom mehr fließen. Wenn er einen Kurzschluss hat, sollte er einen ganz kleiner Widerstand haben.

Klar, korrekte Funktion kann ich damit nicht überprüfen. Aber wenn ich gar keinen Widerstand messen kann, ist der Elko auf jeden Fall kaputt.

Klingt übrigens gar nicht Schulmeisterlich von dir. Ich habe ja schon geschrieben, dass ich in puncto Elektronik blutiger Anfänger bin.
Für Tipps und Korrekturen bin ich also immer Dankbar.
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#14 Beitrag von Uli » 28.01.2010, 11:26

Hallo GER,

hier sind ein paar Basic´s über die Elko Messung.
Lese Dir mal das Kapitel über die ESR Messung durch... sehr interessant!

Gruß... Uli

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#15 Beitrag von GER » 02.02.2010, 02:32

:D :D :D :D :D :D :D :D :D :D

Habe mal mit dem kompletten Elkotausch begonnen. Zuerst die kleine Platine mit den Bass-, Treble- und Balancepotis. Dann die obendrüber mit den Schaltern. Dann Funktionstest. Überraschung: er spielt wieder!
Leider nicht Fehlerfrei.
Beim Drehen des Eingangswahlschalters hab' ich die Musik auf einmal nur noch recht leise gehört. Egal was ich am Lautstärkepoti gedreht habe, die Lautstärke blieb unverändert. Und auch drehen am Eingangswahlschalter brachte nichts mehr. Egal welche Stellung, ich hörte nur meine leise Auxquelle.
Nach einigem Rumgedrehe, An- und Ausschalten und etwas Zeit, gings dann wieder super. Nur rechts etwas leiser.

Daher meine Vermutung, dass das Poti vom Eingangswahlschalter nicht mehr richtig geht. Ist das nachvollziehbar?
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#16 Beitrag von Uli » 02.02.2010, 07:46

Hallo Ger,

also, es kann am Eingangswahlschalter liegen, dieser wird über einen Bowdenzug nach hinten auf einen Schiebeschalter gelenkt. Der Bowdenzug schlackert gerne mit der Zeit aus, so das es sein kann, das der Schiebeschalter auf der Vorverstärkerplatine nicht richtig eingerastet ist. Leider wirst Du Dir einen Teileträger aus der Bucht schießen müssen, da es diese Regler nicht mehr zu kaufen gibt. In der Regel sind die linken Wahlschalter besser in Schuß, da sie seltener benutzt werden.
Testen kannst Du es übrigens, in dem Du den Bowdenzug vom Schalter abklickst und mal von Hand den Schieber hinten betätigst.
Meist sieht man aber auch an den Zahnradritzeln am Steller vorn, ob der Bowdenzug noch greift.

Gruß und viel Erfolg.... Uli

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#17 Beitrag von Vinylfan » 02.02.2010, 10:51

Funktionieren die Tape1 und Tape 2 und CD Eingänge noch? Ist es nur der AUX Eingang, der Probleme macht?

Das wäre mal zu testen.

Ansonsten:

Der Eingangswahlschalter hat einen Schalter (und kein Poti, nicht als Belehrung auffassen, bitte :D ), aber Deinen Verdacht habe ich auch. Hier könnten die Kontakte korrodiert sein.

Deshalb würde ich es erst mal mit einer Kontaktreinigung des auf der hinteren Platine aufgelöteten Schalters probieren. (Das Teil, wo der von Uli beschriebene Bowdenzug endet.)

Eventuell reicht es, einen Schuß Oszilllin T6 da reinzusprühen und dann den Schalter gut zu betätigen.
Ob Du die Fähigkeiten hast, den Schalter auszubauen und dann erst zu reinigen, mußt Du natürlich selber entscheiden. Ich hab es noch nie gemacht und kann hier deswegen auch keine Tips geben. :(
Aber es birgt sicher ein gewisses Risiko, deshalb würde ich es auch nicht empfehlen, wenn der Schalter nicht 100%ig als Fehlerquelle identifiziert ist. 8)

Ansonsten kann es auch sein, daß die mechanische Betätigung des Schalters irgendwo einen Wackler verursacht. Will sagen: durch das Drehen des Schalters vibriert ja alles ein bißchen. Das kann auch irgendwo anders einen Wackelkontakt auslösen, was zumindest erkären würde, das es bei Dir manchmal funz und manchmal halt nicht.


Grüße

:beerchug:

GER
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#18 Beitrag von GER » 02.02.2010, 14:07

Also der Mechanische Teil (Ritzel und Zug) ist einwandfrei. Ich sehe ja beim Betätigen des Schalters, wie sich hinten dieses Faderähnliche Bauteil bewegt. Da gibt es kein Spiel, nichts schlackert.

Wenn der Fehler da ist, betrifft er alle Eingänge. Ein leises Signal, dass sich nicht mehr pegeln lässt, zusammen mit einem deutlichen Brumm.

Seid ihr euch sicher, dass dieser Fader/Schiebeschalter einrastet? Wenn ich bei meinem den Bowdenzug abmache, kann ich ihn stufenlos verschieben. Beim Tapewahlschalter ist das übrigens auch so. Das Einrasten kommt doch nur vom Drehknopf.
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#19 Beitrag von Uli » 02.02.2010, 14:42

Stimmt schon, der Schieber ist stufenlos, da hast Du recht. Die Rasterung kommt nur vom Drehknopf. Betätigst Du Ihn von Hand, sollten sich die Eingänge schalten lassen. Die ungefähren Positionen kannst Du in der Stellung vom baugleichem Nachbarn abschauen. Wenn der Schalter von Hand positioniert keinen Eingang schaltet, solltest Du Dir den Schaltplan raussuchen und mal vorsichtig einen Eingang (zB Aux) von Hand brücken.
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Alles nur, wenn Du es Dir zutraust, also auf eigene Gefahr, wenn Du Dir nicht sicher bist.... bringe das Dingen weg!

Viel Glück... Uli

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#20 Beitrag von Wilhelm » 02.02.2010, 15:11

Auch ich wuerde auf den Eingangswahlschalter tippen. Mein bevorzugtes Kontaktspray ist "Gold 2000."

Gruss
Wilhelm

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#21 Beitrag von Vinylfan » 02.02.2010, 15:47

GER hat geschrieben: Wenn der Fehler da ist, betrifft er alle Eingänge. Ein leises Signal, dass sich nicht mehr pegeln lässt, zusammen mit einem deutlichen Brumm.
Dieser Satz gibt mir allerdings zu bedenken.

Ich bin ja nicht so der Experte, aber einen, vom Eingangswahlschalter verursachten Brumm, kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Was meint ihr dazu? Und dass dann noch ALLE Eingänge ausfallen ist doch eher unwahrscheinlich, oder?
Vieleicht ist es eine Kombination aus verschiedenen Dingen.

Bild

GER, vielleicht machst Du einfach mal ein paar mehr Bilder, auch von der Unterseite der Platine. Mit viel viel Glück kann man dann vielleicht mehr erkennen...

Nicht böse sein, aber irgendwie glaube ich es nämlich noch nicht, dass bei Deinem A2 alle Lötstellen in Ordnung sein sollen. :wink:

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#22 Beitrag von Uli » 02.02.2010, 16:08

klar können es kalte Lötstellen sein, allerdings hat er ja schon mit dem Elko-wechsel begonnen.... schaut man dann nicht automatisch danach ??

Wenn man tatsächlich leise Töne aus einam anderen Kanal hört, müßte eigentlich der Schiebeschalter irgendwo zwischen den Polen liegen, und er müsste den A2 ziemlich weit aufdrehen.

Ist wirklich nicht einfach eine Ferndiagnose zu machen.
Was mich etwas wundert ist, das der A2 das vorher wohl nicht getan hat... oder doch?

Doofe Frage: sind die Elko´s wieder richtig gepolt eingelötet worden?
Welche C´s hat er gewechselt?

Gruß... Uli

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#23 Beitrag von Wilhelm » 02.02.2010, 17:30

Wenn der Schiebeschalter einen offenen Kontakt hat, kann der betreffende Kanal ein deutliches Brummen verursachen. Vielleicht ist es auch eine lose Masseverbindung. Was meint Ihr? Solche Ferndiagnosen betreffen leider wohl fast alle Bauteile und Verbindungen.
Gruss
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#24 Beitrag von GER » 02.02.2010, 20:07

Klar, es kann alles mögliche sein.
Und ja, ich bin dabei, die Elkos zu tauschen. Hoffe mal nicht, dass ich einen falschrum eingebaut habe. :?

Dabei schaue ich mir natürlich auch die Lötstellen an. Werde auch einige neu machen. Rund um manche Widerstände und Transistoren gibt es ein paar weniger schöne Lötstellen.

Ich glaube, dass man den Schieberegler ganz gut aufbiegen und reinigen kann. Allerdings habe ich auf der Platine 32 Lötstellen gezählt. Das schreckt mich etwas ab.
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#25 Beitrag von Uli » 02.02.2010, 21:13

Wiegesagt, die Lötstellen kontrolliert man als erste und macht alle nicht mehr so tollen neu.
Solltest Du den Schieberegler tatsächlich öffnen wollen, mache bitte Fotos, würde mich schon interessieren, wie es darin aussieht, da ich solch einen Schieber nie auseinander nehmen....bzw wieder funktionstüchtig zusammen bekommen würde.
Es könnte sein, das BB noch Ersatz hat, mir ist nur bekannt, das er die Züge und die Regler vorn nicht mehr liefern kann.
Aber vielleicht testest Du erst den Schalter mit besagter Brücke! Du musst sie ja nicht anlöten, ich verwende hierzu immer Messklepse und die spitzen Hirschmänner.

Du kannst den Schalter einfach kontrollieren, so wie ich das sehe schaltet zB. T504b (2SC1842) den Aux -Eingang wenn er über Pin 11 des Schalters am Kondensator C516b (- Pol) Masse bekommt. Prüfe zuerst ob der Schalter die Masse hat und schaue ob diese auch an C516b ankommt. Wenn der C Masse mit einer Brücke bekommt, sollte der Transistor schalten.

:!: Eins noch, bevor mich hier alle steinigen weil ich es nicht sagte:
Zum testen musst Du das Gerät natürlich ab und an anschalten.... und das birgt die Gefahr 220V ab zu bekommen. Auch wenn ich mich wiederhole, es kann auch was dabei kaputt gehen, wenn Du mal abrutscht. Also immer schön vorsichtig sein!! Arbeiten und Tipps auf eigene Gefahr
:!:

Ich stelle mir das Gerät immer hochkant auf die Seite, so komme ich an die Platinenseite sowie an die Bauteilseite (relativ) gut ran. Pass dabei auf, das es Dir nicht umkippt!

Mir ist bei meinem Schlacht R4 aufgefallen, das auf der Endstufenplatine sich ein Haarriss über mehrere Leiterbahnen schlängelt, kaum zu sehen! Schaue Dir daher Deine Platinen mal alle genau an!

Gruß... Uli

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#26 Beitrag von GER » 03.02.2010, 00:26

Es ging leichter, als ich dachte. Hat das hier noch niemand gemacht?

Bild



War ganz schön schwarz:

Bild



Diese kleinen Klammern, die im Schalter laufen, habe ich auf ein Blatt Papier gesteckt, dieses mit Alkohol beträufelt, und die Klammer hin und her bewegt:

Bild



Und hier nochmal die Kontakte in voller Pracht. Ging ganz gut mit Alkohol und Zahnbürste. Kontaktspray hätte wohl nicht so viel gebracht, da der Belag schon recht hartnäckig war:

Bild

Dann habe ich das ganze wieder zusammengesteckt, die Nasen wieder umgebogen und eingelötet. Leider Kann ich grade keinen Test machen, da ich die vier großen Elkos der Endstufe ausgebaut habe, und die neuen heute nicht wie erwartet in der Post waren :cry:
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#27 Beitrag von Uli » 03.02.2010, 08:13

Mutig, mutig!
Schön, das Du Ihn wieder zusammenbekommen hast.
Einen Durchgangstest kannst Du ja machen!

Gruß Uli

GER
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#28 Beitrag von GER » 06.02.2010, 17:07

Es war natürlich nicht der Schalter. Ich hätte mir den Fehler mal genauer anschauen sollen. Habe jetzt auch alle Elkos getauscht. Hat nix gebracht.

Wenn ich den Verstärker im kalten Zustand einschalte, kann ich ca. 2 Minuten sauber hören. Dann fängt er an zu verzerren, und ein leiser Brumm kommt dazu. Das ganze wird dann sehr schnell stärker, bis es nur noch brummt, und noch ein klein wenig verzerrte Musik im Hintergrund zu hören ist. Wenn ich jetzt eine andere Quelle wähle, oder die Lautstärke verändern möchte, hat das keine Auswirkung mehr. Ich höre auf allen Kanälen das selbe.

Dies betrifft, wie schon erwähnt, nur die Vorstufe. Wenn ich direkt über den Main In in die Endstufe gehe, gibt es keine Probleme.

Wenn ich den Verstärker nur kurz ausschalte, und direkt wieder einschalte, ist der Fehler nach wenigen Sekunden wieder da. Wenn ich ihn komplett abkühlen lasse, dauert es wieder 2 Minuten, bis es zerrt. Ich schließe also daraus, dass irgendein sich erhitzendes Bauteil nicht mehr funktioniert, wenn es warm ist.

Mein Arbeitskollege (gelernter Radio/Fernsehtechniker) meinte, dass es wohl Probleme bei der Stromversorgung der Vorstufe gebe. Gleichrichter oder irgendwelche ICs. Außerdem solle ich mal messen, ob überall die korrekten Spannungen anliegen. Okay, wie hoch die sein sollen, steht im Schaltplan, nur habe ich das noch nie gemacht, und gar keine Ahnung, wie ich die Messpunkte finde. Ich werde es morgen einfach mal probieren.

Grüße

GER
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Netzteil

#29 Beitrag von Norbert » 06.02.2010, 20:09

GER hat geschrieben:Außerdem solle ich mal messen, ob überall die korrekten Spannungen anliegen. Okay, wie hoch die sein sollen, steht im Schaltplan, nur habe ich das noch nie gemacht, und gar keine Ahnung, wie ich die Messpunkte finde. Ich werde es morgen einfach mal probieren.
Hallo GER,

nach der Fehlerbeschreibung (Brumm kommt, Verstärker verzerrt) klingt das stark nach Netzteil. Überprüfe in jedem Fall die Betriebsspannung der Vorstufen. Die Bauteile sind auf der Platine und im Schaltplan nummeriert, daß Du die Meßpunkte leichter finden kannst.

Viel Erfolg!

Gruß, Norbert
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#30 Beitrag von GER » 07.02.2010, 03:01

Hey, ihr Braun-Fanatiker,
ich wollte mal Danke sagen dafür, dass ihr euch immer meine unqualifizierten Beiträge durchlest, und mir Anregungen und Hilfestellung gebt: DANKE!

Zurück zum konkreten Problem. Ich habe jetzt mal ein bisschen durch die Gegend gemessen. Wenn der Schaltplan auf Hebräisch wäre, würde ich ihn nicht schlechter verstehen. Vielleicht kann mir jemand mal helfen, und mir sagen, welche Spannungen für die Vorstufe wichtig sind, wie hoch sie sein sollen, und wo ich sie messen kann. Ich mache sowas, wie schon erwähnt, grade zum ersten mal.

Was ich mir bisher angeschaut habe, ist der Bereich um IC801, IC802 und T805.

An T805 messe ich 11,6V. Soll ist 11,5 - ist also OK.

An IC802 -14,7V. Soll ist -15. Auch OK.

An IC801 sollen, wenn ich das richtig lese 15V anliegen. Ich messe aber 4V. Die Spannung fällt im Betrieb langsam Richtung 3V ab. Ab ca. 3,3V setzt dann der beschriebene Fehler ein. Auf der anderen Seite von IC801 (Richtung R813) messe ich übrigens konstant 26,6V. Das kommt ja direkt vom Gleichrichter und ist soweit OK.

IC801 wird schon nach wenigen Sekunden sehr heiß, und die Platine ist an der Stelle wirklich schwarz. Schaut euch das Bild auf Seite 1 an.
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