PA4 Ruhestromregulierung

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PA4 Ruhestromregulierung

#1 Beitrag von Browner » 09.01.2011, 11:11

Hi,

jetzt bin ich Besitzer eines PA4 geworden. Im Betrieb kann ich oben gleichzeitig ein paar Spiegeleier braten, praktisch ... 8) .

Ich weiß dass es bei radiodesign.de eine cd gibt, in der beschrieben ist, wie man den Ruhestrom einstellt um das Temperaturproblem einzugrenzen.

Bevor ich die CD kaufe wollte ich wissen, was brauche ich noch ?
Ich habe Lötkolben und Multimeter, reicht das?

Gruß
Thilo
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v/d/b
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#2 Beitrag von v/d/b » 09.01.2011, 11:44

Hi Thilo,
die CD von Klaus ist in jeden Fall empfehlenswert, weil Du dann auch die Schaltbilder zur Verfügung hast, was eine eventuelle Fehlersuche bei einem späteren Defekt deutlich erleichtert.

Ich habe hier mal in meinen Unterlagen nachgesehen und zum Thema Ruhestrom bei der PA4 zwei Serviceinformationen von Braun gefunden.


1. PA4 wird zu heiß

Beanstandung:
Gerät wird auch bei kleinen Lautstärken sehr heiß, bzw. schaltet bei höheren Lautstärken ab.
Ursache:
Ruhestromeinstellung zu hoch.
Beseitigung:
Ruhestromeinstellung gemäß Serviceanleitung durchführen:
Der Endstufenruhestrom wird bei eingeschaltetem Gerät in der Betriebsart (Stereo/4 Ohm/Lautsprecher 1 eingeschaltet) auf 30mA in jedem der Endtransistoren T 617 a/b ... T 626 a/b eingestellt, d.h. an einem der Widerstände R 640 a/b ... R 653 a/b sollten 20mV gemessen werden.
(Bei meiner eigenen PA4 bin ich seinerzeit noch ein wenig unter diesem Wert geblieben.)


2. PA4 Ruhestrom Stabilität

Beanstandung:
Gerät erwärmt sich zu stark
Ursache:
Instabile Ruhestromumschaltung bei der Impedanzumschaltung 4/8 Ohm.
Beseitigung:
Auf der Endverstärker-Leiterplatte werden R614a und b sowie D603 a und b ersatzlos entfernt. Dafür wird von der Basis von T603a und b ein Widerstand von 47KOhm nach Masse neu eingelötet.
(Hatte ich bei meiner eigenen PA4 nicht gemacht.)

Mit diesen Hinweisen und dem Schaltplan von Klaus' CD solltest Du das Problem in den Griff bekommen.

Viele Grüße
Thomas

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#3 Beitrag von Browner » 12.01.2011, 20:46

jawoll, hat geklappt, danke. Der Ruhestrom lag bei 42 mV, jetzt dann 20mV.

Mehr so aus technischem Interesse (ich schraube den Verstärker ohne Grund nicht mehr auf): Wenn der Ruhestrom so stark verstellt ist, hat das Einfuß auf den Klang? Bin ich bei höheren Lautstärken dann außerhalb des linearen Bereichs der Transistoren ?

Gruß
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#4 Beitrag von herbert » 12.01.2011, 21:00

hallo browner,

schau auch mal hier: http://www.herbertborn.de/9.html

gruß
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#5 Beitrag von Browner » 13.01.2011, 10:16

Mein Verdacht hat sich bestätigt:

Der Ruhestrom kann nicht beliebig klein (oder groß) sein. Siehe auch:

http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitspunkt#Elektronik

Gruß
Thilo

PS: ... die CD von Klaus ist wirklich umfassend :-).
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#6 Beitrag von Browner » 28.07.2011, 09:41

Hallo zusammen,

nach ein paar Monaten wird mein PA4 jetzt wieder heißer als sonst.
Ich habe bei der Messung des Ruhestroms ca. 0V gemessen. Wenn ich das Poti verdrehe, hat das nur Einfluß nach unten, d.h. ich kann -15mV einstellen, indem ich das Poti ganz nach rechts drehe. :shock:

Kennt das hier jemand?
Ich messe zwischen R653 a/b und Pin "GND" an der Platine oben (gut erreichbar)

Danke & Gruß
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#7 Beitrag von urknall » 28.07.2011, 09:46

Du misst Mist ;)

Mess die mV Zahl AN den Widerständen R 640 a/b und R 653 a/b. Nicht gegen Masse...

LG
Grüße Urknall

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#8 Beitrag von Uli » 28.07.2011, 10:35

So gehts:
Bild (klick mal auf das Bild zum größer machen :shock: )

Bei Fragen... frag!

Gruß... Uli

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#9 Beitrag von Browner » 28.07.2011, 11:09

Hallo Uli,

Ich habe in der Serviceanleitung gefunden: " ... d.h. an einem der Widerstände R 640 a/b ... R 653 a/b sollten 20mV gemessen werden. "

Wenn ich so messe wie von Dir beschrieben dann ist das doch über 2 Widerstände ??

Gruß
Thilo
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#10 Beitrag von Uli » 28.07.2011, 11:14

Browner hat geschrieben:Ich habe in der Serviceanleitung gefunden: " ... d.h. an einem der Widerstände R 640 a/b ... R 653 a/b sollten 20mV gemessen werden. "
Hallo Thilo, leider misst Du immernoch falsch! Du sollst einen Mess-Strippe an R640 anklemmen, die Andere an R653, dann mit dem Poti 20mV einstellen.

Nicht über Masse messen ;)!

LG... Uli

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#11 Beitrag von urknall » 28.07.2011, 11:17

Hallo noch einmal:

wie Uli schon schrieb jeweils an einem der genannten Widerstände messen und nicht
gleichzeitig an beiden.
Zuletzt geändert von urknall am 28.07.2011, 11:19, insgesamt 3-mal geändert.
Grüße Urknall

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#12 Beitrag von Browner » 28.07.2011, 11:17

Das mit der Masse habe ich verstanden. Aber ich kann den Spannungsabfall über einem oder über 2 Widerstände (die in Reihe liegen) messen. Das ist mein Verständnisproblem ...
Gruß
Thilo
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#13 Beitrag von urknall » 28.07.2011, 11:18

siehe mein vorheriger Post...
Grüße Urknall

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#14 Beitrag von Uli » 28.07.2011, 11:28

Hi!
Manchmal denkt man im Grundsatz verkehrt....
Mache ein Kabel Deines Multimeters an die Position des linken roten Pfeiles, das andere Kabel an den rechten roten Pfeil (wenn Du "-" misst, verpole (tausche) die Stecker am Multimeter:
Bild
Noch wichtig:
  • Poti runter drehen (gegen den Uhrzeigersinn) sonst glühen Dir die Endtransen durch und die Thermosicherung löst aus, dauert keine 2 Miunten!
    Amp mindestens 0,5h warmlaufen lassen
    Amp vor dem anklemmen der Klepse stromlos machen.
    isolierte Messklepse verwenden, beide Verstärkerseiten schon anklemmen (Da brauchst Du 4 Klepse!)
    Zur Messung kein Signal anklemmen
    nur Lautsprecher 1 vorne anschalten
    am Poti 20mV einstellen
    nach ca. einer Stunde beide Seiten nachjustieren & kontrollieren!
Gruß... Uli

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#15 Beitrag von Browner » 28.07.2011, 11:45

Hi Uli,

vielen Dank für Deine Mühe :-) . Dein Bild und die Anweisung ist klar.

Aber nochmal:
wenn ich das so mache wie du beschreibst, dann messe ich den Spannungsabfall über R640 UND R653. Und zwar deshalb, weil ich beide Klemmen auf der Unterseite anlege, d.h. zu den Transistoren hin. Das sollte dann einen anderen (vermute mal doppelt so hohen) Wert ergeben wie wenn ich nur über zB R640 messe , d.h. je ein Ende des Widerstandes mit einer Meßklemme verbinde.

viele Grüße
Thilo
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#16 Beitrag von Uli » 28.07.2011, 12:08

Hier mal ein Auszug des SPs:
Bild
Du musst die Seite zu den Transen nehmen, sonst misst Du ja die Widerstände mit!?

Wenn Du unterhalb der Platine misst, hast Du die Platine wohl von der Kühlung getrennt... das ist gefährlich!
Du kommst mit Messklepsen ganz gut im eingebauten Zustand oberhalb der Platine dran, das ist einfacher und Du riskierst keine Kurzschlüsse und hast kein Thermikproblem!

Gruß... Uli

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#17 Beitrag von urknall » 28.07.2011, 14:50

@Uli:

Meiner Meinung nach falsch, was du da schreibst.

Richtig ist es so:

Bei der Ruhestromkontrolle und Einstellung wird gemessen, was an EINEM der beiden Widerstände abfällt, es werden die Klemmen jeweils direkt an einem Widerstand angelegt und dort sollen dann 20 mV liegen.

Also die Klemmen links und rechts an den entsprechenden Widerstand und den Ruhestrom regulieren, danach das gleiche Spiel an dem anderen Kanal.
Grüße Urknall

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#18 Beitrag von Wilhelm » 28.07.2011, 15:52

Hallo Urknall,
richtig, die 20mV werden nur ueber einen Widerstand gemessen.


Gruss
Wilhelm

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#19 Beitrag von Uli » 28.07.2011, 15:56

Ups... da habe ich aber einen schweren Fehler gemacht...

Da muss ich wohl mal meine wieder aufmachen und nachschauen.

Danke für die Info!

Gruß... Uli

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#20 Beitrag von eleflo » 26.11.2011, 21:09

Hallo
ich bin gerade auch am Einstellen des Ruhestroms und frag mich, wieso gerade an den Widerständen R640 und 653 gemessen werden soll, wo doch der R641 an der Platine heraus geführt wird.

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#21 Beitrag von Browner » 30.11.2011, 08:47

also laut der Bilder, die Uli eingestellt hat, ist der R641 ungefähr genauso schwer erreichbar wie der R640. Elektrisch scheint es symmetrisch zu sein, d.h. der Meßwert müßte derselbe sein wie an R640.

Gruß
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#22 Beitrag von wernerhuss » 27.11.2012, 00:17

Hallo Uli,
um Fehler zu vermeiden habe ich diesen thread noch einmal ausgegraben, :
3 Beiträge vor diesem hast Du geschrieben, Dass Du einen Fehler gemacht hättest und Deine Geräte noch mal aufmachen musst. Ich gehe dann davon aus, dass die kleine Grafik mit der Anleitung im 8. Beitrag dieses threads auch nicht korrekt ist. Wäre es möglich, dass Du diese Anleitung noch änderst, damit nicht noch jemand (wie ich) den thread nicht zu Ende liest und anhand der derzeitigen Anleitung den Ruhestrom falsch einstellt. Bei Einstellung von 20mV zwischen den unteren Kontakten der Widerstände R640 und 653 ergibt sich Wert von ca. 10mV über einen Widerstand gemessen. Das ist weniger als vorgesehen, das Gerät funktioniert aber auch.

Vielen Dank

Werner
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Ruhestromeinstellung PA4

#23 Beitrag von Uli » 27.11.2012, 22:33

Hallo Werner,

schade, ich dachte Ihr liest die Beiträge immer bis zum Ende! ;)
Ich hatte die Änderung schon lange vor und als Mod. kann ich es nun auch endlich nach der 3h Frist bereinigen!

Hier die richtige Version die auch nun im Artikel steht:
Bild

Poti VR601 a|b gegen den Uhrzeigersinn bis zum Anschlag drehen. Messklepse an einen der dicken weißen Widerstände (zB.R653) ankemmen,
es ist vorteilhaft wenn man 4 Klepse verwendet um wehrend der Einstellungen am laufenden Gerät nicht im Gerät rumstochert sondern nur die
Kabel umstecken kann! Schalter an der Rückseite auf 4Ohm und Stereo stellen, es sollte kein Signal an den Cinchbuchen anliegen, wer Sicher
gehen will gibt Masse auf die Cincheingänge. Die PA4 nun einschalten und den Wert auf ca.10-15mV einpendeln lassen, min. 1 Stunde warmlaufen
lassen. Den Ruhestrom in dieser Zeit immer wieder kontrollieren ggf. Herunterregeln. Nach dem Warmlaufen kommt die feinjustage auf 20mV. Der
Wert pegelt etwas, daher verwende ich 19,75mV und habe gute Erfahrung damit gemacht. Die Werte sollten natürlich auf beiden Ampseiten gleich
sein! Gerät nach erfolgreicher Einstellung vom Netz trennen und DANN erst die Klepse entfernen... nicht das es durch ungeschicktes fuhrwerken
doch noch knallt!

Gruß... Uli

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#24 Beitrag von wernerhuss » 28.11.2012, 00:22

Hallo Uli,

"schade, ich dachte Ihr liest die Beiträge immer bis zum Ende! :wink: "
Irgendwie finde ich den"zitieren"-button nicht.

Ich muss zu meiner Verteidigung anführen, dass ich die Anleitung aus dem Bericht P4-Revision herauskopiert hatte. Die ist ja aber jetzt auch berichtigt, so dass niemand mehr den PA4 "besonders kühl" einstellt.
Vielen Dank für die viele Arbeit, die Du Dir hier machst.

Werner
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Re: PA4 Ruhestromregulierung

#25 Beitrag von Wuppertaler » 26.11.2015, 10:08

Wenn ich das Thema noch einmal nach den Jahren aufgreifen darf: ich bin seit einigen Tagen stolzer Besitzer einer CC4/PA4 Kombi der letzten Baureihe und habe mich des Ruhestromthemas angenommen. Wenn ich nach Anleitung vorgehe (Schalter in Stellung 4 Ohm) fällt am Widerstand R653 KEINE Spannung ab, nur wenn ich auf 8 Ohm einstelle. Es waren etwas über 20 mV, ich habe auf <= 20 mV eingestellt, nun werden sie nicht mehr so warm.

Das mit der Impedanzeinstellung hat mich dennoch gewundert.

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Re: PA4 Ruhestromregulierung

#26 Beitrag von Friedel » 26.11.2015, 10:35

Die korrekte Einstellung sollte nach dem Ruhestrom Umbau vorgenommen werden. (Wenn noch vorhanden ) R614 und D603 entfernen. Einen Widerstand von 47K von Basis T603 nach Masse löten.
Wenn möglich das Ruhestrom Poti gegen ein 25Gang Poti wechseln. Das originale Poti ändert seinen Wert schon oft, wenn man den PA4 mal etwas härter aufsetzt.

Die korrekte Einstellung am Gerät ist :

Brückenbetrieb aus
4 Ohm
Lautsprechergruppe 1

Ich schließe an den Cinch Eingängen noch kurzgeschlossene Stecker an, um letzte Fremdeinwirkung zu verhindern.

Dann hat es an beiden Endstufen ein TP Anschluß, der aber nur auf einer Endstufe so bezeichnet ist.
Dort eine Hirschmann Klemme dran, die andere an EINEM der dicken Emitter Widerständen am oberen Anschluß anklemmen. Darüber wird ein Spannungsabfall von 20mV eingestellt. Dafür lasse ich die Endstufe erst eine Stunde warm laufen. Es ergibt sich dann aus dem genannten Spannungsabfall ein Ruhestrom von 30mA.

Wenn Du nur über 8 Ohm einen Ruhestrom einstellen kannst, ist etwas faul mit der PA4. Ich habe meine Glaskugel nicht geputzt, es könnten die dicken Leistungsrelais Schuld sein, vereinzelt brennen in diesem Bereich auch Leiterbahnen weg.
Mit der 4/8 Ohm Umschaltung wird eine sekundäre Spannung des dicken Ringkerntrafos umgeschaltet.

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Re: PA4 Ruhestromregulierung

#27 Beitrag von PitCook » 16.11.2019, 17:10

Den Ruhestrom habe ich ohne Umbau - gemäß Uli’s Anleitung - nach unten reguliert, von ca. 36 mV runter auch 19,8 mV. Die Endstufe läuft jetzt seit Stunden bei normaler Lautstärke über SP1 mit Tannoy Legacy Eaton UND sie wird nur handwarm. Da ich ständig von Hitzeproblemen lese, bin ich jetzt irritiert. Nicht, dass ich die Hitze heraufbeschwören möchte, ich möchte nur sicher gehen. Alles richtig gemacht ?

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Re: PA4 Ruhestromregulierung

#28 Beitrag von Friedel » 16.11.2019, 17:42

Der Ruhestrom der PA4/1 ist alles andere als stabil. Der Ruhestromumbau ist von Nöten. Auch wenn einige User hier der Meinung sind, man brauche die Endstufen dafür nicht aus den Kühlkörpern zu nehmen, so bin ich da anderer Meinung. Man sollte neben dem Ruhestromumbau auch die Endstufe nachlöten. Durch jahrelange Überhitzung sind oft jede Menge kalter Lötstellen vorhanden.
Dann sollten die beiden Ruhestrompotis gegen 25Gang Spindeltrimmer getauscht werden. Ausserdem ist ein Tausch der Elkos oft von Nöten. Dabei beachten, dass dort 2 bipolare Elkos eingesetzt werden. Die sind oft sogar von "Fachbetrieben" falsch. Bei Brückenbetrieb nehmen die es einem übel. Nach dem Zusammenbau das DC Offset einstellen. Dabei eine Hirschmannklemme an T.P., die andere an einen von oben gesehen obere Anschluss eines der Emitterwiderstände. (Die sind am oberen Anschluss alle parallel geschaltet)
Ich mache das mit den Spindeltrimmer immer so, dass ich die vor Einbau auf Mittelstellung drehe. Dann erst die eine Endstufe messen, einschalten und ca auf 18mV einstellen. Enstufe ausschalten und die selbe Messung an der anderen Enstufe machen. Da kann das Gerät dann länger eingeschaltet bleiben. Nach ca 30 min nachmessen und Feinjustage auf 20mV. Ohne Ruhestromumbau wird es keinen stabilen DC Offset geben. Der A2 hat im Gegensatz zur PA4 einen Ruhestrom, der sehr stabil ist. Ebenfalls beachten:

1. nur eine LS Gruppe einschalten
2. hinten auf 4 Ohm stellen
3. Bridge auf off

Ich persönlich schließe die Cinch Eingänge noch kurz (Cinchstecker mit gegen Masse gelöteten Mittelkontakt.)

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Re: PA4 Ruhestromregulierung

#29 Beitrag von PitCook » 16.11.2019, 20:03

Was bedeutet das „ Ohne Ruhestromumbau wird es keinen stabilen DC Offset geben.“ für mich als Hörer ?

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Re: PA4 Ruhestromregulierung

#30 Beitrag von Friedel » 16.11.2019, 20:16

Dass die PA4 mit der Zeit wieder heißer wird. Damit verbunden ist eine Verschiebung des Arbeitspunktes und damit ein Anstieg des Klirrfaktors. Bei einer Komplementärendstufe ist ein korrekter Arbeitspunkt wichtig für den korrekten Übergang der Halbwellen. Will Dich zu nichts überreden, aber auch nicht weiter erklären. Nimm meinen Rat mit den Arbeiten in meinem letzten Posting an oder lass es.

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