CC4: Prozessor-Startproblem

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mavo
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CC4: Prozessor-Startproblem

#1 Beitrag von mavo » 23.10.2010, 22:41

Hallo Forum,

mein CC4 hat sich einfallen lassen, nach Netzausfall manchmal nicht starten zu wollen. Goldcap war mau, habe ich ersetzt. Half gegen die "Vergeßlichkeit", löste aber nicht das Startproblem. Wenn ich per Draht dem Prozessor ein "Reset" auf's Auge drücke (Pin 49 über kleinen Widerstand nach +5V), läuft er los. Die einzige Möglichkeit, den Start hinzukriegen, ist ein 100µF-Elko parallel zu C737, der dann über T716 beim Start eine ziemliche zeitlang high-Potential auf den Reset legt. Ist aber weder elegant noch befriedigend. Hat jemand das schonmal erlebt oder eine Idee, wie man den "Kaltstart" wieder sicher hinkriegt?

Habe außerdem (aber das hat keinen Einfluß gehabt) nun eine weitere Diode in Reihe zur positiven Spannungsversorgung des Prozessors gelegt. Die Spannung betrug +5,8V, was für den Goldcap zuviel ist. Nun sind's freundliche +5,1V, was hoffentlich das Farad länger leben läßt. Da der Prozessor mit 4-6V spezifiziert ist, sollte das doch OK sein - oder doch nicht?

Viele Grüße

mavo

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Wilhelm
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#2 Beitrag von Wilhelm » 23.10.2010, 23:11

Probehalber wechsele einmal den C726 1u/63V auf der Vorverstaerkerplatine. Er verursacht Startprobleme die sich aber normalerweise dadurch zeigen, dass nur hblend und mono auf dem Display zu sehen sind.

Gruss
Wilhelm

mavo
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#3 Beitrag von mavo » 24.10.2010, 11:44

Hallo Wilhelm,

vielen Dank für Deine superschnelle Reaktion - und dann noch von so weit her! In der Tat leuchten beim Netzanschließen die von Dir genannten LEDs (und der Punkt und noch wenige andere) auf, und nichts geht mehr, kann auch nicht, weil der Prozessorquarz nicht mehr schwingt. Der genannte Kondensator
C726 1u/63V auf der Vorverstaerkerplatine
steckt in meinem Schaltplan aber anderswo als auf meiner realen Platine. Hat es da vielleicht Änderungen gegeben (obwohl Gerät und Schaltunterlagen zusammengehören)? D711 richtet "1/2 39V~" gleich, auf der Platine geht es dann sofort zum Siebelko C728, nicht über die Diode D713. Dafür hat die Platine in dieser Gegend ein kleines flaches 5-beiniges "IC707", Pins "in line", auf dem M51951B steht, Google und ich kennen das nicht. R721/R722 sind anders dimensioniert, und an C726 liegt nur etwas über 1V (nicht die vollen 24V).

Trotzdem startet das Ding zumindest jetzt mit dem gewechselten C726 (der zwar 1µF, aber ein 50V-Typ war), da bin ich platt! Aber wo ist hier die Verbindung zum Prozessor...??? Kann es kaum fassen, herzlichen Dank!

Viele Grüße

mavo

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#4 Beitrag von Gulugulu » 24.10.2010, 12:00

Moin!

Ja, es gab diverse Änderungen bei den Boards der /2 Geräte (und ein solches hast du wohl). In der Nähe des CX789 auf der Vorverstärkerplatine sollte mit Edding R31 stehen. Dieses ist die letzte mir bekannte Version und einen Schaltplan dazu habe ich noch nie gesehen. Es soll eine Service Info zu dieser Änderung (IC707) geben - aber falls die wirklich jemand besitzt, wurde sie wohl wieder zur Geheimsache erklärt...

Kondensatortausch oder zumindest Überprüfung solltest du im Netzteil und der Box trotzdem noch komplett durchziehen.

Gruß
Andreas

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#5 Beitrag von mavo » 24.10.2010, 12:23

Moin Gulugulu,

es ist ja unglaublich, wie gut Ihr in diesem Forum seid! Jau, mit rotem Edding steht da was: "C-31". Das macht die Fehlersuche natürlich besonders interessant....

OK, dann werde ich, auch wenn ich jetzt dank Wilhelm schon einen der Übeltäter erwischt habe, wohl doch noch weiter Frischzellenkur betreiben.

Herzlichen Dank und noch einen schönen Sonntach wünscht Euch

mavo

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#6 Beitrag von Gulugulu » 24.10.2010, 12:34

Moin!

Zumindest eine Frage haben wir jetzt so ganz nebenbei beantwortet - das R bei R-31 steht für R4, da in deinem CC4 ein C steht. :wink:

Viel Erfolg noch...

Gruß
Andreas

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#7 Beitrag von Wilhelm » 24.10.2010, 14:04

Freut mich das ich Dir helfen konnte. Uebrigens, in der Naehe des C726 findest Du zwei Elkos 4,7uf, C729 und C 730, die sind garantiert auch platt. Am Besten ersetzt Du sie mit Elkos hoeherer Temperaturfestigkeit (105 Grad).

Gruss
Wilhelm

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#8 Beitrag von mavo » 27.10.2010, 15:42

Liebe Spezialisten,

darf ich's nochmal aufwärmen? Ich habe wohl doch noch nich gans fertich....

Beim Elkotausch in der Prozessorbox fand ich noch eine kalte Lötstelle sowie einen Gelegenheitskurzschluß (ein Keramik-C war so hingebogen, daß die Beinchen einander zuweilen(!) soeben kontaktierten). Alles in allem sicherlich nun besser als vorher. Und itzo läuft CC4 stundenlang prima, macht alles mit, startet gut nach jedem Netzklau, der neue Goldcap hält ohne Netz wunderbar die Spannung.....

... aber ab und zu geht die Anlage mittendrin einfach aus.

"Ausgehen" heißt: PA4 wird abgeschaltet und läßt sich auch nicht an den Knöppkes wieder einschalten (PA4 mit CC4 über Steuerabel verbunden). CC4 hat wieder den stehenden Prozessor (kein Takt), "h.blend" und "mono" leuchten im Display zusätzlich zu dem, was vorher schon zu sehen war.

Habe keinen rechten Ansatzpunkt mehr. Außer: wenn ich das Steuerkabel abziehe, kann ich PA4 wieder händisch bedienen. Offenbar kommt die Blockade aus dem CC4. Nun weiß ich nicht, wie die Kommunikation zwischen den Geräten stattfindet. Vielleicht geht ja der Professor quasi absichtlich schlafen und schickt den PA4 auch in's Bett (sporadischer Prozessorfehler)? Ist aber doch eine seltene Sache. Zumal Kältespray den Fehler nicht provoziert. Rütteln und Schütteln auch nicht. Oder muß ein stehengebliebener Prozessor den PA4 garnicht zwangsläufig abschalten? Dann ist vielleicht in der Kommunikationslogik ein Würmchen. Hat noch jemand eine Idee? Dummerweise hat die "Speaker remote"-Ausgangsbuchse im CC4/2 noch nicht den Weg in den Schaltplan gefunden, und meine Kristallkugel ist grad' zur Inspektion.

Vielen Dank für jeden Ratschlag!

Beste Grüße

mavo

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#9 Beitrag von Gulugulu » 27.10.2010, 18:47

Moin!

Das sind die besten Fehler. Man kann stundenlang suchen und nix finden... :?

Mit 99% Wahrscheinlichkeit eine schlechte Lötstelle. Die Prozessorbox ist für solche Späße immer gut. Guck dir alle gut an - besonders die an den ausgetauschten Elkos (die du ja mittlerweile alle ausgetauscht hast?). Löte notfalls komplett nach. Die Durchkontaktierung ist bei dieser Platine wirklich sehr kritisch...

Die PA4 geht aus, wenn das Signal vom CC4 ausbleibt. Du kannst das Remote Kabel abmachen und die PA4 manuell schalten - aber was soll es bringen, wenn der CC4 schlappmacht...

Gruß
Andreas

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#10 Beitrag von Uli » 27.10.2010, 19:26

Hi!

Ich sehe das genauso wie Andreas, Du schreibst das Du nur eine kalte Lötstelle hast? Weit gefehlt, das ganze Gerät ist nach über 20 Jahren eine kalte Lötstelle, gerade die Prozessorbox. Auch wenn es nur ein CC4 ist!
Pass beim nachlöten gut auf das Du die Durchkontaktierung nicht zerstörst!
Ich sauge bei einer Revision mit einer sehr feinen Lötspitze und hoher Temperatur (ca.400°C) durch kurzes aber kräftige Erwärmung das alte Zinn ab, so ziehst Du alles alte Zinn durch das Loch.
Kontrolliere die Lötstelle nach der Erneuerung beidseitig!

Viel Glück... Uli
Zuletzt geändert von Uli am 27.10.2010, 21:48, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Uli
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#11 Beitrag von mavo » 27.10.2010, 19:40

Hai Andreas & Uli,

habt vielen Dank für Eure schnelle und kohärente Antwort. Ich geh´ dann erstmal auf Tauch- (besser: Löt-)Station. Wird wohl a wengerl dauern.

Besten Gruß

Martin

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#12 Beitrag von Gulugulu » 27.10.2010, 19:53

mavo hat geschrieben:Dummerweise hat die "Speaker remote"-Ausgangsbuchse im CC4/2 noch nicht den Weg in den Schaltplan gefunden, und meine Kristallkugel ist grad' zur Inspektion.
Übersehen. :wink:
Die Buchse findest du mittig auf dem Plan des Vorverstärkers...

Gruß
Andreas

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#13 Beitrag von Uli » 27.10.2010, 21:51

mavo hat geschrieben:Ich geh´ dann erstmal auf Tauch- (besser: Löt-)Station. Wird wohl a wengerl dauern.
Jep... nimm Dir Zeit ! :wink:

Gruß... Uli
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#14 Beitrag von mavo » 28.10.2010, 18:35

@ Gulugulu: danke für den Schaltplanausschnitt - wer ordentlich suchen kann, ist klar im Vorteil!

Habe den Goldcap ´rausgenommen und emsig angefangen, Ent-/Nachlötung auf dem Prozessorboard zu betreiben (obwohl die Lötstellen garnicht so schlimm aussehen). Nachdem ich den Netzteilbereich endlich "durch" hatte - das ist ja ´ne Fummelei!!! - habe ich erstmal geschaut, ob´s irgendwas geändert hat. Als das Ding mir dann am frühen Morgen angehängtes Bild zeigte, hat´s mir erstmal gereicht. Und laufen tut er immer noch nicht wieder.

Bild

Die optische Inkarnation eines diabolischen Lachens! - Aus unerfindlichen Gründen sind die "@"-Zeichen nun beim Netzanlegen wieder weg, der Quarz schwingt aber immer noch nicht, vor allem bringt ein "Reset" am Resetpin nicht - wie noch vor wenigen Tagen - den Oszillator zum Laufen. Nun ist der Professor wohl vom "ZTAT"-Typ, d.h. offenbar flashbar. Kann es sein, daß irgendwas am Programm durch Spannungsspitzen infolge von Boardfehlern (oder durch den Zahn der Zeit) verändert worden ist? Aber zum neu Programmieren bräuchzte man das Programm; hat das mal jemand ausgelesen? Wo kauft man neue Prozessoren, falls der Analogteil für den Oszillator ´ne Macke haben sollte?

Übrigens: ich hasse Computer.... manchmal

Gruß

Martin

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#15 Beitrag von Gulugulu » 28.10.2010, 19:16

Moin!

Schau dir auch noch mal die Spannungsversorgung auf der Vorverstärkerplatine an. Evtl. liegt da der Fehler. Tausche neben allen Kondensatoren auch mal die Transistoren 707 und 706 aus. Wenn du die nicht zur Hand hast, kannst du diese solange von der Tunerplatine borgen. Das Gerät läuft auch ohne Tuner (+/-15V abziehen).

Bild

Der Prozessor hat meines Wissens nach ein PROM - ist also nur einmal beschreibbar. Ein Defekt an diesem wäre denkbar, aber ist mir bislang in dieser Form noch nie untergekommen. Ersatz ist seeeehhhhhr teuer.

Der Programmcode wurde bereits von vielen Leuten gesucht und nie gefunden (oder, falls doch, wurde der Deckel draufgehalten)...

Messe mal die Frequenz (wenn mal wieder möglich). Stimmt die denn überhaupt? Du kannst mit dem kleinen Drehkondensator justieren. Aber normalerweise macht das nix. Lediglich die Uhr läuft dann zu schnell oder langsam. Vielleicht hat ja auch der Quarz einen weg und bleibt einfach stehen...

Gruß
Andreas

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#16 Beitrag von mavo » 28.10.2010, 20:07

N´Ahmt Andreas,

vielen Dank für die Hinweise! An LV2 liegen voller Anstand: +/-15V und 5V. "30V" und "15VS" wie auch die 24V auf der Vorverstärkerplatine fehlen. Sie kommen wohl erst, wenn der Prozessor den Trafo einschaltet(???) - und eben das tut er nicht. Es ist für mich etwas unübersichtlich, wer das RL701 einschaltet. Wenn die 30V bzw. 24V immer kommen sollen (vom Prozessor ungesteuert), hätten wir den Fisch wohl am Haken!

Als der Quarz noch schwang - oh selige Zeiten! - hatte er genau die richtige Frequenz. Nun beträgt sie exakt 0,00Hz. Habe hier keinen Quarz zum Tauschen liegen; aber erstens gehen Quarze selten kaputt, und zweitens würde ich dann eine Reaktion auf Klöpfeln, Hitze und Kälte erwarten. Als er noch schwang, war er aber mit sowas nicht zu bremsen, weshalb ich ihn erstmal wenig verdächtige.

Was das Programm angeht, so fand ich im Datenblatt:

Bild

es sollte also ohne Schwierigkeiten auszulesen sein.

Also wie ist das mit den "Hochspannungen"?

Gruß

Martin

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#17 Beitrag von Gulugulu » 28.10.2010, 21:04

Moin.

Die anderen Spannungen werden aus dem Haupttransformator gewonnen und sind daher im Standby natürlich nicht da. Das Standbyrelais selber wird vom Prozessor aktiviert.

Hast du die Spannungsversorgung auf dem Vorverstärker jetzt komplett überholt? Sind die beiden SC1815 ok? Ich hatte hier auch letztens einen Kandidaten, der dann nach ein paar Minuten einfach abstürzte. Es war einer der beiden Ts, der diesen Ärger auslöste. Messtechnisch war der übrigens völlig ok.

Wenn du die CPU auslesen könntest: Klasse. Prozessoren sollten sich noch auftreiben lassen...

Gruß
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#18 Beitrag von Uli » 28.10.2010, 22:18

Tach Martin,

hast Du schon die Kontakte der unzähligen Flachbandstecker durchgemessen? Auch hier treten gerne Wackler auf die dann zum "@" Problem führen.

Falls Du die Hardware zum auslesen des Prom´s hättest... ich habe noch einen neuen (noch nie eingebauten) R4/2-CC4/s Prozessor. Testen könnte man das auslesen mit einem Sampovorgänger, hier wäre ein Verlust eher zu verschmerzen!

Gruß... Uli
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#19 Beitrag von mavo » 29.10.2010, 21:02

Ach Ihr Lieben,

nun tut er wieder!

@ Gulugulu:
Tausche neben allen Kondensatoren auch mal die Transistoren 707 und 706 aus.
Nee, habbich nicht, da ist doch das IC "707" drin, da letztes Modell. Aber in der Gegend war's schon recht heiß. Das fümpfbeinige Tier ist ein richtiger Resetgenerator, funktioniert viel besser als die diskrete Lösung vorher. FUNKTIONIERT! Wozu ist er da? Wo geht er hin? Leitungsverfolgung über viele Drahtbrücken in der Platine (nun, man wollte wohl für die letzte Ausgabe kein ganz umgeworfenes, neues Layout spendieren) führt an einen Dateneingang des Prozessors. Aber da kommt nur noch vergurktes Gemauschel an. Kleine Ursache, große Wirkung: die dies "NMI" Signal übertragende Leitung war - unsichtbar, denn Lötstelle war gut, die PVC-Isolation sah völlig unverdächtig aus - hinter der Lötstelle im Draht irgendwie abgefault, nicht ganz, aber fast. Die Leitung "NMI" in einem der Flachbandkabel. Also Leitung etwas appenitten, wieder angelötet: Das Ding geht wieder! Nach Hardwarereset wird offenbar der Eingangs "NMI" erstmal abgefragt und ggf. der Prozessor sofort wieder schlafen geschickt.

Die Verarbeitung ist aber auch wirklich übel, nun verstehe ich Uli:
das ganze Gerät ist nach über 20 Jahren eine kalte Lötstelle
Tatsächlich! Und der komische Kleber scheint das Kupfer zu zerfressen, wenn er es kriegen kann.

Das PROM kann ich zwar nicht selbst auslesen, aber ein Bekannter, der mit gelegentlich für alte PCs ein BIOS flasht, wird von mir in dieser Sache von mir hören. Melde mich wieder diesbezüglich.

Ich danke Euch allen ganz herzlich für sachdienlichen und moralischen Beistand und wünsche Euch ein recht schönes Wochenende!

Martin

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#20 Beitrag von Uli » 29.10.2010, 21:19

Glückwunsch zur Fehlerfindung!

Den Kleber mache ich generell bei einer Revision weg, gerade bei den Flachbandkabeln ist er ein tierischer Fresser. Es gab dazu auch schon eine technische Information von Braun über das Fresserproblem!
Bei meinem R4/2 ist übrigens weicherer Kleber verbaut gewesen... den vom /1 bekommt man nur mit übelsten Kratzen.... oder anschmergeln mit der Lötspitze raus!

Auch Andreas und mir ist der im Schaltplan fehlende IC707 schon aufgefallen, auch ehemalige Braunmitarbeiter hatten keine Info´s über eine dritte Ausführung des Plans! :?

Deine Fehlerbeschreibung kommt gleich in meine FAQ Sammlung vom R4... Danke dafür!

Gerne hören wir natürlich mehr vom auslesen des Prom´s... eine Repro wäre toll, dann könnte ich alle meine /1ner Versionen in die /2er umbauen. Es sind mittlerweile 4 Geräte die Betroffen wären :oops: !

Gruß... Uli
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#21 Beitrag von Uli » 29.10.2010, 21:29

Da hab ich noch was gefunden, was zum Tausch des Prozessors hilfreich wäre:
Bild
Das macht den Einbau in jedem Fall einfacher... das weis ich aus eigener Erfahrung!

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#22 Beitrag von Uli » 29.10.2010, 21:58

Hier noch 2 andere TI´s über den IC707:

Bild sowie
Bild

Gruß... Uli
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#23 Beitrag von Gulugulu » 30.10.2010, 10:47

Hallo Martin!
mavo hat geschrieben:Ach Ihr Lieben,

nun tut er wieder!

@ Gulugulu:
Tausche neben allen Kondensatoren auch mal die Transistoren 707 und 706 aus.
Nee, habbich nicht, da ist doch das IC "707" drin, da letztes Modell. Aber in der Gegend war's schon recht heiß. Das fümpfbeinige Tier ist ein richtiger Resetgenerator, funktioniert viel besser als die diskrete Lösung vorher.
Gratulation!

Jetzt weiss ich endlich, welche Aufgabe der IC707 wirklich hat und was er ersetzt. Ich dachte bislang immer es wäre eine Modifikation der Tunerstabi. Weit gefehlt. :wink:

Aber zumindest die Richtung (NMI) stimmte ja... 8)

@Uli: Danke für die Service Info. Die fehlte in meiner Sammlung.

Gruß
Andreas

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#24 Beitrag von mavo » 03.11.2010, 21:12

N 'Ahmt Andreas und Uli,

danke für die guten Wünsche und den tollen Support! Zwischenstand der Prozessorforschung: in manches digitale Hirn habe ich "Auslesen und in neuen Prozessor flashen" eingespeist. Z.Z. liegt ein Problem wohl darin, daß der Prozessor zwar nicht übermäßig schöne, aber viele Beine hat. Die Standardprogrammiergeräte haben keine Fassungen für 64-polige Okolyten. Wenn mir eine der Digitalisten verrät, wie ich einen Adapter löten kann, will ich's wohl gerne tun.

Nur zur Sicherheit, um jetzt keine vergebliche Mühen anzuleiern: es hat irgendwo noch "leere" Prozessoren, in die man was 'reinschreiben könnte, oder habe ich das falsch verstanden?

Melde mich, sobald weitere Info eintrudelt.

Martin

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#25 Beitrag von Gulugulu » 03.11.2010, 22:26

Moin!

Jepp - neue CPUs lassen sich noch auftreiben.

Adapter sollte kein Problem sein:

BildBild

Analog zum 27256 auflegen und es sollte klappen. Theoretisch. ;)

Bild

Ich bin gespannt.

Gruß
Andreas

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#26 Beitrag von digiview » 10.03.2014, 22:05

Hallo Andreas,

vielleicht kannst Du mal die Quelle veröffentlichen, wo man die
4 Bit MikroController aus dem R4/2 CC4/2 noch neu bekommt.
Es dürfen allerdings keine gebrauchten sein. Die Proms müssen leer
sein.
Außerdem wird immer von Mikroprozessoren geredet, die verbauten Chips sind alles
MicroController mit CPU, ALU, PROM, RAM und DI/DO.
Das Hex Programm habe ich aus meinem R4 auslesen können, beim Disassemblieren gab es noch Probleme. Ich würde gerne mal mit meinem Prommer einen Controller neu beschreiben; allerdings weiß ich nicht wo ich einen bekommen könnte.

greetings

Dirk

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#27 Beitrag von Gulugulu » 21.03.2014, 18:51

Hallo Dirk,

sorry für die späte Antwort, aber ich bin derzeit in Sachen Braun nicht mehr sehr aktiv.

Ich habe mir damals für einen dreistelligen Betrag angeblich neue Mikrocontroller aus China liefern lassen. Neu mögen sie gewesen sein, aber leider alle beschrieben (womit auch immer). Da es PROMs sind... :evil:

Ausgelesen hatte ich ich alle fünf mir bekannten Varianten des ICs. Aber was bringt es ohne Rohlinge. Da ich zwischenzeitlich aber eine für mich ausreichende Menge an Prozessoren "gebunkert" habe, ist das Thema für mich vom Tisch.

Versuche es einfach über die üblichen IC Dealer. Leider interessieren sich die meisten von denen nicht für Endkunden mit geringen Abnahmemengen oder sind so derart teuer, dass sich der Ankauf nicht lohnt. Schlachtgeräte sind da fast schon günstiger zu haben.

Gruß
Andreas

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#28 Beitrag von digiview » 24.03.2014, 20:52

Hallo Andreas,

Ich denke auch, leere! Controller zu vernünftigem Preis zu bekommen,
fast unmöglich. Ich denke gebrauchte Controller werden für Probleme bis auf weiteres günstig noch zur Verfügung stehen.
Sollte das nicht mehr der Fall sein, müsste man sich zusammentun und über eine Adapterplatte mit heutigem Controller nachdenken.

Dirk

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