R4/Netzsektion

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wickerge
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Re: R4/Netzsektion

#91 Beitrag von wickerge » 16.07.2021, 19:56

Hallo zusammen,
der Ruhestrom liess sich jetzt problemlos einstellen, bin gerade dabei, das Gerät wieder zusammenzuschrauben. Bin froh, dass das jetzt geschafft ist - beim Arbeiten an der R4-Endstufe komme ich mir immer ein bisschen wie beim Bombenentschärfen vor.

Ich bilde mir aber ein, etwas bei der ganzen Aktion gelernt zu haben und möchte daher nochmal auf den ursprünglichen Thread zurückkommen, bzw auf das ursprüngliche Problem. Hajo hatte ja die Messwerte von Claus in eine übersichtliche Form gebracht. Daraus will versuchen eine Fehleranalyse abzuleiten:
Problem ist offensichtlich im linken Kanal der Endstufe, der rechte sieht OK aus. An T311 und an T313 sind große positive Spannungen, die da nicht sein sollten. Daher denke ich, dass die negative Spannung, die über R351 kommen sollte fehlt, d.h. R351 ist durchgebrannt. R351 ist sicher nicht ohne Grund durchgebrannt, daher sollte man sich die 4 Transistoren T311, T313, T327 und T329 genauer anschauen.
Die Spannungen an T331 sind nicht ganz plausibel, entweder ist an E und C null, dann auch an B, oder an B ist +47,7V, dann auch mindestens an E oder C, eher aber E und C. Da müsstest Du nochmal nachmessen, Claus. Bei der Gelegenheit auch gleich die Spannungen an T307 und T309 messen - diese beiden sind wegen der hohen Temperaturbelastung immer verdächtig.

Ich hoffe, das hilft Dir weiter, Claus.

Herzliche Grüße
Gerhard

wickerge
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Re: R4/Netzsektion

#92 Beitrag von wickerge » 17.07.2021, 19:17

Hallo zusammen,
eigentlich wollte ich hier[/viewtopic.php?f=38&t=437&start=60] weiterschreiben, aber da dort die Bearbeitung gesperrt ist, also doch hier.

Nachdem mein R4/2 wieder richtig läuft und mir dabei aufgefallen ist, dass er im Bereich T307/308 und T309/T310 auch bei kleiner Leistung schnell sehr warm wird, habe ich zum Thema Ruhestromumbau und zum Thema Netzspannungsumstellung auf 240V nachgelesen. Beim Thema Ruhestromumbau ist mir aufgefallen, das die Aussagen dort – meiner Meinung nach – nicht so ganz zu den Aussagen im diesem Thread passen: R327 ist ein reiner Schutzwiderstand, der auch leicht andere Ohm-Werte haben darf, aber R325 auf der anderen Seite ist ruhestrombestimmend.

Raymond hatte im anderen Thread ins Spiel gebracht, dass man gleichzeitig mit R325 auch R317 erhöhen müsste, um beim eigentlichen Problem, der Überhitzung von T307/308 und T309/T310, den Spannungsabfall an den Transistoren zu reduzieren. Da denke ich aber, das kann doch nicht viel bringen, wenn an T325 0,6 V abfallen und an T309 ca 55 V. Da entlaste ich doch T309 durch den Umbau auf 82 Ohm gerade mal um 1%.

Da der Ruhestrom der Endstufe nach Umbau wieder auf die 14 mV Spannungsabfall an den Messpunkten eingestellt wird, ändert man am Ruhestrom der Endstufe doch nichts –denke ich. Man verändert doch nur die Speisung von T331 in dem Sinne, dass man die Herunterregelung von -57 V auf -1,2 V versucht mit weniger Hitzeentwicklung umzusetzen.

Wenn aber die Asymmetrie zwischen R325 und R317 der eigentliche Trick ist, muss man sich fragen, was der Entwickler der Schaltung sich gedacht hat, als er R325 kleiner gemacht hat als R317. Wenn es viel besser ist (weil es die thermische Belastung ohne andere Nachteile verringert), hätte das der Entwickler doch erkennen müssen und er hätte R325 von Anfang an größer gemacht. Eher würde es da für mich Sinn machen, wenn man die Summe aus R317 und R327 mit R325 vergleicht. Dann ist man mit 82 Ohm immer noch kleiner als 168 Ohm. Das würde zu der Aussage von Pierre Wittig passen, das man R325 nicht über 100 Ohm vergrößern darf, da man sonst den Ruhestrom nicht mehr einstellen kann.

Falls die Schaltung zu komplex ist, um sie mit solch einfachen Überlegungen zu verstehen, lasst es mich bitte wissen.

Herzliche Grüße
Gerhard

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