Großvaters Anlage

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john2151
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Großvaters Anlage

#1 Beitrag von john2151 » 22.09.2020, 21:41

Liebe Community,

Da mein Großvater in naher Zukunft seinen Hausstand verkleinern muss, habe ich seine HiFi-Anlage "geerbt".
Bis zu dem Zeitpunkt, als ich mich etwas in die Materie und den Hintergrund der Anlage eingelesen hatte, war mir garnicht bewusst, was da all die Jahre rumstand.
Leider hat sich allerdings schnell gezeigt, dass entweder die lange Standzeit zu einigen Problemchen geführt hat oder die Problemchen zur langen Standzeit ;)

Kurzer Überblick:
Die Anlage besteht aus PA4 (ohne Lüfter, also gehe ich davon aus PA4/1, aber bitte korrigiert mich), CC4, P4, CD3 und C3.
Die zugehörigen Boxen sind zwei LS130 und ein LW1.

Kurze Anmerkung vorweg: Meines Wissens sind alle Geräte noch komplett im Originalzustand (optisch zumindest).

Nun zu den Problemen:
PA4: Hat das altbekannte Thermo-Problem; ist aber zum Glück noch nicht kritisch (schaltet nicht ab und wird ca. 50 °C warm) Sobald ich wieder etwas mehr Zeit hab, werd ich mich an den hier im Forum ausführlich beschriebenen Ruhestromumbau machen :)
CC4/PA4: Nach dem "Kaltstart" ist der linke Kanal für ein paar Minuten leiser als der rechte und normalisiert sich dann, nach ein paar Sekunden aufsteigendem Rauschen (davor ist er einfach lieser), was mit einem Knacken endet, auf die Lautstärke des rechten. Diesbezüglich habe ich bereits etwas von NF-Relais im CC4 gelesen, die dieses Fehlerbild hervorrufen können. Liege ich damit richtig und wenn ja, baut @Friedel die Adapterplatinen noch?
CD3: hatte einen gerissenen Antriebsriemen für die Schublade. Hab ich ausgetauscht und scheint wieder ohne Probleme zu funktionieren :) (Yay, kleiner Erfolg :D )
C3: Dreht nur die linke Spindel und stoppt nach nicht mal einer Sekunde wieder, nachdem man Start oder Spulen gedrückt hat. Meine Theorie zu dem Thema ist, dass die Antriebsriemen und der Riemen zum Zählwerk (?) durch sind und er deswegen so schnell wieder stoppt, bzw. nur eine Spindel dreht.
P4: (Ich muss voraus schicken, dass ich ziemlich überhaupt keine Ahnung von Plattenspielern hab. :? ) Für mich stellt es sich so dar, als ob sich der Tonabnehmer zu weit absenken würde (ab und zu leicht kratzendes Geräusch :? ) Außerdem ist der Klang m.M.n. nicht so das gelbe vom Ei, abgesehen davon, dass das Signal nur auf dem rechten Kanal ausgegeben wird. Vom Gefühl her fehlen sowohl Tiefen als auch Präzision in den Höhen, als auch Dynamik, aber vllt. bin ich einfach von den digitalen Medien verwöhnt :) Soweit ich das verstanden hab, könnte das auch ein Problem mit dem Phono-Eingang des CC4 sein, aber meines Erachtens nach tut zumindest der MM-MC Schalter normal seinen Dienst (Lautstärke nimmt bei MC zu)

Für jegliche Form der Hilfe wäre ich äußerst dankbar! :sd:

VlG,
Jonas

Friedel
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Re: Großvaters Anlage

#2 Beitrag von Friedel » 22.09.2020, 22:22

ja, Friedel baut die NF Relais Adapter noch. Die sind für CC4/1 und CC4/2 nutzbar (unterschiedliches Rastermaß)
PA4 ist eine 1ser. Da empfiehlt es sich, die Endstufen komplett nachzulöten. Nach Ruhestromumbau und korrekter Justage wird die PA4 nur noch Handwarm.
Beim CD3 ist es oft nicht mit dem Riemen alleine getan. Da verharzen die Umlenkrollen der Schublade und dadurch muss der Riemen mehr arbeiten (großer Verschleiß) guter Indikator:
öffne mal mehrmals hintereinander die Toblerone. Wenn sie jedes mal einwandfrei öffnet und schließt, ist alles gut. Musst Du zwei oder mehrmals drücken, bis sie öffnet, ist eine Reinigung und neu Fetten auch der Slider Rollen nötig (gleiches Fett wie Schließe der Toblerone)

Litton72
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Re: Großvaters Anlage

#3 Beitrag von Litton72 » 23.09.2020, 19:22

Hallo Jonas,

zu deinem CC4:
vor kurzen hatte ich einen R4 mit einem ähnlichen Problem auf dem Tisch: der rechte Kanal war wesentlich leiser als der linke Kanal.
Ursache: die Kondensatoren C245 und C246 waren ausgetrocknet und hatten Kapazitätsverlust.
Nachdem diese beiden Elkos ersetzt waren, war der Fehler weg.

Ich empfehle, zumindest alle Elkos mit 200er Nummern zu erneuern, damit erschlägt man eine Reihe von Problemen im Audioteil.

Viele Grüße

Hajo
R4/CC4 triple F (fit for future) https://tinyurl.com/2bay9e9k

Friedel
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Re: Großvaters Anlage

#4 Beitrag von Friedel » 23.09.2020, 19:40

Moin, bei solchen Tipps bin ich raus.

john2151
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Re: Großvaters Anlage

#5 Beitrag von john2151 » 26.09.2020, 16:46

Erstmal schönes Wochenende euch allen!

Danke euch beiden für die Infos/Tipps!
Werde mich demnächst mal dran machen und dann wieder berichten :)

john2151
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Re: Großvaters Anlage

#6 Beitrag von john2151 » 04.10.2020, 14:29

Hi Leute,

Gerade die Relais von @Friedel engebaut und voller Freude die Anlage angeschmissen :D
Kein Knacken, kein Rauschen nicht mal ein leichter Lautstärkeunterschied :wow:

Vielen Dank euch nochmal!

Als nächstes wirds wsh. an den Ruhestromumbau der PA4 gehen. Kann sein, dass ich mich deswegen nochmal an auch wenden muss, werde aber natürlich davor die SuFu verwenden ;)

VlG und schönen Rest-Sonntag euch!

Jonas

john2151
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Re: Großvaters Anlage

#7 Beitrag von john2151 » 14.02.2021, 18:29

Liebe Community,

möchte mich nochmals für die ganze Hilfe und Infos, die hier zur Verfügung stehen bedanken! Ohne euch hätt ich das nicht geschafft und die Anlage wäre wsh. an den Höchstbietenden gegangen oder ... *schluck* wäre gar weggeschmissen worden.

Trotzdem hab ich von Plattenspielern nach wie vor keine Ahnung und hab im speziellen eine Frage zum P4 der hier schon angesprochen wurde.

Bild
Der blau eingekreiste "Penöckel" der vom Tonabnehmer absteht kratzt manchmal an den Platten.
Hier auf dem Bild tut ers zum Beispiel gerade nicht. Konnte bisher auch kein Muster feststellen, wann es auftritt und wann nicht.
Nun die Frage: Gehört der da überhaupt hin und wenn ja, wie verhindere ich, dass er mir die Platten zerkratzt?

Wäre für jede Hilfe dankbar!

VlG,
Jonas

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Georgio
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Re: Großvaters Anlage

#8 Beitrag von Georgio » 14.02.2021, 22:05

Hallo Jonas,

bin nicht im Besitz eines P4, benutze aber seit mehr als 50 Jahren diverse gute Plattenspieler.
Schau Dir den "Penöckel" bitte einmal genau an. Ist er eindeutig Bestandteil des Abtastsystems
und nicht "drangefummelt", so ist das vom Hersteller des Abtastsystems so gewollt.
Dieser "Penöckel" ist als "Notbremse" zum Schutz des Abtastdiamanten vorgesehen.
Eine zu hohe Auflagekraft, eine wellige Schallplatte oder ein "ungebremstes" Fallen des Tonarms
auf die Schallplatte verhindert hierdurch eine Beschädigung des Abtastdiamanten, er kann nicht
weiter nach oben gedrückt werden.
Wieso es mal ja, mal nein kratzt kann ich nicht recht nachvollziehen, beobachte das bitte einmal.
Ein verkratzen der Schallplatte ist nicht zu befürchten, dazu ist der "Penöckel" zu weich und zu dick.

Wünsche Dir viel Freude mit den Schallplatten; eventuell den Diamanten auf Unversehrtheit prüfen.

VlG Georgio
FAIR geht vor!

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