Schneewittchensarg

Kleinempfänger, Röhrenradios, Phonokoffer, Musikschränke, Schneewittchensarg & Co.

Antworten
Nachricht
Autor
Benutzeravatar
jade
Moderator
Moderator
Beiträge: 752
Registriert: 13.11.2010, 07:40
Wohnort: Dinslaken

Schneewittchensarg

#1 Beitrag von jade » 25.11.2010, 15:02

Hallo zusammen,
Gerade hat meine Frau mir diesen Schneewittchensarg von einem Kollegen mitgebracht. Optisch ist er sehr versifft und hat auch etlche Blessuren. Das System des Plattenspielers ist wohl nicht mehr vorhanden; ich sehe und fühle keine Nadel. Wäre nicht so schlimm, denn Schallpaltten will ich (jedenfalls im Moment) eh nicht abspielen. Ein erster Funktionstest ließ nur ein Brummen hören. Die Drehregler knatzen auch. Allerdings habe ich noch keine Antenne (langes Drahtgabel) angeschlossen, weil ich nicht weiss, wo dieser anzuschliessen ist. Ich habe mal ein Bilder mit hochgeladen, die u.a. auch die vorhandenen Anschlüsse zeigen. Stutzig macht mich auch, dass das Stromkabel keine Erde hat (normal?). Ob ich das Gerät behalten werde, weiss ich noch nicht, da noch keine Verkaufsverhandlungen.
Viel Grüße
Volker
Ach ja, auf meinen in der Bucht geschossenen C301M werde ich aller Wahrscheinlichkeit verzichten müssen, da hier nix ankommt und der Verkäufer auf meine email-kontakte nicht reagiert. Ich kann den Frust von Sir Alex und andere (Lautsprecher-Fred) nachvollziehen. Ebay und Braun - das Thema ist für mich jetzt erst einmal durch. Dann doch lieber hier eine Suchanfrage.
BildBild
Bild

Benutzeravatar
jade
Moderator
Moderator
Beiträge: 752
Registriert: 13.11.2010, 07:40
Wohnort: Dinslaken

spielt

#2 Beitrag von jade » 25.11.2010, 18:40

So - ich habe einen Draht als Antenne angefrimelt. Der Sarg spielt; allerdings ist der UKW-Empfang hier im Wohnzimmer grundsätzlich nicht so berauschend - habe das bei zwei anderen alten Röhrenradios ebenso. In meiner früheren Wohnung spielten beide Geräte einwandfrei im UKW-Bereich :) - hier nicht :evil:
Das anfängliche Brummen wird nach einer gewissen Zeit deutlich leiser - Regler kratzen weiterhin. Werde mal die hier gemachten Ratschläge zum Thema Kontaktspray beherzigen. Das über den Tonbandeingang angeschlossene (versteckte) Internetradio spielt brav hier im Ruhrgebiet ndr2 - das hat schon was. Ebenso lese ich mit Interesse die Tipps zur Ausarbeitung der Hauben; ob die auch für die Haube des Sargs gelten? Insgesamt sieht man dem Gerät (nach meiner ersten Reinigung) schon die Jahrzehnte an - mir aber auch (bin kaum älter :wink: )
Viele Grüße
Volker

Benutzeravatar
Norbert
Obermaschinist
Obermaschinist
Beiträge: 2047
Registriert: 02.01.2009, 19:27
Wohnort: 79106 Freiburg

#3 Beitrag von Norbert » 26.11.2010, 13:33

Hallo Volker,

die Haube ist meines Wissens aus Plexiglas - da kannst Du z.B. flüssiges Hartwachs (Autopolitur-Zubehör) nehmen. So würde ich es lieber nicht machen :wink: :lol: Die Anschlußschnur ist m.E. nicht geerdet.

Du kannst mal versuchen, die Patina auf der Oberfläche mit Seifenlauge zu entfernen. Das sieht nach oberflächlicher Verschmutzung aus.
jade hat geschrieben:Das anfängliche Brummen wird nach einer gewissen Zeit deutlich leiser
Ich schätze, daran sind überalterte Elkos (Netzteil) schuld.

Gruß, Norbert
Wenn es nach dem Löten kracht, hast du etwas falsch gemacht.
Nostalgie Funk - le groove de légende

Benutzeravatar
jade
Moderator
Moderator
Beiträge: 752
Registriert: 13.11.2010, 07:40
Wohnort: Dinslaken

Hartwachs

#4 Beitrag von jade » 26.11.2010, 14:30

Hallo Norbert,
danke für die Tipps. Den Sarg habe ich mit Spüli und Microfasertuch gereinigt. Jetzt sieht er wieder ganz manierlich aus. Leider sind an den meistgebrachten Knöpfen teilweise die Beschriftung weg - da kann man wohl nichts machen.
Zum Hartwachs - gibt es eine Empfehlung? Ich hätte hier eher auf Autopolitur getippt. Warum gerade Hartwachs?
Viele Grüße
Volker

derlange
Profi
Profi
Beiträge: 584
Registriert: 16.03.2009, 12:32

#5 Beitrag von derlange » 26.11.2010, 14:42

Hallo Volker,

für Plexiglas gilt: Zum Entfernen von Kratzern nimmt man Politur oder Lackreiniger (letzterer trägt noch etwas mehr ab, was bei Plexiglas im Zweifel kein Nachteil ist) und flüssiges Hartwachs für Autolacke zum Pflegen.

Grüße
DerLange

Benutzeravatar
jade
Moderator
Moderator
Beiträge: 752
Registriert: 13.11.2010, 07:40
Wohnort: Dinslaken

#6 Beitrag von jade » 26.11.2010, 14:58

Bei Politur hätte ich eher Angst, dass die Haube blind wird - muss mal was zum testen suchen. Hab da so meine Erfahrungen aus Wohnwagenzeiten (Fenster).
Kann man die Haube auch mit der Hnad polieren - unabhängig davon, dass man sich "einen Wolf poliert". Habe hier mehr Angst um ungleichmäßige Ergebnisse. Ich frage deshalb, weil ich eine Poliermaschine leider nicht besitze.
Viele Grüße
Volker

Benutzeravatar
Norbert
Obermaschinist
Obermaschinist
Beiträge: 2047
Registriert: 02.01.2009, 19:27
Wohnort: 79106 Freiburg

#7 Beitrag von Norbert » 29.11.2010, 12:28

jade hat geschrieben:Kann man die Haube auch mit der Hnad polieren - unabhängig davon, dass man sich "einen Wolf poliert".
Hallo Volker,

aus meinen persönlichen Ergebnissen mit verschiedenen Plexiglashauben: Ja. Mit Polierwatte geht das ganz gut.

Gruß, Norbert
Wenn es nach dem Löten kracht, hast du etwas falsch gemacht.
Nostalgie Funk - le groove de légende

Benutzeravatar
jade
Moderator
Moderator
Beiträge: 752
Registriert: 13.11.2010, 07:40
Wohnort: Dinslaken

#8 Beitrag von jade » 20.02.2011, 13:29

Norbert hat geschrieben:
jade hat geschrieben:Das anfängliche Brummen wird nach einer gewissen Zeit deutlich leiser
Ich schätze, daran sind überalterte Elkos (Netzteil) schuld.

Gruß, Norbert
Hallo zusammen
Ich möchte mich des Brummens annehmen (lassen). Wer kann mir sagen, um welche Elkos (Netzteil) es sich handelt und welche handelsüblichen ich heute nehmen kann. Hab ich dann Ruh oder sollten noch andere Teile getauscht werden. Ich frage deshalb, weil ich das Gerät "außer Haus" geben möchte. Zwar werde ich ja immer wieder hier im Forum ermuntert, doch selbst Hand anzulegen - das will ich allerdings erst an einem weniger wertvollen Übungsgerät tun. Leider fehlt dem Gerät der Tonabnehmer. Vielleicht gibt es ja hierzu noch einen aktuellen Tip. (Den Fred von Norbert hier in der Rubrik kenne ich :wink: )
Viele Grüße
Volker

Benutzeravatar
Norbert
Obermaschinist
Obermaschinist
Beiträge: 2047
Registriert: 02.01.2009, 19:27
Wohnort: 79106 Freiburg

Siebelko

#9 Beitrag von Norbert » 20.02.2011, 14:28

Hallo Volker,

hinter dem Netzgleichrichter sitzt ein größerer Becherelko mit drei eingebauten Kondensatoren, 8 µF und zweimal 50 µF - wahrscheinlich 250 Volt, die Daten sollten auf dem Gehäuse stehen. Im Schaltplan ist dieser Elko mit C 71 bezeichet, rechts unten zu sehen:

Bild

Das wäre für mich der erste verdächtige "Kamerad", wenn der Sarg brummt. Den Becher wirst Du in dieser Form wohl nicht mehr bekommen, aber bestimmt einzelne Elkos.

Im Gerät selbst sitzt der Becherelko links hinten, wenn Du von unten reinschaust.

Gruß, Norbert
Wenn es nach dem Löten kracht, hast du etwas falsch gemacht.
Nostalgie Funk - le groove de légende

simon
Profi
Profi
Beiträge: 462
Registriert: 01.02.2010, 18:20
Wohnort: Bremen

#10 Beitrag von simon » 20.02.2011, 16:10

Hallo Volker,

beim Elkotausch "auf Verdacht" bin ich immer skeptisch. Ich habe hier einen SK5 (der ist noch ein bisschen älter als Dein Sk6); da brummt nichts, und die Elkos sind original.

Hast Du ein Oszilloskop zur Verfügung? Dann schau' Dir die Versorgungsspannungen doch erst einmal an, bevor Du etwas austauscht. Oder ersetze die Versorgungsspannungen versuchsweise durch über jeden Zweifel erhabene brummfreie Spannungen aus einem Labornetzgerät.

Brumm kann sehr viele Ursachen haben. Immer erst die Elkos auszutauschen kann Dir noch ganz neue und ungeahnte Probleme bescheren.

Ich bin mir einigermaßen sicher: ein Elko kann bei artgerechter Haltung über 100 Jahre alt werden. Die Teile sind seinerzeit weit über ihrer Nennkapazität ausgeliefert worden; wenn sie danach nicht unnötig erwärmt werden, haben sie die Nennkapazität noch heute. Für den ESR gilt das ebenso.

Mein Fazit: Erst messen, dann (gegebenenfalls) tauschen.
Viele Grüße, Simon

Antworten