T1000 - Geräte- und Prüfbericht

Kofferradios und der Weltempfänger T 1000
Antworten
Nachricht
Autor
Benutzeravatar
henry2
Moderator
Moderator
Beiträge: 1115
Registriert: 03.10.2010, 10:39
Wohnort: Markgräflerland

T1000 - Geräte- und Prüfbericht

#1 Beitrag von henry2 » 08.08.2021, 17:49

Hallo T1000-Freunde,

gerade erst habe ich bei "Radiomuseum.org" einen Geräte- und Prüfbericht über den Weltempfänger T1000 im Heft Nr. 13 aus dem Jahr 1964 entdeckt. Er wurde dankenswerterweise von Trev Levick hochgeladen und allen zur Verfügung gestellt.

Auch wenn jeder Interessierte den Bericht - wenn ihm das denn bekannt ist - dort lesen oder selbst herunterladen kann, finde ich, dass er auch in unserem Braun-Forum einen Platz haben und hier zu lesen sein sollte.
T1000-Funkschau_13_1964_1.jpg
T1000-Funkschau_13_1964_2.jpg
T1000-Funkschau_13_1964_3.jpg
T1000-Funkschau_13_1964_4.jpg
Zwar wurden von den Herren Steiner und Tetzner (Funkschau) die Empfangseigenschaften in allen Wellenbereichen wie auch die vielfältigen Einstellmöglichkeiten auf AM gelobt. Das hohe Gewicht, die Anordnung zweier Drehknöpfe und die "begrenzte" Tonqualität auf UKW (letzteres vollkommen richtig und dabei noch sehr diplomatisch ausgedrückt) wurden jedoch kritisiert.

Ich selbst kann nur allen positiven Beurteilungen der Autoren und Tester zustimmen, natürlich auch der Kritik an der "begrenzten" Tonqualität. Hingegen stört mich das in der Tat hohe Gewicht des Geräts weniger, da ich es weder zum Badesee noch zum Wandern mitnehmen möchte; es vermittelt mir eher ein Gefühl von Solidität. Ebensowenig stört mich auch die Anordnung der Drehknöpfe.

Eine kleine Anmerkung möchte ich angesichts des Umstands, dass die Skalenlämpchen leider nicht mehr erhältlich sind, noch ergänzen: Da neue Batterien eine Spannung von über 1,6V abgeben, ist es um die Lebensdauer dieser Lämpchen, deren Nennspannung nur 1,2V beträgt, nicht gerade gut bestellt. Ich würde daher empfehlen, den beiden parallel geschalteten Lämpchen einen Vorwiderstand von 1,0...1,2 Ω/¼W vorzuschalten. (Habe ich bei meinem Gerät auch so gemacht.)

Viele Grüße

Heinrich

Benutzeravatar
Georgio
Eroberer
Eroberer
Beiträge: 92
Registriert: 25.01.2009, 00:17

Re: T1000 - Geräte- und Prüfbericht

#2 Beitrag von Georgio » 08.08.2021, 23:22

Der Beitrag zum T1000 gefiel mir sehr gut. Zum Thema Skalenlämpchen hätte ich noch einen Vorschlag für elektrotechnische Leien.
Da für die Skalenbeleuchtung eine separate Batterie vorgesehen ist könnte man hier statt einer Batterie einen Akku einsetzen.
Damit wäre die Spannung passend zum Lämpchen bei ca. 1,2V. So habe ich in meinem T1000CD das Problem ohne Eingriff in die
Elektrik gelöst und ich habe nicht ohne Kenntnis löten müssen.

MfG Georgio
FAIR geht vor!

Benutzeravatar
henry2
Moderator
Moderator
Beiträge: 1115
Registriert: 03.10.2010, 10:39
Wohnort: Markgräflerland

Re: T1000 - Geräte- und Prüfbericht

#3 Beitrag von henry2 » 09.08.2021, 16:55

Hallo Georgio,

da hast Du vollkommen recht. Wer NiMH-Akkus für den Betrieb des Radios einsetzt, besitzt sicherlich auch ein passendes Ladegerät und wird sich natürlich auch einen 9. Akku für die Skalenlämpchen zukaufen bzw. das vielleicht auch schon getan haben. Damit ist man die Sorge um die Lämpchen wegen der zu hohen Batteriespannung los, denn der NiMH-Akku liefert ja nur 1,2V (max. 1,3V). Diesen Akku kann man dann bei Bedarf mal separat ans Ladegerät hängen.

Es gibt aber auch eine andere Möglichkeit, den anfangs erwähnten Vorwiderstand einzubauen, und zwar ohne Fachkenntnis und ohne löten zu müssen. Man besorge sich dazu (neben dem Vorwiderstand) einen Flachstecker (0,5-1,5mm²), eine passende Flachsteckerhülse, eine Crimpzange und ein kleines Stück Isolierschlauch (in vielen Haushalten ist das alles bereits verfügbar :D). Die Anschlussdrähte des Vorwiderstands kürzt man so weit ein, damit auf der einen Seite der Flachstecker und auf der anderen Seite die Flachsteckerhülse dicht am Widerstandskörper aufgepresst werden kann.

Dann öffnet man die Rückwand des T1000(CD). Nun sind die drei Anschlussdrähte (schwarz, rot, weiß) zu sehen, die vom Batteriefach kommend mit Flachsteckerhülsen auf die Aufsteckzungen an der NF-Verstärkerplatine aufgesteckt sind. Man ziehe die Flachsteckerhülse mit dem weißen Draht aus der Aufsteckzunge heraus und stecke dann dort den Vorwiderstand mit der Flachsteckerhülse auf. Auf der anderen Seite des Vorwiderstandes kommt dann die Flachsteckerhülse mit dem weißen Draht auf den Flachstecker am Vorwiderstand. Siehe Bild:
k-IMG_0414.JPG
Wenn man dann noch den Isolierschlauch, den man zuvor über den weißen Draht geschoben hatte, wieder über den Vorwiderstand und die Steckverbindungen zurückschiebt, ist man beinahe fertig. Jetzt wäre nur noch die Rückwand zu schließen und die Schweißtropfen von der Stirn zu tupfen...

Ich persönlich verwende für den Gerätebetrieb 8 NiCd-Akkus (keine Angst, ich werde sie zu gegebener Zeit bestimmt sachgerecht entsorgen), die man mit dem eingebauten Netzteil des Radios laden kann. Man muss dabei allerdings ein wenig im Auge behalten, wann man mit dem Ladevorgang beginnen und wann man ihn wieder beenden sollte. Das funktioniert mit dem 9. Akku leider nicht. Dafür aber einen separaten Akku mit Ladegerät zu beschaffen, würde die Kosten für einen Vorwiderstand um etwa das 600fache übersteigen. Eine neue Alkaline-Batterie im Laufe von vielleicht 2 Jahren habe ich jetzt aber nicht berücksichtigt :wink:.

Schöne Grüße

Heinrich

Benutzeravatar
Georgio
Eroberer
Eroberer
Beiträge: 92
Registriert: 25.01.2009, 00:17

Re: T1000 - Geräte- und Prüfbericht

#4 Beitrag von Georgio » 10.08.2021, 21:44

Hallo Heinrich,

das ist ja eine tolle Antwort. Doch solche Super-Beiträge sind von Dir schon normal.
Mit dieser Anleitung ist die "Ausfallsicherung" der Lämpchen auch für Anfänger gut
zu schaffen. Vielen Dank für die verständliche Änderung im T1000 (CD).

Mit freundlichen BRAUN-Grüßen

Georgio
FAIR geht vor!

Antworten