Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

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sadomskyj
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Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

#1 Beitrag von sadomskyj » 28.12.2023, 17:44

Guten Abend,

eine kleine Geschichte zu einem TG 502, das ich gerade für eine Sammlung ehrenamtlich repariere.
Das Gerät ist nach Info des Sammlungsinhabers bereits seit 12 Jahren funktionsuntüchtig gewesen, mit Ausnahme des Capstanmotors lief nach dem Einschalten tatsächlich gar nichts.
Gleichwohl ist es eins der wichtigsten Geräte der Sammlung, es wurde in die sogenannte Wandanlage integriert*, die sich die Besucher ansehen können.
(*müsste eigentlich ein TG 60 sein, bin mir aber nicht ganz sicher).
Der Reparaturgang war umfangreich, wenn aus meiner Sicht auch nicht überraschend: das Netzteil musste überarbeitet werden (abgerissener Draht zu einem der Siebelkos, defekte Elkos auf der Platine. Die Hälfte der Dioden auf der Relaisplatine waren niederohmig geworden, beim Betätigen der Laufwerkstasten sprach jeweils die 1 A-Sicherung an, der Aufsprechverstärker wies zahlreiche defekte Elkos auf (u.a. mit Kapazitäten nur noch im Nanofaradbereich), ebenso bei der Potentiometerplatine. Auch der einzige auf der Oszillatorplatine befindliche Elko hatte nur noch wenige Nanofarad.
Das Gerät erwachte mit jedem Reparaturschritt zu weiterem Leben: erst gingen wieder alle Laufwerksfunktionen, auch die Bremsfunktion ist noch tadellos in Ordnung, die Wiedergabe war ohne weitere Eingriffe dann schon sehr gut, dann belebten sich die Aussteuerungsinstrumente (also auch der Aufsprechverstärker) und es konnte schon auf einem Kanal aufgenommen werden.
Lediglich der andere Kanal wollte noch nichts aufnehmen, wenngleich der Löschkopf ordnungsgemäß löschte und die Vormagnetisierung funktionierte.
Und jetzt kommt die „Sabotage“ ins Spiel.
Nachdem ich die elektronischen Komponenten und den Spurumschalter als Fehlerquelle ausgeschlossen hatte, nahm ich mir den Kopfträger vor, und hier war der Fehler: es sind beide Drähte eines Kanals des Aufnahmekopfs an der Steckbuchse abgerissen. Zudem sind sie von den Kontakten offensichtlich weggebogen worden, daher meine Annahme der „Sabotage“ (nicht ganz ernst gemeint :) )
Auf den Fotos kann man es glaube ich erkennen: das erste Foto mit den abgerissenen Drähten zeigt den fehlenden Anschluss am Aufnahmekopf, das andere Foto den Wiedergabekopf mit ordentlich verzwillten - und angeschlossenen - Drähten.
Da ich direkt nach Auffindens des Fehlers heute Morgen nach Mainz gefahren bin, kann ich den letzten Teil der Reparatur erst im neuen Jahr abschließen, gehe aber davon aus, dass die abgerissenen Drähte das letze Puzzelteilchen zur erolgreichen Instansdetzung sein werden.
Das tolle Gerät hat es auf jeden Fall verdient, wieder zu funktionieren und in der Wandanlage dann vorgeführt werden zu können.
Und was habe ich alles bei der Reparatur über diesen Tonbandgerätetyp gelernt, hat richtig Spaß gemacht!

Viele Grüße und einen guten Start ins Neue Jahr!
Michael
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Re: Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

#2 Beitrag von sadomskyj » 02.01.2024, 18:54

Auch beim Instandsetzen gibt es Rückschläge.
Gerade wieder zurück aus Mainz, lose Drähte an den Aufnahmekopf gelötet und .... immer noch kein zweiter Kanal!
Es ist leider der Kopf defekt, ich messe an dem defekten zweiten Kanal einen Wert "unendlich Ohm".
(Der funktionierende Kanal weist einen Scheinwiderstand von ca. 15,3 Ohm auf).
Tja, jetzt heißt es nach einem Kopf Ausschau halten. In der Bucht wird gerade ein Aufnahmekopf NOS für ein TG 550 angeboten, leider preislich ziemlich hoch.
Ich werde den Sammlungsbesitzer fragen, ob der Kopf erworben werden soll.
(und ich hoffe, dass ein Kopf aus einem TG 550 an diesem TG 502 betrieben werden kann. Die Platinen dieses TG 502 entsprechen merkwürdigerweise übrigens den heruntergeladenen Schaltbildern (aus einem Servicemanual) eines TG 550).
Zumindest ist jetzt geklärt, warum in der Vergangenheit die Drähte zurückgebaut und abgebogen wurden, es sollte somit wahrscheinlich der fehlerhafte Kanal markiert werden, es war also keine Sabotage :)
Ich berichte dann über den weiteren Fortgang.

Erst einmal viele Grüße und Euch ein schönes neues Jahr!

Michael

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Re: Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

#3 Beitrag von andreas schnadt » 02.01.2024, 19:19

Du hast ne on!
Gruß Andreas
Viel Freude beim Hören !

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Re: Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

#4 Beitrag von sadomskyj » 08.01.2024, 20:19

Kurzer Zwischenbericht:
Dank Ed bin ich auf die Spur der Spitalwerkstatt gebracht worden, die die Zählwerke der TG 60 / TG 502 / TG 504 / TG 550 instandsetzen kann, Hape hat noch eine Emailadresse zugesteuert und ich konnte Kontakt aufnehmen.
Herr Kartmann von der Spitalwerkstatt hat heute ein Angebot geschickt.
Nach der Budgetfreigabe von Werner Ettel kann jetzt das Zählwerk des TG 502 instandgesetzt werden.
Herr Kartmann ergänzt das vorhandene lückenhafte Zählwerk mit den fehlenden Teilen, testet in einem TG und schickt das getestete Teil zurück.
(Zum Aufnahmekopf habe ich keine Budgetfreigabe bekommen, der vorhandene Kopf verbleibt).
Ed hat mich heute dann noch daran erinnert, auf jeden Fall den Motorkondensator des Capstanmotors zu ersetzen. Wenn der defekt werde, könne der Capstanmotor Schaden nehmen und für den gäbe es laut Ed keinen Ersatz mehr.
Das wird natürlich dann noch von mir gemacht.
Ich werde spätestens berichten, wenn das Gerät wieder an der Wand hängt und Fotos machen.

Grüße
Michael

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Re: Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

#5 Beitrag von sadomskyj » 09.01.2024, 20:46

Nachtrag: Ed hat mich kontaktiert, das 502 ist ein 502/1!
(Steht auch auf dem Typenschild des Gerätes, ist mir bislang nicht bewusst geworden, ich hatte die Zusatzbezeichnung /1 irgendwie überlesen).
Ich habe mich schon die ganze Zeit gewundert, dass das heruntergeladene TG 502-Schaltbild nicht mit den Platinen des Gerätes übereinstimmte.
Die Platinen und andere Details passen eher zum Schaltbild eines TG 550, darum habe ich dies überwiegend benutzt.
Ed meinte, dass ein TG 502/1 tatsächlich einem TG 550 entspricht, auch später als ein TG 502 gebaut wurde, das würde also meine Erfahrung mit dem Schaltplänen erklären. Und das 502/1 sei wiederum gleich einem 504/1.
Und es sei ein Exportmodell.

Ich habe gerade auf der bekannten Auktionsplattform tatsächlich ein originales Servicemanual gefunden, das im Titel die Modellbezeichnungen "TG 550, TG 502/1 und TG 504/1" hat.
Dieses Servicemanual habe ich sonst leider nicht finden können.
Ich überlege, dieses Servicemanual zu erwerben, auch wenn mir diese Auslage vermutlich nicht ersetzt wird (Kaufpreis 7,50 EUR ist jetzt aber auch nicht so hoch).

Grüße

Michael

P.S. Aufgrund einer Nachfrage: Ich bin für die Reparatur der Geräte der braun Sammlung Ettel ehrenamtlich tätig, ich bekomme aber das Reparaturmaterial erstattet.

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Re: Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

#6 Beitrag von sadomskyj » 20.01.2024, 20:07

Tja, leider ein heftiger Rückschlag bei der Reparatur, bin beim Suchen, was es sein kann :(

Nach dem Einbau des Zählwerks und vor dem Wiedereinbau ins Gehäuse letzter Test (Am Tag davor war alles ok), leider mit negativem Ergebnis:
Es schlugen bei Wiedergabe die Anzeigeinstrumente voll aus, es war dennoch nicht die Musik vom Band zu hören sondern nur ein höherer Sinuston, nicht besonders laut, bei vielleicht 6-7 kHz (grob geschätzt).
Nach Ziehen des DIN-Kabels zum Verstärker und beim Ausschalten des Verstärkers ging der Ausschlag auf null zurück.
Beim nächsten Versuch war der Sinuston kurz noch zu hören, Vollausschlag.
Kurz danach kein Vollausschlag mehr, keine Musikwiedergabe, trotz bestehender Verbindung. Das ist jetzt der bleibende Zustand.
Auf Aufnahme geschaltet passiert bei unterer Reglerstellung ersteinmal nichts, bis nach etwas Hochregeln sofort und unvermittelt Vollausschlag auf beiden Kanälen kommt, egal, ob nur der linke oder rechte Kanal hochgeregelt wird.

Versorgungsspannungen sind alle da und in richtiger Höhe. Habe schon grob alles durchgesehen, ob irgendwas eine Verbindung mit Masse hat (Lötanschlüsse oder Kabel), nichts gefunden.
Zwischen gestrigem Zustand funktionstüchtig und heutigem Test habe ich außer dem Zählwerkseinbau nichts weiter gemacht.
Bin gerade etwas frustriert.

Gruß
Michael

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Re: Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

#7 Beitrag von sadomskyj » 21.01.2024, 10:34

Der Wiedergabeverstärker arbeitet anscheinend. Ich messe bei erster probeweiser Wiedergabe eines Bandes an Anschluss 126 und 130 des Wiedergabeverstärkers Spannungen in der im Schaltplan angegebenen Größenordnung
(Da ich nicht einen Sinuston mit gleichbleibenden Pegel abspiele, schwankt die Spannung abhängig von der Musikaufnahme, gemessen bis über 400 mV; ist nur ein erster Test, um Frustration abzubauen).
Das heißt, das Problem müsste zwischen Wiedergabeverstärker und Ausgang des Gerätes liegen.

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Re: Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

#8 Beitrag von sadomskyj » 21.01.2024, 10:55

Nächster Test, erster Teilerfolg! :D
Ich habe das Signal am Wiedergabeverstärker (Punkt 126 und 130) direkt abgegriffen, Einspeisung dann in ein DIN-Kabel, Anschluss an meinen CSV 500 und ..... Musik erklingt!
Dass heißt, dass tatsächlich auf dem Weg vom Ausgang des Wiedergabeverstärkers zur Ausgangsbuchse das Problem liegt.
(Frustrationslevel sinkt)
Herrn Ettel muss ich dennoch gleich beichten, dass das TG 502 noch etwas länger bei mir bleibt.

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Re: Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

#9 Beitrag von sadomskyj » 21.01.2024, 11:30

Habe das Signal weiter verfolgt, am Pkt. 64 und 66 des Schalterbausteins kommt auch noch alles an.
Jetzt kann es eigentlich nur noch an der Potentiometer- oder Relaisplatine liegen, entweder S1501 oder die Widerstände R1528 und R1628.
S1501 müsste doch ein Relais sein, oder?

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Re: Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

#10 Beitrag von raimund54 » 21.01.2024, 12:23

Hallo Michael,

3 kurze Fragen zu Deinem wahrscheinlich Rückkopplungsproblem:

- welchen Verstärker hast Du zum Test verwendet? Evtl. mal eine anderes Gerät probiert (z.B. regie 510, CSV 300)
- hast du ein 5-pol. DIN-Kable mit Einzelabschirmung genommen?
- tritt das Phänomen bei Vor- oder Hinterband auf?

Gruß

Raimund

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Re: Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

#11 Beitrag von sadomskyj » 21.01.2024, 15:59

Hallo Raimund,

ich fürchte auch, dass ich da was falsch gemacht hatte. Das TG 502 hatte ich an einen A501 angeschlossen, übliches 5-poliges DIN-Kabel (Einzelabschirmung kann ich ich nicht bestätigen). Allerdings hing am A501 noch ein Bluetooth Empfänger, der per USB Netzteil mit Strom versorgt wurde.
Leider ist jetzt das Fehlerbild dauerhaft (keine Wiedergabe und Aufnahme über die DIN-Buchse), auch wenn ich nur ein akkubetriebenes Uher Report über 5-Pol DIN anschließe.
Habe auch testweise das TG 502 an einen CSV 500 angeschlossen.
Hinterband funktioniert nicht und Vorband auch nicht. Die Wiedergabe ist wie beschrieben möglich, wenn ich die Ausgänge des Wiedergabeverstärkers anzapfe und direkt in einen Verstärkereingang eines Drittgerätes (z.B. den CSV 500) einspeise.
Korrektur zum vorherigen Post: Alle Relais arbeiten

Grüße
Michael
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Zuletzt geändert von sadomskyj am 21.01.2024, 19:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

#12 Beitrag von sadomskyj » 21.01.2024, 18:31

Korrektur: Alle Relais arbeiten, das linke zieht bei Aufnahmebereitschaft auch an.

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Re: Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

#13 Beitrag von raimund54 » 21.01.2024, 19:48

Hallo Michael,

ich habe Dir eine email dazu geendet.

Viel Grüße

Raimund

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Re: Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

#14 Beitrag von Meo » 22.01.2024, 09:00

sadomskyj hat geschrieben: 21.01.2024, 10:34 Der Wiedergabeverstärker arbeitet anscheinend. Ich messe bei erster probeweiser Wiedergabe eines Bandes an Anschluss 126 und 130 des Wiedergabeverstärkers Spannungen in der im Schaltplan angegebenen Größenordnung
(Da ich nicht einen Sinuston mit gleichbleibenden Pegel abspiele, schwankt die Spannung abhängig von der Musikaufnahme, gemessen bis über 400 mV; ist nur ein erster Test, um Frustration abzubauen).
Das heißt, das Problem müsste zwischen Wiedergabeverstärker und Ausgang des Gerätes liegen.

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Moin,

hast du die Rückkopplung auch wenn kein Din-Kabel angeschlossen ist?

Um die Pegel korrekt einzustellen benötigst du ein Bezugsband. Bandflussgeschwindigkeit wie angegeben.

LG, Meo

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Re: Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

#15 Beitrag von sadomskyj » 22.01.2024, 09:08

Hallo Meo,

eine Rückkopplung gibt es zur Zeit nicht (mehr).
Ich vermute, die Rückkopplung, wenn es die war, hat irgendeinen Folgeschaden verursacht.
Zur Zeit passiert gar nichts, wenn ein Diodenkabel gesteckt ist, egal, ob es an einem Verstärker oder Tonbandgerät angeschlossen ist.
Um die Pegeleinstellung kümmere ich mich, wenn wieder was aus dem Gerät raus- respektive reinkommen kann.

Grüße
Michael

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Re: Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

#16 Beitrag von Meo » 22.01.2024, 10:41

sadomskyj hat geschrieben: 22.01.2024, 09:08 Hallo Meo,

eine Rückkopplung gibt es zur Zeit nicht (mehr).
Ich vermute, die Rückkopplung, wenn es die war, hat irgendeinen Folgeschaden verursacht.
Zur Zeit passiert gar nichts, wenn ein Diodenkabel gesteckt ist, egal, ob es an einem Verstärker oder Tonbandgerät angeschlossen ist.
Um die Pegeleinstellung kümmere ich mich, wenn wieder was aus dem Gerät raus- respektive reinkommen kann.

Grüße
Michael
Die Rückkopplung entsteht wenn die Buchse in Abhängigkeit mit dem Eingang und dem Aufnahmepegel steht. Evtl. verdrehtes Kabel. Wenn meine grauen Zellen sich richtig erinnern gibt es einmal gekreuzte Überspielkabel und Diodenkabel.

Aber egal. Geh zum Messen direkt an die Buchse. (Out)
Dann schaust du auf welchen Pin an deinen Verstärker der Eingang ist. Ggf. umlöten.

Als erstes muss jedoch die Wiedergabe auf beiden Kanälen funktionieren.
Mit einem Signalverfolger schauen an welcher Stelle das Signal nicht weiter geleitet wird. Fehler beheben!
Dann mit Bezugsband den Pegel einstellen.

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Re: Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

#17 Beitrag von raimund54 » 22.01.2024, 10:47

Hallo Michael,

ich habe mal kurz gesucht. Bei Reichelt gibt es 4-pol. Kabel (4x0,08 mm) mit Einzelabschirmung und 5-pol. DIN Stecker zum selberlöten bzw. konfektionieren.

Bei Voelkner gibt es fertige 1,5 m Kabel (Reichelt hat nur ein 5 m langes, bei den kürzeren bin ich mir nicht sicher, ob die Einzelabschirmung haben):

https://www.voelkner.de/products/231743 ... 2c072e76ab.

Wenn mal wieder was aus dem TG herauskommt und es Rückkopplung gibt, probier das mal aus.

Bis heute abend am Telefon.

Gruß

Raimund

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Re: Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

#18 Beitrag von sadomskyj » 22.01.2024, 14:24

Hallo Raimund,

danke für den Tipp, das Kabel von Reichelt werde ich auf jeden Fall sofort bestellen.
Ich werde auf keinen Fall mehr irgendein beliebiges 5-poliges-Din-Kabel an ein TG oder sonst an eine 5-pol DIN-Buchse anschließen! :shock:
Das Desaster, von Sonnabend, ich muss es so formulieren, wird mir hoffentlich nie wieder passieren.
Ein funktionierendes Gerät zum letzten Test ausprobiert, offensichtlich falsch angeschlossen und dann gleich einen Schaden bekommen!

Bis nachher zum Telefonat!

Viele Grüße
Michael

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Re: Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

#19 Beitrag von sadomskyj » 22.01.2024, 19:37

Guten Abend,

großes Aufatmen! Das TG 502/1 läuft so, wie es soll, eben Wiedergabe und Aufnahme an einem CSV 500 getestet.
Großes, großes Dankeschön an Raimund, der mich eben telefonisch beraten und durch die Materie geführt hat!

Beim Computer sagt unsere IT häufig, wenn was nicht funktioniert, sitzt das Problem vor dem Rechner.
Leider saß hier das Problem vor dem Tonbandgerät.
Sabotage steht im Betreff des Themas, und ich fühle mich gerade etwas wie ein Saboteur, allerdings ohne im Bewusstsein dafür gewesen zu sein.
Wenn ich einen Gesellenbrief als Rundfunktechniker hätte, müsste ich den jetzt zurückgeben.

Ich hatte den Fehler gemacht, das 5-polige DIN-Kabel bei Reserve am CSV 500 einzustecken, das scheint das TG 502/1 nicht zu mögen bzw. mit meinen Kabeln nicht zu gehen (s. Beitrag von Raimund).
(Beim A501 weiß ich gerade nicht mehr, welchen Eingang ich am Sonnabend verwendet hatte).
Bei dieser Konfiguration tritt bei Aufnahme aber auch bei Wiedergabe beim Hochdrehen der Aufnahmeaussteuerung sehr schnell ein Vollausschlag beider Kanäle im Aussteuerungsinstrument auf, begleitet von diesem Sinuston, von dem ich vorher schrieb.
Eine Aufnahme hätte ich über die Buchse Reserve sowieso nicht hinbekommen 😆
Nach Umstecken auf die Buchse "Band" am CSV 500 lässt sich im Aufnahmemodus ganz normal aussteuern und Vorband abhören. :D
Wiedergabe funktioniert auch normal, vorausgesetzt, man zieht am Aussteuerungspoti "radio phono" auch noch die graue Kappe für den einen Kanal nach vorne bzw. raus, also Stellung Hinterband.
Jetzt weiß ich endlich auch genau, wo der Schalter S1501 im Gerät sitzt :roll:
Mit dem A501 klappt jetzt auch alles, natürlich auch hier jetzt das DIN-Kabel in "Band" eingesteckt :)

Ich habe mir also den Sonnabend ganz umsonst eingetrübt aber dafür wieder was gelernt.
Das von Raimund empfohlene Kabel werde ich auf jeden Fall kaufen und mit dem Stecker zusammenlöten.

Ich freue mich gerade - wie schon viele male - sehr über dieses Forum und die tollen Mitglieder, die mit Erfahrung und großer Hilfsbereitschaft weiterhelfen, wenn man nicht vorankommt.
Vielen Dank, Raimund, nochmal an Dich! Ich werde die gute Nachricht gleich an Werner Ettel melden, jetzt steht der Wiedermontage des Geräts in die Wandanlage nichts mehr im Weg!

Ich wünsche allen einen schönen Abend!

Michael

P.S. Das von der Spitalwerkstatt umgebaute Zählwerk funktioniert ebenfalls ganz hervorragend!

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Re: Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

#20 Beitrag von sadomskyj » 27.01.2024, 22:43

Das umgebaute Zählwerk hat leider ein paar Zähne verloren.
Abstimmung mit der Spitalwerkstatt läuft, ob noch was zu machen ist.
Das TG 502/1 wird morgen aber trotzdem erst einmal wieder gehängt :)
Foto folgt dann.
An das Zählwerk komme ich auch im montierten Zustand ran, ich hoffe, dass sich mittelfristig noch eins finden lässt.
Ggf. muss eines von einem Telefunken M 201 o.ä. rein aber auch das muss gefunden werden.

Grüße
Michael

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Re: Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

#21 Beitrag von Meo » 28.01.2024, 11:39

Moin,

mach doch ruhig mal ein bis zwei Fotos von deinen umgebauten Teilen.

Irgendwie hatte ich Zeit und Lust mich mal um mein Zählwerk der TG60 zu kümmern.

Das Zählwerk funktioniert und die Antriebsschnecke ist gut. Alles geht leicht, ohne zu klemmen oder zu hakeln.

Die Riemenscheibe hat sich aber komplett aufgelöst.
Ich warte auf ein Ersatzteil 25mm Durchmesser was ich dann mit der Schnecke verbinde. Wie/ wo/ was, weiß ich noch nicht.

Gruß, Meo
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Re: Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

#22 Beitrag von sadomskyj » 28.01.2024, 17:25

Guten Abend,

das Gerät hängt und spielt wieder!
Heute war auch ein großer Besucherandrang im Museum, das Gerät konnte nach zwölf Jahren erstmalig wieder vorgeführt werden.
Die meisten waren überrascht, moderne Musik aus der Wandanlage zu hören (ich hatte vorher extra ein Band für heute bespielt).
Für mich erstaunlich der Klang des Steuergeräts und der Lautsprecher, das hätte ich nicht erwartet!
Es ließ sich der gesamte Raum mit größerer Lautstärke beschallen, die Anlage wirkte dabei nicht bemüht.
Das Zählwerk geht nochmal an die Spitalwerkstatt, Herr Kartmann hat noch eine Idee.
(Für die Zwischenzeit habe ich temporär ein Foto des Zählwerks hinter die Frontplatte geklebt, die Leuchte scheint von hinten durch).
Das Kabel will Michael Unger noch gerade verlegen.
Auf dem einen Foto und in einem der Videos mit Werner Ettel (mit seiner Genehmigung hier eingestellt).
Für alle Beteiligten heute eine große Freude!

Grüße
Michael

Videolink:
https://youtu.be/AfMdBVHiV5w

https://youtu.be/dQFhwb6lYtc


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Re: Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

#23 Beitrag von Meo » 11.02.2024, 09:47

Meo hat geschrieben: 28.01.2024, 11:39
Die Riemenscheibe hat sich aber komplett aufgelöst.
Ich warte auf ein Ersatzteil 25mm Durchmesser was ich dann mit der Schnecke verbinde. Wie/ wo/ was, weiß ich noch nicht.

Gruß, Meo
Hier das reparierte Teil.
Die „neue“ Scheibe auf das vorhandene Restteil mit Sikaflex aufgeklebt.

Es funktioniert so wie es soll.
Das Getriebe läuft nun auch wieder.

Vielen Dank für die Inspiration und danke für die Hilfe!
:beerchug:

Liebe Grüße,
Meo



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Re: Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

#24 Beitrag von sadomskyj » 19.02.2024, 14:57

Sieht gut aus!
Wünsche Deiner Schnecke eine noch lange Laufzeit!

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Re: Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

#25 Beitrag von sadomskyj » 19.02.2024, 15:05

Das nochmals überarbeitete Zählwerk ist eingebaut!
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Aber es wartet die nächste Aufgabe: ab ca. Bandmitte wird die Wiedergabe etwas langsamer und der Gleichlauf deutlich hörbar schlechter. Beim sanften Andrücken der Andruckrollen ist der Fehler verschwunden

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Re: Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

#26 Beitrag von raimund54 » 19.02.2024, 15:11

Hallo Michael,

da wird der Gummi der Andruckrolle hart sein.

Gruß

Raimund

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Re: Tonbandgerät TG 502, Sabotage?

#27 Beitrag von Meo » 19.02.2024, 22:19

sadomskyj hat geschrieben: 19.02.2024, 14:57 Sieht gut aus!
Wünsche Deiner Schnecke eine noch lange Laufzeit!
Oh, vielen Dank! 👍🏻

Dein Thema hier war ja für mich Inspiration mein TG Dekorationsstück aus dem Dornröschenschlaf zu holen und ein Upgrade auf TG Funktionsstück zu bringen.

Ich hatte das vor 12 Jahren mal auf dem OP-Tisch.
Meine Fehleranalyse damals war, so ziemlich alles muss überholt werden. (Komplettrevision)
Und ich hatte keine Zeit oder Lust oder beides.
Also ein massiver Eisenklotz als Deko an der Wand.
Nun ist soweit alles überholt.
Neue Tonköpfe muss ich noch einbauen.
Die alten waren natürlich nach 50 Jahren „etwas“ abgenutzt.
Gleichzeitig sind Aufnahmekopf und Wiedergabekopf von Lochfraß befallen, und die Planlage war gleichmäßig nicht korrekt eingestellt. Ich möchte es perfekt machen.
Möge der Wachsstift mit mir sein. 🤓

Liebe Grüße,
Meo

Im Anhang mal 3 Bilder. (Defekter Wiedergabekopf)

Die Pakete…

Luftspalt R

Luftspalt L

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