
Grundlagen:
Ausgangspunkt für den Umbau war die Suche nach einem geeigneten Gerät.
Nach längerer Suche bin ich mit dem Cyberhome CH-505 fündig geworden. Das Gerät bietet die Möglichkeit sowohl DVDs, als auch VCDs und SVCDs abzuspielen, sowie - je nach Firmware - JPEGs wiederzugeben.

Als Grundgehäuse sollte ein C1 dienen, der als defektes Gerät relativ günstig zu bekommen ist.
Gehäusebearbeitung:
Das Gehäuse wurde komplett zerlegt, alle Einbauten beseitigt.
Die Rückseite des Gehäuses konnte weiterverwendet werden, mußte allerdings modifiziert werden. Um die Vielzahl der Anschlüsse des CH-505 unterbringen zu können, müssen entweder die entsprechenden Bohrungen, oder ein größerer Ausschnitt angebracht werden, vor dem später ein Teil der Originalrückwand des CH-505 montiert wird. Aufgrund des geringeren Aufwandes – so bleibt zum Beispiel die Anschlußbeschriftung erhalten - wurde die zweite Lösung gewählt. Der Originalausschnitt für die Anschlüsse am C1 wurde im oberen und unteren Bereich durch entsprechende Blechteile verschlossen. Diese wurden mit Zweikomponentenkleber eingesetzt und die Nahtstellen anschließend verspachtelt und geschliffen.
Als problematisch erwies sich der Einbau der SCART Buchse. Da der zugehörige Stecker sehr tief ist, konnte sie nicht direkt in die Rückwand eingesetzt werden. Ansonsten hätte sich die Atelier typische Rückklappe nicht mehr anbringen lassen.
Hier wurde auf ein Innengehäuse zurückgegriffen, mit dessen Hilfe die Buchse ca. 40 mm in das Gehäuse hineinversetzt werden konnte.
Mitlerweile habe ich auch gewinkelte SCART Stecker gefunden. Den oben beschriebenen Aufwand könnte man sich also sparen.
Zur Aufnahme der Platinen und des Laufwerkes wurden im Inneren zwei zusätzliche 0,75 Stahlbleche eingesetzt. Das Laufwerk selbst wurde auf seiner original Halterung belassen, die an den Füßen lediglich ein wenig nachgearbeitet werden mußte.
Als Frontplatte dient eine solche von einem CD3. Hier muß ein Auschnitt für das Display angebracht werden. Das kann man entweder von einem Profi erledigen lassen, oder mit Dekupiersäge und Feile selbst bewerkstelligen. Wie auf dem Bild zu erkennen, sind die überzähligen Löcher in der Frontplatte schon mit Glasfaserspachtel verschlossen und geschliffen.

Die Sliderabdeckung stammt von einem CD4 und wurde mit dem Laufwerksschlitten verschraubt. Die Lücken zwischen dem Schlitten des CH-505 wurden mit Glasfaserspachtel ausgefüllt. Die neu entstandenen Flächen wurden im Anschluss plan geschliffen.
Elektronik:
Die Elektronik des Ausgangsgerätes bleibt vollständig erhalten. Für das Display und die Bedientasten sowie den Ein / Aus Schalter müssen neue Platinen gefertigt werden, die mit den Originalplatinen mit Flachbandkabeln verbunden werden. Das Flachbandkabel zur SCART Buchse mußte durch ein längeres ersetzt werden. Also recht viel filigrane Lötarbeit, da es sich um recht viele Verbindungen handelt.
Display:
Das Originaldisplay des CH-505 leuchtet sehr intensiv bläulich weiss. Die Anpassung an das Grün der Braun Geräte erwies sich als nicht ganz trivial. Gelungen ist es mir schließlich durch die Verwendung von zwei übereinandergelegten Lee Farbfiltern (diese sind eigentlich für die Verwendung in der Lichttechnk vorgesehen) in gelb und einer fast schwarzen Tönungsfolie aus dem KFZ Bereich.
Zwischenstand interner Aufbau:
Hier kann man den internen Aufbau sehen. Das Flachbandkabel wurde letztendlich weiter nach rechts verlegt.

Das fertige Gerät:
Im unteren Bild ist das fertige Gerät über einem CD3 zu sehen. Die Lackierung ist im Bereich des Sliders nicht etwa fleckig, sondern es handelt sich lediglich um Fingerabdrücke.

Werkzeug:
Da ich diesen Bericht ausdrücklich als Anregung für die Verwirklichung ähnlicher Projekte sehe, hier eine Aufstellung der erforderlichen Werkzeuge.
1. Standbohrmaschine (Wirklich genaue Bohrungen sind anders nicht möglich. Ein preiswertes Baumarktmodell ist ok.)
2. Dekupiersäge (Eigentlich nur für Holz gedacht, kann man durch einen kleinen Umbau auch Eisen-Sägeblätter verwenden. Wird zum Zuschneiden zusätzlicher Bleche und für die Ausschnitte in der Frontplatte sowie der Rückwand benötigt.)
3. Mini-Bohrmaschine (Für Bohrungen in Platinen und feine Metallarbeiten.)
4. Feilen in verschiedenen Größen und Ausführungen
5. Schraubendreher und sonstiges gängiges Werkzeug
6. Lötkolben, Entlötpumpe usw. für die Elektronik-Arbeiten
Viele Grüße
Thomas