Informationen/BDA zu Braun CV11 bzw. Studio 2

Receiver und (Vor-)Verstärker außerhalb atelier/regie/slim line
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v/d/b
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#21 Beitrag von v/d/b » 19.06.2011, 20:04

Friedel hat geschrieben:...aber ich halte die in diesem Fall im zu tollerierenden Bereich.
Zum Testen kann man das in jedem Fall so machen. Da sind wir uns einig.

Viele Grüße
Thomas

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henry2
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#22 Beitrag von henry2 » 19.06.2011, 22:46

Hallo Friedel und Thomas,

Ihr habt ja beide recht; eine Fehlanpassung ist weder nach oben noch nach unten besonders vorteilhaft. Sie zieht zumindest in beiden Fällen eine Leistungseinbuße gegenüber einer korrekten Anpassung nach sich.

Bei einer zu hochohmigen Anpassung sinkt zunächst mit wachsender Lastimpedanz die Ausgangsleistung; gleichzeitig steigt die Wechselspannung am Ausgangstrafo, sowohl primär- als natürlich auch sekundärseitig. Bei geringer Gegenkopplung der Endstufe steigen die Schirmgitterströme an. Dies alles geschieht jedoch bei Fehlanpassungen nach oben von sogar bis zu 100 % noch in recht unbedenklichen Maßen, besonders wenn nicht der volle Pegel abverlangt wird.

Bei Fehlanpassungen, die jedoch deutlich darüber liegen, vor allem aber bei völlig offenen Ausgängen steigt insbesondere bei hohen Aussteuerungen die Gefahr von Beschädigungen der Endröhren und des Ausgangsübertragers.

Bei den Endröhren: Kurzschluss innerer Elektroden durch Überhitzung des Schirmgitters und dadurch dessen mögliche Ablösung sowie durch Spannungsüberschläge an der Anode.
Beim Ausgangsübertrager Spannungsüberschläge in den Wicklungen und damit dessen Zerstörung können die Folgen sein.

Eine zu niederohmige Fehlanpassung wirkt sich erheblich harmloser aus. Es sinkt lediglich die zur Verfügung stehende Ausgangsleistung, je niederohmiger die Fehlanpassung ist. Anoden- bzw. Kathodenstrom erreichen zwar schon bei geringeren Lautstärken höhere Werte, werden jedoch i.d.R. nicht unzulässig hoch. Besonders Endstufen mit automatischer Gittervorspannung, wie dies beim CV11 der Fall ist, können sogar mit kurzgeschlossenem Ausgang betrieben werden, ohne dass dies zu Beschädigungen führen würde.

Fehlanpassungen nach oben oder unten führen aber auch bei größerer Aussteuerung zu unterschiedlicher Klangcharakteristik. Je nach Schaltungskonzept ist dann die Abflachung der Sinuskurve verschieden ausgeformt und produziert unterschiedliche Oberwellen mit jeweils unterschiedlicher Amplitude. Bei Endstufen geringerer Leistung, die im Alltagsbetrieb mitunter auch in die Nähe ihrer Grenze kommen können, sollte also auch das Ohr mitentscheiden, ob der Lautsprecher z.B. am 4 Ohm- oder am 8 Ohm-Ausgang angeschlossen werden soll.

@flashjive: Wenn Du Deine 6 Ohm-LS an den 16 Ohm-Ausgang des Verstärkers anschließt, machst Du bestimmt nichts kaputt, wie auch Friedel schon schrieb. Du solltest aber doch zusehen, ob Du nicht auch wieder die 4+8 Ohm-Ausgänge Deines CV11 aktivieren kannst, damit Dir wieder die volle Leistung zur Verfügung steht. Deshalb wären entsprechende Messungen schon notwendig. Falls nicht machbar, helfen sicherlich auch Fotos weiter, aus denen man vielleicht Rückschlüsse auf eventuelle Anschlussfehler ziehen könnte.

Für heute schöne Grüße

henry2

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#23 Beitrag von v/d/b » 19.06.2011, 23:04

Lieber henry2,
ich möchte Dir an dieser Stelle einmal meinen herzlichen Dank für Deine immer kompetenten und sehr interessanten Beiträge aussprechen.
Für mich ist es immer wieder eine Freude sie zu lesen.

Viele Grüße
Thomas

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henry2
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#24 Beitrag von henry2 » 20.06.2011, 21:15

Lieber Thomas,

es macht mir immer wieder Spaß, mich an interessanten Themen zu beteiligen, zu denen ich etwas beitragen kann. Dennoch freue ich mich natürlich über solch ein positives Feedback, wie es von Dir kam. Danke sehr für Deine liebenswürdigen Worte.

Viele Grüße

henry2

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carlos
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#25 Beitrag von carlos » 20.06.2011, 21:42

Hi Henrydue
schliesse mich Thomas an, gut erklärt und wieder ein wenig dazu gelernt, danke!
Gruss Carlos

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Zur Frage der 5. Röhre im CS11

#26 Beitrag von FrankieS » 25.06.2011, 01:50

Hei zusammen !

Die 5. Röhre gehört da wirklich nicht rein, es
handelt sich zwar um einen Noval-Röhrensockel,
da wurde aber ein spezieller Stecker reingesteckt,
mit dem einfach alle diese 9 Kontakte kurzgeschlossen wurden.
Dadurch wurde dann die "gehörrichtige" Verstärkung
ausgeschaltet.

ciao, viele Grüsse aud dem nächtlichen
Zürich,
FrankieSBild

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Kleine Vorschläge zur Verbesserung

#27 Beitrag von FrankieS » 25.06.2011, 02:27

Hallo !

Habe selber einen CV11 komplett restauriert. Hier ein kleiner Vorschlag,
den CV11, der an den LE1-Elektrostatenboxen himmlisch klingt, etwas zu
verbessern (rot = Modifikationen)
1. Wie schon richtig bemerkt wegen der inzwischen höheren
Netzspannung den Wahlschalter auf 240V stellen
2. Den Selengleichrichter C250B250 (silbern, rechteckig auf Unterseite)
austauschen gegen eine billigen modernen Siliziumgleichrichter
z.B. B380C5000 (Anschlüsse nicht verwechseln).
Auch wenn der Selengleichrichter momentan funktioniert, irgendwann
ist es soweit und er fackelt ab (nach ca. 50 Jahren inzwischen).
3. Die Verbindung zwischen diesem Gleichrichter und Kondensator C1
auftrennen und dort einen NTC-Widerstand 33 Ohm 2.5 Ampere
(EPCOS B57237 NT) einlöten.
Das sorgt dafür, dass beim Einschalten die Sicherungen
nicht durchbrennen. Kann sein, dass das momentan nicht passiert,
weil der Selengleichrichter noch drin ist, der bremst auch den
Stromdurchfluss beim Einschalten (sollte aber trotzdem ersetzt
werden).
4. Typisches Problem nach sovielen Jahren (wie auch schon gesagt):
die Siebelkos C1 und C2, man bekommt heute noch guten Ersatz
dafür, auf hohe Spannungsfestigkeit achten (z.B. 450 V)

ciao, viel Spass mit diesem kleinen, aber wirklich exzellenten Endverstärker
(der Vorverstärker im CS11 ist nicht so gut, braucht man auch nicht),

FrankieS

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FrankieS
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Kleine Vorschläge zur Verbesserung

#28 Beitrag von FrankieS » 25.06.2011, 02:30

Hallo !

Habe selber einen CV11 komplett restauriert. Hier ein kleiner Vorschlag,
den CV11, der an den LE1-Elektrostatenboxen himmlisch klingt, etwas zu
verbessern (rot = Modifikationen)
1. Wie schon richtig bemerkt wegen der inzwischen höheren
Netzspannung den Wahlschalter auf 240V stellen
2. Den Selengleichrichter C250B250 (silbern, rechteckig auf Unterseite)
austauschen gegen eine billigen modernen Siliziumgleichrichter
z.B. B380C5000 (Anschlüsse nicht verwechseln).
Auch wenn der Selengleichrichter momentan funktioniert, irgendwann
ist es soweit und er fackelt ab (nach ca. 50 Jahren inzwischen).
3. Die Verbindung zwischen diesem Gleichrichter und Kondensator C2
auftrennen und dort einen NTC-Widerstand 33 Ohm 2.5 Ampere
(EPCOS B57237 NT) einlöten.
Das sorgt dafür, dass beim Einschalten die Sicherungen
nicht durchbrennen. Kann sein, dass das momentan nicht passiert,
weil der Selengleichrichter noch drin ist, der bremst auch den
Stromdurchfluss beim Einschalten (sollte aber trotzdem ersetzt
werden).
4. Typisches Problem nach sovielen Jahren (wie auch schon gesagt):
die Siebelkos C1 und C2, man bekommt heute noch guten Ersatz
dafür, auf hohe Spannungsfestigkeit achten (z.B. 450 V)

ciao, viel Spass mit diesem kleinen, aber wirklich exzellenten Endverstärker
(der Vorverstärker im CS11 ist nicht so gut, braucht man auch nicht),

FrankieS

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