Nein, da habe ich mich falsch ausgedrückt oder dich falsch verstanden.
Du hast gemessen ohne angeschlossenen Lautsprecher bzw einen Ersatz-"lastwiderstand" ? Ist das richtig so ???
Ein Ersatz- Lastwiderstand wäre ein soundsoviel Ohm Widerstand der z.Bsp 60W / 100W, wie auch immer, bei 4 oder 8 Ohm aushält.
Damit kannst du die Endstufe unter Last messen, um besagte Verzerrungen dann messen zu können, ohne das
dir die Ohren wegfliegen, und unter mehr oder minder linearen Bedingungen.
Ein Lautsprecherchassis hat einen messbaren Gleichstromwiderstand bei angebenen 4Ohm von z.Bsp 5 Ohm.
Das nennt man aber nur Impedanz ( Scheinwiderstand ), da der Lautsprecher ja mit Wechselspannung betrieben wird,
und dein Messgerät eine Gleichstromwiderstandsmessung macht.
Wenn er belastet wird, verändert er aber seinen Widerstand in lastabhängigen Grenzen bei Musikprogramm.
Nur bei einem Sinuston wäre er auch halbwegs linear.
Tendiert bei höherer Leistung aber dazu niedriger zu werden als angegeben.
Wenn dann noch eine Frequenzweiche und andere Chassis dazukommen, schwankt der effektive Widerstand
noch mehr.
Das ist ja ein mehr oder minder hochkomplexes Netzwerk aus kapazitiven und induktiven Widerständen.
Diese verhalten sich an Wechselspannung völlig anders als ein popeliger Kohleschicht- etc.Widerstand.
Wenn du jetzt deine Messungen am Lautsprecherausgang des Verstärkers gemacht hast, ohne das eine
Last ( Lautsprecher oder Messwiderstand/ Lastwiderstand/ Ersatzwiderstand ) angeschlossen ist, dann fliesst
keine aussagekräftiger Strom durch die Endstufentransistoren.
Also könnte es grundsätzlich sein das sie gar nicht richtig durchgesteuert wird.
Die Endstufe selber wird ja mit, was weiss ich grade... +- 42V betrieben. Die würden bei Vollaussteuerung dann
eventuell auch messbar sein bei einem Sinus unter Vollast.
Ich habe es selber noch nie ausprobiert was bei hoher Last am Lautsprecher für eine Spannung anliegt....
War auch nie nötig, die Fehler waren immer in den Vorstufen bei meinen Patienten

.
Aber mit deinen Messwerten bist du ja recht weit weg von diesen Werten.
Das ist die "Leistungsanpassung"der Endverstärkerstufe, die ja für eine bestimmte Last gebaut ist.
Dein Multimeter werkelt aber mit einem Innenwiderstand von 10 oder 20 MegaOhm rum, statt den 4 oder 8 Ohm des Lautsprechers.
Den Unterschied im theoretischen Stromfluss kannst du dir ausrechnen... Sagen wir mal bei +-40V maximal bei einem Sinus:
80V : 8 Ohm = 10 Ampere.
80Volt : z.Bsp 10MOhm=0,000008 Ampere.......... bei einem höherwertigen Multimeter 20 Megaohm.. nochmal die Hälfte...
Ich bezweifele mal das dies die Endstufe kratzt. Da ist der Ruhestrom ja schon höher...
Anders gelagert ist das bei den Vorstufen.
Da geht es um Spannungsanpassung. Hier muß der Lastwiderstand ( hier dein Multimeter ) nur um einiges höher sein
als der Ausgangswiderstand der Vorstufe. Kein Thema, wird irgendwo zwischen 10 und 20 KOhm liegen.
Und hier, also hinten an den Brücken zwischen Vor- und Endstufe am A1/A2,
kannst du sehr wohl mit deinem Multimeter die tatsächlichen Spannungen messen, die von der Vor- an die Endstufe weitergegeben
werden.
Und damit auch sehr genau die Unterschiede zwischen den Kanälen.
War jetzt dein Poti platt auf einem Kanal kannst du hier eine aussagekräftige Messung tätigen, auch mit einem Audiopegelmesser wie wahrscheinlich Pierre hier im Forum....

Die Pegelanzeige der Verstärker hängt irgendwo am Ausgang einer der Vorstufen. Ich habe das Schaltbild grade nicht zur Hand.
Wenn die wie bei dir clipt, dann müsstest du theoretisch um die +- 2Volt Wechselspannung, oder etwas mehr, am Ausgang der Vorstufe messen können.
Das wäre so der durchschnittliche Maximalpegel von Consumeraudiogeräten.
Ich beschäftige mich sonst eher mit Pro-Audio Geräten, das ist der Pegel höher... zumindest zwischen den mit einander verbundenen Geräten.
Hier wären die Spezis gefragt.
Aber es geht ja um Tendenzen.
Eine hervorragende Webseite für alles rund um Audio, Leistungs- Spannungsanpassung,Pegel, Spannungen etc. ist "Sengpielaudio".
Viel verständliches Basiswissen, und viel weiterführendes.
Falls du dich da etwas tiefer reinfuchsen magst.
Es gibt auch noch viel zu wissen über Verstärkerschaltungen, grade von Endstufen, Class A, Class B, A/B Mischbetrieb.
Ich hoffe das war jetzt nicht zu technisch, und hoffentlich auch etwas durchschaubarer..
Oder hoffentlich auch etwas anregend mehr zu erlesen/ erfahren.

Radio - und Fernsehtechnik ist/ war nicht umsonst ein hochkomplexes Aufgabenfeld.
Und es gibt da leider immer weniger Profis, grade für analoge Technik, die noch einen wirklichen Plan haben.
Wie bei Motoren.. finde mal jemanden der alte Motoren noch reparieren kann...... Ist ja schon schwer genug für aktuelle
Einen zu finden der nen Plan hat..... alles nur noch Modultauscher mit Notebook bewaffnet..
Sorry, ich bin schon ziemlich abgedriftet.!
Klasse ist es am Ende aber doch den Fehler gefunden zu haben!!!!!
Viel Spaß noch und bis denne!
Gruß, Uwe