R4 Netzspannung anpassen

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Raymond G.
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R4 Netzspannung anpassen

#1 Beitrag von Raymond G. » 22.11.2010, 11:07

Hallo R4-Fans!
Nun hat es mich auch erwischt mit dem Kauf eines R4 - brav als defekt deklariert in der "Bucht". Da sind mir natürlich all Eure Beiträge willkommen, die zur Reparatur des Receivers etwas zu sagen haben. Etwas ist mir dabei aufgefallen: die heisslaufenden Komponenten im R4 und ihre Folgen scheinen ein Hauptproblem zu sein. Hier drängt sich eine Lösung auf, die ich wenn immer möglich an jedem älteren Gerät vornehme, nämlich die Netzspannung auf 240V umzustellen. Vor knapp 20 Jahren wurde ja europaweit die Niederspannung von 220 V auf 230 V erhöht - kommt dazu, dass wir hier im "Stromland Schweiz" ein sehr hartes, engmaschiges Netz haben mit gut und gern 235 V an der Steckdose. Wir liegen also technisch sehr nahe an der 240 V Spannung, die seit eh und je für Grossbritannien gilt. Glücklicherweise haben viele Vintage-Geräte die Möglichkeit, sie auf die GB-Spannung umzustellen, so auch der R4. Im Stromlaufplan ist die Sache aufgezeigt. Anstelle der 220 V Verdrahtung auf der Netz-Relais Leiterplatte verwendet man die 240 V Verdrahtung, indem man bei den Anschlusskabeln vom Haupt-Trafo die Farben Rot gegen Orange tauscht und ebenso Braun gegen Blau. Dazu ist sorgfältiges Umlöten bei den 4 Kabeln angesagt, es handelt sich schliesslich um berührungsgefährliche Niederspannung! Der Stand-by Trafo ist übrigens von der Änderung nicht betroffen, der verträgt offenbar auch die höhere Netzspannung. Die Anpassung der Netzspannung hilft insbesondere den Spannungsreglern - zahlreich vorhanden im R4 - dass ihre Verlustleistung deutlich sinkt.
Nach dieser ersten Anpassung wirds nun an die eigentliche Reparatur gehen. Beide Endverstärker sind stumm, auch wenn die korrekten Spannungen anliegen. Erschwert werden die Messungen, weil über der Endverstärker-Leiterplatte die Prozessor-Platine angebracht ist - wird wohl nicht ohne Ausbau derselben gehen!

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Uli
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Re: R4 Netzspannung anpassen

#2 Beitrag von Uli » 22.11.2010, 11:41

Raymond G. hat geschrieben:Erschwert werden die Messungen, weil über der Endverstärker-Leiterplatte die Prozessor-Platine angebracht ist - wird wohl nicht ohne Ausbau derselben gehen!
Hallo Raymond,

zum testen brauchst Du die Prozessorbox, allerdings kannst Du sie (zur Front hin der Länge nach) hochklappen.
Die sechs kleinen 2poligen Kabel vom Tuner kannst du hierfür ablassen (vorher kennzeichnen!). So vorbereitet kommst Du mit der hochgeklappten Box gut an die Potis zur Ruhestrumeinstellung oder anderen Messungen!

Gruß... Uli

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auf eine ähnliche Frage bin heute gerade auch gestoßen

#3 Beitrag von Paparierer » 18.01.2011, 00:13

Bei meinem A2 steht in der BA, dass er vorbereitet ist "für interne Umschaltung auf 240V" - wäre das bei unseren konstant 230V sinnvoll / notwendig / besser?
Vorher steht nur: Stromversorgung 220V 50/60Hz.
Nun wollte ich es wissen und habe beim P2 nachgeschaut: 220-240V (also kein Problem), vorbereitet zur int. Umschaltung auf 110-120V. Interessant auch beim C2: 220-230V 50/60Hz vorbereitet zur Umschaltung auf 110V/120V und 240V!
Ah - ja! Wäre diese Umschaltung auch für den C2 sinnvoll / notwendig / besser?
Gruß, Gereon

Raymond G.
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#4 Beitrag von Raymond G. » 18.01.2011, 10:11

Wenn bei älteren Geräten (so bis Ende der 80-Jahre) die Netzspannung auf dem Typenschild mit 220 V angegeben ist, schaue ich grundsätzlich nach, ob ich sie auf 240 V Netzspannung umstellen kann. Es tut der internen Komponenten für die Spannungsversorgung einfach besser, wenn sie mit minimer Unterspannung arbeiten können statt mit doch spürbarer Überspannung, die nutzlos im Gerät "verbraten" :oops: wird.
Ich kenne nur den P4 aus der Atelier-Reihe, doch scheinen mir nach deiner Beschreibung die anderen Geräte auch für 240 V vorbereitet zu sein. Also umstellen auf 240 V, aber mit der gebotenen Vorsicht! Dort wo Umlöten von Drahtverbindungen notwendig ist (wie beim P4), muss genau nach Schaltplan vorgegangen werden, zudem ist sorgfältiges Arbeiten angesagt. Es handelt sich schliesslich um berührungsgefährliche Spannungen, an die wir Hand anlegen!
Viel Erfolg und freundlicher Gruss
Raymond

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