R1 getötet?

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tuermer
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R1 getötet?

#1 Beitrag von tuermer » 19.02.2016, 15:11

Hallo, ich bin riesen Atelier-Fan, aber im Forum neu, deshalb zuerst Hallo und Grüß Gott!
Bei mir im Wohnzimmer läuft R2 mit CD2 3 und C 2, dazugehört noch ein neuer, veroackter P2.Dazu gibt es noch einen Beitrag.
Mein Einstiegs- R1 tut gute Dienste im Hobbykeller, jetzt schaltete er sich mehrfach ab, bevor er ganz den Geist aufgab, d.h., alles leuchtet, nur kein Ton.
Bei näherem Hinsehen das Dilemma: Eine Lautsprecherklemme hatte sich gelöst und gab ab und an Kontakt zum anderen LS-Kabel, dass leider noch ein Stück blank aus der Klemme hing.
Ich wußte, wo die erste Sicherung fürs Netz sitzt, die ist aber -wie zu erwarten war- völlig ok.
ME müßte wohl die Endstufe durch den kurzen gestört sein? Weiß jemand, ob meine Vermutung passen kann und ob diese evtl. einen eigene Sicherung hat, und wenn ja, wo?
Wenn nicht extra abgesichert? Habe ich den guten Apparat getötet?
Vielen Dank für Euer Interesse und eure Hilfe!
Der Tuermer

Commander
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Re: R1 getötet?

#2 Beitrag von Commander » 10.01.2017, 13:49

Huhu Neuling!
Ich als ebenfalls Neuling im Forum bin grade über deine Frage gestolpert.
Diese ist ja nun zwar schon fast ein Jahr alt, und ich weiss nicht ob du das Gerät noch hast.

Aber die Antwort ist:
Ja, du wirst wenigstens den STK 1050 des entsprechenden Kanals getötet haben wegen des Kurzschluß
an den Lautsprecherklemmen.
Nicht wissend ob das nicht noch mehr mit in Mitleidenschaft gezogen hat....

Es gibt hier im Forum schon ein paar Berichte zum Austausch der IC´s, mit Messdaten etc.
Die Ic´s gibt es noch immer bei Kessler Elektronik in Kerpen für ca. 8€ / St.
Das Problem ist aber das du alles testen musst. Ic´s raus, und erstmal die Leerlaufspannungen messen.
Die sollten ja identisch sein.
Netzteilspannungen!!!!!!!!! +- ca. 37V im Leerlauf an den 10000uf Elkos, 36V an T803,
16V an T801 und 13V an T803.
20170110_130156.jpg
Ich habe einen restauriert, da war dann außer einem Ic leider auch noch fast alle 8 Transistoren im Vorfeld
des STK 1050 defekt.. Damit alles gleich ist, und ich auch keine Lust hatte auf eine weitere Panne zu stoßen, habe ich in beiden Kanälen gleich alle getauscht ( Transistoren und die 2 IC´s )
20170110_113038.jpg
Wenn du das noch machen solltest.... Die neuen STK 1050 haben etwas andere interne Widerstandswerte als die
originalen.
Ist nicht schlimm, hat mich aber gewundert als ich sie bekam und durchgemessen habe.

P.S: Solltest du in Betracht ziehen den R1 zu reparieren, wechsle auch gleich alle Elkos im Netzteil!
Ebenfalls in anderen Beiträgen zu lesen ist, das die durch die blöde Einbaulage langsam alle totkochen.
Besonders die in der Nähe von T802, der steckt mit seinem Kühlkörper zwischen den Elkos und heizt dort sehr gut.
Ich habe den Transistor T802 in den hinteren Teil des Gehäuses verlegt. Mit großem Kühlkörper unter die Lüftungsschlitze.
Nun darf er ruhig heizen... :-)
20170110_112615.jpg
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Ach so, bei so ziemlich allen Atellier Geräten die ich bisher in die Finger bekommen habe ( A1,A2/1, C1,C2,R1 ), waren zu hohe Spannungen hinter den Gleichrichtern zu messen.
Das hängt mit der Netzspannung zusammen.
Ab 1987 wurde sie auf ~230V erhöht. Eigentlich nicht schlimm, da es jeweils +-23V heisst, aber es genügte z.B im A1 um
im Leerlauf auf über 50V zu kommen. Das ist aber schon der Grenzwert für die verbauten Siebelkos.... Ich habe daher bislang alle Geräte auf 240V Betrieb umgelötet. Geht ganz einfach. Laut Schaltplan entweder eine Brücke tauschen, oder nur 2 Leitungen tauschen.
Das kann bei einem Verstärker angeblich zu rechnerischen 5% weniger Leistung durch niedrigere Spannung kommen, aber mir ist die Betriebssicherheit wichtiger!!! Außerdem sind das ja alles keine "Partygeräte". Da gibt es geeigneteres für, gell!?
Am Beispiel des R1 siehe Bild.
240V Umbau.jpg


Aber am Ende tat es der Gute wieder. :-)

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