Designleitung Braun: Dieter Rams
Verantwortlicher Designer Braun-Hifi: Peter Hartwein
Rahmendaten:
- Herstellungszeitraum: 10.1987 - 12.1990 / Quelle: (Frank Hein's atelier-knowledgebase)
Verkaufspreis: DM 2200,- (sw), DM 2300,- (gr) Quelle: / (Frank Hein's atelier-knowledgebase)
Stückzahl: 11.500 / Quelle: (Frank Hein's atelier-knowledgebase)
Farbausführung: schwarz und kristallgrau
Aktueller geschätzter Gerätewert in € (Zustand 1-2, ebay):
- atelier C4 grau komlett inkl. Rückblende / Bda: €100 - €170
- atelier C4 schwarz komplett inkl. Rückblende / Bda: €80 - €150
Last Edition (1990) mit Zertifikat sowie neuwertige/ungebrauchte C4 Kassettendecks mit Originalverpackung können höher gehandelt werden.)
- Frequenzgang:
Band I: 20...18.000 Hz
Band II: 20...19.000 Hz
Band IV: 20...20.000 Hz
Störabstand bewertet:
Ohne Dolby NR: Band I/II/IV 57/59/60 dB
Mit Dolby NR B: Band I/II/IV 66/67/68 dB
Mit Dolby NR C: Band I/II/IV 74/76/76 dB
Höhenaussteuerbarkeit:
Band I/II/IV: 8/6/4 dB
- Art: 3-Kopf-Cassettengerät mit getrennten Aufnahme-/Wiedergabesystem nach DIN 45416 (LC46 bis C90)
Tonköpfe: Amorphes Material mit hoher Verschleißfestigkeit
Steuerung: Mikroprozessor gesteuertes 2- Motoren-Laufwerk mit quarzgeregeltem Direktantrieb (Single Capstan) und mit konstanter Bandrückbremsung
Bandgeschwindigkeit: 4,75 cm/s
Gleichlaufschwankungen: . < 0,2%
Tonhöhenschwankung Aufn./Wiedergabe: bewertet DIN 0,09%
Fernbedienbarkeit: Master Remote Anschluss (Kabel) zur indirekten Fernsteuerung über R4/CC4 via RC1
Cassetten Aufnahme: Beleuchteter motorisch betriebener Cassettenwagen (Slider Mechanismus) mit horizontaler Bandführung. Weniger oft benötigte Funktionen wurden mit einem eigenen Funktionstastenpanel in den Cassettenwagen integriert
Bandlaufgeräusche: Das atelier C4-Kassettendeck zeichnet sich durch seine besonders geringen Bandlaufgeräusche aus, da die Kassette mit dem Schlitten komplett in das Innere des Gehäuses befördert wird und die von Hause aus geringen Laufgeräusche eine nochmalige Dämpfung erfahren. Dies ist eine besondere Qualität, die alle "C - Klasse" Kassettendecks der Atelier Reihe auszeichnet.
Bandsortenwahl: Band I/II/IV (automatische Einstellung)
Bandlänge: LC46/C60/C90 (Taste Select)
Einmessen der Bandsorte: Einmessen des Aufnahmeverstärkers auf drei Bandsorten (I/II/IV). Jeweils ein Wert pro Bandsorte wird alternativ zu den genormten IEC-Einstellungen akzeptiert und gespeichert.
Dabei wird im linken Kanal ein 400 Hz Ton und im rechten ein 10 KHz Ton eingespeist, deren Pegel auf den LED Austeuerungsanzeigen dargestellt wird. Durch die Hinterbandabtastung läßt sich die Einstellung getrennt für Level/Bais auf 0 (dB) justieren. Die Betätigung der Rücklauftaste beendet den Einmeßvorgang speichert den Meßwert.
Hinterbandkontrolle: verfügbar
HX-Pro: Zur Verbesserung der Dynamikaussteuerung im hohen Frequenzbereich bei der Aufnahme. Die Dynamik des Bandmaterials wird so optimal genutzt und eine Übersättigung der Magnetisierung verhindert (™ Bang & Olafsen )
Rauschunterdrückung: 2 getrennt Dolby B + C Sektionen für Aufnahme- und Hinterbandkontrolle. Ein- und Ausgangsbuchsen zum Anschluß eines externen Rauschunterdrückungssystem auf der Rückseite vorhanden.
Mikrofon: Aufnahmen mit Mikrofon (Klinkenanschluß) und Mischmöglichkeiten mit Mikrofon. (Ansage und Kommentare können in eine laufende Aufnahme gesprochen werden). Das Mischungsverhältnis kann über die beiden eingebauten Mischpegelsteller „micro“ und „line“ abgestimmte werden (Line + Mikrofon).
Regelbarer Köpfhöreranschluß: vorhanden (Klinke)
Weitere Ausstattungsmerkmale: autospace + Musik- "finder" Funktion zur automatischen Suche des nächsten Titels, Timerfunktion (play, rec, off)
Auto Reserve: nein
Max. Leistungsaufnahme: 45W
Stromversorgung: 220 ... 230 Volt (50 Hz; 60 Hz) vorbereitet auf interne Umschaltung: 110V, 120V und 240V
Abmessungen (BxHxT): 445 x 70 x 360 (375) mm [Atelier Rastermass]
Gewicht: 8,9 Kg
- Aufnahmen:
Test:
Stereo 02/88 Testergebnis:
Sehr gut / Spitzenklasse für überragende Klangqualität und überdurchschnittliche Ausstattung.
Zitat:
„Vom allerfeinsten auch die Dynamik. Der hochkarätige Tonkopf und die HX-Pro Schaltung reizen die Reserven der Bänder bis an die Grenzen des machbaren aus. 77 Decibel Rauschabstand bei Chromband und Dolby C – da braucht man schon fast keinen DAT-Recorder mehr“
Bemerkungen:
Als direkter Nachfolger des atelier C3 Kassettendecks brachte a/d/s - Braun Ende der 80'er mit dem C4 das ultimative Kassettendeck mit konventioneller Technik (ohne DAT) auf den Markt.
Obwohl man auf die zweite (erhöhte) Bandgeschwindigkeit bei der Konstruktion des neuen atelier C4 Kassettendecks verzichtete, konnte man die akustischen Werte/Qualitäten des sehr guten Vorgängers durch Einsatz hochwertiger Tonköpfe mit amorpher Legierung, einer nochmals verbesserten Bandführung mit perfekter Azimutlage sowie einer wirksamen HX-Pro Schaltung zum Teil deutlich übertreffen.
Das atelier C4 gehörte in dieser Spätphase der analogen Kassettendecks zu den getesteten Spitzengeräten.
Bekannte Fehler:
- Sliderriemen verschlissen - Kassettenschublade fährt nicht mehr aus
- kapitulierender Antriebsmotor durch Permanentbetrieb bei eingelegter Cassette
- Ausfall der Magnete (kein Play)
- Netzteilbrumm durch Kapazitätsverlust der Netzteilkondensatoren
- Durch längere Standzeit kann das C4 Kassettendeck Fehlfunktionen im Betrieb aufweisen. Abhilfe: Slider Taste drücken (Kassettenwagen fährt aus), Cassette einlegen, Die Tasten Cal und Reset gleichzeitig drücken. Das kurze Aufleuchten der Anzeige (36) zeigt den Reset an. Gerät ausschalten und wieder einschalten.
Gruß, Jens